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Liebe zerreißt alle Ketten Als Jan die mysteriöse Lisa in einem Kreuzberger Imbiss trifft, entflammt eine leidenschaftliche Liebe zwischen ihnen. Doch ihre Vergangenheit ist dunkler, als er ahnt – ein toxischer Ex-Freund, Stalking und ein Mordfall, der Lisa in den Fokus der Polizei rückt. Während Jan alles riskiert, um ihre Unschuld zu beweisen, wird Lisa im Gefängnis von brutalen Gegnern und einem korrupten Wärter bedroht. Doch ihre Liebe bleibt ihre stärkste Waffe. Ein packender Thriller über Liebe, Vertrauen und den Kampf gegen die Dunkelheit der Vergangenheit.
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Seitenzahl: 113
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Titel:Liebe zerreißt alle Ketten
Autor:Maria Kessler
Biografie:
Maria Kessler wurde 1984 in Berlin geboren
und lebt heute in einer kleinen Stadt in Süddeutschland. Nach einer Ausbildung zur Grafikdesignerin und verschiedenen Jobs in
der Medienbranche entschieden sie sich, ihrer Leidenschaft für das Schreiben nachzugehen. In ihren Geschichten vereint sie oft emotionale Tiefe mit packender
Spannung und erzählt von Charakteren, die mit ihren eigenen Dämonen kämpfen. Wenn sie nicht schreibt, findet man sie in der Natur, beim Wandern oder in gemütlichen Cafés mit einer Tasse Kaffee.
Kapitel 1: Der Schnellimbiss
Die „Hungerbude“ in Berlin-Kreuzberg stank nach Pommesfett, Zwiebeln und verbrannter Currysoße. Es war ein Ort, an dem das Leben unverblümt und rau pulsierte. Jan Berger saß
auf einem der verrückten Plastikstühle, seine Hände um eine Flasche Bier geklammert, während er auf seine bestellte Currywurst
wartete. Seine ölverschmierten Hände verrieten seinen Job als Mechaniker, sein zerzaustes Haar, dass er einen Scheiß auf Etikette gab.
Die Tür ging auf, und Jan hob den Kopf. Eine junge Frau trat ein, ihre langen braunen Haare fielen ihr in sanften Wellen über die
Schultern. Ihr Blick war scharf, die grünen Augen suchten den Raum ab, als würde sie jeden Einzelnen taxieren. Ihre enge Jeans betonte lange Beine, und die Lederjacke
verlieh ihr eine gefährliche Aura. Jan sog hörbar die Luft ein. „Heilige Scheiße“, murmelte er leise. „Was für 'ne Granate.“ Lisa Meier schob sich zur Theke, ignorierte
die lüsternen Blicke der Männer um sie herum und bestellte trocken: „Pommes Schranke. Schnell, ich hab’s eilig.“ Ihre Stimme war wie Samt, aber mit einem harten Unterton, der klarmachte, dass sie sich nicht verarschen ließ. Jan konnte nicht widerstehen. Er stand auf, griff sein Bier und schlenderte zur Theke.
„Na, du siehst aus, als ob du 'ne Currywurst mit nem echten Mann vertragen könntest.“ Lisa drehte sich langsam zu ihm um, ihre
Augen musterten ihn von oben bis unten. „Und du siehst aus, als könntest du 'n Bad und 'n Jobwechsel vertragen. Aber hey, jeder hat so seine Baustellen.“
Jan lachte, ein raues, kehliges Geräusch. „Touché. Aber ich bin ein verdammt guter Mechaniker. Und du bist 'ne verdammt schöne Frau. Passt doch, oder?“ Lisa verzog den Mund zu einem sarkastischen Lächeln. „Wenn du's nötig hast, Frauen in Imbissen anzulabern, bist du entweder
verzweifelt oder dämlich. Welche Option isses?“ „Ein bisschen von beidem“, gab Jan grinsend zurück. „Aber hey, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und bei dir lohnt sich das Risiko.“ Die Bedienung stellte Lisas Pommes vor ihr ab, doch sie rührte sich nicht. Stattdessen versammelte sie Jan erneut, diesmal mit einem Hauch von Neugier. „Du hast 'ne große Klappe. Aber was kommt danach? Oder bist du so 'n Typ, der nach zwei Sätzen schon schlappmacht?“
Jan beugte sich ein Stück vor, seine Stimme
wurde leiser. „Wenn ich dir das jetzt schon zeige, haben wir nichts mehr, worauf wir uns freuen können, oder?“
Lisa schnaubte, aber ein leichtes Funkeln in ihren Augen verriet, dass sie amüsiert war. „Träum weiter, Schraubenschlüssel.“ „Jan. Mein Name ist Jan.“
„Lisa“, erwiderte sie knapp, nahm ihre Pommes und wandte sich zum Gehen. „Lisa,“ wiederholte er leise und beobachtete,
wie sie die Tür aufstieß. Im gleichen Moment sah er einen Mann draußen warten, groß, breit und mit einem Gesicht, das vor Wut verzogen war. Der Typ packte Lisa am Arm,
und obwohl sie sich wehrte, zog er sie ein Stück zur Seite. Jan war sofort auf den Beinen. Er trat hinaus, das Bier immer noch in der Hand. „Hey, Alter!
