Mafia und Büro - Dominik Sommer - E-Book

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Dominik Sommer

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Neuere Ansätze der Organisationssoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Veränderungsprozesse des Menschen durch Organisierung, und speziell deren gesamtgesellschaftliche Bedingtheit. Sozialwissenschaften, die diese Bezeichnung verdienen, denken individuelle und organisatorische Phänomene in Bezug auf Gesellschaft. Die Neomarxisten im speziellen begreifen Gesellschaft als Totalität. Konsequenterweise soll aus dieser Perspektive die These vertreten werden, dass auf Grund der gesellschaftlichen Bedingtheit von jeder Organisationsform, egal ob sie jetzt Büro oder Mafia heißt, gemeinsame Rollen dieser beiden Organisationen in Bezug auf die Gesamtgesellschaft und die in ihr lebenden Individuen bestehen, da beide, Organisationen und Individuen, in einer kapitalistischen Gesellschaftsformation gesellschaftlich geprägte Grundmuster reproduzieren. Oder, positiv ausgedrückt, es Gemeinsamkeiten struktureller Art gibt. Diese Extremthese soll, an Hand von Türks ‚Organisationsrollen in einer kapitalistischen Gesellschaft′ (Türk 1997: 124ff.) als Analyseinstrument, verifiziert oder falsifiziert und damit auch in ihren Grenzen aufgezeigt werden. Als Vergleichsbasis benutze ich eine idealtypische Gegenüberstellung von Mafia und Büro. Es werden also zwei polarisierende Sammelbegriffe, Büro, als heute in unserer Gesellschaft weitverbreitete und stark formalisierte Organisationsform, und Mafia, eine illegale Randerscheinung gesellschaftlicher Organisationsformen, in Bezug auf drei Vergleichskategorien miteinander verglichen. Beide Begriffe werden im weiteren Sinne idealtypisch verstanden. Ich beziehe mich in Bezug auf das Büro auf Max Webers bürokratische Organisation i.w.S. als Form von formaler Organisation. In Bezug auf die Mafia beziehe ich mich auf die Erscheinung organisierter Kriminalität der drei Formen süditalienischer Provenienz; in ihrer Entstehungsgeschichte und ihren Kernmerkmalen herausgearbeitet an Hand von Ciro Krauthausen und Niklas Luhmann (vgl. Kap. 5 und 6). Die Idealtypisierung ist schon aus Gründen der Überbrückung von Historizität und der generellen Vergleichbarkeit notwendig. Ich kann mich dadurch weitestgehend auf eine kurze Genese der beiden Organisationsformen und deren theoretische Strukturmerkmale beschränken. Als Vergleichskategorien dienen: [...]

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Ähnliche


Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.2 Vorgehensweise und Vergleich
2. Organisationstheorie als kritische Theorie der Gesellschaft
3. Organisation als Institution
4. Analyseinstrument
i. Asymmetrische Akkumulation
ii. Auslagerung
iii. Konsensuelle Einbindung
4.2 Empirische Organisationsprinzipien
4.4 Inkludierende Exklusion
4.5 Klaus Türks organisationaler Herrschaftsbegriff
6. Büro als Organisation.
6.3 Webers Menschenbild

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Humboldt-Universität zu Berlin

Sommersemester 2002

Philosophische Fakultät III

Institut für Sozialwissenschaften

Seminar: Neuere Ansätze der Organisationssoziologie

Mafia und Büro

Gemeinsame organisationale Rollen der Komplementärorganisationen Mafia und

Büro innerhalb moderner Gesellschaften aus neomarxistischer Perspektive

Dominik Sommer

Page 3

3

7. Analyse

7.1 Genese von, und Herrschaft in, Mafia und Büro . . . 25

7.2 Klaus Türks Rollen von Mafia und Büro in einer kapitalistischen Gesellschaftsformation . . . . . . 28

7.3 Inkludierende Exklusion in Mafia und Büro . . . 30

8. Synthese . . . . . . . . 31

9. Schluss . . . . . . . . 33

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1. Einleitung

1.1 Kurt Tucholsky: „Das Mitglied“ (Tucholsky 2001: 501f.)

In mein´ Verein bin ich hineingetreten, weil mich ein alter Freund darum gebeten, ich war allein.

Jetzt bin ich Mitglied, Kamerad, Kollegedas kleine Band, das ich ins Knopfloch lege, ist der Verein.

Wir haben einen Vorstandspräsidenten und einen Kassenwart und Referenten und obendrein

den mächtigen Krach der oppositionellen Minorität, doch die wird glatt zerschellen in mein´ Verein.

Ich bin Verwaltungsbeirat seit drei Wochen. Ich will ja nicht auf meine Würde pochenich bild mir gar nichts ein ... Und doch ist das Gefühl so schön, zu wissen: sie können mich ja gar nicht missen in mein´ Verein.

Da draußen bin ich nur ein armes Luder, Hier bin ich ich - und Mann und Bundesbruder in vollen Reihn. Hoch über uns, da schweben die Statuten. Die Abendstunden schwinden wie Minuten in mein´ Verein.

In mein´ Verein werd ich erst richtig munter. Auf die, wo nicht drin sind, seh ich hinunterwas kann mit denen sein? Stolz weht die Fahne, die wir mutig tragen. Auf mich könn´ Sie ja ruhig "Ochse" sagen, da werd ich mich bestimmt nicht erst verteidigen.