Labyrinth der Geheimnisse, Band 6: Taucher im Teufelssee - Matthias von Bornstädt - E-Book

Labyrinth der Geheimnisse, Band 6: Taucher im Teufelssee E-Book

Matthias von Bornstädt

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Beschreibung

Stell dir vor, unter deiner Stadt liegt ein riesiges Labyrinth voller Geheimnisse und Gefahren .... Es geht auf Klassenfarht! Jao und seine Mitschüler fahren an den Teufelssee, in dem laut Lagende ein schreckliches Ungeheuer haust. Ist das möglich? Jago will das Rätsel unbedingt lüften und wagt sich mit seinen Freunden in den tiefen See. Band 6 der Abenteuerserie "Labyrinth der Geheimnisse" mit interaktivem Lesespaß.

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Seitenzahl: 78

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2014Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH© 2014 Ravensburger Verlag GmbHIllustrationen: Silvia ChristophTextlektorat: Andreas RodeAlle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbHISBN 978-3-473-47498-1www.ravensburger.de

Name: Karoline Weber, kurz „Kresse”

Besondere Kennzeichen: Ich habe grüne Strähnchen im Haar und gehe nie ohne meinen Gecko Kiwi aus dem Haus.

Freunde sagen über mich: Kresse weiß immer, was sie will und kann ein echter Dickkopf sein. Aber sie ist auch eine Freundin zum Pferdestehlen.

Ich liebe: Tiere, auch langbeinige Spinnen, die Natur, Abenteuer mit Phil und Jago.

Was ich nicht ausstehen kann: Tierquäler, Ungerechtigkeit und arrogante Mitschülerinnen.

Name: Jago Rotschmied

Besondere Kennzeichen: Rastazöpfe, habe fast immer mein Skateboard dabei.

Freunde sagen über mich: Jago ist der coolste Junge auf diesem Planeten, ihn bringt so schnell nichts aus der Fassung. Aber er ist auch schwer chaotisch.

Was mein Herz höherschlagen lässt: jede Art von Actionsport, Computerspiele, Döner, mexikanisches Essen – und vor allem meine Freunde.

Was mir das Leben schwer macht: Lehrer, Hausaufgaben und langweilige Schulstunden. Und dass ich mit meinem Vater ständig umziehen muss.

Name: Philipp Knappe, kurz „Phil”

Besondere Kennzeichen: mein wacher Blick und meine riesige Neugier.

Freunde sagen über mich: Phil ist nicht der Mutigste, aber oft der Cleverste.

Was mich besonders fesselt: Geschichte, Rätsel, Experimente – und alles, was noch nicht entdeckt ist.

Was mich in den Wahnsinn treibt: dass ich so schnell eine Gänsehaut bekomme.

An einem heißen Julitag verirrte sich einst ein junger Müllergeselle, der auf Wanderschaft war, nicht weit von der Stadt Witterstein in den Bergen. Als der Abend nahte, gelangte er ans Ufer eines Sees. Das Licht der Abendsonne brach sich wie tausend goldene Taler auf den Wellen.

Was für ein schöner, friedvoller Ort!, dachte der Geselle. Hier will ich bleiben und mein Lager für die Nacht aufschlagen.

Während er Schilf schnitt, um sich daraus ein Bett zu richten, erspähte er ein Fischerboot, das an einem Steg im Wasser schaukelte.

Der junge Mann schaute sich suchend um, doch er entdeckte niemanden, dem dieses Boot gehörte. Stattdessen fand er darin eine Angelrute und sogar ein Glas, halb voll mit Würmern.

„Ha! Ich will mir einen Fisch zum Braten fangen!“, rief der Geselle und leckte sich die Lippen. „Das soll mir nach dem langen Fußmarsch schmecken.“ Damit setzte er sich in den Kahn und warf die Angel aus.

Man hätte meinen sollen, dass nun die Fische in der Dämmerstunde kräftig beißen würden. Doch nein, die Rute wollte sich nicht regen.

Verwundert schaute der Geselle in das klare Wasser. Sein Blick verlor sich in der Tiefe. Nirgends konnte er einen Fisch entdecken. Ihm war, als blicke er in einen toten Abgrund.

Bald ward es kühl und finster. Einzig der Hunger hielt den Gesellen noch draußen auf dem See.

