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"Angst darf man haben. Das ist gut. - Wenn's keiner merkt, nennt man das Mut." Das ist nur einer von vielen weisen Oma-Sprüchen. Knuddel, unser ängstliches Kerlchen besteht mithilfe solcher Weisheiten zwölf wundersame gruselig-witzige Abenteuer. Neben den schlauen Sprüchen hat Oma noch so einige Vorzüge. Am besten findet Knuddel aber das tolle Essen; nur gewöhnlich darf es nicht sein. Wie wäre es mit Saure-Gurken-Pudding? Ich will ja nicht zu viel verraten. Ich muss aber noch rosa Riesenwindeln, Muskelameisen, ängstliche Muthasen und Pflaumenmatsch erwähnen. Wenn ihr jetzt fragt, was daran gruselig ist, kann ich nur antworten: "Erlebt mit mir den ungewöhnlichsten Gruselspaß und begleitet Knuddel auf seinem Weg zum mutigen Verbrecherjäger!"
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Seitenzahl: 91
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Wettbewerb
Vorwort
Oma wirds schon richten
Ein hungriger Überraschungsgast
Gespenstischer Zusammenstoß
Stromausfall – schon wieder!
Der Polizist liegt richtig...
Verwirrt verirrt
Nebelhexe
Oma-Solo
In der Falle
Höhlenqualen
Gefährliches Baden
(
Schatz-)Suche nach Gerechtigkeit
Nachwort
Liebe Kinder! Ich brauche eure Hilfe. Eine Sache kann ich überhaupt nicht. Leider wird es nicht besser; egal wie oft ich es versuche. Meine gemalten Bilder bringen Menschen zum Weinen. Die einen weinen, weil sie sich fast kaputtlachen. Bei den anderen fließen die Tränen aus Mitleid oder weil sie sich für mich schämen.
Bitte helft mir! Es gibt auch etwas zu gewinnen. In der nächsten Auflage dieses Buches wird es tolle Bilder geben, nämlich eure. Dabei verschenke ich ein Exemplar an alle Künstler*innen, deren Bilder es ins Buch geschafft haben. Wenn ihr wollt, steht auch euer Name unter dem Bild.
Also, wenn euch die Geschichten um Knuddel gefallen haben, wenn ihr schon immer mal in einem Buch erscheinen wolltet und wenn ihr Buchgeschenke mögt, dann malt einfach drauf los! Zeichnet eure Lieblingsstelle, eure Lieblingsorte, eure Lieblingstiere, euern Lieblingsbösewicht oder Lieblingshelden aus Knuddels Abenteuern!
Und keine Sorge: Jedes eurer Bilder ist auf jeden Fall besser als meine peinlichen Versuche.
Am besten schickt ihr mir euer Kunstwerk in einer E-Mail. Eure Eltern helfen euch bestimmt dabei.
Meine Adresse: [email protected]
Viele Kinder gruseln sich gerne. Aber alle Kinder lachen noch viel lieber. Und so bieten zwölf spannende Gruselgeschichten vor allem viele kleine lustige Begebenheiten. Und keine Angst. Es gibt immer eine Auflösung, wenn es mal rätselhaft wird.
Mutige Vorschulkinder und alle Leseratten aus der Grundschule können bedenkenlos zugreifen.
Und wer als großes Kind oder als Erwachsener noch das kleine Kind in sich trägt, kann sich an einigen versteckten Anspielungen erfreuen.
Liebe Eltern, damit die Geschichten nicht an Reiz und Spannung verlieren – es muss ja auch noch gekuschelt werden –, könnte es von Vorteil sein, jeden Abend nur eine vorzulesen.
Begeben wir uns also gemeinsam in eine Welt voller Nervenkitzel und spannender Wendungen. Begleiten wir ein kleines putziges Kerlchen auf dem Weg vom ängstlichen zum mutigen Knuddel.
Unterwegs lernen wir viele faszinierende Menschen und Tiere kennen, vielleicht sogar einen der sehr seltenen Rennwürmer und die berühmtberüchtigten Muskelameisen.
Und nun wünsche ich uns viel Spaß.
Der Mond scheint durch die Baumwipfel. Er spendet in dem tiefen und dichten Wald nur wenig Licht. Ein kleines putziges Kerlchen irrt umher. Mit seinen roten Schuhen, den gelben Strümpfen, der blauen Dreiviertelhose, der grünen Jacke und dem lila Hut sieht es tatsächlich sehr putzig aus.
Es schaut sich ständig nach hinten um. Hat es vielleicht Angst? Anscheinend flieht es vor irgendwem oder irgendwas. Hinter ihm knacken Äste und ein tiefes Brummen ist zu hören.
Das kleine putzige Kerlchen läuft immer schneller. Weil es gerade nach hinten schaut, sieht es die Gestalt nicht, mit der es plötzlich zusammenstößt ... – und …
… es öffnet die Augen. Was für ein Schreck für unser Kerlchen!
