Liebste Tochter - Was ich dir erzählen wollte - David Chariandy - E-Book

Liebste Tochter - Was ich dir erzählen wollte E-Book

David Chariandy

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Beschreibung

"Nichts kann dich vor der Kraft dieses Buches schützen." THE OBSERVER David Chariandy, geboren in Kanada als Sohn trinidadischer Einwanderer, ist ein gefeierter Autor – und ein liebender Vater. Als seine Tochter drei Jahre alt war, wurden sie auf einem gemeinsamen Ausflug Opfer einer rassistischen Beleidigung. Zehn Jahre später schreibt er Liebste Tochter, einen Brief, wo er diesen Vorfall zum Anlass nimmt, um ihr die Geschichte ihrer Familie zu erzählen, seine Geschichte, die Geschichte seiner Eltern, aber auch eine Geschichte, die weiter zurückreicht, bis zur Sklaverei auf den Plantagen in der Karibik. Liebste Tochter ist der bewegende Versuch eines Vaters, seiner Tochter eine Herkunft zu geben, ohne sie mit der Last der Vergangenheit zu erdrücken.

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Liebste Tochter - Was ich dir erzählen wollte

Der Autor

David Chariandy, Jahrgang 1969, wuchs in Toronto auf, heute lebt und unterrichtet er in Vancouver. Sein erster Roman, »Soucouyant«, erhielt zahlreiche begeisterte Besprechungen und nicht weniger als elf Nominierungen für Literaturpreise. »Francis« ist sein zweiter Roman, der international hymnisch besprochen wurde, ebenso wie der bewegende Brief an seine Tochter »Was ich dir erzählen wollte«.

Das Buch

»Nichts kann dich vor der Kraft dieses Buches schützen.«THE OBSERVEREs begann mit einem gemeinsamen Ausflug, bei dem David Chariandy und seine Familie rassistisch beleidigt werden. »Was ist passiert?«, fragt seine damals dreijährige Tochter. Zehn Jahre später findet Chariandy die Worte, um ihre Frage zu beantworten. In diesem bewegenden Brief erzählt er ihr die Geschichte ihrer Herkunft, eine Geschichte, die von Chariandys eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung handelt und zurückreicht bis zur Sklaverei auf den Plantagen der Karibik. Damit ermutigt er sie, aus ihrer Herkunft Kraft zu ziehen und sich einer lebenswerten Zukunft zuzuwenden.

David Chariandy

Liebste Tochter - Was ich dir erzählen wollte

Aus dem Englischen von Kristine Kress

Ullstein

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Deutsche Erstausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage Oktober 2021© für die deutsche Ausgabe Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2021© 2018 by David ChariandyTitel der englischen Original ausgabe:I’ve Been Meaning To Tell You (McClelland and Stewart, Toronto, 2018).Umschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © Fuse / getty imagesAutorenbild: © privatE-Book powered by pepyrus.com

ISBN 9783843723794

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Inhalt

Der Autor / Das Buch

Titelseite

Impressum

DER ANLASS

DER TEST

DER VORFALL

DIE ANKUNFT

Danksagung

Quellen:

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

DER ANLASS

DER ANLASS

Einmal, du warst drei, gingen wir zusammen Mittagessen. Wir fuhren mit dem Bus in den Westen unserer Stadt, zu einem dieser Lebensmittelläden mit Mittagstisch, in dem die Sorte Essen serviert wurde, das meine Eltern belächeln würden. Das überteuerte Bioessen war sparsam auf Platten aus gebürstetem Stahl drapiert, der gläserne Spritzschutz gerade hoch genug, dass du, liebste Tochter, mit deinem Kopf unter ihm hindurchtauchen konntest, um – argwöhnisch – den »gebräunten Reis« und die »Freilandkarotten« zu beäugen. Und in diesem Moment konnte ich mich als ein Vater empfinden, der den Fängen der Geschichte weit entkommen ist und jetzt mithilfe von Grünkohl, Quinoa und einer Limonade aus »echtem Rohrzucker« für seine Lieben sorgt.

Aber wir beide sind Süßschnäbel, eine Limonade tut es da nicht, also teilten wir uns ein großes Stück Schokoladenkuchen. »Das ist gut für dich«, kichertest du. »Schokoladenkuchen ist sehr, sehr gut für dich.« Als ich versuchte, dir den Mund abzuwischen, hast du dich gewunden und über meine angestrengten Bemühungen nur gelacht. Ein ganz normaler Moment. Und ein ganz normaler Durst wurde von der üppigen Süße des Kuchens hervorgerufen, also stand ich auf und ging zu einem nahen Spender, um uns beiden ein Glas Wasser zu holen, und traf auf eine Frau, die im Begriff war, dasselbe zu tun. Sie war gut gekleidet, trug einen dünnen cremefarbenen Sommeranzug und dezentes Make-up, geschmackvoll. Wir erreichten den Wasserspender ungefähr gleichzeitig. Ich zögerte aus Höflichkeit, und genau diese Geste schien sie irgendwie zu irritieren. Sie straffte die Schultern, und während sie ihr Glas mit Wasser füllte, wandte sie sich mir halb für eine Erklärung zu: »Ich bin hier geboren. Ich gehöre hierher.«

Ihre Stimme war laut. Sie wollte, dass auch die anderen sie hörten, ihr vielleicht sogar zustimmten, aber die Menschen, die um uns herum saßen, reagierten lediglich, indem sie sich noch intensiver auf ihre Schüsseln und Teller konzentrierten. Und du, meine Tochter, die du am nächsten warst, hast es nicht verstanden oder noch nicht einmal gehört. Du warst noch ganz in einem Moment der Freude gefangen, dein eigenes Lachen im Ohr, den dunklen Schokoladenguss zwischen den Zähnen, und daher traf ich eine Entscheidung. Ich wartete geduldig, bis ich unsere Gläser füllen konnte. Ich ging vorsichtig zu dir zurück, ohne auch nur einen Tropfen zu verschütten. Ich setzte mich. Vielleicht habe ich versucht, dein Lächeln zu erwidern. Vielleicht habe ich noch einmal versucht, dir den Mund abzuwischen, oder dich gebeten, einen Schluck Wasser zu trinken, damit du nicht dehydrierst, die neueste lächerliche Angst von Eltern wie mir. Ich weiß es nicht mehr. Manchmal finde ich mich an ganz normalen Tagen in diesem Zustand wieder. Ich war gedankenverloren und still, auch nachdem ich deine wedelnde Hand vor meinen Augen bemerkt hatte. Du sahst jetzt verärgert und verwirrt aus. »Hey, was ist passiert?«, fragtest du.