Lass die Frau los, sonst kriegst du 'ne kostenlose OP von mir.“ Der Mann drehte sich um, seine Augen blitzten gefährlich. „Halt dich da raus, Kumpel. Das hier geht dir nichts an.“
„Doch, tut es“, sagte Jan und zeigte sich demonstrativ breitbeinig hin. „Weil ich ein Problem mit Arschlöchern habe, die Frauen belästigen.“
Lisa nutzte den Moment, riss ihren Arm frei und trat einen Schritt zurück. „Verpiss dich, Sven. Es ist vorbei. Hör auf, mich zu verfolgen.“
Sven schnaubte verächtlich. „Das sag ich, nicht du, Puppe. Vergiss das nicht.“ Jan trat einen Schritt näher. „Sie hat dir 'nen
Laufpass gegeben, also geh endlich nach Hause und heul dir die Augen aus. Bevor ich dafür sorge, dass du nur noch Suppe essen kannst.“
Sven zögerte, warf Lisa einen letzten Blick zu und fauchte schließlich: „Das ist noch nicht zu Ende.“ Dann verschwand er in die Nacht.
Jan wandte sich zu Lisa um. „Alles klar bei dir?“ „Ja“, antwortete sie knapp. „Danke.“ „Keine Ursache. Aber du schuldest mir jetzt 'ne Currywurst. Heldenfutter, verstehst du?“ Lisa grinste widerwillig. „Träum weiter, Schraubenschlüssel.“ Dann ging sie, aber diesmal drehte sie sich an der Tür noch einmal um und warf ihm einen Blick zu, der in ihm ein Feuer entfachte, das er nicht so schnell löschen konnte.
Jan lehnte sich gegen die Theke, ein breites
Grinsen auf dem Gesicht. „Die Frau macht mich fertig“, murmelte er und trank den letzten Schluck seines Bieres.
Kapitel 2: Der Stalker
Jan schlenderte am nächsten Abend wieder zur „Hungerbude“. Es war sein Feierabendritual geworden, auch wenn er insgeheim hoffte, Lisa wiederzusehen.
Irgendetwas an dieser Frau hatte ihn gepackt – ihre Stärke, ihre scharfe Zunge und diese verdammten grünen Augen, die einen Mann
wie ihn völlig aus der Bahn warfen. Er zündete sich eine Kippe an und ließ den Blick über die Straße schweifen, als sie sah. Lisa stand vor dem Imbiss, die Hände tief in
den Taschen ihrer Lederjacke vergraben. Ihre Haltung war angespannt, die Schultern leicht hochgezogen. Vor ihr stand ein Mann, groß,
bullig, mit einem Gesicht, das so vor Wut glühte, dass es schnell komisch wirkte. Es war Sven, und Jan brauchte nur einen Blick, um zu wissen, dass der Typ ein wandelndes Problem war.
