Macbeth von William Shakespeare. Königs Erläuterungen. - Maria-Felicitas Herforth - E-Book

Macbeth von William Shakespeare. Königs Erläuterungen. E-Book

Maria-Felicitas Herforth

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Königs Erläuterungen - Textanalyse und Interpretation mit ausführlicher Inhaltsangabe und Abituraufgaben In einem Band bieten dir die neuen Königs Erläuterungen alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst. Das spart Zeit bei der Vorbereitung! Alle wichtigen Infos zur Interpretation. - von der ausführlichen Inhaltsangabe über Aufbau, Personenkonstellation, Stil und Sprache bis zu Interpretationsansätzen - plus 4 Abituraufgaben mit Musterlösungen und 2 weitere zum kostenlosen Download . sowohl kurz als auch ausführlich. - Die Schnellübersicht fasst alle wesentlichen Infos zu Werk und Autor und Analyse zusammen. - Die Kapitelzusammenfassungen zeigen dir das Wichtigste eines Kapitels im Überblick - ideal auch zum Wiederholen. - Das Stichwortregister ermöglicht dir schnelles Finden wichtiger Textstellen. . und klar strukturiert. - Ein zweifarbiges Layout hilft dir Wesentliches einfacher und schneller zu erfassen. - Die Randspalte mit Schlüsselbegriffen ermöglichen dir eine bessere Orientierung. - Klar strukturierte Schaubilder verdeutlichen dir wichtige Sachverhalte auf einen Blick. . mit vielen zusätzlichen Infos zum kostenlosen Download.

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KÖNIGS ERLÄUTERUNGEN

Band 117

Textanalyse und Interpretation zu

William Shakespeare

MACBETH

Von Maria-Felicitas Herforth

Alle erforderlichen Infos für Abitur, Matura, Klausur und Referat plus Musteraufgaben mit Lösungsansätzen

Zitierte Ausgabe: Shakespeare, William: Macbeth. Hrsg. von Barbara Rojahn-Deyk. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2000.

Über die Autorin dieser Erläuterung: Maria-Felicitas Herforth, geboren 1980, Studium der Anglistik und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum (1999–2005), Studienaufenthalt in Großbritannien (2001–2002), 2005−2006 Doktorandin und wissenschaftliche Hilfskraft im Englischen Seminar der Ruhr-Universität Bochum, seit 2009 Studienrätin mit den Fächern Englisch und Deutsch, Autorin von Königs Erläuterungen.

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Die öffentliche Zugänglichmachung eines für den Unterrichtsgebrauch an Schulen bestimmten Werkes ist stets nur mit Einwilligung des Berechtigten zulässig.

2. Auflage 2013

ISBN: 978-3-8044-6973-0

© 2002, 2012 by Bange Verlag GmbH, 96142 Hollfeld Alle Rechte vorbehalten! Titelbild: Orson Welles in der Verfilmung US. 1948 © Cinetext

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INHALT

1. DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK – SCHNELLÜBERSICHT

2. WILLIAM SHAKESPEARE: LEBEN UND WERK

2.1 Biografie

2.2 Zeitgeschichtlicher Hintergrund

Tudor-Ära und Elisabethanisches Zeitalter

Theater- und Kulturszene

Das Elisabethanische Weltbild

2.3 Angaben und Erläuterungen zu wesentlichen Werken

3. TEXTANALYSE UND -INTERPRETATION

3.1 Entstehung und Quellen

3.2 Inhaltsangabe

Akt I (Szene 1–7)

Akt II (Szene 1–4)

Akt III (Szene 1–6)

Akt IV (Szene 1–3)

Akt V (Szene 1–9)

3.3 Aufbau

Kompositionsstruktur

Leitthemen

Leitmotive

Szenenstruktur

3.4 Personenkonstellation und Charakteristiken

Macbeth

Lady Macbeth

Banquo

König Duncan

Malcolm

Macduff

Personenkonstellationen

Bühnengesellschaft

3.5 Sachliche und sprachliche Erläuterungen

3.6 Stil und Sprache

Versform

Dramatische Ironie/Leitmotiv „Schein vs. Sein“

Methaphorik und Leitmotive

3.7 Interpretationsansätze

Das Tragödienmodell des Macbeth

Ehrgeiz und Machtgier als Handlungsmotivation

Tragische Zweideutigkeit im Macbeth

4. REZEPTIONSGESCHICHTE

Theater und Lektüre

Übersetzungen ins Deutsche

Adaption in Ton, Bild und Text

5. MATERIALIEN

Shakespeares As you like it (Akt II, Szene 7)

