Labyrinth der Geheimnisse 4: Das Spektakel des Schreckens - Matthias von Bornstädt - E-Book

Labyrinth der Geheimnisse 4: Das Spektakel des Schreckens E-Book

Matthias von Bornstädt

0,0
6,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In Witterstein findet gerade das alljährliche Mittelalterfest statt, als Jago einen ominösen Mechanismus im Labyrinth betätigt, der die Besucher des Festes in große Gefahr bringt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 74

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Titel

Impressum

Testlauf bei Nacht

Große Erwartungen

Das Spectaculum

Der Hinweis des Henkers

Nichts als Verbote!

Der eiserne Wächter

Jago im Netz

Unheimliche Vorboten

Der Schlüssel

Hinterher!

Das große Chaos

Auf der anderen Seite

Die ganze Wahrheit

Wo bleibt Phil?

Wettlauf gegen die Zeit

Feuerwerk

Autoreninformation

Als Ravensburger E-Book erschienen 2013Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2013 Ravensburger Verlag GmbHIllustrationen: Silvia ChristophRedaktion: Beate SpindlerAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbHISBN 978-3-473-47441-7www.ravensburger.de

Name: Karoline Weber, kurz „Kresse”

Besondere Kennzeichen: Ich habe grüne Strähnchen im Haar und gehe nie ohne meinen Gecko Kiwi aus dem Haus.

Freunde sagen über mich: Kresse weiß immer, was sie will und kann ein echter Dickkopf sein. Aber sie ist auch eine Freundin zum Pferdestehlen.

Ich liebe: Tiere, auch langbeinige Spinnen, die Natur, Abenteuer mit Phil und Jago.

Was ich nicht ausstehen kann: Tierquäler, Ungerechtigkeit und arrogante Mitschülerinnen.

Name: Jago Rotschmied

Besondere Kennzeichen: Rastazöpfe, habe fast immer mein Skateboard dabei.

Freunde sagen über mich: Jago ist der coolste Junge auf diesem Planeten, ihn bringt so schnell nichts aus der Fassung. Aber er ist auch schwer chaotisch.

Was mein Herz höherschlagen lässt: jede Art von Actionsport, Computerspiele, Döner, mexikanisches Essen – und vor allem meine Freunde.

Was mir das Leben schwer macht: Lehrer, Hausaufgaben und langweilige Schulstunden. Und dass ich mit meinem Vater ständig umziehen muss.

Name: Philipp Knappe, kurz „Phil”

Besondere Kennzeichen: mein wacher Blick und meine riesige Neugier.

Freunde sagen über mich: Phil ist nicht der Mutigste, aber oft der Cleverste.

Was mich besonders fesselt: Geschichte, Rätsel, Experimente – und alles, was noch nicht entdeckt ist.

Was mich in den Wahnsinn treibt: dass ich so schnell eine Gänsehaut bekomme.

Es geschah in einer finsteren Nacht vor mehr als fünfhundert Jahren. Kein Mond, kein Stern blickte auf den Jungen und seinen Meister hinab, als die beiden durch den Wald zogen. Die Dunkelheit umschloss sie wie eine schwarze Mauer, nur wenige Meter auf Abstand gehalten vom Licht ihrer Fackeln.

Der Junge fröstelte und seine rechte Hand krallte sich tief in den Sack, den er bei sich trug.

Schließlich erreichten sie eine Lichtung. In ihrer Mitte thronte ein mannshoher Felsen, an dessen Unterseite ein kleines Loch klaffte.

„Halt!“, sprach der Meister. Er schritt auf den Felsen zu, ging davor in die Knie und leuchtete mit der Fackel in das Loch. „Das sollte tief genug sein. Hier werden wir es tun. Reich mir den Sack.“

Wie ruhig seine Stimme klang … Und das, obwohl sie ein hochgefährliches Experiment wagten!

Der Meister schnürte den Sack auf und ließ ein schwarzes Pulver in das Loch rieseln.

„Jetzt die Schnur!“, wisperte er. Mit zitternden Händen reichte der Junge sie ihm.