„Ich hab gesagt, lass mich in Ruhe!“ Lisas Stimme war laut, klar, aber sie zitterte leicht. „Und ich hab gesagt, du gehörst mir,
verdammt nochmal!“ Sven packte sie am Arm, zog sie ein Stück näher zu sich. „Hör auf, also 'ne Show abzuziehen. Komm mit, wir reden in Ruhe.“
„In Ruhe?“ Lisa lachte verbittert. „Du hast doch keine Ahnung, was Ruhe ist. Lass mich los, Sven, bevor ich dir deine Eier bis zum Hals trete!“
Jan spürte, wie sein Puls schneller wurde. Er hasste solche Szenen, diese Mischung aus Machtgehabe und unterschwelliger Gewalt,
die nur darauf wartete, zu explodieren. Er schnippte seine Zigarette auf den Boden, ging entschlossen auf die beiden und rief: „Na, was haben wir denn hier?“ „Nen Typ, der zu blöd ist, 'ne klare Antwort zu kapieren?“ Sven fuhr herum, ließ Lisas Arm los und sammelte Jan mit kaltem Blick. „Hau ab, Alter. Das geht dir nichts an.“ „Doch, geht es“, sagte Jan ruhig, blieb aber keine zwei Meter von den beiden entfernt stehen. „Wenn jemand auf'm Bürgersteig 'ne
Show abzieht, ist das automatisch öffentlich. Außerdem: Verpiss dich, oder ich helf dir dabei.“
„Oh, das würde ich gerne sehen“, knurrte
Sven und machte einen Schritt auf Jan zu. „Du denkst, weil du hier 'n bisschen den Helden spielen willst, dass du damit durchkommst? Ich werd dir das Maul stopfen, Kumpel.“
Jan hob die Hände in einer scheinbaren Geste des Friedens, aber sein Gesichtsausdruck blieb kalt. „Versuch's doch. Aber ich sage dir gleich, ich bin nicht so nett wie sie. Bei mir gibt's keine zweite Warnung.“ Lisa nutzte den Moment, trat einen Schritt zurück und sagte scharf: „Hör auf, Sven. Jetzt. Du machst dich nur noch lächerlicher.“ „Lächerlich?“ Sven drehte sich zu ihr um, seine Stimme vor Wut belegt. „Lächerlich ist, dass du glaubst, ich lass dich einfach gehen.“
Du denkst, du kannst mit irgendwas so 'nem Arsch wie dem da abhauen und alles ist gut?“ „Abhauen?“ Lisa lachte trocken. „Sven, ich
will nur mein verdammtes Leben zurück.“ Ohne dich. Das checkst du einfach nicht, oder?“
Sven spannte die Fäuste, und Jan merkte,
dass es gleich eskalieren würde. Er trat zwischen den beiden, sodass Lisa hinter ihm war. „Das reicht jetzt“, sagte er leise, seine Stimme war so gefährlich ruhig, dass Sven
für einen Moment innehielt. „Geh einfach. Oder willst du, dass die Bullen hier auftauchen? Glaub mir, die sind schneller da, als du 'ne Ausrede finden kannst.“ Sven starrte Jan an, seine Brust hob und senkte sich schwer. Schließlich machte er einen Schritt zurück. „Das ist noch nicht vorbei“, fauchte er und warf Lisa einen letzten, tödlichen Blick zu. Dann drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit. Jan wartete, bis Sven außer Sicht war, bevor er sich zu Lisa umdrehte. „Alles klar bei dir?“
„Klar“, murmelte sie, aber ihre Stimme klang gebrochen. Sie zitterte leicht und schlang die Arme um sich.
„Komm, setz dich“, sagte Jan und führte sie
zu einer Bank, die ein paar Meter weiter an der Straße stand. Sie setzten sich widerwillig, und er holte zwei Bier aus einem Automaten
neben dem Imbiss. Er reichte ihr eines und legte sich neben sie. „Und wer ist der Arsch?“, fragte er schließlich.
Lisa nahm einen langen Schluck Bier, bevor sie antwortete. „Mein Ex. Sven Krüger. Wir waren drei Jahre zusammen. Hat scheiße angefangen und noch beschissener geendet.“ „Und jetzt stalkt er dich?“
„Seit Monaten“ gab sie zu und zog die Knie an die Brust. „Er ruft ständig an, steht vor meiner Tür, folgt mir auf der Straße.“ Ich hab ihn angezeigt, aber die Polizei meint, sie kann nichts machen, solange er mir nicht direkt antut.“ Jan knirschte mit den Zähnen. „Typisch. Die warten immer, bis es zu spät ist.“
„Ja“, sagte Lisa leise und schaute auf die Straße. „Und inzwischen weiß ich nicht mehr, was ich tun soll. Der Typ macht mich fertig, Jan. Er hört einfach nicht auf.“ Jan legte ihr eine Hand auf die Schulter, ließ sie dort einen Moment ruhen. „Du bist nicht allein, Lisa. Wenn der Typ erneut auftaucht,
sagen Sie Bescheid. Ich kümmere mich drum.“ Sie sahen ihn an, ihre Augen glitzerten vor
unterdrückten Tränen. „Warum tust du das? Du kennst mich doch kaum.“ „Weil du das nicht verdient hast“, sagte er schlicht. „Und weil ich mir sicher bin, dass du
'ne Menge wert bist. Der Typ wird's noch bereuen, dass er dich so behandelt hat.“ Ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Danke, Jan.“
Er nahm einen Schluck Bier und grinste. „Keine Ursache. Aber wenn ich ehrlich bin, werde ich vor allem, dass du mir irgendwann 'ne Currywurst ausgibst.“
Lisa lachte leise, und für einen Moment schien die Welt wieder ein bisschen heller.
