Lebens-Briefe - Udo Hüttmann - E-Book

Lebens-Briefe E-Book

Udo Hüttmann

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Beschreibung

Selbstbehauptung, Nächstenliebe, Haltungen – wir alle haben sie. Sie stärken und festigen uns, machen uns zu dem, der wir sind. Doch wie häufig verlassen wir uns auf diese inneren Kräfte, unsere ureigenen Helfer und Helferinnen, lassen sie aber nie selbst zu Wort kommen? In 35 Lebens-Briefen wenden sich nun Udo Hüttmanns Haltungen, Überzeugungen und Fähigkeiten an ihn – adressieren ihn direkt und suchen nach Aussprache. Das läuft nicht immer ganz konfliktfrei ab – denn jede Beziehung hat auch ihre kleinen Kämpfe, die Suche nach der Balance zwischen den Nöten und Bedürfnissen der Partner, um letztlich einen gemeinsamen Standpunkt zu finden. So ist es auch mit uns und unseren inneren Helfern.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2025 novum publishing gmbh

Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt

[email protected]

ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0650-1

ISBN e-book: 978-3-7116-0651-8

Lektorat: Joshua Idstein

Umschlag- und Innenabbildungen: Ruth Tilkes-Hüttmann

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

www.novumverlag.com

Lebens-Briefe

Wir können uns dazu entscheiden, unsere innere Stimme zu hören und ihr auf

unserem Lebensweg zu folgen.

Lebens-Briefe an uns selbst als unverwechselbares Original.

Udo Hüttmann

Ich danke meiner Frau Ruth,

die mich auf meinem Lebensweg so liebevoll begleitet

und, neben inhaltlichen Reflexionen,

mit ihren Illustrationen zur

Gestaltung der Lebens-Briefe beigetragen hat.

Vorwort

Liebe Leser*innen, ich habe die Lebensbriefe geschrieben, als ich in einer gewissen inneren Not war und nach Unterstützung gesucht habe. Damals hatte ich das Gefühl, im Stau festzustecken und nicht aus meiner Komfortzone herauszukommen, ohne einen Anschub oder Tritt von innen.

So entstand der erste Lebensbrief, „Dein Mut“, an mein Selbst.

Dieser Lebensbrief gab mir tatsächlich Energie, ließ mich meine Flügel ausbreiten, und ich blickte plötzlich und ohne es zu ahnen – von ‚oben‘ sozusagen – auf meine sechs Lebensjahrzehnte mit allerlei Höhen und Tiefen.

In den folgenden Wochen und Monaten wurde mir klar, dass sich in mir noch zahlreiche andere Helfer*innen oder Freund*innen tummeln, die mir in ganz vielen Lebenssituationen aus der Patsche geholfen und mir immer wieder beigestanden haben. Zuerst wurden mir meine Freund*innen nur undeutlich und nach und nach bewusst, doch dann sprudelten aus meiner inneren Quelle zahlreiche Eigenschaften als Lebensbegleiter*innen hervor, die mich – ‚zumeist getarnt‘ – durch dick und dünn begleitet haben. Sie haben mir Kraft, Durchhaltevermögen, Mitgefühl, Selbstverantwortung und viele weitere (mit-)menschliche Entwicklungspotenziale zur Verfügung gestellt und sind mir (oft unbewusst) zur Lebenshilfe geworden. Diese Helfer*innen wurden durch innere Auseinandersetzungsprozesse und wichtige Mitmenschen gut genährt, sodass sie heranwachsen konnten. Manche brauchten etwas länger und andere sind noch heute im Wachstumsprozess und werden weiter ‚aufgepäppelt‘. Denn dieser innere Entwicklungsprozess hört Gott sei Dank niemals auf. So konnte ich hochbelastende Herausforderungen als Sozialarbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst des Jugendamtes und in Leitungsfunktionen irgendwie meistern, auch wenn ich einige (womöglich unvermeidliche) ‚Schrammen‘ davongetragen habe.