Eins der beiden Enden schob der Meister tief in das Loch. Das andere trug er über die Lichtung bis zur Baumgrenze. Dort gingen sie hinter einer breiten Eiche in Deckung.

Dem Jungen wurde heiß vor Spannung. Die Schatten schienen immer näher zu rücken. Und aus der Stadt drang ein dumpfes Glockenschlagen zu ihnen herauf.

„Nun denn.“ Der Meister senkte die Fackel.

Kaum hatten die Flammen das Ende der Schnur berührt, flitzte ein glimmender Punkt auf den Felsen zu und verschwand in dem Loch.

Sie hörten ein Knistern. Dann zerriss ein ohrenbetäubender Knall die Stille. Er hallte wie Donnergrollen von den Bergen wider. Auf einen Schlag war die Lichtung mit dichtem Rauch erfüllt, der die Augen des Jungen tränen ließ.

Im nächsten Moment regneten Gesteins­brocken vom Himmel. Einer stanzte sich wie eine Kanonenkugel haarscharf neben ihm in den Boden.

„Obacht!“, schrie der Meister. „Schütze deinen Kopf mit den Händen!“

Als der Rauch sich gelegt hatte, war von dem riesigen Felsbrocken nichts mehr zu sehen. Die Explosion hatte ihn komplett zerstört. Überall lagen die Trümmerteile.

Der Junge rang entsetzt nach Luft. Was für ein Teufelswerk!

„Unser Experiment war erfolgreich“, raunte der Meister ihm zu. „Das übertrifft meine kühnsten Erwartungen.“

Nun wagte es der Junge, eine Frage zu stellen, die ihm schon seit Tagen durch den Kopf geisterte: „Meister, wollt Ihr mir nicht endlich verraten, wofür Ihr dieses Pulver benötigt?“

Der Meister zögerte kurz. Dann gab er nach: „Also gut. Vor dem nächsten Schritt würdest du es ohnehin erfahren.“ Mit todernster Miene fuhr er fort: „Du weißt, dass unsere Stadt Feinde hat. Und dass sie uns immer unverhohlener bedrohen. Unsere Stadtmauer ist stark, aber sie hat einen wunden Punkt …“

„Die Brücke am Südtor?“

Der Meister nickte grimmig. „Wer unsere Stadt einnehmen will, muss zuerst über diese Brücke. Also hat unser Bund beschlossen, dort einen Schutzmechanismus einzubauen.“

Dem Jungen klappte der Mund auf, als ihm dämmerte, was der Meister meinte. „Wenn wir angegriffen werden, wollt ihr die Brücke mit dem Pulver … sprengen?“

„Natürlich werden wir versuchen, die Feinde erst anders abzuschrecken. Wenn das jedoch nicht hilft …“

„Aber … was passiert dann mit unseren eigenen Männern? Auch wir selbst könnten dort sein, um die Brücke zu verteidigen!“, rief der Junge aufgewühlt.

Sein Gegenüber atmete tief ein. „Nun, kennst du diesen alten Spruch?“

Den Jungen überlief ein eiskalter Schauer, als der Meister hauchte: „Die letzte Verteidigungslinie ist dein eigenes Leben.“

Die kleine Stadt Witterstein verträumt zu nennen, war die Untertreibung des Jahrhunderts. Jedenfalls dann, wenn man den elfjährigen Jago fragte. In seinen Augen war Witterstein eher verschnarcht, um nicht zu sagen: wie ausgestorben.

Aber an diesem Samstag im Mai sollte alles anders sein. Denn heute stieg das Spectaculum – ein spektakuläres Mittelalterfest.

Als Jago mit seinem Skateboard unterm Arm vor die Haustür trat, fuhr er in Gedanken schon übers Festgelände. Auf den Plakaten hatte er etwas von Ritterkämpfen gelesen. Das klang vielversprechend.

In allen Details stellte sich Jago vor, wie er seinen Gegner nach einem schweißtreibenden Kampf mit einem perfekt platzierten Lanzenhieb aus dem Sattel hebelte. Ha! Was gab es wohl als Preis?