Kapitel 3: Die erste Nacht
Es war spät, als Jan und Lisa vor seiner kleinen Wohnung ankamen. Der Regen hatte eingesetzt, und ihre Haare klebten an ihren Gesichtern, während sie die schmale Treppe
zu seiner Tür hinaufstiegen. Jan schloss die Tür auf und hielt sie für Lisa auf. „Nichts Besonderes, aber es reicht für mich“, sagte er mit einem leichten Grinsen.
Lisa trat ein, warf einen kurzen Blick durch den Raum. Die Wohnung war klein, aber gemütlich. Eine alte Couch, ein Fernseher,
eine winzige Küchenzeile und ein Bett, das in einer Ecke steht, nur durch einen Vorhang halbherzig abgetrennt. Es roch nach Motoröl
und Bier, aber auch irgendwie nach ihm – nach einem Mann, der sich nicht viel aus Äußerlichkeiten machte, sondern einfach lebte.
„Willst du was trinken? Bier, Wasser, oder hast du was Exotisches im Kopf?“ fragte Jan, während er seine nasse Jacke an einen Haken warf.
„Ein Bier wär gut“, antwortete Lisa und ließ sich auf die Couch fallen. Sie zogen ihre Lederjacke aus, ihre nasse Bluse klebte an ihrer Haut, und Jan musste sich zusammenreißen, um nicht zu starren. Er reichte ihr eine Flasche, nahm sich selbst eine und stellte sich neben sie. „Du kannst hier bleiben, wenn du willst“, sagte er leise.
„Keine Ahnung, ob dieser Arsch Sven weiß, wo du wohnst, aber ich will nicht, dass du allein bist.“
Lisa nahm einen tiefen Schluck und nickte langsam. „Danke, Jan. Du bist... anders, weißt du das? Die meisten Typen hätten sich längst verpisst, wenn sie von Sven gehört hätten.“
Jan ruckte mit den Schultern. „Vielleicht bin ich einfach zu blöd, um Angst zu haben. Oder ich habe einfach 'ne Schwäche für starke
Frauen, die keine Angst haben, Typen wie mir die Meinung zu geigen.“ Sie lachte leise, und für einen Moment war die Anspannung aus ihrem Gesicht
verschwunden. Dann lehnte sie sich zurück, schaute zur Decke und seufzte. „Drei Jahre mit Sven. Drei verdammte Jahre. Es hat gut angefangen, weißt du? Er war charmant, hat
mich zum Lachen gebracht. Aber irgendwann hat er sich verändert. Kontrolliert, gezwungen, gewalttätig.“
Jan schwieg, ließ sie reden. Er spürte, dass sie das verlieren musste.
„Er hat mich immer wissen lassen, dass ich ihm gehöre“, fuhr sie fort, ihre Stimme leise und bitter. „Er wollte wissen, wo ich bin, mit wem ich rede. Wenn ich zu lange weg war,
hat er mir Vorwürfe gemacht, mich angeschrien. Und irgendwann…“ Sie hielten inne, ihre Hände umklammerten die
Bierflasche so fest, dass ihre Knöchel weiß waren. „Irgendwann hat er zugeschlagen.“ Jan spürte, wie seine Kiefermuskeln sich anspannten. „Hat er dir wehgetan?“ Lisa nickte langsam. „Nicht oft. Aber es hat gereicht. Ich wusste, ich muss weg. Hab
meine Sachen gepackt, bin in eine andere Stadt gezogen. Aber er hat mich gefunden. Und jetzt... jetzt bin ich hier.“ „Und er wird dich nicht mehr in Ruhe
lassen“, sagte Jan leise, sein Blick dunkel. „Aber das verändert sich. Solche Typen verstehen nur eine Sprache, und ich kann sie sprechen.“