Vor allem ist es mir wichtig, dass ich mir mein positives Menschenbild nicht nur bewahren, sondern es noch weiter entwickeln konnte, da ich so vielen großartigen Kolleg*innen in meiner Arbeit begegnet bin, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen und immer wieder bereit waren, eine Schippe draufzulegen.

Doch in fast allen privaten und beruflichen Bezügen sind wir im Kontakt mit Menschen, die Herausforderungen meistern müssen und die ich mit meinen Lebens-Briefen anregen möchte, ihre inneren Helfer*innen kennenzulernen.

Mit meinen Lebensbriefen befinde ich mich auf dem Weg und mache mir bewusst, dass noch Zeit für viele innere Entdeckungen bleibt, die mir Kraft und Zuversicht zur Weiterentwicklung geben werden. Im Grunde ist für mich der innere Reichtum das, was mich ausmacht und was ich im Kontakt mit anderen Menschen leben kann. So fühle ich mich manchmal auch im fortgeschrittenen Alter wie jemand, der Neues lernen kann, beweglich bleibt und sich dabei immer wieder neu entdeckt. Bestimmt bleiben auch Sie im Herzen eher jung, wenn die Neugier nie erlischt. Sowie auch Hermann Hesse in der letzten Strophe seines Gedichts „Stufen“ schreibt: „Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden …, Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“

Ich wünsche Ihnen, liebe Leser*innen, dass Sie den Reichtum innerer Helfer*innen in sich entdecken, um mit deren Beistand und Unterstützung jede Lebensaufgabe zu meistern. So wünsche ich Ihnen eine spannende Reise zu Ihren inneren Helfer*innen.

Bestimmt lernen Sie über die Lebensbriefe den einen oder anderen inneren Bekannten besser kennen und freunden sich an. Denn gute Freunde kann man schließlich nie genug haben, innen wie außen.

Das Geheimnis des Glück und der Gipfel der Kunst besteht darin, zu leben wie alle Welt und doch wie kein anderer zu sein.

Simone de Beauvoir

Die Reise

Kopie und Original kannten sich schon seit Ewigkeiten. Sie waren die besten Freunde und unzertrennlich wie Zwillinge.

Es kam immer wieder vor, dass sie miteinander verwechselt wurden. Mal ärgerten sie sich, und mal belustigten sie sich darüber und spielten zuweilen auch mit. Es amüsierte sie sogar, wenn jemand im Glauben, mit Kopie zu tun zu haben, etwas – so ganz im Vertrauen – über Original preisgab, gerade wenn es sich um Konflikte oder Anliegen drehte, die der andere sich nicht traute, offen zu machen.

Doch mit der Zeit wuchsen in der Beziehung zwischen Kopie und Original die Spannungen heran, da sie sich zunehmend nur im Spiegel des anderen betrachtet fühlten oder einfach verwechselt wurden. So kam es, dass Kopie und Original bald selbst vollkommen verunsichert waren, wer sie selbst seien, und den anderen als Zerrspiegel ihrer selbst wahrnahmen.

Sie kamen irgendwie nicht voneinander los und auch nicht mehr in der früheren Harmonie zusammen. Nur als Double oder Doppelgänger des anderen zu gelten oder sich zu erleben, war beiden zu wenig.

Eines Morgens entschlossen sich Kopie und Original zu einer großen Reise mit dem Ziel, dass am Ende jeder sich gefunden habe.