Bloß keinen öden Pokal!, dachte er. Lieber zehn Tickets für eine Achterbahn – das wär’s!

Bestens gelaunt stieg Jago aufs Skateboard und zischte los. Die Luft war frühlingshaft warm, Jagos dunkelbraune Rastazöpfe flogen im Wind und seine Vorfreude wuchs mit jedem Meter.

Er fuhr den kleinen Berg hinab, auf dem er mit seinem Vater wohnte, und folgte dem Verlauf der alten Stadtmauer. Jagos Ziel war das Südtor, denn dort begann die Juliusbrücke. Und auf dieser Brücke fand das Spectaculum statt.

Je näher Jago seinem Ziel kam, umso mehr verkleidete Menschen sah er durch die Straßen ziehen. Die ganze Stadt schien in Feierlaune zu sein. Noch ein paar Kurven, dann tauchte das Tor vor Jago auf. Darüber erhob sich ein Wachturm mit mächtigen Zinnen.

„Jago!“, rief ein blonder Junge aus der Menschenmenge.

Jago brauchte einen Moment, bis er seinen Freund Phil erkannte. Phil trug eine Mönchskutte und sah darin noch dürrer aus, als er ohnehin schon war.

Nun drehte auch das Mädchen neben Phil den Kopf: Karoline, von allen „Kresse“ genannt, weil in ihren Haaren lauter grüne Strähnen leuchteten. Sie ging heute als Robin Hood.

Die Freunde hatten sich am Tor verabredet. Allerdings war keine Rede davon gewesen, dass Phil und Kresse mit Eltern aufkreuzen würden!

Na toll! Hätten sie die nicht zu Hause lassen können?, dachte Jago mürrisch. Nicht dass die uns den ganzen Spaß verderben …

Sein eigener Vater war mal wieder auf Dienstreise. Sehr vorbildlich, wie Jago fand.

Als er bremste, musterte Kresse sein T-Shirt und runzelte die Stirn.

„Was ist?“, fragte er irritiert. „Hab ich mich bekleckert?“

„Wieso hast du dich denn nicht verkleidet?“, wollte Kresse wissen.

„Ja, es ist doch ein Mittelalterfest“, pflichtete Phil ihr bei.

Jago machte eine abwehrende Handbewegung. „Verkleiden ist nicht so mein Ding.“

Mit enttäuschter Miene sagte Kresse: „Also, du hättest dir wirklich etwas einfallen lassen können.“

„Hey, jetzt mach mal halblang! Ich hab immerhin mein Smartphone zu Hause gelassen.“ Zum Beweis zog Jago seine Hosentaschen nach außen. „Wie abgemacht.“

„Handys auf einem Mittelalterfest, das wäre ja auch noch schöner!“, mischte sich nun auch noch Phils Vater ein. Er ging als Bauer und schwenkte eine gewaltige Mistgabel. „So, nun wollen wir mal!“

Während die Erwachsenen bei einem Wachmann den Eintritt zahlten – Jago wurde von Phils Eltern eingeladen –, schnupperte Kresse in der Luft.

[Lösung]

* Die Antworten auf Fragen in der Grübelbox hingegen findest du in der Geschichte.

„Wie das riecht!“, sagte sie schwärmerisch. „Nach Zimt, Braten und Pferdemist.“

„Und wie das klingt!“, rief Phil begeistert. „Dudelsäcke und Trommeln und Drehorgeln!“

Jeder bekam einen Stempel in Form eines Ritterschildes auf den Arm gedrückt. Dann schritten sie erwartungsvoll durch das Tor und Jago sang aus voller Kehle: „Jetzt geht’s lo-oos! Jetzt geht’s lo-oos!“

Er konnte ja nicht ahnen, welche Schrecken ihnen an diesem Tag bevorstanden …

Die Juliusbrücke war weit über Witterstein hinaus bekannt. Tagtäglich reisten Touristen an, um sie zu besichtigen. Denn sie gehörte zu den wenigen Brücken der Welt, die bebaut waren. Über zehn Häuser standen auf jeder Seite.