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„Dieses Buch ist nicht nur besonders, weil es jemand geschrieben hat, der sich von einem Schlaganfall erholt. Dieses Buch ist Weltliteratur, Punkt.“ Venticare Magazine
Martine ist erfolgreich, berühmt, steht mitten im Leben, als an einem Herbstmorgen „ein Ballon hinter ihren Augen platzt“. Eine Hirnblutung verändert das Leben der Autorin schlagartig.
Bevor sie vier Jahre später an den Folgen der Krankheit stirbt, schreibt Martine Bijl ein Buch, das einzigartige, berührende und schmerzlich ehrliche Einblicke erlaubt. In eindringlichen, ja poetischen Bildern, mit bewundernswerter Kraft und Selbstironie schildert Martine Bijl, wie es ist, „im Kopf Angst zu haben, und nicht zu verstehen, warum und wovor“. Ein Buch, das scheinbar Unmögliches möglich macht, das uns Menschen, deren Wahrnehmung getrübt ist, besser verstehen lässt. Ein Buch, das Mut macht.
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Seitenzahl: 124
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Martine ist erfolgreich, berühmt, steht mitten im Leben, als an einem Herbstmorgen »ein Ballon hinter ihren Augen platzt«. Eine Hirnblutung verändert das Leben der Autorin schlagartig.Bevor sie vier Jahre später an den Folgen der Krankheit stirbt, schreibt Martine Bijl ein Buch, das einzigartige, berührende und schmerzlich ehrliche Einblicke erlaubt. In eindringlichen, ja poetischen Bildern, mit bewundernswerter Kraft und Selbstironie schildert Martine Bijl, wie es ist, »im Kopf Angst zu haben, und nicht zu verstehen, warum und wovor«. Ein Buch, das scheinbar Unmögliches möglich macht, das uns Menschen, deren Wahrnehmung getrübt ist, besser verstehen lässt. Ein Buch, das Mut macht.
Martine Bijl
Königin außer Dienst
Aus dem Niederländischen von Lisa Mensing
Paul Zsolnay Verlag
Rehabilitationsklinik
Der Anfang
Zimmer
E.T.
Die vornehme Dame
Weinen
Eile
Carla
Ellie
Das Falltraining
Partner
Unsinn
Schwimmkurs
Wer hoch steigt
Delir à deux
Minion
Krieg
Reize
Neurologe
Vom Regen in die Traufe
Schwarze Decke
Das Krankenhaus
Heulkrampf
In der Schlange
Bastelraum
Morgen
Arie
Assistenzhund
Frauen
Schokolade
Trippelfrau
Stolz
Für Yan und Winnie
Es war ein schöner Herbstmorgen Mitte September 2015. Ich machte ausgeschlafen und zufrieden neben dem Bett meine Morgengymnastik, erfüllt von Hochmut und Selbstüberschätzung. Zum damaligen Zeitpunkt lief mein Leben wie am Schnürchen. Ich hatte ein kleines, aber feines Buch geschrieben, die Aufnahmen für die Sendung Heel Holland bakt — Ganz Holland backt (der erfüllendste Job seit langem) waren für diesen Sommer abgeschlossen. Es standen nur noch ein paar Kleinigkeiten an. Ich war mit mir selbst unglaublich zufrieden, schließlich konnte ich einfach alles. Ich war so robust wie Beton!
Die Sonne schien ins Schlafzimmer. Hinter meinen Augen platzte ein Ballon. Berend rief aus der Ferne meinen Namen.
Beton war zu Porzellan geworden.
Zum Glück waren die Nachbarn zur Stelle. Wenige Minuten später ertönte draußen auf der Straße die Krankenwagenmelodie. Ein Fahrzeug bog in die Einfahrt, ich hörte den Kies knirschen. Beschwingte und zugleich ernsthafte Männer trugen eine Trage die Treppe hinauf und kamen ins Schlafzimmer. Ziehen Sie sich am besten etwas über, sagten sie zu Berend.