Troilus und Cressida: Order and Disorder

6. PRÜFUNGSAUFGABEN MIT MUSTERLÖSUNGEN

Task 1 ***

Task 2 ***

Task 3 **

Task 4 ***

LITERATUR

Zitierte Ausgabe

Primärliteratur

Sekundärliteratur

Schülerhilfen

Internet-Adressen

Bedeutende Verfilmungen

1.Das Wichtigste auf einen Blick – Schnellübersicht

Damit sich jeder Leser in unserem Band rasch zurechtfindet und das für ihn Interessante gleich entdeckt, hier eine Übersicht.

Im 2. Kapitel beschreiben wir Shakespeares Leben und stellen den zeitgeschichtlichen Hintergrund dar:

William Shakespeare lebte von 1564 bis 1616 in Stratford-upon-Avon und London.

Die Tragödie des Macbeth ist ein Dokument des berühmten Elisabethanischen Zeitalters (1558–1603) und der anschließenden Zeit.

Macbeth ist eine der vier großen Tragödien Shakespeares und galt in verschiedensten Epochen als blutrünstiges Schauerstück, als kunstvoll gestaltete Parabel, als wahrhaftige Tragödie oder als einzigartige Darstellung und Erörterung der menschlichen Seele.

Im 3. Kapitel bieten wir eine Textanalyse und -interpretation.

Macbeth – Entstehung und Quellen:

1605/1606

Macbeth entsteht unter der Regentschaft James I. von England.

1611

Erste bezeugte Aufführung im „Globe Theatre“, London.

1623

Erste Drucklegung des Macbeth in der Folio-Ausgabe zwischen den Tragödien Julius Cäsar und Hamlet.

Macbeth ist ein Dokument des gesamten geistigen Horizonts der Shakespearezeit. In Macbeth bearbeitet Shakespeare Teile der schottischen Geschichte des 11. Jahrhunderts; Hauptquelle ist Raphael Holinsheds Chronicles of England, Scotlande, and Ireland aus dem Jahre 1577.

Inhalt:

Nach einer erfolgreichen Schlacht wird dem tapferen und ehrenhaften Macbeth von drei teuflischen Hexen in doppeldeutigen Anspielungen die Aussicht auf das Erlangen der Königswürde prophezeit. Macbeths besonderer Ehrgeiz ist angefacht und er ermordet den beliebten König Duncan. Der Königsmord verhilft ihm zur vermeintlichen Erfüllung der Prophezeiung: er wird König. Um diese Position zu halten, regiert er despotisch und lässt vermeintliche Widersacher ermorden. Macbeth isoliert sich zunehmend. Duncans nach England geflüchteter Sohn Malcolm durchschaut auf Initiative des ehrenwerten Macduff die Intrige Macbeths und stürzt ihn in der finalen Schlacht um Dunsinane. Macbeth stirbt im Zweikampf durch Macduff, dessen Familie er zuvor brutal hat ermorden lassen.

Insbesondere Zweierkonstellationen werden zur Spiegelung von charakterlichen Parallelen und Kontrasten genutzt. Wider besseren Wissens begeht Macbeth den Königsmord und somit Verrat an seiner eigenen menschlichen Natur und am von Gott eingesetzten König und der göttlichen Ordnung. Er kann seinen übermäßigen Ehrgeiz nicht zügeln und stürzt in eben diesem Bewusstsein ins Verderben, was ihn zu einem der berühmten tragischen Helden Shakespeares macht.

Chronologie und Schauplätze:

Überschaubare und einsträngige Handlungskonstruktion dem klassischen Fünf-Akt-Schema entsprechend. Akt I: Exposition, beginnende Verkehrung der Ordnung; Akt II: Entfaltung und Steigerung des dramatischen Konflikts; Akt III: Krisis und Peripetie (Höhepunkt und Handlungsumschwung); Akt IV: Fallende Handlung und beginnende Lösung des Konflikts; Akt V: Katastrophe, Fall des tragischen Helden Macbeth, Wiederherstellung der natürlichen Ordnung. Einzelne Szenen weisen aufgrund ihrer speziellen, kunstfertigen Struktur zusätzliche unterhaltende und lehrende Elemente auf.

