Leben in der Asche - Verena Dorne - E-Book

Leben in der Asche E-Book

Verena Dorne

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Beschreibung

Leben in der Asche In einer von Magie und Gewalt zerrissenen Welt erwacht Karl Schäfer nach seinem gewaltsamen Tod im Körper eines Söldners und findet sich in der düsteren Stadt Dunkelburg wieder. Als er sich durch ein Netz aus Verrat, alten Flüchen und dämonischen Mächten bekämpft, wird ihm klar, dass sein Schicksal weit mehr umfasst als nur sein Überleben. Doch im Kampf gegen finstere Kräfte muss er entscheiden, wie viel seiner Menschlichkeit er für Macht und Rache opfern will. Ein packender Mix aus Magie, Intrigen und der Suche nach Erlösung.

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Titel:Leben in der Asche

Autor:Verena Dorne

Biografie:

Verena Dorne wurde 1982 in der Nähe von Dresden geboren. Schon als Kind war sie fasziniert von Geschichten und Abenteuern, die sie in alten Büchern, Filmen und in ihrer eigenen Fantasie fand. Nach der Schule zog es sie in die Großstadt, wo sie verschiedene Jobs im kreativen Bereich annahm – von Grafikdesign bis hin zu freiberuflichen Tätigkeiten als Content-Redakteurin.

Ihre Leidenschaft für düstere Fantasiewelten und komplexe Charaktere führte sie schließlich zum Schreiben. Heute lebt sie in einer kleinen Wohnung am Rande einer alten, vom Krieg gezeichneten Stadt, wo sie ihre Bücher schreibt und sich von der Natur und der Geschichte ihrer Umgebung inspirieren lässt.

Prolog: Der Tod ist nur der Anfang Die Nacht war feuchtkalt, der Regen prasselte auf das Pflaster, und irgendwo in der Ferne brüllte ein Hund. Karl Schäfer zog seinen abgetragenen Parka enger um die Schultern und schob die Hände in die Taschen. „Scheißdrecksleben“, murmelte er. Seine Stimme klang heiser, und der beißende Gestank von Mülltonnen mischte sich mit dem metallischen Geschmack von Blut auf seiner Zunge.

Die Gasse war dunkel, nur ein flackerndes, kaputtes Neonlicht über einem heruntergekommenen Kiosk beleuchtete die Szenerie. Karl spähte über die Schulter. Niemand zu sehen. Er spürte diese Kälte im Nacken, die ihm sagte, dass etwas nicht stimmte. Er zog sein Klappmesser aus der Tasche – stumpf und verrostet, aber besser als nichts.

„Wenn das so weitergeht, schlitze ich irgendwann noch irgendwen auf“, fluchte er.

Plötzlich hörte er Schritte hinter sich. Ein schneller, hektischer Takt. Karl drehte sich um, das Messer in der Hand. „Wer da? Komm raus, bevor ich dir die Kehle aufschlitze, du Wichser!“

Keine Antwort. Nur der Regen und ein leises Kichern, das irgendwo aus den Schatten kam. Sein Herz schlug schneller.

„Kein Bock auf Spielchen, Alter!“ Karl machte einen Schritt nach vorne, doch sein Fuß trat in eine tiefe Pfütze, und das Wasser spritzte über seine Schuhe.

Wieder dieses Kichern. Diesmal näher. „Scheiß drauf“, murmelte er und ging weiter. Das Messer war kaum auf Augenhöhe, als er plötzlich einen dumpfen Schlag spürte. Schmerz durchzuckte seine Brust. Er taumelte zurück, ließ das Messer fallen und sah nach unten. Eine Klinge, lang und dünn wie ein Nadelschwert, ragte aus seinem Bauch. Blut tropfte daran herunter.

„Ach, fick mich doch“, stöhnte er.

Vor ihm stand ein Mann in einem dunklen Mantel. Die Kapuze verdeckte sein Gesicht, aber seine Stimme war leise und kalt wie ein Grabstein. „So endete dein erbärmliches Leben, Karl Schäfer.“ Karl wollte antworten, wollte irgendetwas Derbes sagen, aber alles, was er herausbrachte, war ein keuchender Laut. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, und seine Knie gaben nach.

Er landete im Dreck, der Regen prasselte weiter auf ihn herab. Der Mann verschwand lautlos, und Karl lag einfach da, unfähig, sich zu bewegen. Seine Gedanken wurden langsamer. „Das war's dann wohl“, dachte er. Kein großes Finale, kein letzter Triumph. Nur eine Gasse, Regen und Blut. „Was für eine Scheißkacke“, murmelte er. Dann wurde alles schwarz.

