Labyrinth der Geheimnisse, Band 5: Schurkenjagd im Schloss - Matthias von Bornstädt - E-Book

Labyrinth der Geheimnisse, Band 5: Schurkenjagd im Schloss E-Book

Matthias von Bornstädt

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Beschreibung

Stell dir vor, unter deiner Stadt liegt ein riesiges Labyrinth voller Geheimnisse und Gefahren …Jago fühlt sich in Witterstein pudelwohl. Kein Wunder also, dass der Plan seines Vaters, nach Grönland zu ziehen, ihn tiefunglücklich macht. Jago reißt aus, um den Umzug zu verhindern, und versteckt sich im Labyrinth. Dabei kommt er einer Verbrecherbande auf die Schliche.Band 5 der Abenteuer-Serie "Labyrinth der Geheimnisse" mit interaktivem Lesespaß

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Seitenzahl: 78

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2014Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2014 Ravensburger Verlag GmbHIllustrationen: Silvia ChristophTextlektorat: Andreas RodeAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbHPostfach 2460, D-88194 RavensburgISBN 978-3-473-47497-4www.ravensburger.de

Name: Karoline Weber, kurz „Kresse”

Besondere Kennzeichen: Ich habe grüne Strähnchen im Haar und gehe nie ohne meinen Gecko Kiwi aus dem Haus.

Freunde sagen über mich: Kresse weiß immer, was sie will und kann ein echter Dickkopf sein. Aber sie ist auch eine Freundin zum Pferdestehlen.

Ich liebe: Tiere, auch langbeinige Spinnen, die Natur, Abenteuer mit Phil und Jago.

Was ich nicht ausstehen kann: Tierquäler, Ungerechtigkeit und arrogante Mitschülerinnen.

Name: Jago Rotschmied

Besondere Kennzeichen: Rastazöpfe, habe fast immer mein Skateboard dabei.

Freunde sagen über mich: Jago ist der coolste Junge auf diesem Planeten, ihn bringt so schnell nichts aus der Fassung. Aber er ist auch schwer chaotisch.

Was mein Herz höherschlagen lässt: jede Art von Actionsport, Computerspiele, Döner, mexikanisches Essen – und vor allem meine Freunde.

Was mir das Leben schwer macht: Lehrer, Hausaufgaben und langweilige Schulstunden. Und dass ich mit meinem Vater ständig umziehen muss.

Name: Philipp Knappe, kurz „Phil”

Besondere Kennzeichen: mein wacher Blick und meine riesige Neugier.

Freunde sagen über mich: Phil ist nicht der Mutigste, aber oft der Cleverste.

Was mich besonders fesselt: Geschichte, Rätsel, Experimente – und alles, was noch nicht entdeckt ist.

Was mich in den Wahnsinn treibt: dass ich so schnell eine Gänsehaut bekomme.

„Gerade ist eine SMS vom Boss reingekommen. Es kann jetzt losgehen.“

„Dann drück aufs Gas! Der reißt uns den Kopf ab, wenn wir zu spät sind.“

Mit ausgeschalteten Scheinwerfern rollte das Auto durch die Straßen der kleinen Stadt Witterstein, die bei Nacht wie ausgestorben wirkte.

Es schien fast, als seien die jahrhundertealten Gebäude nur noch von den Geistern der Vergangenheit bewohnt.

Erst wenn man ganz genau hinhörte, vernahm man hier und da ein leises Schnarchen, das durch ein angelehntes Fenster aus einem der Häuser drang.

Niemand bemerkte, wie das Auto den Berg hinauffuhr, auf dem – angestrahlt von mächtigen Scheinwerfern – das Wittersteiner Schloss thronte. Mehr als zwanzig Meter erhob sich seine Mauer in den Nachthimmel. Davor klaffte ein gewaltiger Graben, der im Mittelalter jeden Angreifer vom Schloss ferngehalten hatte.

Doch gegen die Eindringlinge, die jetzt über die Zugbrücke fuhren, bot der alte Graben keinen Schutz. Stattdessen bewachte eine moderne computergesteuerte Alarmanlage das Schloss.

Kies knirschte, als das Auto vor dem Tor hielt. Der Mann am Steuer rutschte angespannt auf seinem Sitz hin und her.

