Krähenblut - Micha Krämer - E-Book

Krähenblut E-Book

Krämer Micha

4,7

Beschreibung

Nina Morettis zweiter Fall. Der scheinbar natürliche Tod eines Betzdorfer Rentners wirft Fragen auf. Was hat die tote Krähe an der Volierentür im Garten des Mannes zu bedeuten? Ist es doch Mord? Nur Stunden später verschwindet ein Freund des Toten aus einem Altenheim. Eine Entführung? Als Angler am nächsten Morgen die Leiche eines jungen Mannes in einem Weiher im Westerwald finden, wird der Fall für Kommissarin Nina Moretti immer suspekter. Welches dunkle Geheimnis hüteten die beiden alten Männer? Und was hat ein zwielichtiger Siegener Kunsthändler mit all dem zu tun?

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Inhalt

Titelseite

Impressum

Über den Autor

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Epilog

Danksagung

Micha Krämer

Krähenblut

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de

© 2013 CW Niemeyer Buchverlage GmbH, Hameln

www.niemeyer-buch.de

Alle Rechte vorbehalten

Der Umschlag verwendet ein Motiv von shutterstock.com

Stylized feather molchunya 2013

eISBN: 978-3-8271-9841-9

ePub Produktion durch INTEC/ANSENSO

www.inteconline.com

Der Roman spielt hauptsächlich in einer allseits bekannten Region im Westerwald, doch bleiben die Geschehnisse reine Fiktion. Sämtliche Handlungen und Charaktere sind frei erfunden.

Über den Autor:

Micha Krämer wurde 1970 in Kausen im Westerwald geboren. 1989 zog es ihn nach Betzdorf, wo er es ganze 15 Jahre aushielt, bevor das Heimweh ihn zurück nach Kausen führte. 2009 veröffentlichte der gelernte Elektroniker kurz nacheinander die beiden Kinderbücher „Willi und das Grab des Drachentöters” und „Willi und das verborgene Volk“. Der regionale Erfolg der beiden Bücher, die er eigentlich nur für seine eigenen beiden Kinder schrieb, war überwältigend und kam für ihn selbst total überraschend. Einmal Blut geleckt, musste im Jahre 2010 nun ein „richtiges Buch“ her. Im Juni erschien sein erster Roman für Erwachsene und zum Ende des Jahres 2010 sein erster Kriminalroman, der die Geschichte der jungen Kommissarin Nina Moretti erzählt. Neben seiner Familie, dem Beruf und dem Schreiben gehört die Musik zu einer seiner großen Leidenschaften.

Mehr über Micha Krämer erfahren Sie auf www.micha-kraemer.de

Prolog

Sonntag, 15.05.2011, 6:36 Uhr Betzdorf / Gäulenwaldstraße

Es roch herrlich nach frisch gemähtem Gras, als Heinrich Sadorski auf die Terrasse seines schmucken Eigenheims trat und in die Morgensonne blinzelte.

Auf dem Rasen, den er gestern gemäht hatte, wie an je dem Samstag im Sommer, glitzerte noch Tau. Der Himmel war wunderbar blau und wolkenlos und einzig die Kondensstreifen der Flugzeuge waren zu sehen.

Er liebte den Morgen. Wie hieß der Titel des Films in den Sechzigern noch gleich, für den sein Lieblingskomponist James Last die Musik geschrieben hatte? Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung. Ja, das war sie wirklich. Zumindest am Sonntag, wenn nur vereinzelt Autos über die Straße vor der anderen Seite des Hauses rauschten. Hier, hinter dem Haus in seinem Garten, direkt am Rande des kleinen Wäldchens, war von der Hektik der Welt nichts zu spüren.

Er lauschte den Kanarienvögeln, die in der Voliere neben dem kleinen Schuppen fröhlich zwitscherten, und dem Wind, der ganz sanft durch die Kronen der Eichen strich.

