KunstGeschichten - Michael Kromarek - E-Book

KunstGeschichten E-Book

Michael Kromarek

0,0
5,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die Welt der malenden Künstler ist ein selbstständiger Kosmos, bevölkert von Individuen, deren Denken und Handeln eigenen Vorstellungen, Überzeugungen und Regeln folgt. Vielleicht ist sie nicht die beste aller Welten, aber mit Sicherheit eine der interessantesten. Die "KunstGeschichten" führen in diese Welt hinein und machen sie uns wenigstens teilweise verständlich. Fast alle haben einen realen Bezug.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 140

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



MichaelKromarek- KunstGeschichten

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http//www.d-nb.de abrufbar.

Bitte besuchen Sie auch www.palmartpress.com

ISBN 978-3-941524-11-8 (Druckausgabe)

ISBN 978-3-941524-19-4 (E-Book)

Originalausgabe- 1. Auflage 2012

© 2012 PalmArtPress

Pfalzburgerstr. 69, 10719 Berlin

Alle Rechte vorbehalten

Gesamtgestaltung: Catharine J. Nicely

Umschlag Abbildung: Eberhard Grames

Hergestellt in Deutschland

Michael Frank Kromarek

KunstGeschichten

12 Erzählungen, ernst und heiter

Für Angelika

Nichts ist so überraschend wie die Kunst -man muss mit Allem rechnen.

Inhaltsverzeichnis

Frust

Der Code

Der Kopist

Scham

Hoffnung und Vergänglichkeit

Der Karrierist

Kreuzfahrt

Verstanden

Golgatha

Das Experiment

Beckmann

Tod

Frust

Peter war ein Kriegskind. Als die Russen seinen Vater abholten, war er kaum ein Jahr alt. Elf Monate später war der Vater tot.

Das Glück wollte es, dass seine Mutter fünf Jahre später einen Mann kennenlernte, der sie trotz ihrer drei Kinder heiratete. „Vati“, wie die Kinder ihn nannten, hatte einen Bruder. Der war pensionierter Lehrer und lebte in Paderborn. In seiner kleinen Wohnung unter dem Dach hatte er sich ein Atelier eingerichtet, in dem er täglich malte.

Wenn Peters Familie sonntags zum Onkel fuhr, traf sie ihn fast immer vor seiner Staffelei an. Mal malte er eine Heidelandschaft, mal den Paderborner Dom. Wenn er im Lexikon entsprechende Abbildungen fand, auch schon einmal eine Rotte von Wildschweinen im Schnee. Er verkaufte gut.

Im Atelier roch es nach Terpentin und Ölfarben. Vor der Staffelei stand ein großer Ledersessel, der dem Ganzen eine gewisse Gemütlichkeit verlieh.

Wenn der Onkel malte, war es fast still im Raum. Nur das matschende Geräusch vom Mischen der Farbe auf der Palette, das Kratzen des Spachtels auf der Leinwand und sein leises Vor-sich-hin-Brubbeln, mit dem er sein Schaffen kommentierend begleitete, ergänzten die Stille.

Peter liebte diese Atmosphäre und beschloss, eines Tages Maler zu werden.

Zur Konfirmation bekam er die erste Staffelei und einen Malkasten mit zehn Tuben Ölfarbe.

Sein erstes Werk war ein Tulpenstillleben, steif und ungelenk. Dennoch löste es wohlwollende Bewunderung aus, die zu weiteren Bildern ermutigte.

In der Stadt gab es ein Einrichtungshaus, das auch Ölgemälde – passend zu Sofa, Glastischchen und Porzellan - anbot. Die Gemälde waren groß und gespachtelt. Sie gefielen Peter. Er stellte sich vor das Schaufenster und zeichnete sie ab. Dann malte er sie nach und verkaufte sie. Die Bilder waren nicht ganz so gut wie die im Schaufenster, dafür für die Nachbarschaft aber wesentlich preisgünstiger. Nach und nach entwickelte Peter einen richtigen Handel mit ihnen. Die Preise berechnete er nach dem Verbrauch an Farbe, wobei er den Käufern auch schon einmal eine zusätzliche Tube Weiß oder Rot unterschob.

