Liebesglück im Cottage - Katie Fforde - E-Book

Liebesglück im Cottage E-Book

Katie Fforde

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Beschreibung

Sommer 1966. Die junge Meg träumt davon, ihre Ausbildung als Köchin mit einer erfolgreichen Karriere zu krönen. Da erreicht sie ein Anruf aus Dorset: In dem charmanten Landgasthof Nightingale Woods, den ihre Mutter Louise leitet, hat von heute auf morgen der Koch gekündigt, und ein großes Fest steht bevor. Die Chance für Meg, sich zu beweisen! Doch das leicht heruntergekommene Anwesen hält einige Überraschungen bereit, nicht zuletzt in Gestalt von Justin, dem Sohn des Besitzers, der eigene Pläne verfolgt. Aber auch Meg ist entschlossen, ihre Idee eines kulinarischen Neustarts für das Nightingale Woods umzusetzen - mit weitreichenden Folgen nicht nur für sie selbst ...

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Seitenzahl: 474

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

Cover

Über das Buch

Über die Autorin

Weitere Titel

Titel

Impressum

Widmung

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

29. Kapitel

30. Kapitel

31. Kapitel

32. Kapitel

33. Kapitel

34. Kapitel

35. Kapitel

36. Kapitel

37. Kapitel

38. Kapitel

39. Kapitel

Dank

Über das Buch

Sommer 1966. Die junge Meg träumt davon, ihre Ausbildung als Köchin mit einer erfolgreichen Karriere zu krönen. Da erreicht sie ein Anruf aus Dorset: In dem charmanten Landgasthof Nightingale Woods, den ihre Mutter Louise leitet, hat von heute auf morgen der Koch gekündigt, und ein großes Fest steht bevor. Die Chance für Meg, sich zu beweisen! Doch das leicht heruntergekommene Anwesen hält einige Überraschungen bereit, nicht zuletzt in Gestalt von Justin, dem Sohn des Besitzers, der eigene Pläne verfolgt. Aber auch Meg ist entschlossen, ihre Idee eines kulinarischen Neustarts für das Nightingale Woods umzusetzen - mit weitreichenden Folgen nicht nur für sie selbst …

Über die Autorin

Katie Fforde wurde in Wimbledon geboren, wo sie ihre Kindheit verbrachte. Heute lebt sie mit ihrem Mann, drei Kindern und verschiedenen Katzen und Hunden in einem idyllisch gelegenen Landhaus in Gloucestershire, England. Erst vor wenigen Jahren begann sie mit dem Schreiben romantischer, heiterer Gesellschaftskomödien, die stets sofort die englischen Bestsellerlisten eroberten.

Weitere Titel der Autorin

Zum Teufel mit David

Im Garten meiner Liebe

Wilde Rosen

Wellentänze

Eine ungewöhnliche Begegnung

Glücksboten

Eine Liebe in den Highlands

Geschenke aus dem Paradies

Sommernachtsgeflüster

Festtagsstimmung

Eine kostbare Affäre

Cottage mit Aussicht

Glücklich gestrandet

Sommerküsse voller Sehnsucht

Botschaften des Herzens

Das Glück über den Wolken

Sommer der Liebe

Fünf Sterne für die Liebe

Eine unerwartete Affäre

Eine perfekte Partie

Rendezvous zum Weihnachtsfest

Sommerhochzeit auf dem Land

Eine Liebe am Meer

Begegnung im Mondscheingarten

Weihnachtszauber im Cottage

Das Paradies hinter den Hügeln

Rosenblütensommer

Wo die Liebe Urlaub macht

Sommerfest der Liebe

Ein Sommertraum in der Provence

Katie Fforde

Liebesglück im Cottage

Roman

Übersetzung aus dem Englischen von Gabi Reichart-Schmitz

Vollständige E-Book-Ausgabedes in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Vollständige Taschenbuchausgabe

Dieser Roman ist 2024 vorab als genehmigte Lizenzausgabe

bei der Weltbild GmbH & Co. KG erschienen

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2023 by Katie Fforde

Titel der englischen Originalausgabe:

»One Enchanted Evening«

Originalverlag: Century / The Random House Group Limited, London

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2025 by

Bastei Lübbe AG, Schanzenstraße 6 – 20, 51063 Köln, Deutschland

Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich bitte an [email protected]

Vervielfältigungen dieses Werkes für das Text- und Data-Mining bleiben vorbehalten.

Die Verwendung des Werkes oder Teilen davon zum Training künstlicher Intelligenz-Technologien oder -Systeme ist untersagt.

Covergestaltung:Kirstin Osenau

Einband-/ Umschlagmotiv: © Adobe Firefly; Phap Nguyen / Shutterstock; biplane_desire / Shutterstock; ANTONIOTRUZZI / Shutterstock;CreationMaks / Shutterstock; Magdanatka / Shutterstock; New Africa/Shutterstock; Matheus Lorenzet / Shutterstock; RUNGSANNANTAPHUM/Shutterstock; © StockFood / Jalag / Ebsen, Bernd

Satz und E-Book-Konvertierung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN978-3-7517-7456-7

Sie finden uns im Internet unter luebbe.de

Bitte beachten Sie auch: lesejury.de

Für Desmond, der nach fünfzig Jahren immer noch an meiner Seite ist

1. Kapitel

Dorset, Frühling 1966

Einen kurzen Moment lang stand Meg allein auf dem Bahnsteig. Sie war ins tiefste Dorset gereist, und es fühlte sich an, als wäre sie in einer anderen Welt gelandet. Es war erst kurz nach vierzehn Uhr, und alles war sehr ruhig. Sie hatte Zeit, die Blumenampeln, die Kübel mit den leuchtend roten Tulpen, sonnengelben Narzissen und blauen Traubenhyazinthen sowie die friedliche Stimmung in sich aufzunehmen. Es war ungewöhnlich warm für einen Tag im April, und die Hitze flimmerte über dem Bahnsteig.

Dann kam ihre Mutter Louise in Sicht. »Es tut mir so leid, dass ich zu spät bin, Liebes! Und danke, dass du so kurzfristig kommen konntest! Ich war sehr erleichtert, als du zugesagt hast.« Sie umarmte Meg und drückte sie fest.

»Schon in Ordnung«, antwortete Meg. »Als ich gesagt habe, dass meine Mutter mich braucht, hat der Geschäftsführer meine Kündigung sofort angenommen und mir erlaubt, mich gleich auf den Weg zu machen.«

»Lass dich ansehen! Es ist viel zu lange her, seit wir uns zuletzt gesehen haben. Ich liebe deine Frisur!«

Meg fuhr sich nachlässig durch die Haare. »Ich müsste eigentlich mal wieder zum Friseur! Abgesehen davon, dass die Frisur regelmäßig nachgeschnitten werden muss, sollte ich auch den Pony und die Seiten feststecken, solange die Haare nass sind. Dazu hatte ich keine Lust. Jetzt sind sie einfach lockig und machen, was sie wollen.«

»Du wirkst sehr attraktiv. Ich mag auch dein Kleid. Die Farbe unterstreicht das Grün deiner Augen. Allerdings ist es ziemlich kurz.«

»Zu kurz? Es endet knapp oberhalb meiner Knie, nicht in der Mitte der Oberschenkel.« Meg besaß nicht viele Kleider; die meiste Zeit verbrachte sie ohnehin in Küchen, wo sie eine weiße Kochjacke und eine karierte Hose trug, oder sie arbeitete als Kellnerin in einem schwarzen Kleid mit Schürze. Wenn sie freihatte, sah man sie hauptsächlich in Hosen. Doch jetzt war es so warm, dass sie gedacht hatte, für die Reise wäre ein Kleid bequemer.

»Es ist sehr hübsch«, erwiderte Louise, klang jedoch nicht ganz überzeugt. »Aber hier in Dorset leben wir ein bisschen hinter dem Mond. Swinging London ist weit entfernt. Das Einzige, was hier schwingt, sind die Kirchenglocken.«

Meg lachte und freute sich, dass ihre Mutter trotz ihrer anstrengenden neuen Arbeit ihren Humor nicht verloren hatte. »Ich habe jedenfalls auch meine Arbeitskleidung mitgebracht. Ich möchte ja schließlich mit meiner modernen Art nicht die Pferde scheu machen.«

»Hier gibt es hauptsächlich Kühe.« Louise griff nach Megs Koffer. »Hattest du eine gute Reise? Das letzte Stück ist wunderschön, nicht wahr? Hast du Hunger? Ich kann dir was kochen, sobald wir da sind, aber wir sollten uns beeilen.«

»Schon in Ordnung. Ich habe im Zug gegessen – Sandwiches und die Reste einer Veranstaltung gestern Abend.«

Meg folgte ihrer Mutter, die zügig auf den Parkplatz zustrebte, auf dem nur zwei Auto parkten. Louise blieb neben einem blassblauen Mini Traveller stehen. »Das ist unserer.«

»Oh, Mum! Ein Mini!«, rief Meg aus. »Der ist aber chic! Der würde sich auch an der King’s Road gut machen.«

»Stimmt! Andrew – der Hoteleigentümer – hat den Wagen gekauft, damit ich ihn nutzen kann. Natürlich aus rein praktischen Gründen.« Louise lachte. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dich zu sehen. Ich wusste nicht, ob ich den Küchenchef umbringen würde oder er mich. So oder so, es geht irgendwie alles den Bach runter!«

»Es kam mir sehr gelegen, eine Ausrede zu haben, meine Arbeit zu beenden«, erwiderte Meg. »Es hat mich mittlerweile schrecklich gelangweilt, Mahlzeiten für reiche Bankangestellte zu kochen. Das hier ist die perfekte Übergangslösung, bis ich nach Frankreich fahre. Ich werde dort in einer echten französischen Restaurantküche arbeiten.«

»Ich finde es so spannend, dass du das arrangieren konntest. In der Provence? Dann wirst du also in Alexandras Nähe sein?«

»Richtig. Antoine, ihr Ehemann – er ist ein Graf …«

»Das habe ich nicht vergessen!«

»Jedenfalls hat er mir dabei geholfen, die Stelle zu finden. Die Arbeit wird sehr schwer sein, und ich glaube nicht, dass ich dafür bezahlt werde. Doch ich werde so viel lernen, dass es sich auf jeden Fall lohnt.«

»Du wirst kein Gehalt bekommen?«, fragte Louise empört.