Mir sprachen die Sanitäter beruhigend zu. Ich war ihnen so dankbar. Ich merkte, dass mit mir irgendwas nicht stimmte, doch ich hatte keine Schmerzen. Alles in Ordnung. Sie legten mich auf die Trage, aber weil ich in der Waagerechten bleiben musste, konnten sie mit mir nicht die Treppe runter. Sie banden die Trage am Haken des Hubrettungsfahrzeugs fest, das nach langem Warten endlich gekommen war und unten auf dem Kies stand, und schoben mich aus dem Fenster. Ich konnte weder das Hubrettungsfahrzeug noch Berend unten sehen. Die Sonne schien. Ich schaukelte ganz für mich allein in der Luft, hoch über dem Kies, wie Moses in seinem Binsenkörbchen. Die Blätter der großen Trauerbirke rauschten wie Schilf. Ich sah aus der Nähe die höchste Etage des Hauses, Dachpfannen, den frisch gestrichenen Giebel. Das fand ich bemerkenswert, dass ich dort hing und all das sah. Ich hatte keine Angst, ich war die Ruhe selbst. Ganz Holland sackt, sagte ich albern zum Sanitäter, kurz bevor mich der Bediener des Hubrettungsfahrzeugs sanft auf den Kies bettete. Ich konnte mich gar nicht mehr bei ihm bedanken, weil ich umgehend zusammen mit Berend in den Krankenwagen verfrachtet wurde. Berend konnte ich danach nicht mehr sehen, weil er nach vorne zum Fahrer musste. Der zweite Sanitäter saß bei mir. Ich gehe davon aus, dass Berend Angst hatte, aber davon bekam ich nichts mit, ich sah nur, wie die Baumwipfel vorbeirauschten, und dachte ein einziges Mal: Ah ja, hier sind wir. Das kenne ich. Das ist Bijlmer. Ich hatte keine Ahnung, dass ich eine Hirnblutung hatte.
Was sie sonst mit mir angestellt haben, weiß ich nicht. Es scheint alles in allem einige Stunden gedauert zu haben, das Warten auf das Hubrettungsfahrzeug mitgerechnet. Doch sobald ich im Krankenwagen lag, ging es schnell.
Durch einen dunklen Höllenkorridor glitt ich ins Krankenhaus. Dort war es eiskalt. Der Anästhesist sagte beruhigend »ich bleibe bei Ihnen« — und ging weg. Nein, ich ging weg, ich fuhr aus meinem Kopf.
Später erzählte mir Berend, dass er mich nur noch »Verdammtescheißeverdammt« hatte sagen hören, deutlich artikuliert.
Und dann bin ich allein. Berend ist auch nicht mehr da.
Vom aufgeheizten Dach eines Hochhauses kratze ich mit meinen rissigen Nägeln angetrocknete Taubenkacke ab, während sie unten mein Aneurysma verschließen — ich bin immer noch der Meinung, dass ich dem Chirurgen eine Handvoll Taubenkacke hätte reichen können, vom Dach aus in den Operationssaal nach unten, wo sie genau in dem Augenblick schwer mit einem regungslosen Geschöpf beschäftigt waren. Doch in der Sekunde, in der sie die unerwartete Re-Blutung so gut wie möglich zu stoppen versuchen, drückt der Rotterdamer Bürgermeister Aboutaleb gelassen den Atombombenknopf. Er steht am Rand des Daches und sieht mich freundlich an. Nicht wirklich, oder? Der nette Aboutaleb!
Man kann sich selbst wirklich alles übelnehmen.
Man kann sich selbst sogar seine eigenen Halluzinationen übelnehmen.
Ein strahlender Atompilz erhebt sich am Horizont, während die Amsterdamer im rosa Morgenlicht zur Arbeit gehen. Die Farben sind niederschmetternd schön. Ich bin die Einzige, die sie sieht, und ich kann es niemandem sagen, obwohl ich es wahrhaftig erlebe.