„Bleib ruhig“, ermahnte ihn der Beifahrer. „Denk an die Kohle. Dieser Auftrag ist eine ganz große Nummer.“

Und ein dritter Mann brummte von der Rückbank: „Ich frag mich echt, wie der Boss uns da reinbringen will.“

Tatsächlich war die Alarmanlage hundertprozentig einbruchsicher – solange das Schloss mit Strom versorgt war.

Durch die Frontscheibe des Autos schaute der Fahrer an der Schlossmauer hinauf.

Was mochte als Nächstes passieren?

Um seine Nerven zu beruhigen, atmete der Mann tief ein.

Gleichzeitig drückte der Boss am anderen Ende der Stadt auf einen Knopf.

Und von einer Sekunde zur anderen versank das gesamte Schloss in Finsternis.

Am nächsten Tag schien die Junisonne von einem strahlend blauen Himmel herab.

Phil stapfte über eine Wiese voller Büsche den Schlossberg hinauf. Sein Nacken brannte in der Sonne und der Schweiß rann ihm über Stirn, Arme und Rücken. Trotzdem murmelte er konzentriert: „Dreiundvierzig, vierundvierzig, fünfundvierzig …“

In der Hand hielt er eine Landkarte. An seinem ausgestreckten Arm baumelte ein Seil, das er hinter sich entrollte.

„… sechsundvierzig, siebenundvierzig, achtund…“

Zwusch! Plötzlich schoss ein Junge hinter einem Busch hervor. Er stand auf einem Skateboard, trug genau wie Phil einen Rucksack und um sein Gesicht flogen dunkelbraune Rastazöpfe.

„Hey, Phil! Kommst du voran?“, rief er und skatete in einem Bogen um seinen Freund herum. Bei voller Fahrt duckte er sich nach unten, hob das Seil hoch und zischte darunter hindurch.

„He, Jago! Nicht das Seil!“, rief Phil kopfschüttelnd. „Du bringst meine ganze Vermessung durcheinander!“

Jago stoppte hinter Phil und lehnte sich auf seine Schulter. Nun konnte er auch einen Blick auf die Karte werfen.

Von oben bis unten schlängelten sich Linien über das Papier. Ein richtiges Labyrinth! Neben den Linien sah man Beschriftungen: U-Burg, Geheime Werkstatt, Waffenkammer, Donnerbrücke …

Worte, die klangen, als stammten sie aus einem Abenteuerroman. Doch alles auf dieser Karte entsprach der Wirklichkeit!

Unglaublich, aber wahr: Unter der Stadt erstreckte sich ein riesiges Netz aus Geheimgängen. Der uralte Bund der Löwenritter hatte es vor Jahrhunderten erschaffen. Phil, Jago und ihre Freundin Kresse hatten es im letzten Herbst wiederentdeckt. Seitdem entrissen sie dem Labyrinth immer neue, aufregende Geheimnisse.

„Hilf mir auf die Sprünge, Kumpel“, sagte Jago, während er sein verschwitztes T-Shirt schüttelte. „An was für einer Sache bist du grad noch mal dran?“

Phil deutete auf eine Linie, neben die er Blinder Tunnel gekritzelt hatte.

„Hm? Blinder Tunnel?“, fragte Jago. „Wie kann ein Tunnel denn blind sein?“

„Na, ist doch klar – wenn er ein blindes Ende hat.“

Als Jago immer noch die Stirn runzelte, erklärte Phil: „So nennt man es, wenn ein Weg ins Nichts führt und einfach abbricht. Genauso verhält es sich bei diesem Tunnel! Er verläuft hier unter uns schräg nach oben, bis man plötzlich vor einer nackten Felswand steht. Ohne Geheimtür, ohne Schlüsselloch. Ohne alles.“

Jago zog eine Grimasse. „Ohne alles klingt aber nicht grad spannend …“

Auf diesen Einwand ging Phil gar nicht erst ein. „Irgendetwas muss da einfach sein!“, sagte er mit glühenden Wangen. „Etwas, das wir bisher übersehen haben …“ Für ihn gab es nichts Schöneres, als seine Nase in unerforschte Winkel zu stecken.

„Ich hab mir gedacht, wenn ich unterirdisch nicht weiterkomme, probier ich’s eben von oben“, fuhr er eifrig fort. „Halt mal kurz …“

Während Jago die Karte hielt, zog Phil einen Kompass aus der Hosentasche. Er klappte ihn auf, schaute auf die Nadel und rief begeistert: „Die Richtung stimmt noch! Hier sind wir ganz dicht dran!“

Jago klopfte Phil auf die Schulter. „Na dann – vorwärts, Kolumbus!“

[„Lösung“]

Weiter ging es bergauf. Phil ließ das Seil hinter sich ins Gras gleiten. Es war genau zehn Meter lang und gab ein prima Vermessungsseil ab. Die Karte dicht vor der Nase schob sich Phil zwischen zwei Büschen hindurch – und spürte, wie sein linker Fuß ins Leere trat.