»Nein. Es ist ein Praktikum. Ich werde viel lernen, das wird mein Lohn sein. Früher mussten junge Köche die erfahrenen, alten für das Privileg bezahlen, bei ihnen kochen zu lernen – also ist die Situation heute doch schon viel besser.«

Louise presste missbilligend die Lippen aufeinander. »Nun, ich hoffe, du wirst die Arbeit hier unten in Dorset nicht so langweilig finden wie die in London. Die Gäste sind keine reichen Bankkaufleute. Die meisten mögen das, was man ›einfache Kost‹ nennt. Eigentlich kommt das auf den Tisch, was der Koch beschließt aufzutischen.«

»Mach dir bitte keine Sorgen, Mum. Ich tue alles, was du von mir willst. Mein französischer Sklaventreiber kann mich ohnehin jetzt noch nicht brauchen. Du kannst den ganzen Sommer über mich verfügen, jedenfalls so lange, wie du mich brauchst.«

Louise hob Megs Koffer in den Kofferraum und ging zur Fahrertür. »Steig ein, Liebes, die Tür ist offen.«

Als sie losfuhren, forderte Meg ihre Mutter auf: »Jetzt erzähl mir mal alles! Seit du mich angerufen hast, sterbe ich vor Neugier. Ich weiß, dass du eine anstrengende Zeit hattest, aber ich bin ganz aufgeregt. Du weißt ja, ich liebe Herausforderungen.«

Louise schluckte. »Eine große Veranstaltung steht ins Haus, ein Mittagessen. Das Hotel richtet dieses Essen jedes Jahr aus, und es ist immer einträglich für uns. Die Veranstaltung hat eine jahrelange Tradition. Ursprünglich war der Anlass der Geburtstag des Gutsherrn; alle Pächter kamen und feierten gemeinsam. Heutzutage gibt es nicht mehr viele Pächter, daher werden auch andere Leute eingeladen. Seit dem Krieg müssen die Gäste selbst zahlen, doch sie kommen trotzdem sehr gerne. Einige reisen sogar von weither an. Andrew hat dafür gesorgt, dass ich über alles informiert bin, bevor er abreisen musste.«

»Wo ist Andrew denn? Es kommt mir seltsam vor, dass er sich unmittelbar vor dieser großen Veranstaltung aus dem Staub macht.«

»Nun ja, sein Vater ist vor einiger Zeit nach Frankreich ausgewandert, und jetzt ist er verstorben. Andrew muss sich um seinen Besitz kümmern und den Nachlass regeln. Gestern Abend hat er mir am Telefon erzählt, dass ein fürchterliches Durcheinander herrscht. Andrew führt das Hotel inzwischen seit ein paar Jahren, und er liebt es. Wir hoffen, dass er es erben wird, doch wir wissen es nicht.« Louise stockte. »Er hat mir die Verantwortung übertragen, obwohl ich ursprünglich nur als Rezeptionistin und Büroleiterin eingestellt worden bin.«

»Und es ist nicht einfach?«

Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Die Arbeit ist noch neu für mich. Und sobald Andrew abgereist war, hat sich Geoff, der Küchenchef, den ich noch nie mochte, mit dem ich aber bislang nicht viel tun hatte, in einen Tyrannen verwandelt.«

»Nun, jetzt bin ich ja da, du kannst ihn rausschmeißen.«

»Wenn ich das nur könnte! Größere Entscheidungen muss ich mit Andrews Sohn abstimmen, dem ich noch nie begegnet bin. Seit ich hier bin, hat er nicht das geringste Interesse am Hotel gezeigt.«

Meg lachte. »Mach dir keine Sorgen, Mum. Tyrannische Küchenchefs, die mit unflätigen Ausdrücken um sich werfen, sind die Regel. Ich habe schon mit Dutzenden zusammengearbeitet. Alles wird gut. Jetzt erzähl mir, wie das Hotel so ist.«

»Oh! Nightingale Woods ist ein absolut entzückendes, altes Anwesen im georgianischen Stil mit einer perfekten Architektur«, antwortete Louise, ganz offensichtlich dankbar für den Themenwechsel. »Als ich die Anzeige in The Lady gelesen habe, habe ich das Haus in einem alten Reiseführer nachgeschlagen, den ich im Personalraum der Schule gefunden habe. Ich habe mich auf Anhieb verliebt!«

»Verliebt?« Meg war verblüfft. Sie hatte noch nie erlebt, dass ihre Mutter sich so sehr für ein Haus begeisterte, auch wenn sie die Architektur perfekt fand.

»Ja! Ich habe mich in das Haus verliebt.« Sie schmunzelte verschmitzt. »Da hatte ich Andrew natürlich noch nicht kennengelernt.«

»Mum?«

»Das war natürlich ein Scherz. Ich bin einfach so froh, dass du hier bist – ich bin ein bisschen aufgedreht.«

Ihre Mutter war in der Tat aufgedreht, mehr als ein bisschen, fand Meg. Es könnte daran liegen, dass sie es so sehr genoss, an einem warmen Frühlingsnachmittag ein schickes kleines Auto über von Blumen gesäumte Landstraßen zu steuern; oder es war die Freude über das Wiedersehen mit ihrer Tochter, die sie eine ganze Weile nicht gesehen hatte. Doch Meg vermutete, dass noch mehr dahintersteckte.

»Warum hast du dich um eine neue Stelle beworben? Ich dachte, die Arbeit als stellvertretende Hausmutter in der Schule hat dir gefallen. Du hast dich doch gerne um die Jungen dort gekümmert, und die Lehrer waren nett, oder nicht?«, erkundigte sich Meg.

»Es war eine Verknüpfung von Umständen. Die Schulroutine hat mich allmählich gelangweilt, das Zählen von Bettlaken und das Kümmern um Fundsachen und so weiter. Außerdem habe ich mich nicht mehr richtig wohlgefühlt. Zu viele alleinstehende Männer, die sich gegenseitig Konkurrenz gemacht haben …«

Man konnte Megs Mutter mit ihren gut vierzig Jahren zwar als Frau mittleren Alters betrachten, doch wegen ihrer lebhaften, fürsorglichen Art und ihres guten Aussehens fühlten sich viele Männer zu ihr hingezogen. Sie war mittelgroß, hatte eine gute Figur, blondes Haar, blaue Augen und eine wunderbare Haut.

Diese attraktive Ausstrahlung war einer der Gründe, warum Meg fest entschlossen war, genug Geld für den Kauf einer Wohnung zu verdienen, damit ihre Mutter keine Stelle mit Kost und Logis mehr annehmen musste. Dann wäre sie nicht mehr unwillkommenen Annäherungsversuchen ausgesetzt. Meg hatte schon beinahe genug zusammen für die Kaution. Wenn man eine Hypothek aufnahm, um hierzulande ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, musste man üblicherweise eine Kaution für die Nebenkosten hinterlegen. Wenn sie doch bloß keinen Mann brauchen würden, der die Aufnahme einer Hypothek unterstützte!

Ihre Mutter fand allerdings, dass Meg ihre Ersparnisse für sich selbst verwenden sollte. Es handelte sich um ein heikles Thema, das sie gerne aussparten, wenn sie zusammen waren oder miteinander telefonierten.

»Bevor Andrew – dein Chef – abgereist ist und bevor du dich mit dem Küchenchef auseinandersetzen musstest, hast du deine Arbeit da gemocht?«, wollte Meg wissen.

»Ich liebe sie! Es ist ein wunderschönes, ziemlich großes Haus an einem idyllischen Ort. Warte nur, bis du es selbst siehst! Und es gefällt mir, neue Aufgaben zu haben. Ich muss natürlich immer noch Bettlaken und Handtücher zählen, aber ich kümmere mich auch um die Gäste und das Personal, berechne die Löhne, erledige die Buchführung. Eigentlich tue ich alles, was anfällt. Und wenn ich mal einen Nachmittag freihabe, setze ich meine Dekorationsideen um.«

»Das hast du immer schon gerne gemacht.«

»Das liegt daran, dass ich so selten die Gelegenheit dazu habe, weil ich stets in Unterkünften für Mitarbeiter wohne. Aber es gibt ein paar Gästezimmer, die ich nach und nach umgestalten kann. Andrew lässt mich die Tapeten und die Farben aussuchen. Die Zimmer werden wunderschön.«

»Es hört sich an, als wäre eine Menge im Gange. Das ist ganz und gar nicht die verschlafene Provinz, die ich mir vorgestellt habe«, bemerkte Meg.