Nach vielen Jahren der Reise, mit unzähligen Erfahrungen und Bekanntschaften großartiger Menschen, die zu ihrem Lebensschatz wurden, kamen sie ans Ziel. All ihre Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen hatten sie gemeinsam eingesetzt, um die Prüfungen, die ihnen auf der Reise begegnet waren, erfolgreich zu meistern. Auf dem Gipfel eines sagenumwobenen Berges, den sie als Ziel ihrer langen Reise auserkoren hatten, erwartete sie eine Einsiedlerhütte. Ein alter Mann trat heraus und begrüßte sie herzlich, forderte sie auf, Platz zu nehmen und seine Bewirtung anzunehmen. Nachdem sich Kopie und Original an Speis und Trank wohlgetan hatten und in der Mittagssonne die wunderbare Aussicht genossen, spürten sie in sich die Bereitschaft, loszulassenlassen, die Strapazen der Reise abzustreifen und für neue Erfahrungen offen zu sein.

Zwischenzeitlich war der Alte in seine Hütte gegangen und kehrte mit einem samtenen Tuch zurück. Er öffnete das Tuch, und ein unglaublich großer, wunderschöner Diamant funkelte im Sonnenlicht. Von allen Seiten betrachtet wurde ein Spektrum vielfältiger Farben sichtbar. Auf die Frage des Alten, welche Farben sie sähen, sagte Kopie gleich: „Ich sehe …“ – „Nein“, sagte Original, „ich sehe …“ Dann forderte der Alte sie auf, um den Diamanten herum zu gehen und immer eine andere Perspektive einzunehmen.

Plötzlich brach es aus Kopie und Original wie aus einem Munde heraus:

„In unserer Vielfalt sind wir ja einmalig…“

„Wir brauchen nicht so zu tun, als ob wir dieser oder jener sind, wir dürfen unsere Vielfalt genießen, als einzigartige Symphonie aller Eigenschaften, die in uns zu unserer Melodie des Lebens werden, die unser einzigartiges Wesen aus der Vielfalt innerer Eigenschaften hervorbringt, die uns hilft, wie jeder zu leben und wie kein anderer zu sein.“ Viel Spaß beim Lesen.

Wer nichts waget, der darf nicht hoffen.

Friedrich Schiller

Liebes Selbst,

mit meinem Brief will ich Dir Mut machen, wirklich zu wagen, was Deine innere Stimme immer dringender zu tun fordert. Wenn Du es weiter aufschiebst, dann errichtest du eine innere Schwelle, die irgendwann unüberwindlich erscheinen wird.

Du versinkst in Deinen Bedenken, Wenns und Abers!

Dein Denken kreist um die Gefahren des Misslingens, der Kleinmütigkeit, der Unentschlossenheit und dem kindlichen Wunsch nach unstillbarer Sicherheit und Geborgenheit, wo keine eigenen Entscheidungen notwendig sind und immer Andere – Eltern, Vorgesetzte … – diese für Dich treffen.

Nur, wenn wir immer in der sicheren Hand eines Entscheiders für unser Leben aufgehoben sein wollen, uns niemals preisgeben, die Hand öffnen, uns daraus entlassen und unsere Flügel ausbreiten, um zu fliegen – denn dafür sind Flügel da –, dann sehen wir nichts von der Schönheit der Welt und wissen nichts von unseren Flugkünsten.

Herzliche Grüße

Dein Mut

Unter den Menschen gibt es viel mehr Kopien als Originale.

Pablo Picasso

Liebes Selbst,

wenn Dich mal wieder der Selbstzweifel drückt, hin und her schüttelt, dann halte das Gedankenkarussell an, steig aus und richte Deine Gedanken auf positive Handlungen. Spüre in Dich hinein, wie es ist, ganz langsam wieder selbstwirksam zu werden, das Heft des selbstbestimmten Handelns wieder in die Hand zu nehmen, damit nach allem Bedenken, Zweifeln und Abwägen Dein starkes Ich wieder die Regie übernimmt.

Es sind oft viele Stimmen, die uns beeinflussen, viele Rollen, denen wir gerecht werden wollen. Letztlich sind nur wir für uns selbst verantwortlich und kommen um selbstbewusste Entscheidungen, Risiken hin oder her, nicht herum.