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Das nordische Pantheon Die heutige Welt in ihren alten Strukturen zerfällt langsam. Wie haben wieder Krieg in Europa und die Regierungen des Westens wollen ihr altes Wertesystem erhalten. Staaten wie Russland oder China haben ein anderes Wertesystem als der Westen, den sie für dekadent halten. Wer ist im Besitz der Wahrheit? Und was ist eigentlich wahr? Ein Blick zurück in die "Urreligion", deren wichtigster Mythos der des Weltunterganges (Ragnarök) ist, kann uns helfen, die verwirrenden Splitter der Moderne in eine Ordnung zu bringen, die den Schöpfungsprinzipien entspricht, aus dem alles entstand. Schauen wir zurück um klar nach vorn sehen zu können.
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Seitenzahl: 66
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Einleitung: Heile Welt
Loki, der geheimnisvollste Gott
Vorwort zur Mythenbildung: die Phantasie des Menschen
Neue Götter
Die Riesen als Ursprung
Loki – der schaffende und ordnende Gott
Das älteste Wesen der Feuergötter
Loptr
Loki und der Weltenbrand
Lokis Zeugungskraft
Nachklänge
Die Sagen von Loki
a.
Die Riesenbaumeistersage
b.
Die Sage von der Busse Ottars
c.
Die Sage vom Riesen Thrymr
Die Definition der Myhtologie
Dogmenfreiheit der Germanen
Götterschicksal
„Wohltuend ist des Feuers Macht
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht
Und was er bildet, was er schafft
Das dankt er dieser Himmelskraft
Wenn sie der Fessel sich entrafft
Einhertritt auf der eignen Spur
Die freie Tochter der Natur
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand
Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand
Denn die Elemente hassen
Das Gebild von Menschenhand!“
Friedrich Schiller
Nach den Zerstörungen und Ereignissen des letzten Jahrhunderts, Krieg, Niederlage und Wiederaufstieg, wünschen sich die Menschen Ruhe und Frieden.
Der Drang zur Perfektionierung des Friedens ist ungebrochen. Man setzt sich ein für Demokratie und Menschenrechte und gegen die Diktatur.
Die breiteren Schultern sollen mehr leisten und sozial benachteiligte Menschen werden gut versorgt.
Aus dieser Haltung, eine heile und gesunde Welt zu errichten, haben wir unser soziales Netz geschaffen.
Wir alle sind stolz darauf und wir erheben aus tiefster Überzeugung gegenüber dem Staat die Forderung, dass er für jeden zu sorgen hat. Auf diese kulturelle Hochentwicklung sind wir nicht nur stolz, sondern leiten auch eine moralische Überlegenheit ab gegenüber dem Rest der Welt. Dieser sogenannte Rest der Welt schätzt diese Hochentwicklung aber besser ein als man denkt, denn diese heile Welt gibt es in Wirklichkeit nicht. Die heile Welt ist ein schiefes und idealisiertes Bild, dass man mit der heilen Welt aus Kindertagen vergleichen kann.
Praktisch gesehen ist der Glaube an eine heile Welt verständlich. Nach einem Jahrhundert mit zwei verlorenen Weltkriegen ist diese Sehnsucht verständlich.
Die Welt ist aber nicht heil. Die Menschen sehen das natürlich auch, dass die Welt nicht heil ist, denn es gibt weiterhin Kriege und Krisen, Hunger und Armut, aber sie geben ihren Anspruch auf heile Welt nicht auf. Sie wollen Frieden und demonstrieren dafür. Eine ganze Friedensbewegung entsteht und die Forderungen an Vater Staat doch endlich mehr zu tun, werden größer. Das betrifft auch die Forderungen, das soziale Netz weiter auszubauen.
Das sieht praktisch so aus, das bei einer Krankheit erwartet wird, dass ein Krankenwagen den Patienten zu Hause abholt, eine Klinik bereitsteht mit Personal und eine Kasse, die das bezahlt.
Wenn einem das Dach wegfliegt erwartet man, dass irgendein Amt einspringt und hilft und uns wieder ein Dach bietet. Denn der Staat muss Vorsorge geleistet haben, weil wir Anspruch auf eine heile Welt haben.
Bricht eine epidemische Krankheit aus, rufen wir nach Wissenschaftlern und Ärzten, die doch mal eine Mittel dagegen finden sollen, damit das wieder weg ist.
Denn wir haben doch Anspruch auf heile Welt.
Der geheimnisvollste Gott der germanischen Mythologie ist Loki. Er war in grauer Vorzeit der mächtigste Gott, ein Ur-gott, und sein Hauptelement war das Feuer.
Im Laufe der Zeit kamen andere Götter dazu und Lokis Charakter spaltete sich auf in verschiedene Funktionen.
In den letzten Jahrhunderten haben viele Forscher sich den Kopf darüber zerbrochen, wie denn ein Gott so viele Eigenschaften haben kann, die sich oft widersprechen, denn Gut und Böse passen erst einmal nicht zusammen, wenn man dies aus der Sicht der Moral betrachtet.
Er hat den Göttern großen Nutzen gebracht, aber ihnen auch oft geschadet.
