LVDOWIGVS von Lüttelnau - Axel Kruse - E-Book

LVDOWIGVS von Lüttelnau E-Book

Axel Kruse

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Beschreibung

Wenn Sie wissen möchten, was die Orte Rothenburg ob der Tauber, den Vatikan in Rom, Orvieto in Oberitalien und Kettwig an der Ruhr miteinander verbindet, warum Papst Benedikt WIRKLICH zurückgetreten ist und wie Papst Franziskus sich dazu stellt, gibt Ihnen LVDOWIGVS von Lüttelnau die Antwort darauf.  Axel Kruse legt einen Verschwörungsthriller vor, der im Hier und Jetzt verankert ist. 

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Axel Kruse

LVDOWIGVS

von Lüttelnau

AndroSF 99

Axel Kruse

LVDOWIGVS von Lüttelnau

AndroSF 99

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© dieser Ausgabe: Februar 2019

p.machinery Michael Haitel

Titelbild: Lothar Bauer

Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda, Xlendi

Lektorat: Michael Haitel

Herstellung: global:epropaganda, Xlendi

Verlag: p.machinery Michael Haitel

Norderweg 31, 25887 Winnert

www.pmachinery.de

für den Science Fiction Club Deutschland e. V., www.sfcd.eu

ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 153 2

Für meinen Sohn Till

Zum Geleit

Mein Handy klingelte Mitte Dezember und es zeigte mir das gespeicherte Foto von Axel Kruse. Es schoss mir durch den Kopf: kein verspäteter Geburtstagsgruß, zu früh für Weihnachtsgrüße, hoffentlich nichts Schlimmes! Nein, Axel, mein ältester und treuer Schulfreund aus Kettwig, kündigte mir sein neuestes schriftstellerisches Werk an. Ob ich ein Vorwort dazu schreiben wolle. Als langjähriger Einwohner Kettwigs und als alter Freund war ich ihm dazu sofort eingefallen.

Ich erkundigte mich nach dem Sujet.

Es handele sich um eine Geschichte mit engem Bezug zu Kettwig und stelle kausale Verbindungen zwischen dem Rückzug Papst Benedettos, dem früheren Vorsitzenden der Glaubenskongregation, ehemals Inquisition und teils gesicherten, teils überlieferten sowie ersonnenen Geschehnissen her.

Neugierig, erfreut, etwas geschmeichelt und ob der Aufgabe beeindruckt, sagte ich zu, sie anzunehmen. Unter diesem besonderen Aspekt habe ich mich wenig später der Lektüre der Geschichte von Ludovicus von Lüttelnau zugewandt. Sie hat mich schnell in ihren Bann gezogen, sodass ich sie an einem Tag in mich eingesaugt und mit Spannung und Freude gelesen habe.

Axel besitzt die Neigung, Dinge um sich herum durch Wechsel der Perspektive infrage zu stellen, Kontexte als solche zu würdigen, Muster zu suchen und zu verstehen. Er schafft es, mittels seiner seit der Teenagerzeit geliebten Zweitwelt, aus diesen Sichtweisen etwas Neues zu kreieren, das ihm und Anderen einen unterhaltsamen Aufenthaltsort bietet. Es sind die Verflechtungen aus dem Ist und dem Könnte, die mittels seines Kopfwerkes dem hinlänglich Bekannten etwas Neuartiges, Beunruhigendes verleihen, durch das hindurch ich Axels amüsiertes Lächeln sehe.

Axel Kruse hat viele Aufgaben, die er freundlich, klug und geduldig in Beruf und Familie mit seinem Realitätssinn und seiner pragmatischen Herangehensweise löst. Daneben schafft er es, sich immer die geistigen Freiräume zu schaffen, aus Erlebtem, Gehörtem, Ersehntem und Erdachtem mittels einer anwachsenden Fähigkeit zur Komposition von Plots zu kommen, die einen Spannungsbogen ergeben. Es ist etwas Besonderes, aus den vielen einheimischen Ingredienzien mittels Kombination und Fantasie ein exotisches Mahl zu bereiten, das dem Autor und dem Leser die Möglichkeit bietet, sich in einer anderen und doch teilweise bekannten Welt gerne und staunend aufzuhalten, die Augen zu schließen und den Nuancen nachzuspüren.

Wir pflegten uns früher auf dem Heimweg vom THG bei der täglichen Besteigung des Unterlehbergs am vorläufigen Ende unserer Fahrrad treibenden Muskelkraft auf einer Mauer niederzulassen und unsere Gedanken auszutauschen. Dort habe ich viel über Axel, seine physische und seine gedankliche Welt erfahren. Ich freue mich jedes Mal, wenn wir uns wiedersehen und austauschen können. Axel ist gerade durch seine Fähigkeit, Dinge zu analysieren und Kausalitäten von Sachverhalten und Gedanken zu erkennen, ein gleichsam staunender und verstehender Mensch. Ich freue mich auf viele weitere Wiedersehen und auf seine nächsten Werke.