Die Tragödie spielt hauptsächlich in Schottland. Schauplätze sind das Schloss in Forres, der Wohnsitz der Macbeths in Inverness und das Schloss der Familie Macduff. Der fünfte Aufzug spielt um das Schloss im schottischen Dunsinane. Nur die 3. Szene des 4. Aktes spielt im königlichen Schloss in England.

Personen:

Die Bühnengesellschaft des Macbeth repräsentiert die wirkliche Elisabethanische Gesellschaft in ihren wichtigen Funktionsmitgliedern. Politisch-gesellschaftliche Funktionen sowie Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der „dramatis personae“ führen zum Überlappen von staatlichen und familiären Ereignissen. Alle Personen sind zu Beginn von Macbeth angeführt.

Die wichtigsten Personen sind: Macbeth

Zu Beginn loyaler Anführer des königlichen Heeres,

ermordet König Duncan und wird widerrechtlich König;

regiert despotisch und lässt Widersacher aus dem Weg räumen,

wird von Macduff am Ende getötet.

Lady Macbeth

Ehefrau von Macbeth,

unterstützt ihren Mann bei seinem unrechtmäßigen Tun.

Banquo

hört zusammen mit Macbeth die Prophezeiung der Hexen,

bleibt charakterfest, aber passiv;

wird durch Intrige Macbeths ermordet.

König Duncan

König von Schottland,

beim Volk beliebt und ehrenwert,

wir von Macbeth heimtückisch ermordet.

Malcolm

Sohn König Duncans,

flieht nach Duncans Tod nach England,

kommt auf Drängen Macduffs zurück nach Schottland

und wird König.

Macduff

ehrlich, loyal und unbestechlich;

verbündet sich mit Malcolm gegen Macbeth;

tötet Macbeth und nimmt Rache an seiner getöteten Familie.

3 Hexen und Hecate

prophezeien Macbeth und Banquo,

stehen für die Widernatürlichkeit des Schicksals;

treiben ihr Spiel mit Macbeth:

wiegen ihn durch zweideutige Weissagungen in Sicherheit.

Stil und Sprache Shakespeares:

Shakespeares Dramen sind in erster Linie Sprachdramen. Durch Sprache wird zum einen der Handlungsverlauf vermittelt (Dialog, Brief, Boten) und zum anderen werden Signale über die mentale Verfassung der Figuren (Monolog, Regieanweisung: aside) sowie über Ort und Zeit des Geschehens gegeben. Der recht spärliche Nebentext gibt hauptsächlich über das Auf- und Abtreten der Figuren Auskunft, hin und wieder sind Ortsangaben zu finden. Merkmale der dramatischen Sprache Shakespeares ist die Versform, der Blankvers, die Verwendung der „dramatic irony“ (Leitmotiv „Schein vs. Sein“) sowie die Bildersprache (komplexe Metaphorik und Verwendung von „extended metaphors“).

Interpretationsansätze:

Für eine thematische Interpretation von Macbeth bietet sich die Deutung des Dramas unter folgenden Gesichtspunkten an:

Tragödienkonzeption

die Analyse der seelischen Mechanismen von Ehrgeiz und Machtgier als Handlungsmotivation

die tragische Zweideutigkeit, die Macbeth leitmotivisch kennzeichnet: „Schein und Sein“.

2.William Shakespeare: Leben und Werk

Cobbe-Portrait, zeigt vermutlich William Shakespeare (1564–1616) © ullstein bild – AISA

2.1Biografie

JAHR

ORT

EREIGNIS

ALTER

1564

Stratford-upon-Avon

Am 26. April wird William Shakespeare als ältestes von acht Kindern John und Mary Shakespeares geboren.

1582

Heirat mit Anne Hathaway, Tochter eines bedeutenden Bauern aus der Nähe von Stratford.

18

1583

Geburt der ersten Tochter Susanna.

19

1585

Geburt der Zwillinge Hamnet und Judith.