»Normalerweise ist es die verschlafene Provinz, lass dich da nicht täuschen. Doch momentan herrscht Spannung pur!«

Meg lachte. »Du meinst das besondere Mittagessen?«

Louise nickte. »Es ist für fünfzig Personen, das sind für uns viele.«

»Warum machst du dir solche Sorgen? Das Hotel hat die Veranstaltung doch schon oft ausgerichtet.«

»Aber nicht mit diesem Küchenchef. Und er hat einige Angestellte entlassen, einschließlich einer Familie, die aus drei Generationen besteht. Sie haben seit vielen Jahren für das Hotel gearbeitet. Er hat verkündet, dass er über eine Agentur Mitarbeiter organisiert hat – es sei kostengünstiger, Arbeitskräfte nur dann zu beschäftigen, wenn man sie tatsächlich braucht.«

»Na ja, das ist wirklich traurig, aber vielleicht leisten die Zeitarbeitskräfte gute Arbeit.«

»Möglich, doch die Gäste nehmen schon seit Jahren an dem Essen teil, und sie möchten gerne von den Töchtern der Männer bedient werden, die sie schon seit Ewigkeiten kennen. Es ist schwierig zu erklären, doch Nightingale Woods ist wie eine Familie, die jetzt auseinandergerissen worden ist. Unsere Gäste werden das spüren.«

»Oh, Mum!«

Louise seufzte. »Ich habe Andrew versprochen, mich vertretungsweise für ihn um das Hotel zu kümmern, und ich habe jetzt schon das Gefühl, versagt zu haben.«

»Wie kommst du bloß ohne die Angestellten zurecht?«

»Das Problem besteht ja erst seit ein paar Tagen, daher konnten wir die Lage noch meistern. Ich habe das Abendessen serviert.«

»Und du kannst kein neues Personal einstellen?«

»Nein, offiziell nicht. Aber auch wenn ich niemanden einstellen darf, kann Geoff mich nicht davon abhalten, meine Tochter einzuladen! Ich habe Andrew vor seiner Abreise gefragt – in Geoffs Anwesenheit –, und Andrew hat mich dazu ermutigt.«

»Mum, ich weiß, dass ich gut bin – warum sollte ich mein Licht unter den Scheffel stellen? Doch ich bin nicht sicher, ob ich ein ganzes Team ersetzen kann, das seit Jahren im Hotel zusammengearbeitet hat!«

Meg hatte es immer geschafft, ihre Mutter selbst mit den blödesten Witzen zum Lachen zu bringen, und Louise tat ihr auch jetzt den Gefallen und lachte. Dann fuhr sie plötzlich langsamer. »Sieh mal, da ist unser Dauergast, Ambrosine. Ich frage sie mal, ob sie mitfahren möchte.«

Sie hielt neben einer älteren Dame an, die einen wahrscheinlich selbst gefertigten Hut trug sowie Kleidung, die sie entweder ebenfalls selbst genäht hatte oder die aus einem früheren Jahrhundert stammte. Mit einem Korb am Arm spazierte sie die Straße entlang.

»Ambrosine? Möchten Sie mitfahren?«, fragte Louise.

»Oh, meine Liebe, Sie sind’s! Wie freundlich von Ihnen! Ich habe meinen Freund besucht, den Oberst. Sie können gerne meinen Korb mitnehmen, doch ich möchte lieber zu Fuß gehen.«

Louise öffnete die Tür und stellte den Weidenkorb auf die Rückbank. »Das ist Meg, meine Tochter. Sie wird eine Weile bei mir bleiben.«

»Wie nett!«, erwiderte Ambrosine und spähte in den Mini. »Ich freue mich darauf, Sie später richtig kennenzulernen. Doch jetzt muss ich weiter, so wie Sie beide sicherlich auch.«

»Sie ist etwas exzentrisch«, erklärte Louise, während sie weiterfuhren. »Sie ist schon über siebzig, aber fit wie ein Turnschuh. Sie unternimmt täglich kilometerlange Spaziergänge. Andrew meint, sie wird uns noch alle überleben.«

»Dann wohnt sie also das ganze Jahr über im Hotel?«, wollte Meg wissen.

»Ja. Sie bewohnt zwei Zimmer im ehemaligen Kindertrakt. Sie zahlt nichts dafür; ich glaube, es handelt sich um ein Arrangement, das Andrews Vater seinerzeit mit ihr getroffen hat. Der Oberst, von dem sie gesprochen hat, ist ihr Freund. Er wohnt in der Nähe und ist wahrscheinlich noch älter als sie. Da wir gerade von betagteren Leuten reden: Hast du was Neues von Clover gehört? Ich vermisse diesen kleinen Hund.«

»Es tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass sie dich auch vermisst. Sie liebt das Leben bei Lizzie auf dem Land, lässt sich verwöhnen und geht häufig im Wald spazieren.«

»Ich muss gestehen, dass ich gerne noch mal einen Hund hätte. Ich werde Andrew fragen, wenn er zurückkommt.«

»Es könnte sein, dass er keine Hunde mag«, sagte Meg vorsichtig.

»Natürlich mag er die! Würde ich ihn sympathisch finden, wenn es nicht so wäre? Sein alter Hund ist schon vor einer ganzen Weile gestorben, doch er ist noch nicht dazu gekommen, sich um einen neuen zu bemühen.«

Meg fand es schade, dass sie Andrew wahrscheinlich nicht kennenlernen würde. Wenn ihre Mutter so angetan von einem Mann war – und alles deutete darauf hin –, musste sie ihn einer gründlichen Prüfung unterziehen.

»Sieh mal!« Louise bremste und hielt an, um ihrer Tochter den Blick durch ein Hoftor zu zeigen. »Das ist Nightingale Woods. Ist es nicht wunderschön?«

Das war es in der Tat. Ein perfektes Exemplar eines georgianischen Hauses stand inmitten von ausgedehnten Gärten. Der Bau war vollkommen symmetrisch; es gab drei Reihen Fenster, auf dem Dach befanden sich Dachgauben. An beiden Giebelseiten war je eine Reihe Schornsteine zu sehen. Hinter dem Gebäude erstreckten sich Wälder, davor lag ein Tal mit einem Fluss am Talgrund. Das Ganze wirkte wie aus einem Märchen und hätte dem Gemälde eines alten Meisters entstammen können.

»Es ist wunderschön! Ich kann verstehen, warum du dich verliebt hast«, bemerkte Meg.

»Ich weiß. Selbst auf einer kleinen Schwarz-Weiß-Fotografie sieht es traumhaft aus. Ich kann mein Glück kaum fassen, hier arbeiten zu dürfen. Ich war so glücklich, bevor Geoff angefangen hat, den starken Mann zu markieren, Leute zu entlassen und sich so widerwärtig aufzuführen.«

»Es ist sehr schade. Das ist wirklich ein wunderschönes Gebäude in einer himmlischen Umgebung.«

»Das stimmt. Aber leider haben wir lange nicht so viele Gäste, wie wir bräuchten.«

»Warum denn nicht? Die Leute müssten es doch lieben, hier zu übernachten.«

»Das tun sie auch, wenn sie denn kommen«, fügte Louise hinzu. »Aber es gibt in der Nähe noch ein Hotel, ein neueres, das mehr zu bieten hat – zumindest auf dem Papier.«

»Und was sollte das sein? Woran könnte es diesem Juwel mangeln?«

Louise musste angesichts von Megs Empörung lachen. »Wir haben zum Beispiel nicht genügend Badezimmer, außerdem verfügt das andere Hotel über einen Swimmingpool. Ich glaube, er ist sogar beheizt. Jüngere Leute legen durchaus großen Wert auf solche Dinge.«

»Ja, das ist anzunehmen«, stimmte Meg nachdenklich zu, während sie schon überlegte, ob Änderungen an diesem himmlischen Fleckchen Erde durchgeführt werden könnten, die auch jüngere Gäste anziehen würden.

»Komm, sieh dir Nightingale Woods aus der Nähe an«, schlug Louise vor. »Ich möchte schnell ein paar Sandwiches für Ambrosine zubereiten, solange Geoff Pause macht. Ihr Oberst bietet ihr nicht immer etwas zu essen an, und ich finde, sie muss sich stärken, weil sie so viel spazieren geht.« Sie startete den Motor und fuhr wieder weiter.

Meg war sehr gespannt, als sie sich dem wunderschönen Haus auf dem Hügel näherten, doch gleichzeitig fragte sie sich, worauf sie sich da wohl eingelassen hatte.

2. Kapitel

Nachdem Louise ihrer Tochter die über den Garagen gelegene Wohnung gezeigt hatte, in der sie wohnte – sie bestand aus zwei Schlafzimmern, einem Wohnraum, einem winzigen Bad und einer Miniküche –, sagte sie: »Gut. Wenn du jetzt nicht gleich auspacken willst, gebe ich dir eine Führung durch das Hotel.«

Während Meg ihr folgte, erkannte sie, wie sehr das Herz ihrer Mutter an Nightingale Woods hing.