Aber auch wenn es Beifall gegeben hätte, hätte ich ihn nicht gehört. Denn in jenem Moment lief ich in meinem Kopf in einem riesigen Saal in der Amsterdam Arena herum, die von meinem Zimmer im Uniklinikum aus zu sehen war. In diesem Saal der Wahnvorstellungen lagen unzählige Fußballbonzen und leicht verletzte Fußballer in weichen, breiten Betten und schauten sich wichtige Spiele an. Ich servierte teuren Champagner, schließlich hatten die Leute einiges dafür hingeblättert, um hier ein Bett zu ergattern. Den Champagner schenkte ich aus hauchdünnen Teekännchen aus Porzellan in hauchdünne Tässchen aus Porzellan. Später habe ich immer mal wieder gedacht: Was für eine ausgezeichnete Idee, mit allen zusammen herumlungernd für viel Geld stumpf ein Spiel anzusehen, das muss ich mal jemandem vorschlagen. Aber es wurde jeden Tag weniger erbaulich. Wie schnell vergeht die Zeit während eines Wahns? Wie schnell ist der Wahn selbst? Die Gäste starben, einer nach dem anderen, oder sie wollten nach Hause, doch das durften sie nicht — erst, wenn sie an der Reihe waren. Jeden Tag durfte einer gehen.
Am Ende lag ich selbst im letzten Bett, alle anderen waren schon weg, und ich wollte auch endlich nach Hause. Ich drückte immer wieder die Klingel, um Hilfe zu holen. Nur morgens nach dem Wachwerden durfte man klingeln. Nicht früher, denn dann verdarb man sich den ganzen Tag. Doch immer wieder kam dieselbe Krankenschwester zu mir. Ich flehte sie an, mich da rauszuholen. Morgen dürfen Sie gehen, sagte die Schwester. Morgen.
So wartete ich jeden Tag hoffnungsvoll auf den Morgen. Es wurde schon hell. Und da kam auch endlich die Schwester! Ich hörte ihre Schritte, auf klackernden Schwesterabsätzen.
Morgen dürfen Sie gehen, sagte die Schwester.
Später erzählte ich jemandem davon, und der sagte: Oh, eine sich wiederholende Wahnvorstellung.
Als ich nach Wochen wieder etwas sagen konnte, fragte ich den Chirurgen: »Herr Doktor, wieso bekommt man eine Hirnblutung?« Ohne zu zögern antwortete er: »Zufall.«
Verdammtescheißeverdammt und Zufall, zwei unbedeutende Ausdrücke für ein unbedeutendes Ende. Aber es gibt mich immer noch. Ich dachte: Ich bin hier noch nicht fertig.
Nein, das stimmt nicht. Das dachte ich nicht. Aber so stelle ich es mir gerne vor.
Nach meiner Hirnblutung verbrachte ich die ersten fünf Wochen in verschiedenen Krankenhäusern, danach kam ich in die Rehabilitationsklinik. Sie würden es mit mir versuchen, sagten sie. Berend hatte von der Klinik gehört. Sie war gerade äußerst geschmackvoll, aber etwas eigentümlich umgebaut worden. In meinem wundervollen Zimmer auf der Station Neuro B2 ist die Stromversorgung dermaßen extravagant, dass man vermutlich ein Genie sein müsste, um das Ganze auch nur ansatzweise verstehen zu können. Ich glaube, ich bin eine der Ersten, die auf einem dieser neuen Zimmer liegen darf, dabei bin gerade ich noch nicht besonders klar im Kopf.
Ich muss zugeben: Ich beschwere mich schon seit Jahren über diverse Konstrukteure. Auch schon, als bei mir im Kopf noch alles an der richtigen Stelle saß. Aber was sollen völlig verwirrte Hirngeschädigte mit all diesen Geistesblitzen anfangen? Die Techniker setzen sich an ihren Zeichentisch und lassen ihre Träume wie Fürze entweichen, und manchmal stinken die Fürze eben ein wenig. Ich dachte eine Zeit lang, dass vielleicht nur mir diese besondere Einrichtung zuteilwurde, weil sie mir das schönste Zimmer geben wollten. Damals dachte ich noch, ich sei etwas Besonderes. Aber ich glaube, diese Einrichtung gab es in allen Räumen.