Er wollte schon enttäuscht und mit knurrendem Magen ans Ufer zurückkehren, als sich die Angelschnur auf einmal spannte. Der Zug war kräftig, wie von einem großen Fisch. Das Herz des jungen Manns schlug schneller. Fast riss es ihm die Rute aus der Hand.

Was mag das für ein Monstrum sein?, dachte er bei sich.

Da merkte er, wie das Boot sich rührte. Es war, als zöge nun der Fisch und nicht mehr der Geselle!

Hierauf erscholl ein Grollen und Tosen. Und siehe da: Das Wasser begann zu brodeln. Es schäumte auf und spritzte dem Angler ins Gesicht! Den jungen Mann packte das Grausen. Rasch ließ er seine Rute fahren.

Da tauchte ein Schatten aus den Fluten auf. Er ragte weit über das Boot empor.

Der Müllergeselle konnte das Wesen in der Dunkelheit nur schemenhaft erkennen. Doch er sah Schuppen, groß wie Schilde, fest und eng ineinander verwoben.

Der Jüngling schrie in Todesfurcht. Dann griff er nach den Rudern und legte sich verzweifelt in die Riemen. Er ruderte um sein Leben. Nur fort von diesem Höllenbiest!

Endlich, das Ufer! Und ohne seinen Blick zu wenden, stürzte der Geselle auf und davon.

Im Klassenzimmer herrschte eine so gespenstische Stille, dass Phil zusammenzuckte, als die Lehrerin ihr Buch zuklappte. Wittersteiner Sagen & Legenden stand in verschnörkelten Buchstaben auf dem Umschlag. Aus diesem Buch hatte sie gerade die Sage DasUngeheuer im Teufelssee vorgelesen.

Frau Doktor Rabenquarz sah auf und blinzelte in die Klasse, als würde sie ihre Schüler zum ersten Mal bemerken. So viel Aufmerksamkeit war sie offensichtlich nicht gewohnt. Selbst Phils Banknachbar Jago, der sonst immer mit seinem Smartphone unter der Tischplatte hantierte, saß ganz vorn auf der Stuhlkante.

„Wow!“, brach Jago die Stille. „Gibt’s die Story auch als Film?“

Die Lehrerin schüttelte den Kopf und ein Schmunzeln umspielte ihren faltigen Mund. „Meines Wissens nicht. Es sei denn, jemand von euch bringt nächste Woche eine Videokamera mit und schafft es, eine Aufnahme von dem sagenhaften Wesen zu machen. Was dann allerdings die erste wäre.“

Wie alle wussten, stand in der nächsten Woche die lang ersehnte Klassenfahrt auf dem Programm. Diesmal ging es an den Teufelssee. Bei der Ankündigung hatte Jago sich noch lautstark beschwert: „An den Teufelssee? Noch näher dran an Witterstein ging’s wohl nicht?“ Doch jetzt leuchteten auch seine Augen.

Alle begannen angeregt miteinander zu tuscheln.

Frau Doktor Rabenquarz räusperte sich. „So, nun aber zurück zu Handfesterem: Wittersteins Rolle im Dreißigjährigen Krieg.“

Ein gequältes Stöhnen ging durch die Klasse.

Und während die Stunde sich gefühlte dreißig Jahre lang dahinschleppte und die Lehrerin ein kompliziertes Tafelschaubild entwickelte, wanderten Phils Gedanken an den Teufelssee.

Er kaute auf seiner Unterlippe und fragte sich immer wieder: Ob in diesem See tatsächlich ein echtes Ungeheuer hauste?

Jeder in der Klasse 6a fieberte dem nächsten Montag entgegen – dem ersten Tag der Klassenfahrt.

Die Schüler aus der 6b freuten sich genauso, denn in diesem Jahr fuhren die beiden Klassen gemeinsam weg. So würde auch Phils und Jagos Freundin Kresse mit von der Partie sein.

Als Kresse am Montagmorgen den Reisebus betrat, der vor der Schule hielt, herrschte darin bereits ein gewaltiger Betrieb.

Wo steckten nur Jago und Phil? Kresse hielt nach den beiden Ausschau und entdeckte Phils Blondschopf und Jagos Rastamähne in der vierten Reihe. Rings um sie herum war schon alles besetzt.