Das Haus unterschied sich kaum von dem weitläufigen, hochherrschaftlichen Familienheim, das es ursprünglich einmal gewesen war, auch wenn ein paar offensichtliche Veränderungen ins Auge fielen. In der schwarz-weiß gefliesten Eingangshalle gab es beispielsweise die Rezeption sowie einige kleine Sofas, ein paar Sessel und einen Aufsteller mit Prospektmaterial über Sehenswürdigkeiten in der Region.

»Das ist also die Eingangshalle«, erklärte Louise, »und das ist das Morgenzimmer, in dem sich die Gäste nach dem Frühstück aufhalten können, wenn sie nicht aus dem Haus gehen möchten. Die Sonne scheint herein.« Sie schwieg, während Meg und sie den Raum von der Tür aus betrachteten.

»Das Zimmer ist ganz entzückend«, kommentierte Meg, und sie meinte es auch so. Allerdings war nicht zu übersehen, dass die Schönheit des Ganzen etwas verblichen war.

»Aber es muss auf jeden Fall renoviert werden«, sagte Louise, die das offenbar genauso sah.

Obwohl sie in diesem Punkt einer Meinung waren, spürte Meg, dass ihre Mutter, die eine emotionale Bindung zu dem Haus aufgebaut hatte, jede Kritik persönlich nehmen würde. Daher beschloss Meg, ihre Meinung nur zu äußern, wenn sie darum gebeten wurde.

Der Damensalon, ein weiterer von mehreren Aufenthaltsräumen, lag an der Seite des Hauses und verfügte über ein großes Erkerfenster mit Blick auf den Garten. Er war mit wunderschönen, antiken Möbeln ausgestattet, die wirkten, als hätten sie immer schon dort gestanden. Allerdings waren die Sofas und Sessel ziemlich schäbig und wahrscheinlich auch nicht mehr bequem, die Vorhänge waren verblichen und die Teppiche stellenweise fadenscheinig. In der Nähe des Fensters gab es einen Flügel, auf dem silbergerahmte Fotografien standen.

»Funktioniert das Klavier?«, wollte Meg wissen.

»Oh ja. Es wurde vor Kurzem von einem blinden Klavierstimmer gestimmt. Das Instrument ist offensichtlich ziemlich gut, auch wenn es nicht von einem namhaften Hersteller stammt.«

»Ich wette, das neue Hotel hat keinen Raum mit einem Flügel«, mutmaßte Meg.

Louise verdrehte die Augen. »Wahrscheinlich gibt es da eine Hammondorgel, die aus dem Boden emportaucht, wenn man einen Mechanismus betätigt! Komm, ich zeige dir den Hauptsalon. Eigentlich ist er wie dieser Raum hier. Altmodisch, ziemlich schäbig, aber trotzdem irgendwie elegant«, erklärte sie. »Komm mit.«

»Der Salon ist wirklich entzückend!«, rief Meg aus, als sie eintraten. Dieser Raum lag an der Vorderseite des Hauses, und man hatte einen Ausblick über das Tal, an dessen Grund der Fluss glitzerte. »Ich liebe die Tapete. Sie wirkt wie ein Wandgemälde; die Vögel und die Blumen scheinen die Wand hinaufzuklettern. Etwas verblasst, was es jedoch umso schöner macht.«

»Ich bin so froh, dass du das genauso siehst wie ich«, erwiderte Louise. »Man braucht nur ein bisschen Farbe, ein paar neue Vorhänge und neue Kissen. Es würde gar nicht viel kosten. Ich könnte die Vorhänge selbst nähen. Die Teppiche sind alt, doch da es sich um echte Perser handelt, spielt es keine Rolle.«

»Das Licht ist ganz wunderbar«, kommentierte Meg. »Es fühlt sich an, als stünde man in einem Bild aus einem Märchenbuch.«

Louise nickte. »Ich weiß, was du meinst. Aber es ist der Speisesaal, der für Hochzeiten und größere Veranstaltungen sehr beliebt ist. Komm, ich zeige ihn dir.«

Dieser Raum war irgendwann in seiner Geschichte erweitert worden und erstreckte sich auf der Rückseite des Gebäudes in den Garten hinein. Es war deutlich größer als die anderen Räume, jedoch hell und einladend. Die Einrichtung war frischer und wirkte weniger veraltet.

»Andrew hat mir erzählt, dass eine der Bräute, die einmal in die Familie eingeheiratet hat, Geld mitgebracht hat. Sie bestand darauf, einen Raum zu gestalten, in dem Tanzveranstaltungen abgehalten werden konnten.«

»Es sieht aus, als wäre der Saal erst vor Kurzem renoviert worden«, meinte Meg und bewunderte die kunstvoll verzierten Friese, die Wandpfeiler und die riesige Stuckrosette an der Decke, in deren Mitte ein großer Kronleuchter hing.

»Ja. Andrew hat gesagt, er musste ein größeres Darlehen aufnehmen, weil zusätzlich zu der Renovierung auch einige Reparaturarbeiten notwendig waren. Doch es ist der Raum, mit dem Geld verdient wird.« Plötzlich runzelte sie die Stirn. »Ich frage mich, warum noch niemand damit begonnen hat, den Saal für das Bankett vorzubereiten. Es nimmt einige Zeit in Anspruch, alle Tische und Stühle zu arrangieren.«

»Wann findet das Bankett denn statt?«, erkundigte sich Meg.

»Oh, habe ich das nicht erwähnt? Es ist morgen.«

»Du lieber Himmel! Das ist sehr bald!«

»Komm, jetzt zeige ich dir die Küche«, schlug Louise vor. »Geoff bereitet bestimmt das Menü für morgen vor. Ich war so aufgeregt, weil du heute gekommen bist, dass ich ihn am Morgen gar nicht gefragt habe, wie es läuft.«

Meg spürte, dass ihre Mutter dankbar war, sie als moralische Unterstützung an ihrer Seite zu haben.

Ein stämmiger Mann in Kochkleidung sprach laut ins Telefon. Auf dem Tisch stand eine Kiste voller gefrorener Hühnchen.

Meg blickte sich um. An der Küche waren vermutlich kaum Veränderungen vorgenommen worden, seit sie das Herzstück des Hauses gewesen war, wo man seit Generationen für die Familie gekocht hatte. Es gab einen großen Profi-Backofen und ein oder zwei modernere Geräte, doch ansonsten war im Grunde genommen alles wie früher.

Ein langer Holztisch voller Rillen, weil er so oft geschrubbt worden war, bildete das Zentrum des Raumes. Eine riesige Anrichte nahm fast eine ganze Wand ein. Darauf standen alle Arten von Geschirr, Platten, Tellern, Krügen und Auflaufformen, die man sich nur vorstellen konnte.

Unter dem Fenster befanden sich zwei große Spülbecken, daneben mehrere Ständer, auf denen das Geschirr abtropfen konnte. Ein alter Herd, momentan außer Betrieb, stand an einer Feuerstelle, die groß genug war, um einen Ochsen zu braten. Meg fand den Raum großartig, allerdings müsste einiges umorganisiert werden.

»Verdammte Scheiße!«, rief Geoff und knallte den Hörer auf die Gabel.

Meg warf ihrer Mutter einen schockierten Blick zu. Sie war an eine derartige Ausdrucksweise in gewerblichen Küchen gewöhnt, doch sie war entsetzt, dass ihre Mutter dem ausgesetzt war.

Louise fing ihren Blick auf und erwiderte ihn verlegen. »Geoff?«, sagte sie vorsichtig. »Das ist meine Tochter Meg. Sie wird eine Weile bleiben.«

»Diese verdammte Agentur hat mich hängen lassen«, gab er zurück, ohne Meg zu beachten. »Sie müssen versuchen, ob Sie unter den Bauerntrampeln aus dem Ort ein paar Kellnerinnen auftreiben können.«

Louise schnappte nach Luft. »Ach du meine Güte, das sind ja schreckliche Neuigkeiten! Mir war gleich klar, dass es eine schlechte Idee war, alle zu entlassen.«

»Nun, wenn Sie alles besser wissen, dann kümmern Sie sich doch darum! Holen Sie sie zurück!«, konterte Geoff und richtete seine Wut auf sie.

»Es ist nicht damit zu rechnen, dass sie von jetzt auf gleich zurückkehren, nachdem sie so behandelt worden sind«, erwiderte Louise.

»Wissen Sie was?«, knurrte Geoff. »Es ist mir egal. Ich muss nicht hierbleiben, um mich um dieses Fiasko zu kümmern. Ich haue ab.« Damit drängte er sich an den beiden Frauen vorbei und verließ die Küche.

»Glaubst du, er hat was getrunken?«, fragte Louise. Sie war blass vor Schock und zitterte sogar leicht.

