4,99 €
Das mentale Training für Erfolg und Karriere: Stress, Sorgen und Befürchtungen stoßen in unserem Körper neurobiologische Prozesse an, die für Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Erschöpfung und Angstgefühle verantwortlich sind. Unsere Gedanken nehmen unmittelbaren Einfluss auf unser psychisches und körperliches Befinden, sie steuern unser Verhalten, können uns behindern oder vorantreiben. Der Mentaltrainer Norman Brungs zeigt anhand von fünf hoch effektiver Mentaltechniken, wie man Ängste, Sorgen und Unsicherheit in Gelassenheit, Zuversicht und Selbstvertrauen umwandelt und führt Schritt für Schritt durch dieses mentale Trainingsprogramm, mit dessen Hilfe man Veränderungen erreicht, von denen man vorher glaubte, dass sie unmöglich wären.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2019
Norman Brungs
Kopf-Kino
Das Geheimnis mentaler Kraft
Was uns stark macht gegen Stress, Erfolgsdruck und Angst
Copyright: © 2019: Norman Brungs
Lektorat: Erik Kinting – www.buchlektorat.net
Umschlag & Satz: Erik Kinting
Titelbild: © SergeyNivens (depositphotos.com)
Verlag und Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
978-3-7497-2793-3 (Paperback)
978-3-7497-2794-0 (Hardcover)
978-3-7497-2795-7 (e-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Dieses Trainingsprogramm stützt sich auf die neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaften und beruht auf der berufspädagogischen Arbeit des Autors als Ausbilder und Verhaltenstrainer sowie seinen Erfahrungen als ausgebildeter Mental- und Hypnosecoach. Dieses Buch gibt kein Heilversprechen ab und ersetzt keinesfalls die Dienste eines Arztes oder Therapeuten. Sollten Ihre Ängste medizinisch begründet sein, konsultieren Sie bitte einen Arzt oder holen Sie therapeutischen Rat ein.
Inhalt
Vorwort
Einstimmung
Vorübung
Vorbemerkung
Was Angst in unserem Körper auslöst
Der Trainingsplan
Das Wochentagebuch
Die wirkungsvollsten Mentaltechniken
Die Bauchatmung
Die BARM-Technik
Schnelle Augenbewegungen
Lachen
Selbsthypnose
Der Aufbau einer Hypnose
Der Anker – auf Knopfdruck stressfrei
Die Betty-Erickson-Induktion
Die Dave-Elman-Induktion
Das Training der Vorstellungskraft
Das Sechs-Schritte-Selbsthypnosekonzept
Wann eine Selbsthypnose nicht angewendet werden sollte
Anwendungssuggestionen
Allgemeine Entspannung
Gesunder Schlaf
Nervosität abbauen
Stress reduzieren
Selbstbewusstsein stärken
Prüfungsnervosität abbauen
Nie wieder Lampenfieber
Burn-out-Prävention
Nachwort
Über den Autor
Vorwort
Stress und Angst stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Stress entsteht häufig, wenn wir uns überfordert fühlen und Angstgefühle in uns aufsteigen, dass wir etwas nicht bewältigen könnten. Ängste können verschiedene Ursachen haben: Sie können medizinisch begründet sein, durch ein Trauma ausgelöst werden oder einfach durch Sorgen und Befürchtungen entstehen. In diesem Buch geht es um Letztere.
Die Anbahnung eines wichtigen Ereignisses, wie beispielsweise eine Prüfung, ein Auftritt, eine Rede in der Öffentlichkeit oder ein Wettkampf, kann in uns negative Gedanken entstehen lassen, die wiederum Angst auslösen können: Das schaffe ich nicht, ich werde versagen …
Unsere Gedanken haben einen direkten Einfluss auf die Steuerung unserer Körperphysiologie durch das Gehirn. Versagensängste, Sorgen und Befürchtungen sind Gefühle, die aus unseren Gedanken und Vorstellungen darüber entstehen, was in der Zukunft passieren könnte. Diese Ängste können unser berufliches und privates Leben erheblich beeinträchtigen, indem sie uns in unserem Handeln blockieren. Dabei gerät unser Nervensystem aus dem Gleichgewicht.
Die Symptome sind vielfältig: Häufig verspüren wir einen Druck in der Magengegend, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, innere Unruhe und damit einhergehende Konzentrationsschwierigkeiten.
