Lesereise Kanarische Inseln - Claudia Diemar - E-Book

Lesereise Kanarische Inseln E-Book

Claudia Diemar

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Beschreibung

Vier Flugstunden liegen zwischen Novembermelancholie und lichtgebadeten Buchten, zwischen Januarblues und subtropischer Blütenpracht. In der Weite des Atlantiks vor Westafrika ragen die Kanaren als Archipel des ewigen Frühlings auf. Schon in der Antike sprach man von den "glücklichen Inseln". Zugvögeln gleich fallen alljährlich Schwärme von Touristen ein. Doch jenseits von Sonnenliege und Strand lassen sich auf den Kanaren noch immer ungeahnte Entdeckungen machen. Claudia Diemar hat die sieben bewohnten Eilande gründlich bereist. Sie erlebt den kanarischen Karneval mit der Wirtin einer Pension für Rucksacktouristen, nimmt am Unterricht in der uralten Pfeifsprache La Gomeras teil, wandert durch urzeitliche Lorbeerwälder und beleuchtet kritisch die Inszenierung des Massentourismus. Sie erzählt von Verbannten, Auswanderern, alt gewordenen Hippies und ringt mit dem höchsten Berg Spaniens. Ihre Storys zeigen die ganz unterschiedlichen Gesichter des Archipels der Glückseligkeiten, auf dem jeder seine Lieblingsinsel finden kann. Und natürlich verrät sie, wie ihr ganz persönliches Traumziel heißt …

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Claudia Diemar

Lesereise Kanarische Inseln

Claudia Diemar

Lesereise Kanarische Inseln

Archipel der Glückseligkeiten

Picus Verlag Wien

Copyright © 2011 Picus Verlag Ges.m.b.H., Wien Alle Rechte vorbehalten Grafische Gestaltung: Dorothea Löcker, Wien Umschlagabbildung: © Rainer Jahns Datenkonvertierung E-Book: Nakadake, Wien ISBN 978-3-7117-5016-7 Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt

Informationen über das aktuelle Programm des Picus Verlags und Veranstaltungen unterwww.picus.at

[9]Auftakt

Vier Flugstunden liegen zwischen Novembermelancholie und subtropischer Blütenpracht vor Ozeanblau, zwischen Januarblues und immergrünen Lorbeerwäldern, zwischen verregneten Ostern und lichtgleißenden Buchten. In der Weite des Atlantiks vor Westafrika ragen die Kanaren als Archipel des »ewigen Frühlings« auf. Nur für den Fall, dass es bei »Wer wird Millionär« abgefragt werden sollte: Die Kanaren gehören wie die Azoren, die Kapverden und Madeira zu Makaronesien, dem Oberbegriff für die gesamte Großfamilie immergrüner Atlantikeilande vulkanischen Ursprungs. Der Name stammt aus dem Griechischen: Makarios heißt »gesegnet« oder »glücklich«, und Nesos bedeutet so viel wie »Insel«.

Die Meerenge von Gibraltar bildete in der Antike die Grenze der bekannten Welt. Doch schon die Phönizier sollen den Schlund mit der gefährlichen Strömung überwunden haben. Die Ureinwohner der Kanaren, die Guanchen, waren dagegen vermutlich von Nordafrika aus eingewanderte Berber. Der Römer Plinius der Ältere spricht erstmals ausdrücklich von den Insulae Fortunatae, den »glückseligen Inseln«.

Dann verliert sich die Spur. Fast ein Jahrtausend lang scheint der Archipel in Vergessenheit zu geraten. Bis ein Paukenschlag erfolgt: Im Auftrag der [10]spanischen Krone kommen Eroberer aus Europa mit der Passatströmung. Sie unterwerfen, versklaven und morden die Ureinwohner, löschen ihre Kultur und Sprache aus. Anfang des 14. Jahrhunderts sind die Kanaren »entdeckt«. 1492 bricht Kolumbus von La Gomera aus nach Westen auf und landet in Amerika. Aus den Eilanden am Rand des Erdkreises werden Trittsteine auf dem Weg in die Neue Welt.

Atlantis, Elysium und Eldorado vermutete man stets im Westen. Millionen von Touristen aus Mittel- und Nordeuropa können also nicht irren. Alljährlich schweben sie Zugvögeln gleich in Chartermaschinen ein, auf der Flucht vor dem winterlichen Nebelgrau und der Dunkelheit, auf der Suche nach einem temporären Paradies. Vamos!

[11]María duldet keinen Widerspruch

Nach der Landung geht’s zum Kostümball – da gibt es kein Pardon!

Ich habe fast den ganzen Flug verschlafen. Als ich aufwache, ist die Maschine schon über der Landebahn. Ich ziehe das Tuch weg, das ich mir über die Augen gelegt habe, nehme die Wachskügelchen aus den Ohren. Der Flieger setzt auf und rollt aus.

Der Typ von der Autovermietung ist bester Laune. »Bienvenido al Carnaval«, meint er und gibt mir einen nagelneuen Wagen. Als ich den Flughafen verlasse, sticht mir die Sonne ins Gesicht. Der Himmel leuchtet in blankem Azur. Ich angle nach der Sonnenbrille und fädle mich auf der Autobahn Richtung Süden ein.

Die Strecke führt durch sterbenslangweilige Ödnis: wüstengelber Sand, Steinbrocken, staubbedecktes Krüppelgehölz. Möbelhäuser, Großwäschereien, Discount-Supermärkte entlang der Piste. Alles, was man braucht, um die Urlauberinsel in Gang zu halten. Dann kommen die Touristenzentren, inzwischen schon kilometerweit von der Küste entfernt. Nach Puerto Rico, dessen Hotels sich bereits bis auf die Bergflanke hinaufgeschoben haben, wird die Straße kurvig, schneidet als gewaltsam frei gesprengte Trasse durch Wände von ockergelbem Tuffstein. Dann die letzte Kurve, Endspurt auf dem schnurgeraden, gleichmäßig abfallenden Asphaltband, dem Ozean entgegen. Motor aus, Handbremse anziehen, und los geht der Urlaub.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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