Als er die Augen wieder öffnete, spürte er zuerst den Gestank. Fäulnis, Schweiß und etwas, das wiees Fleisch roch. Sein Kopf dröhnte, und sein ganzer Körper fühlte sich an, als er eine Woche in einem Misthaufen gelegen hatte.

Er blinzelte, sah nach unten und erstarrte. „Was zum Teufel?“

Seine Hände waren nicht seine Hände. Große, fleischige Streiche, mit schmutzigen Fingernägeln und Narben übersät. Er schmeckte sein Gesicht ab und empfand eine schiefe Nase und eine fette Narbe, die quer über seine Wange lief.

„Oh, schon komm. Was zur Hölle ist das hier?“ Er versuchte, sich aufzurichten, aber sein Körper fühlte sich schwer und trug an. Als er endlich stand, sah er sich um.

Er war auf einem Feld. Überall lagen Leichen – Männer in rostigen Rüstungen, Frauen in zerrissenen Kleidern, sogar ein paar Kinder. Die Luft war stickig, und am Horizont stand ein düsterer, unnatürlicher Sturm. „Was ist das hier, irgendein verdammtes Mittelalter-Rollenspiel?“

Er suchte seine Taschen ab, fand aber nichts außer einem rostigen Dolch und einem Beutel mit ein paar Münzen. Kein Handy, keine Zigaretten, nicht mal ein verdammter Kaugummi.

„Okay, Karl, beruhige dich“, murmelte er. „Du bist tot, oder? Das hier ist… keine Ahnung, Himmel ist es sicher nicht. Vielleicht Hölle. Aber warum sehe ich aus wie ein verfluchter Höhlenmensch?“

Er hörte Schritte hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er drei Männer, die ihm mit gezogenen Schwertern entgegenkamen. Ihre Gesichter waren mit Schlamm und Blut beschmiert, und ihre Augen glühten vor Mordlust.

„Gib uns alles, was du hast, oder wir schlachten dich wie ein Schwein!“ rief einer von ihnen. Karl starrte sie an. „Echt jetzt? Das ist doch ein schlechter Witz.“

Die Männer lachen. Einer trat vor, sein Schwert erhoben. „Wir nehmen es uns auch gerne.“ Fängst du zu laufen, oder willst du's auf die harte Tour?“ Karl spuckte auf den Boden. „Weißt du was, fick dich.“ Der Mann schrie und stürzte sich auf ihn. Ohne darüber nachzudenken, griff Karl nach dem rostigen Dolch auf seiner Seite. Sein Körper reagierte instinktiv – schneller, als er es je gekonnt hätte. In einem einzigen, brutalen Zug rammte er dem Mann den Dolch in die Kehle.

Das Blut spritzte, und der Mann sackte bis zum Boden. Die anderen starren ihn an, und für einen Moment war alles still.

„Na, wer wird als nächstes?“ fragten Karl und Grinste. Sein Grinsen fühlte sich nicht echt an, und in seinem Kopf schrie eine Stimme: Was zur Hölle passiert hier?! Die anderen Männer drehen sich um und rannten davon.

Karl blickte auf den Dolch in seiner Hand. Sein Atem ging schwer, und sein Herz raste.

„Was zum Teufel bist du für ein Mistkerl geworden, Schäfer?“

Er blickte in den düsteren Himmel, während ein Blitz die Nacht erhellte. Irgendwo tief in seinem Inneren wusste er, dass sein Leben nie wieder so sein würde wie vorher.

„Scheiße“, murmelte er. „Das fängt ja gut an.“

1. Kapitel: Willkommen in der Scheiße Karl wachte mit einem scharfen, stechenden Schmerz im Kopf auf. Das erste, was er spürte, war die Kälte. Die nasse Erde unter ihm sog die Wärme aus seinem Körper wie ein verdammter Vampir, und die Luft roch nach Blut, Tod und Scheiße. Er öffnete die Augen, blinzelte in das graue Licht und sah direkt in den starren Blick eines toten Mannes.