Oliver Spanier

Prolog

Februar 2013, Essen-Kettwig

Christian Hartwig setzte sich ans Fenster und blickte zu der Ruine hinüber, während die Kellnerin ihm wortlos die Karte reichte. Er blickte nicht auf. »Einen Früchteeisbecher«, bestellte er, ohne der Frau rechte Aufmerksamkeit zu schenken. »Und einen Kaffee, mit Milch, ohne Zucker.«

Die Bedienung nahm die Karte wieder vom Tisch und schlurfte von dannen. Hartwig sah durch das diesige Wetter unverwandt zu der Ruine hinüber.

Bürokraten, schimpfte er in Gedanken. Warum konnten diese Bürokraten nicht einsehen, dass es absolut notwendig war, hier Grabungen durchzuführen. Notfalls von der Ruine ausgehend, unter der Bahnlinie und Landstraße hindurch, möglicherweise würde er auch den Sportplatz auf der anderen Straßenseite bis in den sich anschließenden Wald hinein umgraben lassen. – Das war wichtig, verdammt. Diese Bürokraten, sie hatten es einfach lapidar abgelehnt.

Er starrte auf den Eisbecher, der wie von Zauberhand plötzlich vor ihm stand. Er hatte die Kellnerin nicht bemerkt. Lustlos nahm er den Löffel auf und stocherte in dem Eis herum.

Lüttelnau, der Name war Musik in seinen Ohren. Wie lange war es her? – Egal, er hatte es herausgefunden. Er hatte die Wahrheit wieder entdeckt. Und jetzt, so kurz vor dem Ziel, stoppten ihn die Bürokraten.

»Ihr Kaffee«, hörte er die Stimme der Kellnerin. »Wirklich kein Zucker?«, fasste sie nach.

Er schüttelte den Kopf und sah unverwandt zu der Ruine der alten Burg hinüber.

Ein Taxi fuhr um die Kurve, hielt am Parkplatz an und versperrte ihm die Sicht. Ein Mann stieg aus, ganz in Schwarz gekleidet. Flüchtig drehte er sein Gesicht in Richtung der Gaststätte, dann wandte er seine ganze Aufmerksamkeit dem alten Gemäuer zu.

Hartwigs Herz schlug bis in den Hals. Das war er, der Mann, den er vor so vielen Jahrzehnten zum ersten Mal im Vatikan getroffen hatte.

Hastig stand er auf, kramte in seiner Tasche nach Geld. Ein Zwanzigeuroschein, kleiner hatte er es nicht. Wütend warf er ihn auf den Tisch und verließ fluchtartig die Gaststätte. Er hatte einfach keine Zeit, sich auch noch mit der Kellnerin abzugeben.

Die Frau sah ihm kopfschüttelnd nach und räumte die nicht angerührte Speise nebst Getränk wieder ab.

Hartwig knöpfte seinen Mantel zu, während er schnellen Schrittes über den Parkplatz eilte, den Kopf eingezogen, auf der Hut vor dem Mann, der wohl die Ruine umrundete, vermutlich gerade an der der Ruhr zugewandten Seite war.

Hartwig hatte die Kurve, die die kleine Stichstraße hier machte, umrundet, die Bahnschienen überquert und rannte nunmehr an der Straße entlang. Wenige Hundert Meter weiter begann die Bebauung, da war keine Gefahr mehr. Er würde es nicht wagen, dort zuzuschlagen. Nicht in einer belebten Wohngegend, wo Zeugen zwangsläufig waren.

Hartwig verfiel in einen weniger schnellen Gang, hielt sich die Seite, Seitenstiche. Da war das Ortseingangsschild: Essen-Kettwig. Er passierte den S-Bahnhof, der hier, kurz hinter dem Ortseingang lag; die ersten Wohnhäuser, er hatte es geschafft.

Atemlos drehte er sich um, blickte die Straße entlang zurück. Verdammt, da hinten. Da rannte ein Mann, ganz in Schwarz gekleidet, das musste er sein. Panisch sah Hartwig sich um. Wenn er jetzt die Straße weiter verfolgen würde, würde er ihn direkt zu seinem Hotel führen. Wahrscheinlich war sogar, dass er ihn bereits vorher einholte. Er presste sich die Hand in die Seite. Er war halt nicht mehr der Jüngste, eine solche Belastung war zu viel für ihn.

