Lilith Parker - Janine Wilk - E-Book

Lilith Parker E-Book

Janine Wilk

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Beschreibung

Exklusiv im E-Book: Autoreninterview mit überraschend-lustigen Einblicken sowie Steckbriefe von Janine Wilk und Lilith Parker In Chavaleen, dem Reich der Vampire, herrscht große Unruhe! Der Vampir-Anführer Vadim Alexandrescu leidet unter einer mysteriösen Krankheit. Lilith Parker muss sofort nach Rumänien reisen, um ihm mit ihren Banshee-Kräften beizustehen. Doch als sie in der unterirdischen Stadt ankommt, kann Lilith nicht glauben, was sie erfährt: Ein Verräter droht, die Vampire den grausamen Vanator auszuliefern, und auch in Bonesdale taucht eine ungeahnte Bedrohung auf. Lilith muss unbedingt die Pläne des Verräters vereiteln und bringt sich dabei selbst in allerhöchste Gefahr.

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Buchinfo

In Chavaleen, dem Reich der Vampire, herrscht große Unruhe! Der Vampir-Anführer Vadim Alexandrescu leidet unter einer mysteriösen Krankheit. Lilith Parker muss sofort nach Rumänien reisen, um ihm mit ihren Banshee-Kräften beizustehen. Doch als sie in der unterirdischen Stadt ankommt, kann Lilith nicht glauben, was sie erfährt: Ein Verräter droht, die Vampire den grausamen Vanator auszuliefern, und auch in Bonesdale taucht eine ungeahnte Bedrohung auf. Lilith muss unbedingt die Pläne des Verräters vereiteln und bringt sich dabei selbst in allerhöchste Gefahr.

Autorenvita

© privat

Janine Wilk wurde am 07.07.1977 als Kind eines Musikers und einer Malerin in Mühlacker geboren. Schon von Kindesbeinen an war die Literatur sehr wichtig für sie, mit elf Jahren schrieb sie ihre ersten Geschichten. Mit Anfang zwanzig begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Buch und schon bald folgten die ersten Veröffentlichungen im Bereich Lyrik und Kurzprosa. Janine Wilk lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Nähe von Heilbronn.

www.janine-wilk.de

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Prolog

Valeria Stefanescu hastete über den im Dunkeln liegenden Waldweg und ärgerte sich, dass sie nicht daran gedacht hatte, für den Heimweg ihre Turnschuhe einzupacken. Die Pumps, die sie für den Geschäftstermin angezogen hatte, waren für eine nächtliche Wanderung denkbar ungeeignet. Während sich eine widerspenstige Locke aus ihrem Zopf löste und von den Windböen herumgewirbelt wurde, fuhr Valeria mit ihren feuchten Händen über das maßgeschneiderte Kostüm. Immer wieder tauchte der lautlose Widerschein eines fernen Sommergewitters den Himmel in ein unnatürlich fahles Licht. Valerias Vater hatte ihr einmal erzählt, dass das Phänomen des Wetterleuchtens ursprünglich vom Wort Weterleichen abstammte und die Menschen es für ein so schlechtes Omen gehalten hatten, dass sie die Kirchenglocken läuteten. Beim Anblick des gespenstisch erleuchteten Nachthimmels fragte sich Valeria, ob sie damit vielleicht recht haben mochten.

Sie sah auf ihre Uhr und stieß einen leisen Fluch aus – es war schon weit nach Mitternacht. Die Verhandlungen mit ihrem Mittelsmann wegen der Essenslieferungen für Chavaleen hatten bedeutend länger gedauert, als sie erwartet hatte, und die vielen Richtungsänderungen, die sie auf dem Rückweg in die unterirdische Vampirstadt zur Sicherheit einschlagen musste, zerrten an ihren Nerven. Was, wenn das Tor nach Chavaleen schon geschlossen worden war?

»BUHU«, tönte es über ihr aus dem Blättergeäst.

Der sonore Ruf der Eule ließ Valeria so erschrocken zusammenzucken, dass sie über sich selbst den Kopf schüttelte und laut aufseufzte. Sie benahm sich wie eine sterbliche Teenagerin! Allerdings war es für einen Vampir wahrscheinlich weitaus gefährlicher als für einen Menschen, hier, inmitten des rumänischen Waldes im Herzen der Karpaten, unterwegs zu sein … Ihr Blick streifte im Vorübergehen das Dickicht, das sich zu beiden Seiten des Weges erhob und durch die Böen des herannahenden Unwetters unruhig hin und her schwang.