„Alter… das ist ja mal ein beschissenes Erwachen.“ Der Mann vor ihm – oder das, was von ihm übrig war – hatte ein Schwert im Bauch stecken. Sein Gesicht war zerstört, die Augen gläsern. Karl schluckte und richtete sich langsam auf. Seine Glieder fühlen sich an, als hätte er ein Jahr in einem Betonblock geschlafen. Er sah sich um. Überall Leichen. Männer in Rüstungen, die aussahen, als wären sie aus Schrott zusammengebastelt worden, Frauen mit blutverschmierten Kleidern und ein paar Pferdekadaver, die halb im Dreck versunken waren. Die Geräuschkulisse war bedrückend: das Summen von Fliegen, das Knistern von schwelendem Feuer, das Knarren eines umgefallenen Karrens. Karl greift sich an den Kopf. „Okay, Schäfer… denk nach. Was ist passiert? Du warst in der Gasse, hast 'ne Klinge kassiert, und jetzt bist du… hier?“ Er spürte den Druck eines Bandes um seine Stirn und tastete vorsichtig. Eine Narbe zog sich quer über seine Schläfe. Panik kroch in ihm hoch, als er bemerkte, dass seine Hände nicht wie seine eigenen aussahen – größer, rauer, mit Schwielen und alten Narben übersät. „Was zur Hölle…? Bin ich in 'nem anderen Körper?“ Er stolperte zu einer Pfütze, die sich in einer Vertiefung gesammelt hatte. Das trübe Wasser war kaum klar genug, aber er konnte sein Gesicht erkennen. Das war nicht er. Das war ein anderer Typ. Ein grobschlächtiger Kerl mit verfilztem Bart, fettigem Haar und einem verheilten Schnitt, der quer über seine Wange lief.

"Super. Nicht nur, dass ich tot war, jetzt bin ich auch noch der hässlichste Bastard im Universum.“ Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte er Stimmen. Rau, lärmend und näherkommend. Er duckte sich hinter einen umgestürzten Wagen und lugte vorsichtig hervor. Drei Männer kamen über den Hügel. Sie sahen aus, als sie die letzten Wochen nur geplündert und geoffenbart hatten. Ihre Rüstungen waren verbeult, und einer von ihnen schleifte ein Schwert hinter sich her, als wäre es ein Spielzeug. „Hey, schaut mal, da liegt noch einer“, rief einer der Männer und zeigte auf die Stelle, wo Karl gerade gelegen hatte. „Vielleicht lebt der noch. Wir könnten ihn ausweiden.“

Karl zog den rostigen Dolch hervor, den er bei sich trug. Sein Herz raste, und er spürte, wie Adrenalin durch seine Adern pumpte.

„Bleib ruhig“, flüsterte er zu sich selbst. „Drei Typen, alle bewaffnet. Du bist am Arsch.“

Die Männer kamen näher. Der Anführer, ein stämmiger Typ mit Glatze, lachte dreckig. „Wenn er lebt, schlachten wir ihn.“ Wenn nicht, nehmen wir seine Klamotten.“

Karl sprang auf. „Verpisst euch, bevor ich euch den Arsch aufreiße!“

Die Männer blieben stehen. Der Glatzkopf grinste. „Oh, der hat noch Feuer. Gefällt mir.“

Einer der Männer zog sein Schwert und stürmte auf Karl zu. Karl wich aus, ohne zu überlegen. Es war, als hätte sein Körper ein Eigenleben. Er duckte sich, griff nach dem Handgelenk des Angreifers und rammte ihm den Dolch in die Seite. Blut spritzte. Der Mann schrie auf, sackte zusammen und blieb reglos liegen. „Was zur…?“ Karl starrte auf seine Hände. Er hatte nicht nachgedacht, einfach gehandelt – als wäre er ein ausgebildeter Kämpfer.

Die beiden anderen Männer zögerten, dann griff der Glatzkopf an. Er schlug mit seinem Schwert zu, doch Karl wich erneut aus. Diesmal packte er einen zerbrochenen Speer vom Boden und nutzte ihn, um den Angreifer aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Glatzkopf fiel auf die Knie, und Karl schlug ihm mit dem Speer die Kehle durch.

Der letzte Mann ließ seine Waffe fallen und rannte weg.

Karl blieb keuchend stehen, das blutige Stück Holz in der Hand. Sein Herz raste, und er spürte, wie ihm das Adrenalin langsam entwich.

„Was… zum Teufel war das?“ Er sah auf seine Hände, die immer noch blutverschmiert waren. „Ich bin ein gottverdammter Bürohengst, kein Killer!“ Er ließ den Speer fallen und starrte auf die Leichen. Sein Magen drehte sich um, aber er schluckte die Übelkeit herunter.

„Okay, Schäfer“, murmelte er. „Du bist tot, in einem neuen Körper, und irgendwie… weißt du, wie man Leute umbringt.“

Er greift nach den Waffen der toten Männer – ein Schwert, das halbwegs brauchbar aussah, und eine Tasche mit ein paar Münzen und etwas Brot. Am Horizont sah er eine Stadt, deren hohe Mauern im Nebel verschwammen. Rauch stieg von mehreren Schornsteinen auf, und das Tor war nur ein kleiner, dunkler Fleck in der Ferne.

