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Dieser Lyrikband reißt uns mit in den Strom des Lebens. Wolfgang Becker lässt uns an seinen Gedanken und auf dem Weg in sein Innerstes teilhaben, auf dem er von Endlichkeit und Vergänglichkeit menschlichen Daseins spricht, genauso wie von der Bewältigung von Dunkelheit und Ungewissheit.
So schreibt Wolfgang Becker selbst über seine Poesien:
„Um meine Welt zu verstehen, muss man fähig und bereit sein, sich fernab von jeglichem Materialismus nur seinem Inneren zuzuwenden.
So sind meine Verse der Ausdruck einer suchenden Seele, die zur Vollendung gelangen will, bevor ihre menschliche Existenz erloschen ist.“
Wolfgang Becker wurde 1944 in Neuwied/Niederbiber geboren, wo er aufwuchs und 1966 sein Abitur machte. Nach einem zweijährigen Dienst bei der Bundeswehr begann er in Koblenz ein Lehramtsstudium, das er 1970 abschloss und anschließend in Neuwied den Lehrdienst antrat. Zwischen 1971 und 1973 studierte er in Mainz Sonderpädagogik/Schwerpunkt Psychologie. Nach dem Abschluss dieses Zweitstudiums war
Wolfgang Becker als Lehrer in einer Förderschule und im Amt des Konrektors Förderschule Neuwied, sowie des Förderschulrektors in Bendorf tätig, bevor er 2010 pensioniert wurde.
Wolfgang Becker ist seit 1985 verheiratet und hat zwei Töchter.
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Wolfgang Becker
Licht in der Sonne
Gedanken aus der Tiefe, aus der Stille
© 2022 Europa Buch | Berlin www.europabuch.com | [email protected]
ISBN 9791220129534
Erstausgabe: Oktober 2022
Gedruckt für Italien von Rotomail Italia
Stampato presso Rotomail Italia S.p.A. - Vignate (MI)
Licht in der Sonne
Für Evi, Kitty und Susi
Aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt der vergänglichen Dinge in die rein geistige Welt des unwandelbaren Sein (Nach Platon, Höhlengleichnis)
Blüh im Verborgenen
In der Stille
Dann ist dein Leben
Dein eigener Wille
Es war jener kleine, enge Raum meiner Kindheit, der meine Gedanken beflügelte, der für sie unvorstellbare Welten ins Innere, in den dunklen Grund meines Wesens, in meine Seele öffnete.
Vielleicht müssen es immer kleine, enge Räume sein, also Sehnsüchte, Sorgen, Ängste, die Nähe zum Tod, die Tore zu sich selbst erschließen, um den Weg ins Leben zu finden.
Auf diesem langen, schier endlosen Weg suche ich den Strom meines Lebens. Unbändig wird mein Wille, in ihm zu treiben, um die Dunkelheit und Ungewissheit der Zukunft zu bewältigen, die Endlichkeit und Vergänglichkeit menschlicher Existenz zu begreifen.
Die damit verbundene intensive gedankliche Auseinandersetzung macht mich stark im Kampf gegen meine Ängste, verringert gleichzeitig aber auch mein Integrationsbedürfnis in erheblichem Maße.
Für mein Leben entscheidend war der Zeitpunkt, als ich erkannte und verstand, dass die Geburt das Sterben der Unendlichkeit bedeutet. Jede Sekunde meiner Existenz ist einmalig, unwiederbringlich, führt aber unvermeidlich zum Ende.
Trotzdem lässt es das Leben zu, dass Hoffnungen und Sehnsüchte entstehen, weil der dunkle Grund des Menschen, seine Seele, sie gebärt. Sie ist das Regulativ, welche das Steuer über Zufriedenheit und Unzufriedenheit in ihrer Hand hält. Die Suche nach Seelenverwandten mildert die Angst vor Abschieden und fördert sie zugleich. Ein scheinbarer Widerspruch, der oft zum Verhängnis wird.
Gibt es einen Weg, der aus dem Dunkel führt?
Es ist so schwer, mit solchen Gedanken zu leben. Und doch liegt gerade darin der Sinn meines Lebens, alternativlos.
Es gibt kein Zurück in die Unendlichkeit.
Also schreibe ich…
In solchen Augenblicken lasse ich den Alltag mit all seinen Facetten hinter mir. Musik, Bilder, Worte oder auch Düfte setzen Erinnerungen und ein Verknüpfen von Gedanken in Gang.
Wie im Traum tauche ich dann tief in eine mir angenehme Gedanken- und Gefühlswelt ein, was meine Seele entlastet. Diese Entlastung gewährt mir den lyrischen Pulsschlag zur Entstehung meiner Gedichte. Während des Schreibens versinkt die Welt um mich herum, ich erkenne deutlich mein Bedürfnis, mich zurückzuziehen. Meinen Seelenzustand kann ich dann mit niemandem teilen.
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Zentrales Anliegen meines Schreibens ist der Weg nach innen. Alles, was meine Existenz lebenswert machen und mit ungeheurer Schönheit füllen kann, ist dort zu finden.
Dazu muss ich die Sprache der eigenen Seele verstehen. Das kann gelingen in der Kommunikation mit anderen Menschen, aber auch unabhängig von ihnen, immer basierend auf aufgeklärten, humanistischen Grundwerten und dem Bewusstsein der Eigenständigkeit.
Dann kann ein innerer Reichtum offenbart werden, eine der Grundlagen für meine Gedichte aus der Tiefe, aus der Stille, ein Reichtum, der im deutlichen Gegensatz zum Überflussverhalten der allgemeinen gesellschaftlichen Bestrebungen steht.
Dem sich möglicherweise daraus ergebenden Konflikt sehe ich gelassen und vorbereitet entgegen.
Denn diese meine innere Welt ist unantastbar.
Um meine Verse zu verstehen, muss man fähig und bereit sein, die reale Welt gedanklich auszuklammern und sich fernab von jeglichem Materialismus nur seinem Innern zuzuwenden.
Angelehnt an die literarische Strömung des Symbolismus kann eine autonome Welt der Schönheit entstehen, die Zusammenhänge zwischen der Fantasie des Dichters und dem Geheimnis des Seins erahnbar macht.
So sind meine Verse der Ausdruck einer suchenden Seele, die zur Vollendung gelangen will, bevor ihre menschliche Existenz erloschen ist.
Wolfgang Becker
Das Bild von gestern
Ein roter Punkt im blassen Kornfeld
Spuren eines verlorenen Tages
Trotz Schumann-Elegien
Tränen für die Welt von morgen
Und zwischen Angst und Zweifel
Erzwingt die Sonne
Der blassen Ähren Wiedergeburt
Ganz nach meinem Willen
Die Leere ausfüllen
Den Raum zwischen den Zeiten
Und Ewigkeiten
Die Grenzen erleben
Mein innerstes Beben
In tiefen Schichten
...Mit meinen Gedichten