Heute war ein ganz besonderer Tag. Denn heute auf den Tag vor genau fünfundachtzig Jahren hatte er, Heinrich Sadorski, das Licht der Welt erblickt. Auf einem kleinen Gehöft in Ostpreußen, unweit der Ostsee, erhielt er als Erstgeborener den Vornamen des Vaters. Später sollte er dann auch den Hof übernehmen. Das Erbe der Familie Sadorski fortführen, die, so lange man denken konnte, das Stückchen Land bearbeitet hatte.

Doch wie so vieles im Leben kam es anders. Mit sieb zehn musste Heinrich zur Wehrmacht. Und als der Krieg schließlich vorbei war, war der Hof an der Ostsee für ihn unerreichbar hinter dem Eisernen Vorhang. Einen Grund zurückzukehren hatte es ohnehin nicht gegeben, weil außer ihm keiner aus seiner Familie die Flucht über die Ostsee überlebt hatte.

Nach dem Fall der Mauer buchte er gemeinsam mit seiner Frau Ilse und der ältesten Tochter Ingrid eine Busreise in die alte Heimat. Nicht aus Heimweh, sondern mehr aus Neugier. Doch es war enttäuschend gewesen. Er hatte nichts gefunden, was ihn an seine Kindheit, seine Jugend oder an seine Familie erinnerte. An dem Ort, wo vor nicht einmal fünfzig Jahren sein Elternhaus stand, erstreckten sich jetzt kilometerweit die Kornfelder einer polnischen Kolchose. Es war so, als hätte es dort nie eine Familie Sadorski gegeben. Wie schnell so ein Stückchen Erde seine ehemaligen Bewohner doch vergaß.

Er griff nach der Dose mit dem Körnerfutter und ging langsam über den Kiesweg in Richtung der Voliere. Die Vogelzucht war sein ganzer Stolz. Schon als Kind hatte er die gefiederten Akrobaten der Lüfte geliebt. Als er acht Jahre alt war, hatte er eine junge Möwe mit gebrochenem Flügel am Strand gefunden. Das arme Tier hatte sich in einem der Fischernetze verfangen, die dort zum Trocknen hingen. Heinrich befreite die Möwe, nahm sie mit nach Hause und päppelte sie mühevoll wieder auf. Und obwohl es keiner für möglich gehalten hatte, schaffte er es, das Tier wieder gesund zu pflegen.

Das Gezwitscher der Kanarienvögel wurde lauter, als er um die Ecke des Schuppens bog.

Was er dann sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. An der schmalen Holztür zur Voliere hing eine tote Krähe. Die Flügel des Vogels, dessen Kopf schlaff zur Seite hing, waren auseinandergezogen und, wie der Heiland ans Kreuz, auf das Holz der Tür genagelt worden. Unter den scharfen Krallen hatte jemand mit Blut ein Haken kreuz geschmiert. Darunter, ebenfalls mit Blut, stand das Wort Mörder. Doch das Schauerlichste war der ausgeblichene menschliche Schädel, der auf dem Boden stand und auf den das Krähenblut heruntertropfte.

Heinrich stolperte einige Schritte zurück. Er wusste sofort, wessen Schädel da auf dem Boden lag und ihn, so schien es, aus dunklen Augenhöhlen anklagend anstarrte. Die Krähe, das Blut und das Einschussloch an der rechten Schläfe es Schädels waren unverkennbar. Seit über sechzig Jahren verfolgte ihn das schreckliche Geschehen von damals in seinen Träumen. Wieder und wieder sah er, wie der dünne Streifen Blut aus dem Loch im Kopf des jungen Mannes rann, während sein Körper reglos auf dem Betonboden lag. Und auch das Zeichen mit der Krähe war ihm nicht unbekannt. Ruhten die Seelen der Toten denn nie?

Verfolgten sie ihn auch noch bis zu seinem Lebensende? Vielleicht auch noch darüber hinaus?

Ein Rascheln rechts in den Büschen ließ ihn herumfahren. Sein Atem wurde schneller.