Die Titelmelodie von Bram Stokers »Dracula« übertönte das Rauschen der Blätter und Valeria durchsuchte fieberhaft ihre Tasche nach dem Handy. Ihr Mann hatte ihr diesen Klingelton vor ein paar Wochen aufgespielt und dabei augenzwinkernd verkündet, dass sie dank dieser musikalischen Untermalung mit gebleckten Fangzähnen aus dem Gebüsch springen und umherirrenden Touristen einen ordentlichen Schrecken einjagen könnte. Doch momentan war nur sie es, die vom kreischenden Staccato der Violinen und dem unheilvollen Chor eine Gänsehaut bekam.

»Mama, wieso bist du noch nicht zu Hause?«

Unwillkürlich huschte ein Lächeln über Valerias Gesicht. »Elodia, mein Schatz! Du bist noch nicht im Bett?«

»Ich kann nur einschlafen, wenn du mir eine Geschichte vorliest«, beschwerte sich ihre Tochter.

»Dein Vater macht das sicher gerne für dich, wenn du ihn darum bittest.«

Valeria fuhr herum, da sie glaubte, hinter sich ein Rascheln und Flüstern gehört zu haben. Stirnrunzelnd versuchte sie, in der Finsternis etwas auszumachen, doch trotz ihrer vampirischen Nachtsicht konnte sie zwischen den Bäumen nichts als konturlose Schatten erkennen.

»Aber Papa ist schon nach drei Seiten eingeschlafen«, erzählte Elodia mit vor Empörung zitternder Stimme. »Und jetzt sitzt er im Sessel in meinem Zimmer und schnarcht so laut, dass ich kein Auge zubekomme.«

»Ich bin bald zu Hause, dann lese ich dir deine Lieblingsgeschichte vor«, versprach sie. »Bis dahin kannst du deinem Vater vorsichtig die Nase zuhalten, manchmal hilft das gegen sein Schnarchen.«

Beim Aufblitzen des Wetterleuchtens sah sie, wie der Ast einer Tanne aufgeregt zu ihr herüberwinkte, als ob er gerade von etwas Großem gestreift worden wäre. Ein vielstimmiges Knacken folgte, das gleichzeitig von verschiedenen Seiten zu kommen schien.

»Bitte mach schnell, Mama! Heute habe ich kurz vor meinem Mittagsschlaf einen dunklen Wald gesehen, in dem böse Monster auf der Lauer lagen und jemandem wehtun wollten. Papa meinte, dass ich wahrscheinlich schon geträumt habe und du sowieso vor Einbruch der Nacht zurück sein willst, aber jetzt …«

»Du hattest eine Vision?« Das Lächeln in Valerias Gesicht versteifte sich. Hektisch sah sie sich um und drehte sich im Kreis, so hastig, dass sie fast über ihre eigenen Füße stolperte. Sie sog tief die Luft ein und ihr geschärfter Instinkt sagte ihr, dass sie nicht mehr alleine war. Sie witterte ganz in ihrer Nähe den Geruch mehrerer Lebewesen.

»Hör zu, Elodia, geh jetzt ins Bett!«, sagte sie in ungewohnt strengem Ton. Die warme Luft ihres beschleunigten Atems wurde von ihrem Handy zurückgeworfen und strich über ihr Gesicht. »Ich bin bald bei dir.«

Mit ihrer freien Hand streifte sie die hinderlichen Pumps ab, und gerade als sie losrennen wollte, traten einige massige Schatten aus dem Wald heraus und stellten sich ihr in den Weg. Nervös fuhr sich Valeria mit der Zunge über ihre Fangzähne, die sich bei Gefahr automatisch verlängerten. Es waren mindestens acht oder neun Männer, alle stämmig gebaut und bewaffnet. Gegen eine solche Überzahl hätte sie im Kampf trotz ihres regelmäßigen Trainings keine Chance. Aber Valeria war eine gute Läuferin, wenn sie Glück hatte, konnte sie ihnen entwischen. Sie wandte sich um und wollte sich blindlings ins Gebüsch schlagen, doch schon nach wenigen Metern ragte eine weitere Gestalt vor ihr auf.

Sie schluckte schwer, das Handy rutschte ihr aus der Hand und landete lautlos auf dem weichen Moosbett des Waldbodens.

»Sieh mal, Grigore, auf was wir hier gestoßen sind!«, rief der Mann. Er leuchtete ihr mit seiner Taschenlampe direkt ins Gesicht und sie riss geblendet den Kopf zur Seite.