Dennoch hat es niemand gewagt, ihn als Teufel oder Dämon zu bezeichnen und seine Zugehörigkeit zum berühmten Göttergeschlecht der Asen wurde nie in Frage gestellt. Im
Gegenteil, er ist ein Blutsbruder Odins (dem obersten Gott der Germanen), und es soll versucht werden, Licht in die scheinbare Widersprüchlichkeit seines Wesens zu bringen, indem wir uns seine Taten und Funktionen näher anschauen. Er hat sie heute noch inne und sie sollen wieder in Erinnerung gerufen werden.
Waffenklang wird auch gefordert,
Das auch die Drommete schmettre. Das,
wenn Glück zu Flammen lodert, sich im
Sieg der Held vergöttre.
J.W. von Goethe
Die Phantasie des Menschen ist die Hauptquelle bei der Bildung der Mythen. Die persönlichen Erlebnisse und Erkenntnisse der Menschen beim Kontakt mit den Naturgewalten werden zu Anschauungen und Glaubensvorstellungen. Wenn man sich die Hand am Feuer verbrennt hat man durch den Kontakt eine Erfahrung gemacht, nämlich die Erfahrung von heiß. Man weiß nicht, woher das Feuer kommt, wer es geschaffen hat, welche geistige Macht dahinter steht. Und so kommt es zur Bildung und Vorstellung einer Gottheit des Feuers.
In der nordischen Tradition heißt dieser Ur-Gott Loki. Das Feuer war am Anfang der Menschheit das wichtigste Element, weil es ihnen die Kultur brachte.
Diese Vorstellungen von den Naturgewalten kann man als Kräfte bezeichnen, und diese Kräfte werden Götter genannt, die Runen sind Ihre Symbole.
Die Götter sind demnach genau so überraschend, üppig und wild wie die Kräfte des Kosmos. Gefahr für ihre Reinheit und Wildheit entsteht dann, wenn der Verstand des Menschen dazu kommt, was zur Folge hat, dass damit der erste Schritt zur Bildung der Religionen getan wird. Es kommt zur Bildung einer Priesterkaste, die die Kunst des Feuermachens beherrscht und eine erstaunliche Anerkennung bei den Völkern genossen hat.
Die Religion der Christen der letzten 2000 Jahre ist mit ihrer Statik, mit ihrem Dogma und ihrer Langweiligkeit auf keinen Fall vergleichbar mit der nordischen Götterlehre, welche gegen alle mächtigen Ströme ist.
Wahrscheinlich ist damit der Grund gefunden, für die heute noch große Beliebtheit der nordischen Götter, besonders bei jüngeren Menschen.
Es wurde bereits gesagt, dass die nordischen Götter Ausdruck der gewaltigen Naturmächte sind. Die Quelle ihrer Kraft ist die elementare Natur.
Die Menschen sind tief beeindruckt in ihrem Inneren von der Fülle dieser Mächte. Es entstand Intuitiv und gefühlsmäßig die Idee, dass alle diese Kräfte doch untereinander verbunden sein müssen. Es entstand die Idee eines Götterstaates.
Nun hat die Seele des Menschen bestimmte Grundbedürfnisse, wie Sittlichkeit, Geistigkeit und Moral.
Diese Sehnsucht des Menschen sein Bedürfnis nach etwas Höherem, sorgte im Laufe der Zeit für eine Modifizierung der alten Gottheiten. Man könnte auch sagen, dass ganz neue Götter entstanden. Die neuen Götter sind aber ein Produkt der Abstraktion und besitzen keine physische Zeugungskraft. Letztere steht nur den Urgöttern zu.
Die neuen Götter wollen aber aus Ehrgeiz mit den alten
Göttern gleichziehen und so kommt es, dass man die alten Götter zu Trägern und Transportwerkzeugen der neuen Götter macht!
Auf die Art werden die alten Wassergötter zu Propheten des Schicksals und ihre Weisheit wird weiterhin geschätzt.
Der Luftgott wird mit der Gabe der Dichtkunst ausgestattet und der Feuergott Loki wird zum Geist der Vernichtung.
Mönchlein ohne Kapp und Kutt
Schwatz nicht auf mich ein!
Zwar, du machest mich kaputt,
Nicht bescheiden, nein! Deiner
Phrasen leeres Was treibet
mich davon. Abgeschliffen hab
ich das an den Sohlen schon.
J. W. von Goethe
Aus alten Zeiten wird uns berichtet, wie die göttlichen Eigenschaften und Aspekte der alten Götter verblassen, dass geschieht im Laufe der Zeit und hat seinen Grund darin, dass neue mythische Mächte entstehen. Im Grunde ist es jedem Menschen klar, dass alles einmal sterben muss und eine neue Lebensspirale beginnt.
Aber die neuen Götter sind keine Urgötter und stehen damit selbst außerhalb der Schöpfung. Wenn die neuen Götter etwas schöpfen wollen, müssen sie die alten Götter fragen und um Hilfe bitten.
Schließlich werden den alten Göttern sogar die göttlichen Zeichen weggenommen und es entsteht die Heldensage. Und mit der Heldensage entsteht gleichzeitig die goldene Königskrone.
Viele germanische Stämme haben eine Flut von Sagen erschaffen. Das führte zur Bildung von politischen Göttersystemen. Den einzelnen germanischen Menschen interessierte das jedoch nicht so sehr.