»Seiner Fahne nach zu urteilen hast du wahrscheinlich recht«, antwortete Meg. »Meinst du, er macht nur eine Pause? Oder hat er sich tatsächlich aus dem Staub gemacht?«

Louise stützte Halt suchend die Handflächen auf den großen alten Tisch. »Ich weiß es nicht. Ich kann nicht fassen, dass er einfach so gegangen ist! Das ist absolut verantwortungslos. Aber ich würde es ihm glatt zutrauen. Wie um alles in der Welt sollen wir das Bankett morgen ohne ihn stemmen?«

Meg zögerte nicht lange. »Du versuchst, die Angestellten zurückzugewinnen – die aus dem Ort, von denen du mir erzählt hast. Wir brauchen sie, selbst falls Geoff doch nur eine Pause macht. Wenn du ihnen erklärst, was passiert ist, haben sie vielleicht Mitleid mit dir.«

»Es sind nicht so viele«, überlegte Louise laut. »Drei feste Kräfte und zwei als Aushilfen für größere Veranstaltungen. Aber du hast recht. Wenn ich mich ihrer Gnade ausliefere und ihnen sage, dass Geoff weg ist, lassen sie sich vielleicht erweichen. Sie wollen sicher nicht darauf verzichten, bei dem Bankett mitzuarbeiten, weil es für die ganze Gegend so wichtig ist.«

»Dann mal los!« Meg versetzte ihrer Mutter einen freundschaftlichen Knuff. »Doch zuerst musst du mir noch erzählen, was es zu essen geben soll. Ich sollte mich besser mal um diese gefrorenen Hühner kümmern.«

Spontan nahm Louise ihre Tochter in den Arm. »Ich weiß, ich müsste mich eigentlich aufregen, weil Geoff einfach so gegangen ist – stattdessen bin ich erleichtert! Er hat allen das Leben schwergemacht. Aber jetzt bist du hier, und ich muss mir keine Sorgen mehr machen.«

»Jetzt geh schon, Mum«, wiederholte Meg. Sie war nicht ganz so entspannt wie ihre Mutter über den Abgang des Küchenchefs. Sie wusste, dass sie seinen Platz einnehmen musste. Fast ohne Vorlauf ein Menü für fünfzig Gäste zu zaubern würde nicht einfach werden. »Aber bevor du davoneilst, erzähl mir noch, was ich kochen soll.«

»Oh, Krönungshühnchen!«, antwortete Louise und ergriff die Flucht.

3. Kapitel

Meg wäre eigentlich gerne ihre Reisekleidung losgeworden, doch sie erinnerte sich, dass ihre Mutter die Wohnungstür abgeschlossen und den Schlüssel eingesteckt hatte. Und nun pilgerte sie gerade im Dorf von Tür zu Tür und bat die Leute, als Bedienpersonal einzuspringen.

Sie fand eine Schürze, die sie über ihr »ziemlich kurzes« Kleid band, und machte sich daran, den Inhalt des Kühlschranks zu inspizieren. Dabei konnte sie sich Gedanken über die Menüfolge machen. Sie war bereits auf eine größere Menge altes Brot gestoßen – frisches gab es keins – und unterzog es gerade einer genaueren Prüfung, als Ambrosine die Küche betrat.

»Hallo, meine Liebe«, sagte sie. »Ich habe Ihrer Mutter vorgeschlagen, dass ich Ihnen zur Hand gehen könnte. Sie fand die Idee hervorragend.«

Meg lächelte. Der Gedanke war süß, doch sie überlegte, wie eine Frau in den Siebzigern sie wohl unterstützen könnte.

»Ich weiß, Sie fragen sich gerade, was ich groß helfen könnte«, fuhr Ambrosine fort, »doch ich kann Sie mit nützlichen Informationen versorgen. Zunächst einmal weiß ich, dass Ihre Mutter die frische Mayonnaise – wenn sie Zeit hatte, welche zuzubereiten – ganz hinten im Kühlschrank hinter der Margarine versteckt.«

Meg schlug sich die Hand vor den Mund. »Oh! Mum wollte Ihnen Sandwiches zubereiten für den Fall, dass Sie noch kein Mittagessen hatten. Wir haben es beide vergessen. Ich könnte mich schnell darum kümmern.« Sie nahm die Schüssel mit der Mayonnaise aus dem Kühlschrank. »Wissen wir, ob wir zum Tee Gäste erwarten? Es ist zu früh, um Sandwiches vorzubereiten, aber ich könnte rasch ein Blech Scones backen.«

»Ich glaube nicht, dass es Buchungen zum Nachmittagstee gibt. Die Einheimischen kommen in letzter Zeit nicht mehr. Tee und eine Gebäckauswahl aus der Dose sind nicht besonders verlockend.«

Meg war schockiert. Kein Wunder, dass die Leute keine Lust auf Tee im Hotel hatten, wenn sonst nichts angeboten wurde. »Wie viele Sandwiches möchten Sie haben? Und womit soll ich sie belegen? Ich habe im Kühlschrank ein bisschen Cheddar gesehen, und dazu könnte es Gurke oder Tomate geben.«

»Ein Sandwich mit Ei wäre schön. Eier sind nach der Rationierung während des Krieges immer noch ein besonderer Leckerbissen für mich.«

Da Ambrosine keine Anstalten machte, die Küche zu verlassen, auch nicht, als das Sandwich fertig war, schlug Meg ihr vor, am Tisch Platz zu nehmen. Sie stellte den Teller mit dem Sandwich vor sie hin. »Auf die Weise kann ich Ihnen weitere Fragen stellen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, dass ich Sie ermüde.«

»Vielen Dank, meine Liebe.« Ambrosine zog einen Stuhl unter dem großen Tisch hervor.

»Wissen Sie etwas über das geplante Mittagessen?«, erkundigte sich Meg.

»Die Einheimischen nennen es gerne ›Bankett‹, weil es anfangs mal ein Dinner gewesen ist.«

»Meine Mutter hat mir erzählt, dass das Essen ursprünglich eine Veranstaltung für die Pächter war, um den Geburtstag des Gutsherrn zu feiern.«

»Das stimmt. Jetzt ist es ein Fest für die Großen und Mächtigen in der Nachbarschaft. Die Menschen freuen sich das ganze Jahr darauf. Sie treffen Freunde, die sie sonst selten oder nie sehen, was das Ganze besonders wichtig macht.«

Ambrosine stockte und senkte kurz den Blick auf ihren Teller. »Dieses Jahr wurden der Oberst und ich zum ersten Mal nicht eingeladen. Der Küchenchef fand, wir nehmen zu viel Platz im Speisesaal weg. Und da ist was dran. Es ist eine wunderbare Veranstaltung, aber es ist immer ein bisschen beengt.«

»Nun, ich lade Sie beide ein!«, sagte Meg. »Wenn der Küchenchef Sie ausladen konnte, kann ich Sie wieder einladen. So, ich habe hier die Speisenfolge: Vichyssoise, also eine kalte Kartoffel-Lauch-Suppe, dann Krönungshühnchen und als Dessert Schokoladen-Mousse.«

»Ich weiß nicht, wer diese Menüfolge zusammengestellt hat«, meinte Ambrosine. »Kalte Suppe kommt auf dem Land nicht besonders gut an, und Schokoladen-Mousse kann schwer im Magen liegen.«

»Was ist mit dem Hühnchen? Mögen Sie Curry-Mayonnaise mit Reis?«

»Ja, solange das Curry nicht zu scharf ist. Allerdings kann das Huhn leicht ein bisschen trocken sein, nicht wahr?«

»Das stimmt. Aber ich kenne eine Garmethode, die dafür sorgt, dass es schön saftig bleibt. Ich glaube, wenn ich vorsichtig bin, muss ich nicht warten, bis die Hühner ganz aufgetaut sind. Ich habe keine Ahnung, wie Geoff das alles rechtzeitig schaffen wollte.«

»Er hat erwartet, dass die Agentur eine fertig gekochte Mahlzeit liefert. Cherry, eine der jungen Frauen, die hoffentlich zurückkommt, wenn Ihre Mutter sie darum bittet, hat mir erzählt, dass sie mitbekommen hat, wie Geoff das Essen bestellt hat. Er hat einen sehr günstigen Preis für ein ziemlich unzulängliches Menü ausgehandelt.« Ambrosine zog eine Augenbraue hoch. Meg fand, dass sie eine aristokratische Ausstrahlung hatte, auch wenn sie überaus freundlich war.

»Auch die Hühner?«

»Ich vermute, dass er die in der Tiefkühltruhe hatte. Er liebte den Tiefkühler und Tütengerichte. Die Vichyssoise sollte auf jeden Fall aus der Tüte kommen. Die Mousse ebenfalls.«

Meg schauderte.

»Ich weiß!«, bestätigte Ambrosine. »Fürchterlich! Er hat dem Hotel überhaupt nicht gutgetan, wissen Sie? Andrew – ein reizender Mann übrigens, sein Vater war ein alter Freund von mir – interessiert sich nicht besonders für gute Küche. Manche Leute sind einfach so.«

»Wie kann man ein Hotel leiten, wenn man sich nicht für gutes Essen interessiert?«, hakte Meg nach.

»Man stellt Leute ein, die sich dafür interessieren«, erwiderte Ambrosine. »So«, meinte sie fröhlich. »Nachdem dieser schreckliche Mensch Geoff nun weg ist: Was werden wir morgen auf den Tisch bringen?«

»Ich glaube, ich muss an der Menüfolge festhalten«, antwortete Meg nachdenklich. »Jemand hat es wohl so entschieden und wäre verärgert, wenn wir uns nicht daran halten.«

»Nie im Leben, meine Liebe! Niemand wird sich daran erinnern. Wenn das Essen köstlich ist, spielt es ohnehin keine Rolle!«

Meg atmete tief ein. »Ich bin durch die Zutaten eingeschränkt. Ich habe keine Zeit mehr für einen Einkauf.«

Ambrosine machte eine wegwerfende Handbewegung. »Wir haben einen Garten voller Gemüse.«

»Wirklich? Ich hatte keine Ahnung. Meine Führung durch das Hotel hat sich nicht auf das Außengelände erstreckt. Das ist wirklich nützlich.«

»Geoff hat auch den Gärtner entlassen, aber das ist noch nicht lange her. Es gibt noch jede Menge Gemüse.«

»Dann könnten wir also eine Gemüsesuppe kochen?«

Die alte Dame strahlte. »Eine hervorragende Idee!«

»Danach dann das Huhn. Was könnten wir statt der Mousse anbieten?«, überlegte Meg laut.

