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Das Jahrbuch Ökologie informiert über die ökologische Situation und die Belastungstrends in den verschiedenen Bereichen der natürlichen Umwelt analysiert die staatliche und internationale Umweltpolitik bringt einen Disput zu einem wichtigen umweltpolitischen Thema dokumentiert historisch bedeutsame, umweltbezogene Ereignisse und Initiativen beschreibt positive Alltagserfahrungen und entwirft Visionen für eine zukunftsfähige Welt wendet sich an eine sensible Öffentlichkeit, die sich der Umweltkrise bewusst ist und nach tragfähigen Alternativen im Umgang mit der Natur sucht ist einem breiten Ökologiebegriff verpflichtet, der im Alltag verankert ist und das Verhältnis von Mensch und Natur, von Gesellschaft und Umwelt umfasst.
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Jahrbuch Ökologie 2009
Lob der Vielfalt
Herausgegeben von Günter Altner, Heike Leitschuh, Gerd Michelsen, Udo E. Simonis und Ernst U. von Weizsäcker
Beirat
Christine Ax, Hamburg; Thea Bauriedl, München; Jan C. Bongaerts, Freiberg; Paul J. Crutzen, Mainz; Hartmut Graßl, Hamburg; Rainer Grießhammer, Freiburg; Gjalt Huppes, Leiden; Martin Jänicke, Berlin; Ruth Kaufmann-Hayoz, Bern; Stephan Kohler, Berlin; Jobst Kraus, Bad Boll; Hans-Jochen Luhmann, Wuppertal; Barbara Mettler-von Meibom, Essen; Klaus M. Meyer-Abich, Hamburg; Benno Pilardeaux, Berlin; Werner Schenkel, Berlin; Walter Spielmann, Salzburg; Michael Succow, Greifswald; Barbara Unmüßig, Berlin; Christine von Weizsäcker, Bonn.
Begleitende Institute
BAUM – Bundesdeutscher Arbeitskreis für umweltbewusstes Management, Hamburg; Deutsche Umweltstiftung, Germersheim; Ecologic – Institut für internationale Umweltpolitik, Berlin; Forschungsstelle für Umweltpolitik, Berlin; ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg; IFF – Institut für Soziale Ökologie, Wien; INFU – Institut für Umweltkommunikation, Lüneburg; IÖW – Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin; ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt a. M.; IZT – Institut für Zukunftsforschung & Technologiebewertung, Berlin; Öko-Institut, Freiburg / Darmstadt / Berlin; UfU – Unabhängiges Institut für Umweltfragen, Berlin / Halle; Umweltbundesamt, Berlin / Dessau; Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie; WZB – Wissenschaftszentrum, Berlin.
Redaktion
Prof. Dr. Dr. h.c. Udo E. Simonis, Wissenschaftszentrum Berlin (WZB)
Reichpietschufer 50, 10785 Berlin
Tel.: (030) 25491-245; Fax: (030) 25491-247
E-Mail: [email protected]
www.jahrbuch-oekologie.de
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN 978-3-7776-1783-1
Jede Verwertung des Werkes außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Übersetzungen, Nachdruck, Mikroverfilmung oder vergleichbare Verfahren sowie für die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen.
© 2009 S. Hirzel Verlag
Birkenwaldstraße 44, 70191 Stuttgart
Einbandgestaltung: deblik, Berlin, unter Verwendung eines Fotos von Christian Kaiser
www.hirzel.de
eBook-Produktion: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Ein imposanter Dreiklang hatte die Aufmerksamkeit auf eines der globalen ökologischen Probleme, den Klimawandel, gelenkt und 2007 zum „Jahr des Klimas“ werden lassen: der Stern Report über die ökonomischen Schäden des Klimawandels, der IPCC-Bericht über dessen Ausmaß und Auswirkungen und der Al Gore-Film über unsere Handlungsmöglichkeiten. Ein solcher Dreiklang war über das andere große globale Problem, den Verlust der biologischen Vielfalt, bisher nicht zu vernehmen, doch an seiner Orchestrierung wird weltweit eifrig gearbeitet. Gründe genug für das JAHRBUCH ÖKOLOGIE, ein Lob der Vielfalt zu singen und mit dieser Ausgabe zur Vermehrung des Wissens und zur Verbesserung der Kommunikation über Biodiversität beizutragen. In zahlreichen Beiträgen und Fallbeispielen geht es dabei um den intrinsischen Wert der Natur, den Erhalt der biologischen Vielfalt an sich. Es geht aber auch, weil der Mensch nicht nur Bewahrer, sondern vor allem Zerstörer der Natur ist, um das Aufzeigen der Schäden des Verlusts biologischer Vielfalt.