Ihm kommt es so vor, als wäre es in seiner Badewanne aufgewacht. Es ist nass – von oben bis unten! Verschwommen sieht es zwei Menschen, die sich über sein Bett beugen. Langsam erkennt es seine besorgten Eltern.
Mit ihren vertrauten Stimmen fragen sie: „Knuddel, hast du wieder einen Albtraum gehabt? Du bist ja ganz durchgeschwitzt.“
Mama nimmt ihren Sohn fest in den Arm und Papa krault ihm zärtlich die strubbeligen Haare.
Knuddel lässt sich von Mama ausziehen und in ein schönes Schaumbad stecken.
In seinem neuen Mäuschenschlafanzug liegt er wieder im Bett. Papa beginnt wie immer Knuddels Schlafritual.
Er schaut zuerst unter das Bett, sieht dann im Schrank nach, öffnet und schließt die drei Schubladen. Als Letztes kommt der Gespenster-Vertreibungs-Tanz; zuerst das Fußkreuz:
Zwei Schritte vor, vier zurück, zwei wieder vor, dann zwei nach links, vier rechts und zwei links wieder in die Ausgangsposition.
Währenddessen springt Knuddel aus dem Bett und tanzt grinsend mit. Wie es weitergeht, weiß er längst auswendig. Beide drehen sich dreimal nach links und dreimal nach rechts. Dabei halten sie sich beide Fäuste vor die Brust und flattern mit den Ellenbogen. Bei jedem Schritt heben sie die Knie nach oben.
Zum Abschluss gehen beide in die Hocke, hüpfen dreimal rückwärts und nur Knuddel hüpft ein viertes Mal mit einem Riesensatz rücklings aufs Bett. Dabei rufen beide so laut, wie sie können: „BUHHH.“
Jetzt sind bestimmt alle Geister und Gespenster weg. Das macht jedes Mal einen Riesenspaß. Knuddel bekommt noch einen Gutenachtkuss, lässt seinen Kopf ins Kissen sinken und schläft sofort wieder ein.
Wie so oft sitzen Mama und Papa im Schlafzimmer und sorgen sich um ihren Sohn; vor allem wegen der Albträume.
Knuddel ist überhaupt ein sehr ängstliches Kind. In ihren Gedanken beschäftigen sie sich mit den immer gleichen Fragen:
„Warum hat unser Knuddel immer so gar keinen Mut? Haben wir etwas falsch gemacht?“
Wie gerne würden sie ihm helfen, seine Angst und seine Albträume loszuwerden. Angestrengt denken sie nach. Ganz langsam entwickelt sich zwischen ihnen eine Idee. Die Mama durchbricht die Stille.
Sie stöhnt:
„Was können wir denn noch versuchen?“
Darauf Papa:
„Solln wir ein Abenteuer buchen?“
Wieder Mama:
„Dort soll er seine Angst besiegen.“
Papa ergänzt:
„Und riesengroßen Mut herkriegen.“
Mama denkt laut:
„Vielleicht geht's in ein Gruselhaus.“
Beide zusammen:
„Damit kennt sich die Oma aus!“
Erst jetzt merken sie, wie sich das reimt.
Die Oma!!
Sie denken gemeinsam begeistert an die Oma. Sie hat ja auch immer so tolle Sprüche parat wie zum Beispiel:
„Geht es dir mal an den Kragen,
musst du deine Angst verjagen.“
oder:
„Angst darf man haben. Das ist gut.
Wenn's keiner merkt, nennt man das Mut.“
Gesagt, getan! Sofort spurten sie zum Telefon. Dass es gerade nachts um zwei ist, fällt ihnen gar nicht auf.
Papa setzt zum Wählen an. Er stutzt: „Hab ich Omas Telefonnummer vergessen? Wann hab ich sie überhaupt das letzte Mal angerufen?“ Plötzlich fällt es ihm ein.
Noch nie hat er selbst angerufen! In ihrem Haus mitten im tiefen Wald gibt es gar kein Telefon! Sie müssen kurz über ihren Übereifer lachen. Dann legen sich beide wieder ins Bett. Am Morgen wollen sie mit ihrem Jungen über ihre Idee reden.
Knuddel erwacht. Er achtet darauf, mit dem linken Fuß zuerst aus dem Bett zu steigen. Dann zieht er sich wieder schön bunt an. Heute zuerst hellblaue Strümpfe, eine grüne Dreiviertelhose, ein graues T-Shirt, eine orange Jacke mit roten Tupfen, karierte Schuhe und seinen lila Hut.
In der Küche warten seine Eltern bereits. Während Knuddel seiner Mama aufmerksam zuhört und sein Rührei mit Pommes isst, telefoniert Papa eifrig. Er bittet den Förster, die Oma von ihren Plänen zu unterrichten. Sie soll auch bitte zurückrufen.
Schon am Mittag sind Sie unterwegs. Die lange Fahrt führt sie quer durchs Land. Nach einigen Pullerpausen und Verpflegungsstopps nähern sie sich dem großen dichten Wald.