Mit einem entsetzten Keuchen wich er zurück. Vor ihm klaffte ein Abgrund. Der Schlossgraben! Um ein Haar wäre er direkt hineinmarschiert. Sein Herz setzte einen Schlag aus.

Der Graben war mindestens zehn Meter breit und bestimmt doppelt so tief. Schroffes Gestein kleidete seine Wände aus. Wie Phil wusste, handelte es sich um eine natürliche Schlucht, die im Mittelalter als Verteidigungsgraben benutzt worden war.

Wusch! Jago brach hinter Phil durch die Büsche. „Na, worauf bist du gest…oooooh – Mann!“

Jago schaffte es im letzten Moment, sein Skateboard herumzureißen. Dann schaute auch er mit großen Augen in den Graben hinab. „Boah! Wieso sagt mir keiner, dass sich hier oben der kleine Bruder vom Grand Canyon versteckt?“

„Ist ja merkwürdig …“

„Was?“

„Na, dass der Blinde Tunnel kurz vor dem Graben endet“, sagte Phil. „Und zwar hier auf der Stadtseite! Wenn ich richtig liege, muss er direkt unter uns rauskommen.“

Phil hockte sich ins trockene Gras und spähte in den Abgrund hinab. Der Hang war sehr steil. Nur hier und da hielt sich etwas Gestrüpp auf dem nackten Fels. Von einem Tunnel aber fehlte jede Spur.

„Was hatten die Löwenritter hier überhaupt zu suchen?“, rätselte Phil. „Wäre ein Geheimgang ins Schloss nicht viel praktischer gewesen, um die tyrannischen Grafen zu belauschen? Aber ein Tunnel in den Graben – was soll der für einen Sinn haben?“

„Vielleicht wollten die Löwenritter in der Schlucht Bungee-Jumpen?“, schlug Jago vor. Er stieg von seinem Board und spazierte gefährlich dicht an der Grabenkante entlang. „Ah, sieh mal, Phil, diese Ranke hier! Fett wie eine Boa. Die ist perfekt.“

„Willst du etwa da runterklettern?!“

„Fliegen kann ich noch nicht.“

Phil kroch auf allen vieren ein Stück weiter an den Abhang heran. Der Graben war so tief, dass man an seinem Grund nur einen glitzernden Strich erkennen konnte. Ein kleiner Bach? Was für ein schwindelerregender Anblick! Phils Höhenangst meldete sich und trieb ihm Schweißperlen auf die Stirn.

„Nun mach dir nicht in die Hose“, sagte Jago. „Das ist doch eine tolle Mutprobe!“

Das Wort „Mutprobe“ machte Phil nur noch wibbeliger.

„Wi-wir könnten u-uns den Ha-ha-hals brechen!“

Jago winkte ab. „Das Glück ist mit dem Tapferen.“

Er hockte sich neben Phil und legte ihm aufmunternd die Hand auf die Schulter. „Also, willst du dieses Rätsel nun lösen oder nicht?“

„Schon, a-aber …“ Phil musste schlucken. Er war hin- und hergerissen.

„Nein“, sagte er schließlich. „Das ist mir zu gefährlich.“

„Okay.“ Jago zuckte die Schultern. Er sah ein wenig enttäuscht aus. „Dann geh ich allein.“ Damit stellte er seinen Rucksack ab und hangelte sich an der Ranke in den Abgrund.

Phil wurde alleine vom Zusehen schlecht.

„Uff! Nicht von Pappe, diese Kletterwand!“, sagte Jago schnaufend. „Ich könnte gut ’nen Haken brauchen! He …“ Ihm schien etwas einzufallen. „Wirf mir doch mal den Keil runter!“

Der Keil war der geheime Schlüssel für die Türen des Labyrinths. Im Moment steckte er in Phils hinterer Hosentasche. Phil zog den kupferroten Gegenstand hervor. Er war das Wertvollste, was sie besaßen.

„Keine Angst, ich fang ihn schon auf!“, rief Jago.

Phil zögerte kurz, ehe er Jago den Keil zuwarf.