Sie durfte jetzt nicht in Panik verfallen! Vielleicht täuschte sie sich auch und diese Männer waren überhaupt nicht diejenigen, für die Valeria sie hielt …

»Was wollt ihr von mir?«

»Keine Angst, gute Frau!«, sagte der Mann, der als Grigore angesprochen worden war. Er näherte sich ihr mit schweren Schritten und die anderen Männer machten ihm bereitwillig Platz. »Wir sind nur Jäger, die den Wald nach frischer Beute durchsuchen.«

Valeria war eine schlanke, hochgewachsene Vampirfrau, trotzdem überragte Grigore sie um mehr als eine Haupteslänge und seine massige Erscheinung mit den breiten Schultern ließ sie automatisch zurückweichen. Wegen ihrer empfindlichen Augen, die vom grellen Licht der Taschenlampe immer noch schmerzten, konnte sie von seinem Gesicht jedoch nicht mehr als eine verschwommene Fratze erkennen.

»Zu so später Stunde noch allein im Wald unterwegs? Wie ist dein Name?«

»Valeria«, antwortete sie zaghaft. »Valeria Stefanescu.«

Ihr Blick huschte zwischen den Männern umher und die Angst grub sich mit kalten Fingern in ihr Herz. Sie begann am ganzen Körper zu zittern und ihr Atem beschleunigte sich immer mehr.

»Ich frage mich, was du um diese Uhrzeit hier draußen zu Fuß machst, Valeria?«

»Ich konnte nicht schlafen und wollte ein wenig spazieren gehen.«

Er nickte verständnisvoll. »Das mache ich auch oft. Die frische Luft hilft, den Kopf zu klären, und vertreibt die unruhigen Geister, die einem den Schlaf rauben. Merkwürdig finde ich allerdings, Valeria, dass das nächste Dorf vierzig Kilometer entfernt ist und wir hier mitten im Nirgendwo stehen.«

»Ich … ich bin mit dem Auto rausgefahren«, stammelte sie eine Erklärung. »Es steht nicht weit von hier auf einem Waldparkplatz.«

Dies entsprach sogar der Wahrheit, denn sie hatte das Auto wie alle Vampire am Rande des Waldes abgestellt, der mit einem Schutzschild vor den Augen der Menschen gesichert war.

»Du brauchst dir keine Lügengeschichten auszudenken, Weib.« Er trat in den Lichtschein und seine Augen, die die Farbe von grauen Sturmwolken besaßen, musterten sie voller Abscheu. Seine strähnigen braunen Haare fielen ihm in das grobschlächtige Gesicht, in dem jahrelanger Schlafentzug und Hass ihre Spuren hinterlassen hatten. »Willst du gar nicht wissen, was wir mitten in der Nacht jagen? Wir sind nämlich auf eine ganz besondere Art von Großwild spezialisiert.«

Ein eisiger Schauer lief über Valerias Rücken. Was sie bisher nur befürchtet hatte, wurde nun zur grausamen Gewissheit.

»Sie sind Damian Grigore«, hauchte sie. »Sie sind der Anführer der Vanator.«

»Ah, mein Ruf eilt mir voraus!« Zum ersten Mal huschte die Andeutung eines Lächelns über sein Gesicht. Er tippte sich an seine fleischige Nase. »Weißt du, ich kann euch riechen. Ich habe die Gabe von meinem Vater geerbt, so wie er schon von seinem Vater. Euer Gestank bereitet mir Übelkeit.« Er trat näher an sie heran und spuckte vor ihren Füßen auf den Boden. »Du trinkst Menschenblut, Valeria. Du bist ein Vampir.«

Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. Damian Grigore und seine Anhänger gehörten zu den wenigen Menschen, die von der Existenz der Vampire und der Welt der Untoten wussten.

»Aber ich habe nie direkt von einem Menschen getrunken, ich schwöre es euch!« Sie blickte sich Hilfe suchend um, doch keiner der Männer schien sich für ihre Unschuldsbeteuerung zu interessieren. »Ich würde niemals …«

»Das ist mir völlig gleichgültig«, fiel Grigore ihr herrisch ins Wort. »Ihr seid Abschaum, eine krankhafte Verirrung der Natur, die es auszulöschen gilt.«

Sie wollte vor ihm und seinem Hass zurückweichen, doch sie stieß mit dem Rücken an einen weiteren Vanator.