„Nein“, stammelte er leise. „Nein!“

Das konnte nicht sein. Er war es! Er war zurück! Heinrich fasste sich an die Brust. Auf einmal war es ihm, als läge eine zentnerschwere Last auf seinem Brustkorb. Das Atmen fiel ihm von Mal zu Mal schwerer und er sog hektisch den Sauerstoff ein. Trotzdem bekam er keine Luft. Er merkte noch, wie seine Beine wegsackten. Dann wurde es langsam dunkel um ihn.

Das Letzte, was er wahrnahm, bevor er die Augen für immer schloss, war das Gesicht über ihm. Es waren die gleichen hellgrauen Augen wie die in seinen Träumen. Die Augen, die ihn seit sechzig Jahren Nacht für Nacht verfolgten und ihn flehend anstarrten.

Kapitel 1

Sonntag, 15.05.2011, 8:12 Uhr Betzdorf / Karl-Stangier-Straße

Verschlafen blinzelte Nina auf die Leuchtziffern des Tchibo-Radioweckers. Durch die heruntergelassenen Rollläden fielen einige Streifen Licht auf ihr Bett. Angestrengt versuchte sie zu registrieren, woher das Klingeln kam. Es dauerte einige Sekunden, bis sie begriff, dass es sich bei dem nervtötenden Geräusch um das Bimmeln ihres Handys handelte.

Sie tastete über den Boden vor dem Bett, bis sie das vibrierende Gerät zu fassen bekam. Noch während sie es aufhob, drückte sie ohne hinzusehen auf die grüne Taste, um das Gespräch anzunehmen.

„Hier Moretti. Wer nervt?“, meldete sie sich.

„Hey, Nina, hier ist Thomas, hab ich dich geweckt?“

Für einen Moment ließ sie das Telefon sinken. Dann nahm sie es seufzend wieder ans Ohr.

„Nein, hast du nicht. Musste eh aufstehen. Das Telefon hat geklingelt. Irgendein Idiot ruft hier Sonntagmorgen um kurz nach acht an.“

„Ach gut“, sagte Thomas hörbar erleichtert. „Dachte schon, ich hätte dich geweckt. Und weil ja heut dein freier Tag ist ...“

„Was willst du?“, unterbrach sie ihn barsch.

„Ähm ja. Ähm, wir haben einen Toten“, stotterte er. „Wär schön, wenn du dir das mal ansehen würdest.“

Sofort war sie hellwach.

„Wo?“

„Im Gäulenwald vierzehn.“

„Okay, Thomas, bin gleich da.“

Noch während sie die Taste zum Beenden des Gespräches betätigte, meldete sich ihr schlechtes Gewissen. Sie drehte sich um und sah in die Augen von Klaus, der sie liebevoll anlächelte.

„Ich muss kurz weg“, flüsterte sie und rückte näher an ihn heran.

Wortlos packte er sie und küsste sie. Nina erwiderte den Kuss. Doch sie ärgerte sich ein wenig über seine Reaktion. Verflucht! Warum nur war er immer so verständnisvoll?

Eine viertel Stunde später schlug sie die Tür ihres marineblauen VW-Käfers zu, startete den Motor und rollte langsam aus der Garage. Klaus stand in kurzen Hosen und einem Metallica-T-Shirt an der Haustür und winkte ihr zu. In der anderen Hand hielt er eine Tasse Kaffee. Nina winkte kurz zurück, während sie auf den zu dieser Zeit noch nicht vorhandenen Verkehr auf der Karl-Stangier-Straße achtete, und gab dann Gas. Bis zur Gäulenwaldstraße war es nicht weit. Vielleicht einen Kilometer.

Als sie ihr Ziel erreichte, waren ihre Gedanken immer noch bei Klaus, der nun in der Küche das Frühstück für sie beide zubereitete. Hoffentlich dauerte das hier nicht so lange. Klaus und sie waren nun seit sechs Monaten ein Paar und sahen sich eigentlich nur am Wochenende, weil er im gut zweihundert Kilometer entfernten Trier studierte. Die ganze Woche freute sie sich auf das gemeinsame Wochenende. Umso mehr ärgerte es sie nun, dass sie heute, an ihrem freien Tag, den sie eigentlich mit ihm verbringen wollte, zu einem Tatort musste.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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