Alles ist nigelnagelneu, und dann natürlich auch das Modernste vom Modernen, was für mein Zimmer bedeutete, dass nicht ein einziger Lichtschalter das tat, was ein Lichtschalter für gewöhnlich tun sollte. Einfach knips, und dann geht das Licht an. Mehr will ich gar nicht. Ich will nicht undankbar sein, das steht mir an so einem fantastischen Ort auch nicht zu, aber mir war die ganze Elektronik in dem Zimmer unheimlich. Ich verstehe schon das einfachste Handy nicht, und jetzt habe ich einen Hirnschaden und kapiere gar nichts mehr.
Ich frage Berend, ob ich verrückt geworden bin, weil ich Wahnvorstellung und Wirklichkeit nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Berend glaubt nicht, dass ich verrückt geworden bin. Jeder, der in meinem Zimmer vorbeischaue, um das Elektronikwunder zu bestaunen, versuche das System dahinter zu verstehen, doch es gelinge nahezu niemandem. Auch ein paar wohlwollenden Pflegern nicht. Wenn die eine Lampe angehe, gehe die andere aus. Wenn die andere Lampe angehe, gehe erstere kaputt.
Das beruhigt mich dann wieder ungemein: Es steckt doch ein System dahinter. Andererseits: In den ersten Tagen halluzinierte ich mich dumm und dämlich, vermutlich wegen der Medikamente.
Aber man dachte an mich. Weil regelmäßig Teile der Beleuchtung ausfielen, tauchten immer wieder andere Männer in meinem Zimmer auf, die hohe Leitern ausklappten und dann über meinem Kopf auf dem Zwischenboden herumkrochen und nach dem Rechten sahen. Sogar sonntags kamen sie! Argwöhnisch, wie ich von Natur aus bin, dachte ich, es seien Männer, die etwas Schlechtes mit mir im Sinn hatten, obwohl sie für mich doch nur alles tipptopp in Ordnung bringen wollten. Später habe ich darüber nachgedacht, dass solche unerwarteten Besuche auf einer Station, auf der der Großteil der Patienten noch nicht wieder ganz auf dem Damm ist, nicht besonders vernünftig sind. Wie auch immer, der Grad meiner Verwirrtheit war hoch und stieg munter weiter. Ich sah die Männer und dachte: Das sind verfluchte Journalisten! Aber dem war nicht so. Es waren einfach nette, hilfsbereite Elektriker vom Störungsdienst.
Sie gaben wirklich ihr Bestes, sich nicht mit mir zu unterhalten, denn sie konnten mir ansehen, dass ich nicht auf Smalltalk aus war. Murmelnd entfernten sie Kacheln aus der Decke, kletterten die Leiter hoch, machten irgendwas auf dem Zwischenboden und krochen dort ein bisschen herum. Danach entfernten sie ein paar Schalter von der Wand über meinem Bett, die sie nie wieder anbrachten. Die Drähte hingen danach einfach aus der Wand.
Alles, Wahn und Wirklichkeit, verschmilzt. Über meinem Bett hängt der Fernseher. Der ist auch so ein Fall für sich. Er hat so eine moderne Wandhalterung, damit man ihn in alle Richtungen drehen kann. Ich habe noch nie so etwas Ausgefallenes gesehen. Auch später habe ich sowas nie wieder gesehen, und ich hoffe, das bleibt auch so.
Das ganze Erscheinungsbild dieses Geräts hat nur einen Effekt: Ich halte es für eine Bestie. Die Bestie dreht sich in alle Richtungen, jedenfalls bilde ich mir ein, sie würde sich drehen. Sie hat vier Beine, einen Schwanz und Schuppen. Wenn sie sich einmal die ganze Runde gedreht hat, wird sie schwelen und schmelzen und zu guter Letzt brennend auf mein Bett tropfen und die Decke entzünden.