»Was wollt ihr von mir?«

Grigore packte sie brutal am Arm, der in seinen schwieligen Pranken fast zu verschwinden schien, und drückte so fest zu, dass Valeria ein Schmerzensschrei entwich. »Sag mir, wo euer Versteck ist! Wir wissen, dass es hier in der Nähe liegen muss, doch immer wenn wir einen von euch verfolgen, ist er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Das wird uns nicht noch einmal passieren – du führst uns jetzt dorthin!«

Obwohl er den Druck noch weiter verstärkte und Valeria glaubte, ihr Knochen würde jeden Moment in Stücke zerbrechen, schüttelte sie trotzig den Kopf. Sie kannte die Geschichten über die Vanator, sie wusste von deren Brutalität, Grausamkeit und ihrer Erbarmungslosigkeit. Wer den Vanator in die Hände fiel, war verloren. Sie musste jetzt stark sein, für ihre Tochter!

»Ich verrate mein Volk nicht«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ihr seid herzlose Monster, allesamt. Ich werde euch meine Familie nicht ausliefern, niemals!«

»Ich bin nicht zum Spaßen aufgelegt, Vampirweib«, brüllte er. »Wenn du mir keine Antwort gibst, wird mein Gesicht das Letzte sein, was du in diesem Leben siehst.«

Der Schmerz zwang Valeria in die Knie, während sie in Gedanken den Namen ihrer Tochter wiederholte. Elodia, Elodia … Sie musste ihre Tochter vor diesem grausamen Kerl beschützen!

Grigore schien sie mit seinem festen Blick durchbohren zu wollen, aber Valeria hielt ihm stand. »Niemals«, wiederholte sie so ruhig, wie es ihr möglich war. »Selbst wenn ich euch zu unserem Unterschlupf führe, werdet ihr mich töten. Für mich gibt es keine Hoffnung mehr.«

Er stieß wütend die Luft aus und der Geruch von billigem Tabak und Knoblauch raubte ihr für einen Moment den Atem. »Leider habe ich genug von euch Missgeburten gefoltert, um zu wissen, wann es jemand ernst meint.« Er schleuderte sie so brutal zu Boden, dass ihr Kopf mit einem stumpfen Schlag an einer hervorstehenden Baumwurzel abprallte. »Mit dir verschwende ich nur meine Zeit.«

Hinter Valerias Stirn pulsierte es, ihr Magen krampfte sich zusammen und eine Welle der Übelkeit ergriff sie. Mühsam stemmte sie sich in die Höhe. War es die Kopfwunde oder ihre Todesangst, die diesen lähmenden Schwindel verursachte? Am liebsten hätte sie sich wieder auf das weiche Moos sinken lassen, doch sie wollte nicht wie ein Tier vor den Vanator im Dreck liegen. Sie gehörte der stolzen Vampirrasse an und im Gegensatz zu Grigore klebte an ihren Händen nicht das Blut Unschuldiger. Valeria riss sich zusammen, rappelte sich schwankend auf und sah ihm in die Augen. »Dann beende dein Werk, Mörder!«

Sie hörte, wie Grigore unwillig mit den Zähnen knirschte. Eine Vampirfrau, die sich von seinen Drohungen und seiner Gewalt so wenig einschüchtern ließ, schien seinen Hass noch mehr zu schüren.

»Wie du willst! Aber du kannst nicht behaupten, dass ich dir keine Chance gegeben hätte.«

Er zog einen gespitzten Holzpflock aus einer Halterung an seinem Gürtel. Als Valeria bei dessen Anblick erschrocken zur Seite taumelte, lachte er zufrieden auf.

»Natürlich weiß ich, dass man euch auch ohne dieses kleine Hilfsmittel hier auslöschen kann, ein sauberer Schuss ins Herz wäre völlig ausreichend. Nenn mich nostalgisch, aber auch ein Vanator kann einen Sinn für Romantik haben, nicht?«

»Nein«, rief sie panisch. »Nein, bitte nicht!«

Der Holzpflock in Grigores Hand ließ sie ihren Todesmut und ihre mühsam aufrechterhaltene Selbstbeherrschung mit einem Schlag verlieren. Dieser Mann war wahnsinnig! Er konnte sie doch nicht auf diese grausame Art und Weise töten …

Valeria wollte sich umdrehen und fliehen, aber der Vanator hinter ihr packte sie an den Oberarmen und hielt sie mit eisernem Griff fest umklammert, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte. Heiße Tränen rannen über Valerias Wangen, während Grigore den Pflock hob und auf sie zutrat.

»Wie versprochen, ist mein Gesicht das Letzte, was du siehst, Blutsauger!«

Es ging so schnell, dass der Schrei in Valerias Kehle nicht einmal entweichen konnte. Ein unvorstellbarer Schmerz brandete in ihrer Brust auf und überflutete ihren Körper. Sie riss die Augen auf und sackte nach vorne, direkt in Grigores Arme.