21

1592

London

Shakespeare wird zum ersten Mal als Theatermann in London erwähnt. Robert Greene, Dramatiker und Gelegenheitsschriftsteller, greift in einer Schrift Schauspieler an, die sich an Dichter hängen und mit deren Texten ihre Erfolge erzielen würden. So insbesondere ein gewisser „Shake-scene“, ein Emporkömmling, der sich mit fremden Federn schmücke, sich mit dem Herzen eines Tigers der Gestalt eines Schauspielers verstecke und meine, er könne Blankverse schreiben. Obwohl Shakespeares Name nur in dem Wortspiel Shake-scene genannt wird, weist u. a. das parodierte Zitat der Tigerherz-Stelle aus Shakespeares Henry VI (I, 4, l. 137) auf den Dramatiker hin. Bereits wenige Wochen später wird dieser Vorwurf jedoch durch den Verweis auf Shakespeares Künstlertum wieder zurückgenommen[1].

28

1593/94

Venus and AdonisThe Rape of Lucrece

29/30

1594

London

Ende 1594 gehört Shakespeare zu den namhaftesten Mitgliedern der Lord Chamberlain’sMen, einer führenden Schauspielertruppe. Shakespeares künstlerische, finanzielle und gesellschaftliche Karriere beginnt.

30

1596

Tod des Sohnes Hamnet. Im Oktober verleiht das „Königliche Wappenamt“ John Shakespeare, Gentleman, und seinen Kindern und Enkeln das Recht, ein vom Amt entworfenes Wappen zu führen.

31

1597

Stratford-upon-Avon

Kauf des Herrensitzes New Place in Stratford.

32

1598

Lob Shakespeares modernen Künstlertums in Francis Meres‘ Palladis Tamia.

33

1599

London

Teilhaberschaft an dem neu errichteten „Globe Theatre“

34

1601

Tod des Vaters John Shakespeare.

36

1603

London

Shakespeares Theatertruppe The LordChamberlain’s Men wird zur königlichen Truppe James’ I (The King’s Men).

38

1609

London

Aufführungen der King’s Men im Blackfriars-Theater.

44

1616

Stratford-upon-Avon

Tod William Shakespeares am 23. April (drei Tage vor seinem 52. Geburtstag). Beisetzung am 25. April in der Holy Trinity Church, Stratford[2].

51

2.2Zeitgeschichtlicher Hintergrund

ZUSAMMENFASSUNG

William Shakespeare (1564–1616) hatte seine produktivste Phase während des Elisabethanischen Zeitalters, jener Epoche der Regierungszeit Elisabeths I. von England (1558–1603) bis hinein in die Ära der Stuarts. Das Elisabethanische Zeitalter gilt als eine der bedeutendsten literarhistorischen Epochen am Beginn der Neuzeit, die bis zur Moderne die englische sowie die europäische Literatur in allen Gattungen, insbesondere im Drama, beeinflusste. Der geistige Horizont der Shakespearezeit ist gekennzeichnet von allgemeinen elisabethanischen Vorstellungen vom Aufbau der Welt, von bestimmten Seinsprinzipien und das Sein beeinflussenden Faktoren (z. B. „the wheel of fortune“) im Übergang von mittelalterlichen und neuzeitlichen Vorstellungen. Die Welt wird von der Korrespondenz ihrer Teile her erfasst, einzelne Phänomene werden durch den Blick auf ihre Parallelen und Relationen zu anderen, analogen Phänomen erörtert.

Tudor-Ära und Elisabethanisches Zeitalter

Am 17. November 1558 trat Elisabeth I., Tochter von Henry VIII. und Anne Boleyn, die Nachfolge ihrer Halbschwester an, der mit Philipp II. von Spanien verheirateten Mary I. von England (1553–1558). Die im Gegensatz zu Elisabeth I. streng katholische Mary I. hatte versucht, durch Verfolgung der Protestanten in den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts den von Henry VIII. durch die anglikanische Kirche ersetzten Katholizismus wieder einzuführen („Bloody Mary“). Als neue Königin von England führte Elisabeth I. die Reformation in der Form der anglikanischen Kirche fort, ließ im Jahr 1587 nach langem Zögern ihre katholische Nebenbuhlerin Maria Stuart hinrichten und erzielte mit der Vernichtung der spanischen Kriegsflotte im Jahre 1588 einen bedeutenden Sieg im Krieg gegen Spanien. Elisabeth I. war die letzte Königin der Tudors. Ihr Nachfolger wurde auf die Empfehlung ihres eng vertrauten politischen Ratgebers Sir William Cecil (1520–1598) hin James VI. von Schottland, der Sohn von Maria Stuart und Lord Darnley. Als James I. von England (Reg. 1603–1625) leitete dieser nach Elisabeths I. Tod am 24. März 1603 die Stuart-Ära ein.