»Fast alles würde eine Verbesserung darstellen.«

Meg fiel das alte Brot wieder ein, das sie aus dem Kühlschrank genommen hatte. »Ich frage mich …«

»Sie sehen aus, als hätten Sie schon eine Idee.«

»Es ist ein bisschen ungewöhnlich für eine offizielle Veranstaltung, aber wie wäre es mit Bread-and-Butter-Pudding?«

»Ich kann mir nichts Besseres vorstellen!«, rief Ambrosine aus.

»Wir würden jede Menge Brot, getrocknete Früchte, Milch und Sahne benötigen. Das könnte so kurzfristig vielleicht schwierig werden.«

»Wenn Sie gleich anrufen, könnten Sie das Brot bei der Bäckerei im Ort bestellen. Sie verkaufen Ihnen die übrig gebliebenen Brotlaibe von heute bestimmt sehr günstig.«

»Aber vielleicht gibt es ja gar kein unverkauftes Brot!«, protestierte Meg. »Der Bäcker weiß doch bestimmt, welche Mengen er backen muss, oder?«

»Fragen kostet nichts, meine Liebe«, erwiderte Ambrosine, die sich offensichtlich köstlich amüsierte.

»Was ist mit den getrockneten Früchten und Sahne, Milch und Eiern?«

»Es gibt noch getrocknete Früchte, die von Weihnachten übrig sind. Da drüben in dem Schrank.« Sie deutete mit dem Finger dorthin. »Sie sind aber sicher ziemlich trocken.«

»Ich weiche sie in Weinbrand ein«, meinte Meg. »Und die Milchprodukte und die Eier?«

»In der Nähe gibt es einen kleinen Bauernhof, der das Haus immer mit diesen Dingen versorgt hat, seit wir selbst keinen Hof mehr betreiben. Dort können wir sicher alles bekommen, was wir brauchen.«

»Sie scheinen auf alles eine Antwort zu haben, Ambrosine«, meinte Meg.

»Ich lebe seit mehr als fünfzehn Jahren hier. Es hat seine Vorteile.«

»Dann können Sie vielleicht auch eine weitere Frage beantworten. Es ist ziemlich schwierig, Bread-and-Butter-Pudding nett auf einem Teller anzurichten, und außerdem brauchen wir ein paar große Schüsseln und Platten zum Servieren.«

»Kommen Sie mal mit«, erwiderte Ambrosine. »Ich weiß, wo das ganze Geschirr aufbewahrt wird.«

Meg folgte der alten Damen einen Flur entlang zu einem Lagerraum.

»Voilà!« Ambrosine deutete auf einen kleinen Raum, in dem wahrscheinlich ursprünglich Fleisch oder Wild gelagert worden war. Die Wände waren bis zur Decke voller Regale, in denen alle Arten von Schüsseln, Platten und Aufbewahrungsbehältnisse gestapelt waren.

»Woher wissen Sie, wo sich alles befindet?« Meg betrachtete erstaunt die Regale. »Es gibt so viele Sachen hier!«

Ambrosine antwortete nicht, sondern zeigte auf die oberen Regalböden. »Sehen Sie, da sind ein paar Auflaufformen und Bratbleche aus der Zeit, als wir für alle, die im Hotel Nightingale Woods gearbeitet haben, ein Weihnachtsessen ausgerichtet haben.«

»Nun, die kann ich auf jeden Fall für den Bread-and-Butter-Pudding verwenden. Sind Sie sicher, dass der Molkereibetrieb uns so kurzfristig beliefern kann?«

»Ich werde dort anrufen. Ich spreche auch mit dem Bäcker. Wenn ich ihnen sage, worum es geht, geben sie sich bestimmt alle Mühe, uns zu beliefern. Das Bankett ist wichtig für die Gemeinde – war es immer schon. Alle werden gerne aushelfen, wenn sie erfahren, dass es sich um eine Art Notfall handelt. Wie viel Sahne und wie viele Eier brauchen wir?«

»Mein Rezeptheft ist in meinem Koffer«, antwortete Meg, »aber ich könnte eine ungefähre Schätzung abgeben.«

Als Louise von ihrer Bittrunde zu den Bauernhöfen und im Dorf zurückkehrte, war Meg schon viel vertrauter mit ihrer neuen Umgebung, nicht zuletzt, weil Ambrosine sie durch die zahlreichen Räume geführt hatte, die an die Küche angrenzten – Lagerräume, Speisekammern, Kühlräume sowie die ehemaligen Quartiere der Dienerschaft. In vergangenen Zeiten war man der Meinung gewesen, eine gewisse Anzahl an Bediensteten haben zu müssen, um ein großes Haus zu führen.

Ambrosine hatte ihr auch den von einer Mauer umgebenen Gemüsegarten gezeigt, der mittlerweile erste Zeichen der Vernachlässigung aufwies. Trotzdem gab es noch jede Menge Gemüse, Kräuter und Beerensträucher. An den Begrenzungsmauern standen Apfelbäume, Birnbäume und Pflaumenbäume. Eine der Mauern konnte über ein integriertes Rohrsystem beheizt werden. In einem kleinen Haus an der Seite zündete man ein Feuer an, und die Wärme wurde durch die Rohre geleitet und erwärmte die Mauer. Davon profitierten ein paar Pfirsich- und Aprikosenbäume sowie ein großer Feigenbaum.

»Sind Sie Gärtnerin?«, erkundigte Meg sich, als sie mit Ambrosine in die Küche zurückspazierte. Meg hatte einen großen Bund Kräuter gepflückt.

»Leider nein, meine Fähigkeiten sind eher esoterischer Natur, aber ich liebe das Haus und möchte dafür sorgen, dass seine Geschichte bei den Menschen, die darin leben, nicht in Vergessenheit gerät. Ich schreibe an einem kleinen Buch darüber.«

»Was für eine gute Idee!«, rief Meg aus. Sie war neugierig auf Ambrosines esoterische Fähigkeiten und hoffte, dass sie ihr eines Tages davon erzählen würde. »Ich möchte das Buch liebend gerne lesen, wenn es fertig ist.«

»Ambrosine war großartig«, berichtete Meg, als Louise wieder da war. »Sie hat mir alles gezeigt und erklärt, und dann hat sie sich darum gekümmert, dass gleich morgen früh Eier, Milch und Sahne geliefert werden. Sie hat mit der Bäckerei im Ort telefoniert; sie liefern uns gerne Brot für den Bread-and-Butter-Pudding.«

Ambrosine, die am Küchentisch saß, nickte zustimmend. »Ich wusste, dass alle gerne helfen, wenn sie wissen, was auf dem Spiel steht.«

»Ihr habt viel geschafft!«, lobte Louise und sah sich um.

»Wir haben das Menü geändert«, erklärte Ambrosine. »Abgesehen vom Huhn. Das wird es auf jeden Fall geben.«

Als sie die Hühner in großen Pfannen auf dem Herd köcheln sah, meinte Louise: »Ist es nicht ziemlich riskant, sie zu garen, wenn sie noch nicht ganz aufgetaut sind?«

»Ich bin ziemlich sicher, dass es funktioniert, wenn ich sie rausnehme, sobald sie gar sind. Und natürlich überprüfe ich, ob sie auch durch sind. Man verlängert die Kochzeit um die Hälfte.«

Louise war immer noch besorgt. »Es wäre furchtbar, wenn wir die Gäste vergiften würden. Wir könnten die wichtigsten Persönlichkeiten der Gemeinde auslöschen. Es wäre wie bei der Pest!«

»Alles ist in Ordnung, Mum!« Meg lachte. »Ich habe mal bei einer Frau bedient, die erzählt hat, dass sie nie genug Zeit hatte, die Hühner aufzutauen. Sie hat gesagt, solange man sie schnell gart und danach nicht zu lange warm hält, ist alles gut. Das gilt für alle Geflügelarten.«

»Wir beginnen mit heißer Suppe, nicht mit diesem kalten Zeug, das wie Tapetenkleister schmeckt«, erläuterte Ambrosine. »Mir kommt kalte Suppe immer falsch vor.«

»Im Gemüsegarten gibt es wunderbare Gemüsesorten und jede Menge Kräuter. Wenn alles nach Plan läuft, wird jeder Suppenteller mit frischen Gartenkräutern und einem Sahnehäubchen garniert«, ergänzte Meg. Hoffentlich hieß ihre Mutter die Änderung des Menüs gut.