Um unseren Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen, müssen wir ihm in erster Linie Raum für Erholung geben. Ausreichender Schlaf und genügend Pausen sind die Grundlage für Regeneration. Negative Gedanken und die Belastungen des Alltags sorgen für Unruhe in unserem Körper und hindern uns oft an einem gesunden Schlaf. Besonders im Tiefschlaf produziert jedoch die Hirnanhangdrüse das Wachstumshormon Somatropin, über das die Zellregeneration stattfindet. Es stärkt unsere Knochen, beschleunigt den Fettabbau, lässt Wunden heilen, schützt das Gehirn und hilft beim Muskelaufbau. Erst wenn unser Organismus zur Ruhe kommt, arbeitet auch unser Immunsystem, das alle Regenerations- und Reparaturprozesse in Gang setzt. Es benötigt gut fünf Stunden, um Erreger zu entsorgen und neue Antikörper zu bilden. Schlafmangel verhindert also den Regenerationsprozess und verursacht darüber hinaus zusätzlichen Stress und führt zu verminderter Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
Der Einsatz klassischer Entspannungsverfahren wie Atemtechniken, autogenes Training oder die BARM-Schnellentspannung kann Abhilfe schaffen und für Regeneration sorgen. Sie werden überrascht sein, wozu wir Menschen in der Lage sind, wenn unser inneres System im Gleichgewicht ist: Plötzlich sind wir gelassen, selbstbewusst, angstfrei und können erholsamen Schlaf genießen. Wäre es nicht fantastisch, wenn wir das selbst beeinflussen könnten?
Um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen und diese zu manifestieren, eignet sich die Selbsthypnose hervorragend und bildet den Schwerpunkt dieses Trainingskonzeptes. Sie ist eine besondere Form des mentalen Trainings, die viele Spitzensportler, Manager und Politiker bereits seit Jahren anwenden. Jeder kann sie in relativ kurzer Zeit erlernen. Wenn Sie diese Technik beherrschen, gewinnen Sie automatisch mehr Selbstsicherheit, Gelassenheit und Souveränität. Ihre Ängste und Befürchtungen lösen sich wie eine Seifenblase auf.
In diesem Buch zeige ich Ihnen Möglichkeiten, wie Sie Stress reduzieren, Ängste abbauen und mehr Selbstsicherheit gewinnen können. Dabei werde ich mich nicht nur auf die reine Wissensvermittlung beschränken, das Erlernen der Techniken soll vielmehr für Sie zum Erlebnis werden. Denn durch das Erleben wird unser Lernprozess lebendig und kann am stärksten seine Wirkung entfalten. Schon während des Trainings können Sie beobachten, wie Sie sich von Tag zu Tag besser fühlen und sich auf mentaler und körperliche Ebene positive Veränderungen zeigen.
Wenn Sie ein unerwünschtes Verhalten wie beispielsweise Lampenfieber in ein gewünschtes Verhalten wie Gelassenheit und Selbstsicherheit ändern möchten, gelingt das am besten, wenn Sie sich zunächst eine Vorstellung davon machen, wie Sie sich in dieser Situation fühlen möchten. Dazu werde ich Sie auffordern, Ihre Augen zu schließen, um sich dann vorzustellen, wie es wäre, wenn Sie in dieser Situation gelassen und selbstsicher wären. Stellen Sie sich dabei bitte folgende Fragen:
• Was würde geschehen?
• Wie würde sich das anfühlen?
• Wie wären die Resonanz und das Ergebnis?
Achten Sie darauf, was Sie spüren.
Beim Schließen der Augen stellen Sie sich diese Situation bitte so detailgenau wie möglich vor. Genießen Sie die positive Vorstellung und verweilen Sie einige Sekunden in Ihr. Danach öffnen Sie die Augen, strecken und recken sich und sagen sich innerlich: »Ja, so soll es werden!«
Schließen Sie bitte Ihre Augen und folgen Sie Ihrer Vorstellung, JETZT!
Konnten Sie sich vorstellen, wie gut sich das anfühlt? Dann dürfen Sie neugierig auf das Trainingskonzept zur Verbesserung mentaler Stärke sein. Wenn Sie möchten und bereit sind, nachhaltig positive Veränderungen herbeizuführen, begleite ich Sie nun durch dieses Konzept.
Ihr Norman Brungs
Einstimmung
Zur Einstimmung habe ich eine Geschichte ausgewählt, die mich sehr berührte, als ich sie las, und die sich gut als Empfindungserleben eignet:
Manfred war ein liebevoller Ehemann und Vater. Stets vergnügt und hilfsbereit tat er alles für seine Familie. Ihm war wichtig, dass es allen gut ging. Seine bildhübsche Frau Simone gebar ihm drei wundervolle Kinder, die zwischen einem und sechs Jahren alt waren und ihn mit Stolz erfüllten. Auch ein kleines Haus mit Garten hatte er sich mit seiner Frau erarbeitet und dafür auf manchen Urlaub verzichtet. Alles schien perfekt zu laufen, bis zu dem Tag, als er innerlich zerbrach:
Ein kinderloses Wochenende stand bevor, auf das er sich schon lange gefreut hatte. Endlich konnte er mit Simone Dinge nachholen, die schon lange fällig waren. Ein gemeinsames Abendessen beim Lieblingsitaliener, romantische Stunden am Kamin, ungestört reden und planen … Nachdem er die Kinder bei den Schwiegereltern abgegeben hatte und nach Hause zurückgekehrt war, eröffnete seine Frau ihm jedoch mit zittriger Stimme, dass sie ihn und die Kinder verlassen würde. Mehr wollte sie nicht dazu sagen.