„Na super. Vielen Dank, dass ihr mir einen Platz freigehalten habt“, brummte Kresse, als sie sich durch den Gang an den beiden vorbeischob.

„Ähm“, machte Phil verlegen und Jago ergänzte: „Öhm …“

Typisch Jungs, fluchte Kresse innerlich. Dachten manchmal nicht weiter, als ihre Nasenspitze reichte.

Sie stellte fest, dass es im ganzen Bus nur noch drei freie Plätze gab: einen ganz vorn neben der Rabenquarz und zwei Plätze in der letzten Reihe. Dort hinten saßen die beiden Prinzessinnen. Eigentlich hießen sie Luise und Marie. Kresse nannte sie „Prinzessinnen“, weil sich ihre ganze Welt um Mode, Glitzerschmuck und Frisuren drehte.

Die Rabenquarz oder die Prinzessinnen – was für eine tolle Auswahl. Kresse atmete einmal tief durch, dann stapfte sie nach hinten. Schon von Weitem hörte sie Lisas und Maries Gekicher. Wie jeden Tag sahen die beiden auch heute wieder aus, als wären sie bereits um vier Uhr in der Frühe aufgestanden, um sich vor dem Badezimmerspiegel zurechtzumachen.

Luises schwarze Haare fielen ihr so unglaublich glatt ins Gesicht, dass Kresse sich fragte, ob sie sie mit dem Bügeleisen bearbeitet hatte. Die rothaarige Marie dagegen hatte sich Locken gedreht, an denen sie ständig prüfend herumzupfte.

Als die beiden Kresse bemerkten, verstummten sie und starrten sie aus großen Augen an. Aber nur, um im nächsten Augenblick die Köpfe zusammenzustecken und noch heftiger zu kichern. Luise war sich nicht einmal zu blöd, mit dem Finger auf Kresse zu zeigen!

Erst als Kresse direkt vor ihnen stand, rief Marie aufgeregt: „He, hier neben mit kannst du aber nicht sitzen, da ist nämlich freigehalten!“

Kresse antwortete mit einem Grummeln und nahm den anderen freien Platz. Der war am Fenster und gefiel ihr sowieso viel besser. Sie hatte sich gerade hingesetzt, als auf einmal bewundernde „Ooohs!“ und „Aaahs!“ zu hören waren. Alle Schüler drehten ihre Köpfe zu den rechten Busfenstern und starrten auf das strahlend weiße Cabrio, das mit offenem Verdeck auf den Platz vor der Schule gefahren kam. Der Mann am Steuer trug ein Polohemd, das genauso weiß strahlte wie das Cabrio. Und auf dem Beifahrersitz saß ein Mädchen mit einem langen blonden Pferdeschwanz. Josi, die Oberprinzessin. Der Mann am Steuer musste ihr Vater sein.

Das Cabrio bremste und kurz darauf betrat Josi den Bus. Obwohl es hier drin nicht besonders hell war, machte sie keine Anstalten, ihre dunkelrosa Sonnenbrille abzusetzen.

Die Rabenquarz rümpfte die Nase. Josi aber strahlte und stolzierte den Mittelgang entlang, als wären hundert Kameras auf sie gerichtet.

„Hey!“, hauchte sie ihren Freundinnen zu und winkte, wobei eine pinkfarbene Handtasche an ihrem Arm baumelte.

„HEEEEY!!”, erwiderten Lisa und Marie den Gruß. Kurz fürchtete Kresse, ihr Trommelfell wäre geplatzt.

„Oh! Was für ein megatrendiges Blau!“, bewunderte Luise die Farbe von Josis Kleid.

Josi grinste geschmeichelt. Zumindest, bis sie Kresse bemerkte. Da erstarb ihr Grinsen. Nun schob sie auch endlich ihre Sonnenbrille in die Stirn. Darunter kamen zwei kräftig geschminkte Augen zum Vorschein, die Kresse verwundert anblinzelten. Wie ein Insekt an der Fensterscheibe.

„Also, wir haben die nicht eingeladen!“, beeilte sich Marie zu sagen. „Die … die hat sich einfach hier hingesetzt!“

„Ey! Könnt ihr mal aufhören, so zu tun, als hätte ich keine Ohren am Kopf?“