Er blickte voller Genugtuung auf sie herab. »Wir werden deine elende Sippschaft ausfindig machen und die Welt endgültig von euch befreien«, flüsterte er ihr ins Ohr.

Er ließ Valeria achtlos zu Boden fallen, direkt neben ihr Handy, das immer noch eingeschaltet auf dem weichen Moos lag. Mit ihrem letzten Atemzug hörte Valeria Stefanescu die Stimme ihrer Tochter, die leise schluchzte: »Mama, sind die bösen Monster bei dir? Mama? Bitte sag doch was!«

1. Kapitel

»Juley, vierzehnter Tag nach Vollmond.

Wetter: Wärmer als gestern, was meine Ladyschaft als ›brutalheiß‹ bezeichnete.

Gesundheitslage: Ohrenschmalz zeigte heute leicht rötliche Tönung. Grund zur Sorge? Fähigkeit zur Immaterialisierung lässt weiter nach, was nach meiner Verbannung aus dem Schattenreich zu erwarten war.

Mahlzeiten: Konnte dem Hund wieder sein Futter klauen, woraufhin er mich zwei Stunden lang durch die Burg jagte. Großer Spaß. Des Weiteren eine tote Ratte im Keller aufgespürt, schon etwas älteren Datums, aber schmackhaft. Tätigkeiten: Mein neues Zimmer im Kerker mit Spinnweben (inklusive Spinnen) und Grabkränzen dekoriert. Wünschte, meine Ladyschaft würde mein außergewöhnlich gutes Stilempfinden teilen. Stattdessen hat sie ihr Himmelbett mit einem nachtblauen Vorhang geschmückt, auf den der motzige Magier echte funkelnde Sterne gezaubert hat– scheußlich, von so etwas bekomme ich Dämonenkrätze!

Erzählung aus dem Schattenreich: Heute keine Zeit für weitere Einträge, muss meine ›Ode an die Todesqual‹ vollenden. Bin jetzt schon überzeugt, dass es ein Meisterwerk wird!«

Eintrag aus Strychnins Dämonen-Tagebuch

Mildred!« Lilith strampelte hektisch mit den Beinen und schnappte nach Luft, was dazu führte, dass sie noch eine Ladung Salzwasser schluckte. So langsam war ihr speiübel. »Warum kann ich denn nicht in einem Pool schwimmen lernen? Es wäre viel einfacher, wenn dieses blöde Meer nicht so… wellig wäre.«

»Bleib ruhig«, ermahnte Mildred sie. »Du beherrschst die Technik perfekt, jetzt musst du nur noch deine Angst überwinden.«

Lilith warf ihr einen säuerlichen Blick zu. Ihre Tante lag entspannt auf dem Rücken, ließ sich wie eine Feder über die Wellen tragen und reckte ihr gebräuntes Gesicht in Richtung der tief stehenden Sonne. Obwohl es schon später Nachmittag war, sirrte die Luft vor Hitze und das Wasser des Atlantischen Ozeans umspülte sie mit einer angenehmen Wärme. Zu Liliths Unbehagen drangen ihre Fußspitzen jedoch bei jedem Schwimmzug in eine deutlich kühlere Wasserschicht ein, was sie daran erinnerte, dass sich unter ihr eine fremde und lebensfeindliche Welt verbarg. Mildred schien dieser Gedanke nicht im Mindesten zu beunruhigen, aber immerhin war sie auch eine Sirene und das Meer verstärkte ihre Kräfte. Man konnte kaum seinen Blick von ihrer Schönheit abwenden und ihre melodische Stimme besaß eine solche hypnotische Kraft, dass man sich Mildreds Willen nicht widersetzen konnte.

Nachdem Lilith vergangenen Winter fast in einem Weiher ertrunken wäre, hatte Mildred darauf bestanden, ihr in den Sommerferien das Schwimmen beizubringen, und dank ihrer Sirenenkräfte funktionierte dies besser, als Lilith erwartet hatte. Ihre Angst war wie weggeblasen und sie hatte in den letzten zwei Wochen alle Schwimmstile und das Tauchen erlernt. Nun hatte ihre Tante jedoch beschlossen, dass Lilith den ersten Versuch ohne ihre beruhigenden Sirenenworte wagen musste, was sich leider als totaler Fehlschlag herausstellte.

Lesen Sie weiter in der vollst?ndigen Ausgabe!

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