Sein Blick fiel auf die Treppe, die rechter Hand den Berg erklomm. Himmelsleiter hatte der Gastronom sie genannt. Führte von hier aus auf die Ruhrhöhe hinauf, achtzig bis hundert Meter Höhenunterschied. Egal, wenn er die nahm, dann war er weg von der Straße. Oben, auf der Höhe konnte er sich dann links halten, die Straße wieder zur Hälfte den Berg hinunter, dann war er an seinem Hotel.

Ohne weiter darüber nachzudenken, wandte er sich der Treppe zu. Rannte geradezu hinauf, Seitenstechen hin oder her. Nach kurzer Zeit ging es einfach nicht mehr. Er japste nach Luft, drückte sich in die die Treppe säumende Hecke und spähte nach unten. Gerade rechtzeitig, um unten auf der Straße den in Schwarz gekleideten Mann vorbeihasten zu sehen. Wahnsinn, was für eine Ausdauer. Der Mann war schließlich älter, wesentlich älter als er.

Schnaufend nahm Hartwig die nächsten Stufen in Angriff. Den hatte er abgehängt, jetzt konnte er sich Zeit lassen. Oben angelangt musste er erneut verschnaufen, dann wandte er sich nach links. Irgendwie musste es möglich sein, von hier aus das Hotel zu erreichen.

Zwei Abbiegungen weiter musste er sich eingestehen, dass er sich verlaufen hatte. Er irrte durch ein Gewirr von Nebenstraßen, bis er endlich auf die Hauptstraße stieß. Schmachtenbergstraße verkündete ein Schild. Jetzt konnte er sich neu orientieren, etwas den Berg hinab, dann links, danach noch etwa hundert Meter.

Endlich stand er vor seinem Hotel. Er hatte es geschafft.

»Alles in Ordnung, Herr Professor?«, fragte der junge Mann hinter der Rezeption.

Hartwig fuhr sich mit der Hand über die Stirn, wischte sich den Schweiß ab. »Alles in Ordnung«, antwortete er. »Ich bin nur ein wenig gelaufen.« Sollte er sich doch Gedanken über exzentrische Professoren machen, die in Anzug und Mantel Fitnessübungen frönten.

»Soll ich Ihnen einen Tisch im Restaurant reservieren, Herr Hartwig?«, fragte der Mann nach.

Er nickte. Natürlich, was sollte die Frage. Wenn man hier abstieg, dann doch hauptsächlich des Essens wegen. Er nahm seinen Schlüssel und eilte nach oben, in sein Zimmer.

Er schloss die Tür, lehnte sich mit dem Rücken gegen sie, verbarg die Augen mit seiner Hand und gewahrte erst jetzt, dass er schweißgebadet war.

»Setzen Sie sich doch, Professore«, durchschnitt eine Stimme die Stille.

Hartwig zuckte zusammen, sein Herz drohte auszusetzen. Dort saß er, hatte auf ihn gewartet, alles war umsonst gewesen.

»Sie müssen mehr Sport treiben, Professore.« Er spielte mit einer Pistole herum. Eine Walther PPK, klein, handlich, gut zu verstecken. Der Mann richtete sie spielerisch auf Hartwig, tat so, als ob er zielte.

»Ich habe eine Nachricht für Sie, Herr Hartwig. Von meinem obersten Dienstherrn, sozusagen.«

»Machen Sie es kurz«, entgegnete Hartwig. »Ich weiß, wann ich verloren habe.«

»Verloren? – Professore, wie kommen Sie denn darauf? Nein, nein.« Der Mann steckte die Waffe in seine Hosentasche, stand auf und ging die wenigen Schritte zu Hartwig hinüber. »Ich soll Ihnen sagen, dass er zurücktreten wird, Professore. Sie haben freie Bahn. Wir werden Sie nicht weiter behelligen!«

Der Mann schob Hartwig zur Seite, von der Tür weg. »Sehen wir uns beim Abendessen, Professore? Wenn man schon mal in Essen übernachtet, dann doch hier, in der Résidence, des Essens wegen, nicht wahr? – Ich habe übrigens gleich das Zimmer neben Ihnen, bot sich an, nicht wahr?«

1

 

 

Hamburg, 1975

 

Er hatte sich eigentlich ein anderes Thema für seine Diplomarbeit gewünscht, aber sein Professor war hart geblieben. 1631, die Eroberung Rothenburgs durch den kaiserlichen Feldherrn Tilly, im Zusammenhang mit der Frage, warum sich keine Plünderung und Zerstörung der Stadt anschloss. Er stierte in das vor ihm stehende Bierglas. »Er will mir Steine in den Weg legen, das ist alles«, fluchte er. »Warum so ein Thema? Ausgerechnet der Dreißigjährige Krieg und dann noch so ein Kaff, irgendwo in Süddeutschland. Wen interessiert denn schon, ob damals geplündert wurde oder nicht und warum überhaupt?«