Im „Census of Marine Life“-Projekt machen Wissenschaftler derzeit Inventur zu den Lebewesen in den Meeren; gleichzeitig arbeiten Andere an der Vernichtung dieses Reichtums mit riesigen Hochseeflotten. Die Bestände an Kabeljau, Heilbutt und Thunfisch wurden in den letzten 50 Jahren auf ein Zehntel reduziert; der Exitus steht an, wenn kluge Politik nicht Platz greift. Dabei war der Versuch, den Interessenkonflikt zwischen dem Schutz der Tier- und Pflanzenwelt und menschlichen Aktivitäten aufzulösen, der Kern eines wichtigen internationalen Vertrages – der UN-Konvention über biologische Vielfalt von 1992. Die Enttäuschung über diese Vereinbarung ist groß, weil ihr innovatives Konzept, die Natur zu schützen, ihre Nutzung nachhaltig zu gestalten und die aus der Nutzung entstehenden Vorteile fair zu teilen, bisher gescheitert ist. Bei der Bonner Naturschutzkonferenz 2008 wurden gewisse Fortschritte gemacht, die Biodiversitätskonvention steht nun vor ihrer Bewährungsprobe – und das heisst vor allem: die Politik muss ihr einen höheren Stellenwert geben, die Wirtschaft sich ihrer Verantwortung stellen, die Zivilgesellschaft sich stärker einbringen.
Wie groß die Interessengegensätze sein können, aber auch wie fragil die Meinungen sind und wie leicht sie umspringen, zeigt der Disput über Bio-Kraftstoffe (Teil III). Mit „Teller oder Tank“ wurde plastisch umschrieben, dass gut gemeinter Schutz des Klimas zu einem Konflikt mit der Sicherung der Ernährungslage führen kann. Der Flächenangriff auf ökologische Systeme, auf Wälder und Meere, ist eine direkte Folge des Konsumentenverhaltens – in den Industrie- und den Entwicklungsländern; immer mehr Menschen wollen Auto fahren und Fleisch essen. Die Vorsitzende von Friends of the Earth, Meena Ramans, brachte den Konflikt, vor dem wir stehen, auf den Punkt: „Ihr müsst einfacher leben, damit andere einfach nur leben können.“
Was ist sonst noch Interessantes in diesem Buch zu lesen? Bei den Perspektiven (Teil I) geht es zum einen um den Fahrplan der internationalen Klimapolitik; zum anderen um einen neuen Ressourcenkonflikt, wenn eintrifft, was zu befürchten ist, dass die Arktis bald eisfrei sein wird. Um eine Relativierung anderer Art geht es bei dem Blick auf China, dessen Rohstoffverbrauch und Umweltverschmutzung viele als global bedrohlich empfinden, die dabei aber vergessen, dass das Land unser aller Produktversorger geworden ist. Dann aber interessierte uns auch, welche Trends und Innovationen in anderen Sektoren zu verzeichnen sind (Teil IV). Die diesmal ausgesuchten Vordenker und Vorreiter sind als ein weiteres Lob der Vielfalt gedacht; sie zeigen, wie vielfältig die ökologische Frage ist – und wie faszinierend die Auseinandersetzung damit sein kann (Teil V).
Das JAHRBUCH ÖKOLOGIE hat nach vielen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit den Verlag gewechselt. Allen bisher Beteiligten danken wir für die gute Betreuung und freuen uns auf die Kooperation mit dem neuen Team bei Hirzel.