Davon bin ich fest überzeugt, ich habe Angst. Ich traue mich nicht, die Klingel zu drücken, um die Feuerwehr zu alarmieren. Ich weiß auch gar nicht, wo sich die Klingel befindet.
Später habe ich diesen Fernseher noch oft benutzt. Zu dem Zeitpunkt hat er sich auch nicht mehr gedreht. Meistens lief einfach irgendeine Sendung. Eine informative Sendung.
Neben meinem Bett habe ich schöne Blumenfotos an die Wand gehängt, die Blumensträuße aus meinem Garten zeigen. Berend hat die Sträuße immer fotografiert und mir die Fotos jetzt mitgebracht. Tröstliche, hübsche Fotos.
Eines Morgens hängen dort plötzlich andere Fotos, von boshaften hinterlistigen Hunden mit gefletschten Zähnen. Die Fotos waren mit der Wand verschmolzen, ich hatte keine Chance, sie abzunehmen. Ich konnte mich mit meinem ganzen Gewicht dranhängen, es half nicht. Manchmal, an anderen Tagen, hingen sie plötzlich irgendwo anders im Zimmer.
Und ich sagte nichts, nur Berend und Yan und Winnie habe ich davon erzählt. Ich weiß nicht mehr, warum, vermutlich habe ich mich geschämt, aber ich traute mich einfach nicht, anderen davon zu erzählen, oder ich konnte es nicht. Ehrlich gesagt wollte ich auch nicht viel Besuch bekommen. Ich konnte schon noch kommunizieren, ich konnte um eine Tasse Tee bitten, und ich konnte sagen, dass es mir gut ging. Niemand konnte mir etwas ansehen. Jeder war offenbar unterwegs zu einem bestimmten Ziel, und ich befand mich hinter der Leitplanke auf dem Seitenstreifen, ich konnte sie nicht erreichen, und sie mich nicht. Niemand bemerkte das. Es war, als hätten sich all meine Ängste unter einer Eisschicht angestaut, die nicht brechen wollte. Darunter herrschte Chaos. Es war ein riesiges Durcheinander.
Über dem Waschbecken in meinem Zimmer befinden sich, wenn ich es richtig sehe, luxuriöse Hygieneartikel: ein Seifenhalter, ein Halter mit Tüchern, ein glänzender Kran. Den Kran halte ich für ein abscheuliches, tropfendes Biest. Jeden Morgen erwarte ich, dass all das verschwunden ist. Ich glaube fest daran. Wenn man dem Arzt sowas erzählt, wird er nervös, weil er denkt, man hätte Stimmen im Kopf, also sage ich nichts. Sonst denkt er, ich sei verrückt.
Ich habe ja auch keine Stimmen im Kopf. Wirklich nicht. Das habe ich nie, auch noch nie gehabt. Niemand hat mir jemals wortwörtlich etwas versprochen: Ich habe nichts gehört. Jedes Versprechen waberte geräuschlos in mir und wurde jeden Morgen sofort wieder gebrochen. Heute glaube ich, dass das eigentlich egal ist. Sobald ich meine Augen öffne, kontrolliere ich, ob die beängstigenden Sachen fort sind. Sie sind immer noch da.
Berend gibt sich die allergrößte Mühe. Er ist mein Held, er verscheucht die Wahnvorstellungen. Ich glaube, er weiß nicht, was er sonst machen soll. Berend sagt: »Es sind nur Wahnvorstellungen! Zeig ihnen, wo der Hammer hängt! Du bist der Boss, oder? Schick sie weg!« Wie oft habe ich in meinem Zimmer die Worte »Verschwinde, Wahnvorstellung! Du bist nicht echt!« gesagt.
Und eines Tages sind sie wirklich verschwunden. Ich bin unendlich dankbar.