Die Sonne schaut gerade noch so über die Baumwipfel. Bald wird es dunkel. In diesen letzten Minuten vor dem Ziel steigt die Vorfreude, aber auch die Aufregung in Knuddel.
Er liebt seine Oma und freut sich schon auf ihr leckeres Essen. Sie kocht super und immer sein Wunschgericht – egal was er sich wünscht. Aber ohne seine Eltern durfte er noch nie so lange bei Oma bleiben. Ein bisschen fürchtet er sich davor schon. Allein mit Oma in ihrem einsamen Haus im tiefen Wald. Das könnte schon ganz schön gruselig werden.
Endlich sind sie da. Weil sie nicht bis zu ihrem Haus fahren können, wartet Oma schon am Waldrand. Das ist ein herzliches Wiedersehen! Alle freuen sich riesig und schließen Oma in die Arme.
Nach der fröhlichen Begrüßung und vielen freundlichen Worten wird es dann leider schon Zeit für den Abschied. Ein paar Tränchen kullern schon, als Mama und Papa wieder davonfahren. Aber Oma tröstet Knuddel schnell.
Sie gibt ihrem Enkel einen liebevollen Stoß. „So! Wir beide machen uns jetzt eine richtig schöne Zeit. Das wird aufregend. Du glaubst nicht, was ich Leckeres für uns gekocht habe.“
Der Mond scheint durch die Baumwipfel. Er spendet in dem tiefen dichten Wald nur wenig Licht. Knuddel irrt umher. Er schaut sich ständig nach hinten um. Hat er vielleicht Angst? Anscheinend flieht er vor irgendwem oder irgendwas. Hinter ihm knacken Äste und ein tiefes Brummen ist zu hören.
Knuddel läuft immer schneller. Weil er gerade nach hinten schaut, sieht er die Gestalt nicht, mit der er plötzlich zusammenstößt ... – und …
Es ist seine Oma!!
Knuddel lacht laut auf, als sie ruft: „Hab dich.
Jetzt bin ich dran mit Verstecken.“
Oma verliert wirklich keine Zeit, um ihrem Enkel die Angst zu nehmen. Es kommt ihm schon seltsam vor, seinen Traum noch einmal zu erleben. Er denkt: „War dies bereits mein erstes Abenteuer?“ Solche Fragen wird er sich noch häufig stellen.
Auf dem Weg zu Omas Haus gibt es einiges zu entdecken und zu erfahren. Omas Taschenlampe erhellt ihnen den Weg. Aus der Ferne hören sie laute Musik.
Oma berichtet, dass ein Zirkus im Wald Station macht. Dort sollen viele Tiere mit tollen Kunststücken auftreten. Knuddel und Oma hoffen sehr, dass es den Zirkustieren gut geht. Der Zirkusdirektor spielt sogar selbst den Clown.
Jetzt kommen sie am Haus des Försters vorbei. Auch den wird Knuddel noch näher kennenlernen.
Um ein bestimmtes Häuschen machen sie einen großen Bogen. Auf dem Wegweiser steht: „Hexenhausen“. Oma warnt Knuddel, dort solle er lieber nicht alleine hingehen. Die alte Bewohnerin ist schon ein bisschen seltsam. Man erzählt sich so einige Geschichten über sie. Genauso wie über einen Räuber, der angeblich hier im Wald sein Unwesen treibt.
Also immer schön aufpassen, heißt die oberste Grundregel.
In Omas Haus angekommen, genießen sie ihr leckeres Abendbrot. Es gibt nämlich Hähnchen-Eierkuchen mit Möhrensuppe. Wie herrlich!
Dann fallen sie sofort ins Bett. Sie schlafen tief und fest. Die nächsten Tage werden sicher spannend und ereignisreich.
Knuddel geht in sein Zimmer und schließt die Tür hinter sich. Er dreht sich um und sieht …
… nichts!
Aber er riecht etwas. Etwas Vertrautes. Ihm läuft das Wasser im Mund zusammen. „Juhuuh!“, jubelt er. Oma hat wieder eines seiner Lieblingsessen gekocht und in sein Zimmer gestellt; Grießbrei mit Kartoffelsalat und Tomatensoße.
Doch warum sieht Knuddel hier eigentlich nichts? Draußen war es doch schon lange hell. Da fällt es ihm ein.
Das Licht!!
Heute früh spielten sie ja „Mensch fürchte dich nicht“. Dafür zogen sie alle Vorhänge zu, schalteten das Licht aus und bauten kleine Dunkelkammern aus Decken.
Oma gewann übrigens mal wieder, denn Knuddel fürchtet sich sehr schnell und vor allem Möglichen.
Eben auch vor der Dunkelheit.
Und hier ist es gerade stockdunkel.
Knuddel ist sich unsicher: „Soll ich jetzt schon Oma rufen? Oder suche ich ganz alleine nach dem Lichtschalter oder der Türklinke?“
Vor lauter Aufregung weiß er gar nicht mehr, wo genau er sich im Zimmer befindet.