„Vielleicht kriege ich da Antworten. Oder zumindest 'nen Drink.“

Er machte sich auf den Weg. Die Erde klebte an Stiefeln, und die Kälte biss ihm immer noch in die Haut, aber etwas an diesem Körper fühlte sich an… stark an.

Karl blickte nicht zurück. Hinter ihm lagen nur Leichen, und vor ihm eine Stadt, die genauso scheiße aussah wie der Rest dieser Welt.

„Willkommen in der Scheiße, Schäfer“, murmelte er und stapfte los.

2. Kapitel: Dunkelburg – Eine Stadt der Sünde Die Sonne ging gerade hinter einem grauen Schleier aus Rauch und Wolken unter, als Karl das gewaltige Stadttor von Dunkelburg erreichte. Der Gestank, der ihm entgegenschlug, war schlimmer als alles, was er sich hätte vorstellen können: eine breitere Mischung aus Fäulnis, verbranntem Holz und ungewaschenen Körpern.

„Nett“, murmelte er und hielt sich die Nase. „Willkommen im Mittelalter, Schäfer. Ich hoffe, du hast Tetanusschutz.“

Die Mauern von Dunkelburg waren hoch und aus schwarzem Stein, bedeckt mit Moos und den Überresten alter Banner. Vor dem Tor lungerten ein paar Männer herum – offensichtlich Wachen, auch wenn sie eher aussahen wie Straßenräuber, die sich Rüstungen übergeworfen hatten. Einer von ihnen, ein dicker Kerl mit schmierigen Haaren, trat vor, als Karl näherkam.

„Halt, Fremder!“ rief er. „Kein Eintritt ohne Zoll. Fünf Silberstücke, oder du drehst um.“

Karl runzelte die Stirn. „Zoll? Für diesen Dreckhaufen? Das ist ja wohl 'n Witz.“

Der dicke Kerl zog sein Schwert ein Stück weit aus der Scheide und grinste dabei breit, wobei er mehrere fehlerhafte Zähne entblößte. „Kein Witz, Freundchen. Entweder zahlst du, oder wir nehmen uns, was wir wollen. Vielleicht sogar dein hässliches Gesicht.“

Karl knirschte mit den Zähnen. Er hatte nicht wirklich Lust, gleich am Stadttor einen Kampf anzufangen. Mit einem genervten Seufzen zog er die Münzen hervor, die er von den Söldnern genommen hatte, und warf sie dem Dicken vor die Füße.

„Da, du Fettsack. Kauf dir war Schönes.“ Der Mann lachte, ließ die Münzen verschwinden und trat beiseite. „Willkommen in Dunkelburg. Pass auf deinen Arsch auf.“

Karl stieß auf die schweren Tore und trat in die Stadt. Dunkelburg war wie ein Höllenschlund. Enge, verwinkelte Gassen, über denen wackelige Holzbalken und Stoffplanen hingen, die kaum das Licht durchließen. Die Straßen waren übersät mit Müll, zerbrochenen Karren und Ratten, die sich an toten Katzen grenzten. Menschen – oder besser gesagt Kreaturen, die kaum wie Menschen wirken – treiben sich überall herum. Händler mit faulen Zähnen schrien ihre Waren an, während Frauen mit tiefen Ausschnitten versuchten, Kundschaft in dunklen Gassen zu locken. „Schöne Gegend“, murmelte Karl, während er sich seinen Weg durch das Chaos bahnte. Er zog die Kapuze seines Mantels hoch und hielt den Kopf gesenkt. Er spürte die Blicke auf sich – die Art von Blicken, die einen abtasten, als wäre man ein Stück Fleisch. Ein paar Kinder mit schmutzigen Gesichtern rannten vorbei und rempelten ihn an. Er spürte, wie eine Hand nach seiner Tasche griff, aber er drehte sich blitzschnell um und packte den Übeltäter am Arm.

Es war ein Mädchen, vielleicht 18 oder 19, mit kurzen, zerzausten Haaren und einer Haltung, die gleichzeitig trotzig und verwegen wirkte. Ihre grünen Augen funkelten vor Zorn.

„Lass mich los, Arschloch!“ fauchte sie und versuchte, sich loszureißen.

„Hast du mich gerade beklaut?“ fragte Karl, seine Stimme kühl.