»Rothenburg, der Meistertrunk war die Ursache, hast du davon noch nie gehört?« Monika sah bezaubernd aus im fahlen Licht der verschmutzten Glühbirne, welche, mit einem verstaubten Lampenschirm bekleidet, über dem Tisch in der Studentenkneipe hing. »Es wurde irgendwie um die Wette getrunken und als Folge nicht geplündert.«

»Hört sich ja verdammt interessant an, eigentlich hatte ich auf ein altes römisches Thema gehofft, das ist eher meine Leidenschaft!« Das hätte man auch mit einem Urlaub in Italien verbinden können. Das wäre es gewesen, Recherchen für die Diplomarbeit an einem italienischen Strand.

Monika holte ihn in die Realität zurück. »Leidenschaft? – Mmh, Römisch kenne ich nicht, bislang war mir da hauptsächlich Französisch geläufig …« Irgendwie kam es ihm so vor, als ob Monikas Blick sich etwas verändert hatte. Die nächsten Wochen standen nicht direkt im Zeichen des Dreißigjährigen Krieges …

 

»Meinst du nicht, du müsstest mal langsam mit deinen Recherchen beginnen?« Monika rekelte sich aus diversen Bettlaken in seiner Studentenbude hoch und sah ihn verschlafen an. »Du hast nur noch knapp zwei Monate bis zum Abgabetermin!«

»Erinnere mich nicht daran«, entfuhr es Hartwig, während er versuchte die junge Frau zu sich hinüberzuziehen. Diese entwand sich jedoch geschickt seinem Griff und verschwand in Richtung des Badezimmers. »Jetzt ist Recherche angesagt, Chris und nichts anderes«, rief sie noch durch die halb geschlossene Badezimmertür.

Frustriert sank er in die Kissen zurück. Das Studentenleben konnte so schön sein. Vor allem mit dieser Frau. Vor seinem inneren Auge liefen immer noch die Bilder der letzten Stunden ab. Ihre langen braunen Haare, die sie sich in einer gekonnten Kopfbewegung in den Nacken warf, während sie animalisch anmutende Geräusche von sich gab. – Die Alternative, sich in Bücher zu vertiefen, war unglaublich weniger attraktiv, aber sie schien es beschlossen zu haben.

 

Die Universitätsbibliothek quoll im historischen Bereich geradezu über vor Literatur, die sich mit dem Dreißigjährigen Krieg beschäftigte. Diverse Werke widmeten sich in Teilbereichen auch Rothenburg. Christian wurde schon schlecht, als er den Computerausdruck mit den Titeln sah, die auf seine Stichwortsuche hin aufgelistet worden waren. Binnen der kurzen Zeit war das kaum durchzuarbeiten, geschweige denn auszuwerten und diplomarbeitsreif zu verarbeiten. Frustriert versuchte er die Fassung zu bewahren, während ihn Monika zu den langen Regalreihen zerrte.

»Wir nehmen nur die Standardwerke, mehr brauchst du für den Background nicht. – Außerdem habe ich noch eine Überraschung für dich.« Erstaunt blickte er auf. Sie meinte es ernst. Aus der Tasche, die sie ständig bei sich zu tragen schien, zog sie ein kleines, mit buntem Papier und Schleife versehenes, rechteckiges Päckchen.

»Ein Buch?« entfuhr es ihm.

»Hellseherische Fähigkeiten«, entgegnete sie verschmitzt. »Ich habe es antiquarisch erstanden. Eine Seltenheit, nicht billig. Ungefähr zweihundert Jahre alt, schätzte der Antiquar. Es handelt von den diversen Belagerungen Rothenburgs während des Dreißigjährigen Krieges durch die kaiserlichen Feldherren Tilly, Piccolomini und Turenne. Das sollte dein Herz als angehender Historiker doch etwas höher schlagen lassen, oder?«

Er packte das kleine in Leder gebundene Büchlein aus, beachtete es dabei aber kaum. Irgendwie war das Geschenk Nebensache geworden. Der Kuss und die wilde Umarmung hätten sicherlich anders geendet, wenn man sich nicht an einem so öffentlichen Platz wie der Universitätsbibliothek befunden hätte.

Die folgenden Wochen verliefen trotz allem quälend. Schlaf gab es nicht viel und Monika wusste ihre Reize durchaus als Druckmittel zu benutzen. Hatte es da nicht im Altertum die Geschichte von den Frauen gegeben, die alleine durch Liebesentzug ihre Männer gezwungen hatten, einen Krieg zu beenden? – Irgendwie hätten ihm solche Themen mehr gelegen, aber das Quellenstudium in Monikas Geschenk machte vieles wett.

 

Man schreibt das Jahr 1631.