Manfred verstand die Welt nicht mehr. Alle möglichen Gedanken kamen ihm in den Sinn. Das Schlimmste war, dass seine Frau nicht darüber reden wollte. Als er darauf bestand, und zu wissen verlangte, warum sie ihn und die Kinder verlassen wolle, antwortete sie nur leise: »Irgendwann ist halt alles vorbei!«
Ein Wechselbad der Gefühle aus Verständnislosigkeit, Traurigkeit und Verzweiflung breitete sich in ihm aus, denn er liebte seine Frau doch so. Verbittert schnappte er sich die Autoschlüssel und fuhr stundenlang sinn- und ziellos umher, um nachzudenken.
In der Ferne ertönten pausenlos Sirenen. Am Bahndamm musste wohl etwas passiert sein. Er rief aus dem Auto seine Schwiegermutter an, denn er war besorgt um seine Kinder, die oft dort spielten. Mit den Kindern sei alles in Ordnung, erklärte sie ihm.
Dann fuhr er nach Hause. Als er dort ankam, war seine Frau nicht mehr da. Völlig aufgelöst erblickte er nach einigen Minuten der Fassungslosigkeit ihren Abschiedsbrief:
Lieber Manfred, liebe Kinder,
sicherlich habt ihr bemerkt, dass ich in den letzten Wochen etwas aufgewühlt und gereizter war als sonst. Vielleicht war ich auch in der einen oder anderen Situation ungerecht zu Euch. Ich hoffe, dass ihr mir das verzeihen könnt. Der Grund für mein Verhalten liegt im Ausbruch einer schweren, unheilbaren Krankheit, die erst kürzlich bei mir diagnostiziert wurde und um die meine Gedanken kreisen, denn ich werde bald sterben, es bleiben mir nur noch wenige Monate zu leben. Ich verschwieg es Euch, damit ihr nicht die schlimmen Gedanken mit mir teilen musstet, und weil ich heimlich hoffte, doch noch eine Therapie zu finden, die mich weiterleben lassen würde. Leider gibt es keine.
Meine geliebten Kinder, ich werde nicht mehr da sein, um euch aufwachsen zu sehen. Leider seid ihr noch zu klein, um alles zu verstehen. Wer ich war, wie ich gewesen bin und was mich ausmachte werden euch andere erzählen. Ihr seid mein ganzer Stolz und meine größte Errungenschaft.
Es fällt mir schwer, diese Worte zu schreiben, weil es mich mit Schmerz erfüllt, wenn ich daran denke, bald nicht mehr an eurem Leben teilhaben zu können. Das war mein größter Wunsch, er bleibt leider unerfüllt.
Diese Gedanken quälen mich so sehr, dass ich beschlossen habe, meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich wollte so stark sein und jetzt weine ich doch. Nun muss ich gehen. Bitte glaubt mir: Ich liebe euch von ganzem Herzen. Am liebsten würde ich für immer bleiben, doch sterben muss jeder allein.
In Liebe, Mami
Manfreds Welt stürzte wie ein Kartenhaus ein. Am Grab seiner Frau sagte er, an jeder Hand eins seiner Kinder: »Geliebte Simone, heute stehen wir vor deinem Grab und weinen um dich. Du fehlst uns in jeder einzelnen Sekunde. Wir können nicht verstehen, warum du so früh von uns gehen musstest. Du hast unser Leben mit deiner Liebe, Warmherzigkeit und Fröhlichkeit erfüllt und hinterlässt eine große Lücke. Was uns bleibt, ist die Erinnerung an dich. Niemand kann dich jemals ersetzen. Wir werden dich nie vergessen und in unseren Herzen wirst du weiterleben, denn die Liebe bleibt.
Wenn Sie sich auf diese Geschichte konzentrieren konnten, dann waren Sie bereits in einer leichten Trance. Hat die Geschichte Sie sogar berührt und in Ihnen Betroffenheit ausgelöst, vielleicht ein vermehrtes Schlucken, Seufzen oder hat sich sogar eine Träne gelöst, dann konnten Sie erleben, dass Gedanken und Vorstellungen einen unmittelbaren Einfluss auf unseren Körper haben, denn die eigentliche Handlung, um die es in der Geschichte ging, haben sie nicht selbst erlebt.
Ein reines Gefühl, dem kein persönliches Erlebnis vorangegangen sein muss, kann also Ihre Tränendrüsen anregen oder auch das Zwerchfell anspannen und einen Lachanfall auslösen. Ebenso können Gefühle Ihre Hormone ins Gleichgewicht oder in Unordnung bringen – mit weitreichenden Folgen.
Aus Albträumen ist uns bekannt, dass wir teilweise heftig auf die Traumszenen reagieren. Schwitzen, Sprechen, Schreien, Hin- und Herwälzen oder sogar Um-sich-Schlagen sind zu beobachtende Reaktionen. Unser Gehirn schätzt diese Sequenzen als realistisch ein, obwohl es nur Träume sind. Das Gehirn unterscheidet also nicht zwischen Vorstellung und Realität – wir reagieren körperlich wie seelisch genauso, als befänden wir uns in der realen Situation.