Das Mädchen grinste frech. „Hab versucht, dir zu helfen, dein Geld loszuwerden.“ Du siehst aus, als könntest du's eh nicht ausgeben.“

Karl zog sie näher. „Hör zu, Kleine. Ich hab heute schon drei Typen abgemurkst, also teste mein Glück nicht.“

Ihr Grinsen wurde breiter. „Große Worte für einen, der aussieht, als hätte er seit einer Woche nicht geschlafen.“ Du kannst mich sowieso nicht halten.“ In einer schnellen Bewegung trat sie ihm gegen das Schienbein, was ihn überraschte, sodass sie sich losreißen konnte. Mit einem höhnischen Lachen verschwand sie in der Menge, und Karl stand da wie ein Idiot.

„Verfickte Diebin!“ brüllte er, was ihm einige seltsame Blicke einbrachte.

Er schmeckte nach seiner Tasche – leer. Alles weg. Sogar der verdammte Dolch.

„Perfekt“, murmelte er. „Wirklich. Läuft super.“

Er sah sich um und folgte der Richtung, in die das Mädchen verschwunden war. Er wusste, dass es sinnlos war, aber er brauchte irgendetwas. Geld, Waffen, irgendwas, um in diesem Drecksloch zu überleben.

Nach einigen Minuten, in denen er sich durch dunkle Gassen gequält hatte, hörte er eine vertraute Stimme. „Fünf Silberstücke? Ist das alles? Für so einen dämlichen Mantel?“

Karl lugte um die Ecke und sah das Mädchen. Sie stehen in einer Gruppe von zwielichtigen Gestalten – drei Männer und eine Frau, alle mit dreckigen Waffen und noch dreckigeren Klamotten.

„Ich schwöre, Greta, irgendwann bring ich dich um, wenn du weiter solchen Müll anschleppst“, knurrte einer der Männer.

„Mach dich nicht lächerlich, Bernd“, erwiderte das Mädchen, enthüllt Greta. „Dieser Typ sah aus, als hätte er mehr, aber der Rest war verflucht gut versteckt.“ Karl trat hervor. „Hey, Greta! Ich glaub, du hast was, das mir gehört.“

Die Bande drehte sich um. Greta wirkte überrascht, fing sich aber schnell und grinste wieder. „Ach, der große, böse Wolf. Du bist echt verdammt, weißt du das?“

Die anderen Männer zogen ihre Waffen, aber Karl hob beschwichtigend die Hände.

„Keine Sorge, ich will euch nicht alle umbringen.“ Nur mein Zeug zurück, und wir vergessen das hier.“ Greta Lachte. „Vergiss es. Du bist allein und unbewaffnet. Was willst du tun?“

Karl seufzte. „Ich wollte nett sein. Jetzt gibt's halt Ärger.“

Ehe jemand reagieren konnte, schnappte er sich einen losen Holzbalken von der Seite und schlug ihn einem der Männer ins Gesicht. Der Kerl ging zu Boden, und Karl wirbelte herum, gerade rechtzeitig, um dem Schlag eines anderen auszuweichen. Greta trat zurück, während Karl die Bande mit brutaler Effizienz auseinandernahm. Es war wieder dieses Gefühl – als sein Körper eine Art mörderisches Eigenleben hatte. Schläge, Tritte, schnelle Bewegungen. Wenige Minuten später lagen die Männer bewusstlos oder stoßend auf dem Boden. Greta stand da, die Augen geweitet. „Was zur Hölle bist du?“

Karl schnappte sich seine Tasche von ihr und grinste. „Ich? Nur ein Typ, der gerade erst anfängt.“ Sie starrte ihn an, dann begann sie zu lachen. „Ich mag dich, Großmaul. Vielleicht sehen wir uns wieder.“ Mit diesen Worten verschwand sie in einer anderen Gasse, und Karl blieb zurück, atmete schwer und spürte die Blicke der wenigen Passanten, die die Szene beobachtet hatte.

„Was für ein beschissener Tag“, murmelte er und legte seinen Weg durch Dunkelburg fort.

3. Kapitel: Ein Deal mit dem Teufel Die Stadt Dunkelburg wirkte bei Nacht noch düsterer. Gaslaternen tauchten die Gassen in ein flackerndes Licht, während Schatten wie lebendige Wesen über die schmutzigen Wände kroch. Karl hatte endlich eine halbwegs ruhige Ecke gefunden, in der er die Straßen beobachten konnte. Seine Laune war im Keller. Der Dolch war wieder da, ebenso die Münzen, aber die Begegnung mit Greta und ihrer Bande hatte ihn noch mehr von der Stadt überzeugt: Jeder hier war ein Mistkerl, und keiner spielte fair.