»Es ist so viel besser, Suppen aus eigenen Produkten zuzubereiten statt dieser Tütensuppe mit wer weiß was drin, die Geoff so geliebt hat.« Ambrosine war offensichtlich hochzufrieden. »Und dann gibt es noch meinen Lieblingsnachtisch: Bread-and-Butter-Pudding.«

»Ich bin überzeugt, dass morgen alles gut gehen wird, Mum.« Meg holte tief Luft. »Und wie ist es bei dir gelaufen? Konntest du genügend Personal auftreiben?«

»Nun, ich musste viel Überzeugungskraft aufwenden, um Susan, unsere wichtigste Mitarbeiterin, zurückzugewinnen. Geoffs schreckliches Verhalten hat sie sehr verletzt. Aber ihre Tochter Cherry war gerade bei ihr, und sie möchte unbedingt bei dem Bankett bedienen. Sobald die beiden wieder an Bord waren, hat Susan ihre zahlreichen Verwandten im Ort angerufen. Alle haben zugesagt; allerdings bin ich nicht sicher, ob auch nach dem Bankett noch welche bleiben werden.«

Louise seufzte und fügte hinzu: »Doch es hat so eine lange Tradition, und es macht allen Spaß, Teil davon zu sein, dass wir wahrscheinlich genug Leute für die Veranstaltung haben werden. Einige kommen heute Abend vorbei, um den Saal vorzubereiten.« Sie runzelte die Stirn. »Ich muss mal nachsehen, ob wir für heute Abend Reservierungen fürs Abendessen haben.«

Megs Herz machte einen unangenehmen Satz. »Falls ja, können wir den Gästen nur Omeletts anbieten.«

»Keine Angst, meine Lieben«, schaltete sich Ambrosine ein, »am Vorabend des Banketts werden nie Reservierungen entgegengenommen. Hotelgäste müssen an dem Abend mit kalter Küche vorliebnehmen.« Als sie lächelte, dachte Meg plötzlich, was für eine Schönheit sie als junge Frau gewesen sein musste. »Nachdem nun alles geregelt ist«, verkündete Ambrosine, »verschwinde ich nach oben, um meinen Hut abzunehmen.«

»Ich hoffe sehr, dass ich auch in der Lage sein werde, ›nach oben zu verschwinden‹ oder sonst wohin zu gehen, wenn ich in ihr Alter komme«, meinte Louise, als sie mit Meg allein war. »Sie hat es offensichtlich sehr genossen, dir helfen zu können.«

»Anfangs habe ich geglaubt, sie würde mir die Zeit stehlen, aber ganz im Gegenteil. Sie weiß sehr viel über Nightingale Woods, den Garten und das Hotel in früheren Zeiten. Sie schreibt ein Buch über die Geschichte des Hauses. Und, besser noch, sie hat einen Schrank mit sehr nützlichen Zutaten gefunden.«

»Seit ich hier bin, habe ich sie noch nie so glücklich und gut gelaunt erlebt«, erwiderte Louise. Sie seufzte wieder. »Oh, Liebes, was würde ich nur ohne dich anfangen?«

»Keine Ahnung, Mum, doch genau wie Ambrosine amüsiere ich mich prächtig. Ich liebe es, Krisen zu bewältigen, und alles läuft so gut. Gemeinsam können wir alles schaffen!«

4. Kapitel

Am folgenden Tag stand Meg schon vor Anbruch der Morgendämmerung auf. Am Vorabend war sie lange aufgeblieben. Abgesehen von vielen anderen Vorbereitungen hatte sie sichergehen wollen, dass die Hühner alle richtig gegart und abgekühlt waren. Nun wollte sie das Fleisch von den Knochen lösen und damit beginnen, es in ein Krönungshühnchen zu verwandeln.

An diesem Tag war sie in ihre Kochkleidung geschlüpft. Am Vortag hatte sie den ganzen Tag über das Kleid getragen, in dem sie auch gereist war, doch an diesem Morgen wollte sie sich wie ein Profi fühlen. Auf einem Tisch in der Ecke des Raumes bereitete sie alles für das Entbeinen des Geflügels vor. In der Ecke gab es ein Fenster, aus dem sie blicken konnte, wenn sie eine Pause von den Hühnerknochen brauchte.

Plötzlich vernahm sie ein lautes Motorengeräusch und sah aus dem Augenwinkel ein großes Motorrad mit einem schwarz gekleideten Fahrer vorbeifahren. Das war sicher ein Lieferant. Brachte er in den Motorradtaschen die Milchprodukte und die Eier? Sie war froh, dass die Ware so früh eintraf. Die Zeit verging wie im Flug, und sie hatte noch vieles zu erledigen.

»Stellen Sie die Sachen einfach auf den Tisch«, sagte sie im Umdrehen.

Der große, schwarz gekleidete Mann, der zur Hintertür hereingekommen war, hatte keine Milchkannen mitgebracht. Obwohl er einen Helm und eine Brille trug, konnte sie erkennen, dass er ärgerlich war.

»Wo zum Teufel ist Geoff?«, fragte er, während er den Schutzhelm und die Motorradbrille absetzte. Dunkelblondes Haar und stahlgraue Augen kamen zum Vorschein. Er war ungefähr Anfang dreißig. »Und wer zum Teufel sind Sie?«

»Geoff ist gegangen«, antwortete Meg und fuhr die Krallen aus wie eine gereizte Katze. »Und ich bin Meg Sanderson.«

»Und warum sind Sie hier?«

Sie holte Luft, um zu antworten, doch dann zögerte sie. Konnte er etwas damit anfangen, wenn sie nur erklärte, dass sie Louises Tochter war? Ihre Mutter hätte es sicher erwähnt, wenn sie gewusst hätte, dass ein großer, streitlustiger Mann auftauchen würde.

»Nun?« Er wirkte nicht nur ungeduldig, sondern auch feindselig.

»Ich bin Louises Tochter«, erwiderte sie etwas zögerlich. »Ich bin hergekommen, um heute bei dem Festessen auszuhelfen.«

»Dann können Sie jetzt wieder gehen. Ich bin da. Und wer zum Teufel ist Louise?«

Meg hielt dagegen. »Sie haben mir noch nicht gesagt, wer Sie sind.«

»Ich? Ich bin Justin Nightingale.«

Ihr wurde kalt. Das musste Andrews Sohn sein, den ihre Mutter bislang noch nicht kennengelernt hatte – derjenige, der das Sagen darüber hatte, wer hier arbeitete und wer nicht. Doch sie durfte sich nicht einschüchtern lassen, denn es war genau das, was Typen wie er, die gerne andere Menschen schikanierten, liebten. »Und warum sind Sie heute Morgen hier?«

Seine Augen weiteten sich ungläubig. »Wegen des Essens! Wissen Sie von dem Mittagessen heute? Und wo ist Geoff?«

»Das habe ich Ihnen schon gesagt. Er hat sich aus dem Staub gemacht. Ich bin in die Bresche gesprungen!« Meg fragte sich, ob sich das nicht ein bisschen melodramatisch anhörte. Schließlich ging es nur um ein Essen, nicht um eine lebensrettende Operation.

»Warum ist Geoff weg? Waren Sie zu dem Zeitpunkt hier?«

»Ja.«

»Und waren Sie der Grund, weshalb er fortgegangen ist?«

»Natürlich nicht! Ich war nur zufällig hier.« Das stimmte nicht ganz, ihre Mutter hatte sich Sorgen gemacht und sie eingeladen. Sie holte tief Luft. »Er hat den Großteil des Essens für das Bankett bei einer externen Catering-Firma bestellt, ebenso das Personal. Die Hühner für den Hauptgang nicht, die hat er gefroren gekauft. Aber sonst alles. Und dann hat die Firma ihn im Stich gelassen, also hat er das Handtuch geworfen. Ich glaube, er war betrunken.«

»Warum glauben Sie das?«

»Ich kann Ihnen nicht sagen, warum er getrunken hat, doch ich weiß, dass er betrunken war, weil er nach Alkohol gerochen hat, als er an mir vorbeigestürmt ist. Außerdem war eine leere Brandy-Flasche im Müll.« Ambrosine hatte die Flasche entdeckt, doch Meg fand, es würde die Angelegenheit nur noch komplizierter machen, wenn sie die alte Dame erwähnte.

Justin Nightingale schwieg ein paar Sekunden lang. »Soweit ich weiß, hat er vorher nicht getrunken, jedenfalls nicht in der Küche.«

»Dann ist er also ein Freund von Ihnen?«

»Ich kenne ihn, ich habe mit ihm zusammengearbeitet. Er ist ein halbwegs anständiger Koch.«

»Er hat nur keine Lust auf seine Arbeit«, meinte Meg.

»Woher wollen Sie das wissen?«

»Er hätte nicht die Hälfte des Menüs bei einem Catering-Unternehmen bestellt, wenn er sich fürs Kochen interessieren würde.«

»Wahrscheinlich hatte er kein verlässliches Personal.«

Meg begriff, dass er damit andeuten wollte, es sei irgendwie ihr Fehler. »Das liegt daran, dass er alle entlassen hat.«

»Aber offensichtlich Sie nicht, oder? Und worin besteht Ihre Aufgabe? Sie tragen zwar Kochkleidung, doch Sie sind ganz bestimmt keine Köchin.«

»Wie kommen Sie darauf?«

»Geoff würde keine Frau in seiner Küche dulden.«

Meg öffnete den Mund zu einer Erwiderung, aber ihr fiel vor lauter Wut keine passende Antwort ein.