Herausgeber, Redakteur, Lektorin und Korrektorin wünschen sich auch für das JAHRBUCH ÖKOLOGIE 2009 wiederum viele Leserinnen und Leser, Kritik, wo nötig, und Lob, wenn möglich.
Die Herausgeber Im Juli 2008
Hermann E. Ott & Florian Mersmann*
Die Verhandlungen um die Gestalt der internationalen Klimapolitik nach 2012 sind seit Ende 2007 nicht nur verfahrensmäßig in eine neue Phase getreten. Dass ein Zeitplan für die Neuverhandlung des Kyoto-Protokolls (bzw. eines Folgevertrages) verabschiedet wurde, ist an und für sich noch keine große Schlagzeile wert. Doch wurden auf der Klimakonferenz in Bali auch neue Arrangements von Positionen und Allianzen auf der internationalen Bühne sichtbar, die eine neue Ära in der globalen Klimapolitik einläuten könnten.
Die Ausgangsbedingungen für Bali waren gut: Noch nie zuvor waren die wissenschaftlichen Argumente derart unzweifelhaft und die öffentliche Erwartung so stark. Der vierte Sachstandsbericht des IPCC von 2007 lieferte letzte Belege für den anthropogenen Klimawandel. Er enthielt die unmissverständliche Botschaft, dass eine Trendumkehr der globalen Emissionen in den nächsten 10 bis15 Jahren nötig ist, um eine massive Störung des Klimasystems zu verhindern. Diese Botschaft bereitete die Bühne für eine große Zahl von hochrangigen diplomatischen Treffen, die sich mit dem Klimathema beschäftigten: Vom G8-Gipfel in Heiligendamm und dem Gleneagles-Treffen in Berlin bis zu den Sondersitzungen des UN-Sicherheitsrates und der Generalversammlung, bei denen die meisten Staats- und Regierungschefs anwesend waren. Das Jahr 2007 kann deshalb guten Gewissens als eine Wegscheide in der Wahrnehmung des Klimaproblems durch die politische Elite betrachtet werden.
Mit der Einigung auf einen „Bali Action Plan“ endete die Klimakonferenz auf Bali um 18.27 Uhr am Samstag, dem 15. Dezember 2007 – einen ganzen Tag später als geplant. Nicht einmal die legendäre Konferenz 1997 in Kyoto, bei der das gleichnamige Protokoll verabschiedet wurde, hatte ihren Zeitplan derart überzogen. Die Neuverhandlung des Kyoto-Protokolls ist deshalb erforderlich, weil die dort verankerten Minderungspflichten für Treibhausgase auf die Zeit von 2008 bis 2012 begrenzt sind. Rein rechtlich gesehen wären die durch den Vertrag verpflichteten Industriestaaten ab 2013 also frei, ihre Treibhausgasemissionen ungehindert wieder zu steigern.
Diese so genannten „Post-2012-Verhandlungen“ laufen zurzeit auf zwei Schienen. Erstens wurde auf der Konferenz der Vertragsparteien zum Kyoto-Protokoll (CMP1) 2005 in Montreal eine Ad-Hoc-Arbeitsgruppe zu weiteren Verpflichtungen der Industriestaaten eingerichtet (AWG-KP). Zweitens ist durch den „Bali Action Plan“ 2007 eine „Ad-hoc-Arbeitsgruppe zur langfristigen Kooperation unter der Konvention“ (AWG-LCA) eingerichtet worden mit dem Ziel, unter Teilnahme der USA und der Entwicklungsländer ein umfassendes Abkommen bei der für Ende 2009 in Kopenhagen geplanten Klimakonferenz zu erreichen. Dieses getrennte Verfahren ist einerseits ein Ergebnis der Zweiteilung des Klimaregimes in eine Rahmenkonvention und ein Umsetzungsprotokoll, spiegelt jedoch auch die Nord-Süd-Spaltung der Vertragsparteien wider (mehr dazu weiter unten). Die neu geschaffene umfassende Ad-Hoc-Arbeitsgruppe unter der Konvention ist im April 2008 in Bangkok zu einem ersten Treffen zusammengekommen, um das konkrete Arbeitsprogramm zu beschließen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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