Im Kunstunterricht der Schule gab es Begabtere als ihn. Es fiel ihm nicht leicht, sich das einzugestehen. - Ein Bild, mit dem er den Kunsterzieher von seinem Talent überzeugen wollte, war eine Kopie von Feiningers „Dom zu Halle“. Peter hatte es in dem Glauben gemalt, kein Mensch werde die Kopie erkennen. In seiner Familie jedenfalls war Feininger völlig unbekannt. Warum sollte der Lehrer ihn kennen?

Der Feininger überzeugte den Lehrer nicht.

Nach dem Abitur entschied Peter sich für ein Studium der Kunstgeschichte. Es faszinierte ihn, in dem Leben der Großen der Malerei zu forschen, zu verstehen, warum sie was wie gemalt hatten. Als Vati ihn eines Tages fragte, was er mit diesem Studium später anfangen wolle, wusste er allerdings keine rechte Antwort. Also wechselte er zu den Rechtswissenschaften und wurde Jurist, Anwalt – zur Beruhigung der ganzen Familie.

Der Malerei blieb er treu. Er verdiente Geld genug, alles zu kaufen, was er brauchte. Wo immer er wohnte, richtete er sich ein Atelier ein - das dem des Onkels frappierend glich. Wenn seine Frau ihn suchte, fand sie ihn mit Sicherheit vor der Staffelei.

Zuerst kauften die Mitarbeiter der Kanzlei eine Serie von Aquarellen, dann ein Mandant das erste Ölbild, ein anderer das nächste … und so fort. Der Bürgermeister bot ihm das Rathaus zur Ausstellung an, der Friseur seinen Salon. Schließlich reihte sich eine Vernissage an die andere. Peter verkaufte – nur zufrieden war er nicht. Keines seiner Bilder war ein Geniestreich, nicht eines erreichte auch nur annähernd die Qualität der Werke, mit denen er sich im Studium oder in den Museen dieser Welt befasst hatte.

Mit fünfundfünfzig Jahren beschloss er, seine berufliche Karriere zu beenden. Am Geld fehlte es nicht. Er kaufte ein Haus auf dem Lande – und richtete sich ein großzügiges Atelier ein. Er malte und malte und malte.

Er verkaufte weit mehr Bilder als viele seiner neuen Freunde und Malerkollegen, doch das große Werk gelang ihm noch immer nicht.

Es vergingen mehrere Jahre. Die Zahl seiner Bilder wuchs. Das Atelier war voll, die Lager quollen über. Im eigenen Haus hatte er mehr als zweihundert Bilder aufgehängt. Besuche bei Freunden führten ihn als Erstes stets vor eines seiner Werke - im Wohnzimmer, in der Küche, selbst auf den Toiletten. Sein Oeuvre umschloss ihn wie die Ranken des Kürbis im Märchen von Cinderella.

Es war an einem Freitag. Peter war früher als sonst aufgestanden. Seine Frau schlief noch.

Peter zog sich seinen Malkittel an und ging ins Atelier.

Er stellte alle Bilder zusammen, bildete große Stapel – nach Formaten geordnet. Es waren über dreihundert Stück. Dazu legte er vier große Mappen mit Aquarellen, Zeichnungen, Ölkreiden, Pastellen.

Dann schleppte er alles zu seinem Wagen.

Auf der Deponie war es zu dieser Zeit noch leer.

Peter stellte sein Fahrzeug neben den Container, mit der Aufschrift: „Abfälle jeder Art“.

Dann öffnete er den Kofferraumdeckel - und warf alles hinein.

Der Code

Wer in Frankreich als Maler seinen Wert haben will, muss einen Code haben. Ein Code ist – kurz gesagt – der Kaufpreis eines Bildes, den dieses auf einer anerkannten Auktion schon einmal erzielt hat. Er bestimmt den Wert des Künstlers auf dem Kunstmarkt.

Pierre Benet hatte es in der Schule nicht weit gebracht. Mathematik und Sprachen waren ihm ein Rätsel geblieben, Zeichnen und Malen hingegen seine ganze Stärke.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!