Das Elisabethanische Zeitalter war als Epoche des Übergangs zwischen Mittelalter und Moderne durch die Opposition von konträren Weltanschauungen und Normsystemen geprägt. In einer Zeitspanne von mehr oder weniger dreißig Jahren wechselte England offiziell vom römischen Katholizismus zum Protestantismus, wieder zum Katholizismus und schließlich zurück zum Protestantismus. Jeder dieser Wechsel brachte sowohl Verfolgungen und Tod mit sich als auch eine innere Zerrissenheit. Auf der anderen Seite ermöglichten politische und wirtschaftliche Stabilität sowie allgemeiner Wohlstand eine breite kulturelle Entfaltung beim Adel, in Humanistenkreisen und insbesondere im Bürgertum.

Sowohl nationaler als auch internationaler Markt und Handel erlebten eine Blütezeit und in ganz England stiegen die Populationszahlen der einzelnen Städte. Mit einer Einwohnerzahl von 60.000 im Jahre 1520, von 120.000 im Jahre 1550 und ein Jahrzehnt später sogar von 375.000 war London sowohl die größte als auch die schnellst wachsende Stadt in Europa[3]. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts migrierten aus anderen Teilen Englands jährlich etwa 10.000 Menschen nach London[4]. Durch die von der protestantischen Kirche geforderte Beschäftigung mit der Bibel wurde es außerdem leichter, in den Besitz von Büchern zu gelangen, sodass innerhalb der Bevölkerung ein Aufschwung an Bildung ermöglicht wurde.

Theater- und Kulturszene

Während an den Höfen prunkvolle theatermusikalische Aufführungen und kulturelle Ereignisse aller Art florierten, pflegte man an Schulen und in Universitäten klassische und moderne französische oder italienische Autoren zu übersetzen und zu imitieren. Für die Etablierung des Theaters im Bürgertum waren bestimmte gesellschaftspolitische Ereignisse bedeutsam. Hierzu zählen die Konsolidierung eines sozial anerkannten berufsmäßigen Schauspielerstandes (1572), die Errichtung fester (privater) Theaterbauten neben den Wanderbühnen, die Herausbildung eines alle Schichten umfassenden ständigen kritischen Publikums und damit zusammenhängend die Notwendigkeit publikumsbezogener Theaterpraxis und publikumswirksamer Dramen.

Theater waren ein bedeutsamer Bestandteil städtischen Lebens in London, nicht zuletzt deshalb, weil im Publikum von Lehrlingen und Tagelöhnern bis zu Angehörigen des Hochadels alle Stände vertreten waren. Die ersten Theaterbauten waren das im Jahr 1576 von James Burbage erbaute „Theatre“ und das im folgenden Jahr erbaute „The Curtain“. Neben diesen und anderen nordöstlich gelegenen Theatern existierte jedoch im Süden, in Southwark, eine geschlossene Gruppe Theatergebäude inmitten eines Vergnügungsviertels, zwischen den Attraktionen des Hahnenkampfes, der Bärenhatz oder der Dirnen. In Abständen von etwa hundert Metern befanden sich an diesem Ufergebiet, der Bankside, „The Rose“ (1587), „The Swan“ (1595), das Theater der Shakespeare-Truppe „The Globe“ (1599) und „The Hope“ (1613). Die meisten dieser Theater wurden während der Wirkungszeit Shakespeares (ca. 1590–1612) errichtet, doch auch andere berühmte Künstler, wie etwa Christopher Marlowe, trugen mit bedeutenden Werken ihren Teil zu dieser kulturellen Blütezeit bei.

Das Elisabethanische Weltbild

Für ein umfassendes Verständnis der dramatischen Aussage des Macbeth ist es notwendig, sich einen Einblick in allgemeine Elisabethanische Vorstellungen vom Aufbau der Welt zu verschaffen. Dieses von E. M. W. Tillyard[5] ausführlich dargestellte Elisabethanische Weltbild ermöglicht dem Rezipienten einen solchen Einstieg in den geistigen Horizont der Shakespearezeit. Es verdeutlicht insbesondere den diese Übergangsepoche kennzeichnenden Zusammenhang von mittelalterlichen und neuzeitlichen Vorstellungen. Die folgende Übersicht erläutert die wichtigsten Prinzipien.

Verständnis der Welt als „frame of order“, als universelle Ordnung