»Ich übrigens auch nicht«, fuhr er fort. »Also danke für Ihre Hilfe.« Er schenkte ihr ein herablassendes Lächeln. »Das Servicepersonal freut sich bestimmt über Ihre Unterstützung.«

Meg holte tief Luft. »Ich bin nicht heute Morgen um fünf Uhr aufgestanden, um mich von einem Mann wegschicken zu lassen, den ich noch nie gesehen habe.«

»Warum sind Sie so früh aufgestanden?«

»Ist das nicht offensichtlich? Ich entbeine die Hühner, damit ich Krönungshühnchen für das Festmahl zubereiten kann!«

Er runzelte die Stirn. »Krönungshühnchen? Trocken und langweilig.«

»Ihr hoch geschätzter Geoff hat das Menü zusammengestellt! Und außerdem ist Krönungshühnchen, so wie ich es zubereite, nicht trocken«, konterte Meg.

»Wie kochen Sie es denn?« Offensichtlich hatte sie ihn vorübergehend von seiner Schimpftirade abgelenkt.

»Es ist ein Rezept von Rosemary Hume. Man lässt das Gericht in Wein vor sich hin simmern. Dadurch bleibt es saftig.«

Er wirkte interessiert. »Und das funktioniert?«

»Ja. Ach! Da ist der Lieferant mit den Milchprodukten.«

Ein junger Mann mit einem dunklen Haarschopf und rosigen Wangen trat mit einer Milchkanne in der Hand in die Küche. »Hier ist die Sahne«, sagte er. »Ich hole jetzt die Milch und die zusätzlichen Eier.«

»Wofür ist die ganze Sahne?«, wollte Justin wissen.

»Für Bread-and-Butter-Pudding.«

»Das klingt nicht besonders passend.«

»Alle werden den Nachtisch lieben, und er ist allemal besser als Schokoladenmousse aus der Packung.«

»Sie haben entschieden, dass es Bread-and-Butter-Pudding gibt?« Er wirkte irritiert.

Meg nickte. Ihr Selbstvertrauen schwand, doch sie hoffte, dass er es nicht bemerkte. »Wir haben das Menü abgeändert.«

»Wie kommen Sie dazu, die Speisenfolge zu verändern?« Der kurzzeitige Waffenstillstand war vorüber. Justin zeigte sich wieder herrisch und anmaßend.

»Was ist hier los?«, wollte Louise wissen, die geräuschlos und barfuß in die Küche getreten war. Ihre Stimme strahlte eine gewisse Autorität aus, die jedoch durch die Tatsache zunichtegemacht wurde, dass sie einen sehr hübschen Morgenmantel mit Rüschen am Hals und an der Vorderseite trug. Sie wirkte eher wie ein Filmstar als wie eine Frau, die die Verantwortung für ein kleines Hotel trug.

»Wer zum Teufel sind Sie denn?« Justin wirkte verwirrt.

»Ich bin Louise Sanderson. Ich bin hier die Geschäftsführerin.«

»Seit wann braucht dieses Hotel eine Geschäftsführerin?«

»Vermutlich, seit man mir die Stelle angeboten hat. Jetzt wissen Sie, wer ich bin – würde es Ihnen etwas ausmachen, sich mir Ihrerseits vorzustellen?« Louise hat lange genug in einer Schule gearbeitet, um sich von den Lehrern ein souveränes Auftreten abzuschauen. Meg war stolz auf sie.

»Justin Nightingale.«

»Oh.« Meg sah, dass diese Neuigkeit ihrer Mutter einen Schock versetzte. »Andrew hat mir von Ihnen erzählt«, fuhr Louise dennoch sehr ruhig fort. Obwohl ihre Mutter ausgesprochen höflich agierte, ließ etwas in ihrem Verhalten darauf schließen, dass sie nicht nur Gutes über Justin gehört hatte. 

»Mein Vater hat Sie mir gegenüber allerdings mit keinem Wort erwähnt.«

»Tut mir leid, dass ich mich einmische«, unterbrach Meg die beiden. »Aber in wenigen Stunden werden fünfzig Gäste zu einem Bankett erwartet. Ich muss weitermachen.«

Justin drehte sich zu ihr um. »Wie gesagt, ich bin jetzt hier. Sie können gehen. Ich brauche Sie nicht.«

»Warum sind Sie denn gekommen, wenn Sie gar nicht wussten, dass Geoff nicht mehr da ist?«

In seinem Blick flackerte kurz etwas auf, was Meg verriet, dass Geoff wohl doch nicht der tüchtige und erfahrene Koch war, als der er sich ausgegeben hatte. »Es ist eine wichtige Veranstaltung für das Hotel. Ich dachte mir, dass sicher tatkräftige Unterstützung gebraucht wird«, erwiderte Justin hochmütig.

»Warum schicken Sie mich dann weg?«, wollte Meg wissen. Sie war sehr enttäuscht, nachdem sie bereits so viel für das Essen gearbeitet hatte.

Er warf ihr einen kühlen Blick zu. »Ich toleriere keine Frauen in meiner Küche.«

Meg stand kurz davor, vor Wut zu explodieren, doch sie zwang sich zur Ruhe. Sie wusste, dass viele Köche sich weigerten, mit Frauen zusammenzuarbeiten.

»Finden Sie das nicht ziemlich altmodisch?«

»Kochen in Restaurant- und Hotelküchen ist ein ernsthaftes Geschäft. Es hat nichts mit Mode zu tun. Es geht um harte Arbeit und Tradition; dazu muss man sich Fähigkeiten aneignen, die dann unter schwierigen Bedingungen angewendet werden.«

»Und Sie glauben, dass Frauen nicht dazu in der Lage sind?« Ihre Mutter wollte offenbar einschreiten, doch Meg war das nicht recht.

Justin atmete tief in. »Hören Sie, ich möchte nicht unhöflich sein, aber dieses Essen ist sehr wichtig für das Hotel meines Vaters, für die Gemeinde und für die Menschen in der Region. Die Veranstaltung kann nicht dem Zufall und Leuten überlassen werden, die sich als Köchin verkleiden und glauben, dass sie damit über eine entsprechende Qualifikation verfügen!«

»Ich möchte auch nicht unhöflich sein«, entgegnete Meg. »Jedenfalls gebe ich mir Mühe. Meine Mutter wusste, dass Geoff eine Katastrophe ist. Er hat das Personal rausgeworfen, Menschen, die seit vielen Jahren hier gearbeitet haben, mehrere Generationen einer Familie. Und er hat versucht, das Essen extern zubereiten und von Angestellten einer Agentur servieren zu lassen. Die Agentur hat im letzten Moment einen Rückzieher gemacht, wahrscheinlich weil Geoff ihnen nicht genug geboten hat, um die Kosten zu decken. Das ist der Grund, warum meine Mutter mich gebeten hat, herzukommen und auszuhelfen.«

»Warum glauben Sie«, – er wandte sich an Louise –, »dass es sinnvoll war, äh … wie heißen Sie noch mal, zu rufen?« Er warf ihr über die Schulter einen Blick zu.

»Meg.«

»… Meg zu rufen, die ungefähr siebzehn Jahre alt ist? Dieses Essen ist eine große, wichtige Veranstaltung!«

Meg öffnete den Mund, um sich zu verteidigen, doch sie war nicht schnell genug. Louise kam ihr zuvor.

»Erstens: Meg sieht vielleicht sehr jung aus, aber sie ist zweiundzwanzig. Zweitens arbeitet sie schon seit Jahren in verschiedenen Küchen.« Das war zwar eine Übertreibung, doch Meg korrigierte ihre Mutter nicht. »Sie hat jede Menge Erfahrung und ist sehr talentiert. Warum sonst würde ein französischer Sternekoch sie als Praktikantin akzeptieren?« Louise schwieg, um diese Information sacken zu lassen. »Und Ihr Vater hat mir die Verantwortung für das Hotel übertragen. Ich habe das getan, was ich für am besten gehalten habe!«

Meg fiel ihr ins Wort. »Und ich habe schwer gearbeitet, um dieses verdammte Essen zu organisieren. Ich verschwinde jetzt nicht einfach, nur weil Sie den Gedanken nicht ertragen können, mit einer Frau zusammenzuarbeiten!«

Sie hörte, wie ihre Stimme schwankte, und räusperte sich laut. Auf keinen Fall würde sie jetzt in Tränen ausbrechen. Sie war nicht der Typ dafür, zumindest nicht im Berufsleben. Während der Zeit, in der sie in verschiedenen Küchen gearbeitet hatte, war sie schon sehr unangenehmen Menschen begegnet. Keiner von ihnen hatte es geschafft, sie zum Weinen zu bringen. Es war der Gedanke, dass man ihr die Verantwortung für dieses Essen wegnehmen könnte, der sie an den Rand der Tränen brachte.

Langes Schweigen breitete sich aus, lediglich unterbrochen vom Ticken der Küchenuhr.

»In Ordnung, Sie können helfen«, meinte Justin schließlich in einem Ton, als machte er ein großes Zugeständnis. »Aber Sie müssen tun, was ich Ihnen sage, und dürfen mir nicht in die Quere kommen.«

Das Bedürfnis zu weinen verschwand schlagartig. »Ich kann helfen? Und soll Ihnen nicht in die Quere kommen? Wie großzügig von Ihnen! Bitte, zögern Sie nicht, die Arbeit zu begutachten, die ich bereits geleistet habe. Wenn Sie jetzt von vorne anfangen müssten, würden Sie niemals rechtzeitig fertig werden.«