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E-Book basiert auf: 8. Auflage 2021
Die Königin des Sommers kennenlernen mit dem MARCO POLO Reiseführer Apulien Durchtanzte Sommernächte oder spannendes Sightseeing-Programm? In Apulien kannst du beides haben! Nicht umsonst wird Italiens Stiefelabsatz auch „Regina dell’Estate“, also Königin des Sommers genannt. Wo die Beachpartys schon am Nachmittag beginnen und eindrucksvolle Kalksteinwände über blauem Meer fantastische Fotospots bereithalten, verbringst du mit dem MARCO POLO Reiseführer Apulien genau den Urlaub, den du dir wünschst!
Apuliens schönste Seiten? Mit den MARCO POLO Erlebnistouren schnell entdeckt!
Mit dem Auto zum abgelegenen Küstenspot an der Adria, zu Fuß durch orientalische Städtchen inmitten von Olivenhainen oder mit dem Rad zu verborgenen Behausungen und Kirchen in märchenhaften Grotten – und danach: Antipasti schlemmen und eisgekühlten Espresso genießen. Egal, wie du deinen Urlaub am liebsten verbringst, „La Puglia“ hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. 
Lass dich von den Erlebnistouren in deinem MARCO POLO Reiseführer Apulien inspirieren und stell dir deinen Traumurlaub zusammen!
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Seitenzahl: 160
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DIE REGIONEN IM ÜBERBLICK
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DER GARGANO
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Peschici
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Rund um Peschici
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Vieste
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Rund um Vieste
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Lucera
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Trabucchi
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IN UND UM BARI
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MARCO POLO Highlights
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Bari
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Rund um Bari
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Trani
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Rund um Trani
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Gravina in Puglia
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Rund um Gravina in Puglia
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IM LAND DER TRULLI
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MARCO POLO Highlights
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Brindisi
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Rund um Brindisi
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Ostuni
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Martina Franca
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Alberobello
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Rund um Alberobello
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Taranto
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Rund um Taranto
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DER SALENTO
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MARCO POLO Highlights
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Lecce
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Rund um Lecce
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Otranto
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Rund um Otranto
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Gallipoli
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Rund um Gallipoli
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ERLEBNISTOUREN
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Apulien perfekt im Überblick
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In die Grotten von Massafra, Matera und Gravina in Puglia
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Über den Tavoliere in den nordwestlichen Apennin
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Per Rad von Lecce ans Meer
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In der Foresta Umbra auf dem Gargano
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GUT ZU WISSEN
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Die Basics für deinen Urlaub
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Ankommen, Weiterkommen, Im Urlaub, Feste & Events, Notfälle, Wettertabelle
Spickzettel Italienisch
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Erlebnistouren >>>>
© huber-images: G. Simeone
Strand von Gallipoli
Am besten schmeckt die burrata superfrisch direkt aus einer Käserei, z.B. von Sanguedolce >>>>
Einige der typischen Fischfanghütten am Gargano sind heute Restaurants, etwa Mimi bei Peschici. >>>>
Zum Sundowner treffen sich alle auf der Altstadtmauer von Gallipoli. >>>>
Ein bisschen wie Schneewittchen und die sieben Zwerge? Auf jeden Fall urig und gemütlich. >>>>
Unter phantastischen Lichtarchitekturen feiern die Menschen ihre Dorfheiligen, und du feierst mit. >>>>
Getanzt wird zwischen den einzigartigen Kalkgebilden in der riesigen Tropfsteinhöhle Castellana Grotte. >>>>
Erfunden im Salento: der caffè in ghiaccio aus eisgekühltem Espresso und süßer Mandelmilch. Besonders lecker im Caffè Martinucci n Gallipoli. >>>>
© huber-images: L. Vaccarella
Lecce >>>>
Barockes Dekorfeuerwerk aus Stein an Kirchen und Palästen, schicke Läden, coole Studentenstadt und heute Touristenhotspot.pTipp: Besonders ergiebig ist die Fassade von Santa Croce mit züngelnden Drachen und schleppenden Soldaten Karte Der Salento
Foresta Umbra >>>>
Ein kleines, graues Reh ist das Wahrzeichen dieses großen, schattigen Buchenwalds auf dem Gargano, ein toller Kontrast zu den sonnenverwöhnten Stränden am Meer. Karte Der Gargano
Polignano a Mare >>>>
Der Bilderreigen zu Apulien beginnt mit diesem alten Küstenstädtchen auf einem Klippensockel über der blauen Adria.pTipp: Das ultimative Bild vom Fels mit den Häusern obendrauf gibt’s vom Lungomare Domenico Modugno aus Karte In und um Bari
Locorotondo >>>>
Das fruchtbare Itria-Tal punktet, abgesehen von den trulli, mit weiß getünchten Städten. Zu dieser Stadt gehört ein guter Weißwein.pTipp: Von Martina Franca kommend hast du über Rebgärten hinweg die schönste Sicht auf die Altstadt Karte Im Land der Trulli
Castel del Monte >>>>
Ein achteckiger Grundriss mit acht achteckigen Türmen, mehr Landmarke als Festung: Die rätselhafte Stauferburg thront als Krone Apuliens über der Landschaft.pTipp: Mit dem Fischaugen-Effekt bekommst du die achteckige Dachöffnung überm Innenhof gut ins Bild Karte In und um Bari
Alberobello >>>>
Für Menschen oder Schlümpfe? Eine ganze Stadt aus 1500 kuriosen Trulli–Häuschen.pTipp: Die beste Totale aufs Zipfelmeer bietet die Panoramaterrasse Santa Lucia Karte Im Land der Trulli
Cattedrale San Nicola Pellegrino >>>>
Schönste Romanik, und alle sollten die stolze Kathedrale von Trani weithin sehen, von der Stadt, aber vor allem vom Meer aus. Karte In und um Bari
Ori di Taranto >>>>
Fein ziselierte Ohrringe, Haarreifen, Ringe, Arm- und Halsschmuck – ihre wunderbaren Goldschätze nahmen die Damen der Antike mit ins Grab. Karte Im Land der Trulli
Sassi di Matera >>>>
Noch 1950 armselige Wohngrotten für 20 000 Menschen, heute als Unesco-Welterbe und europäische Kulturstadt gefeiert (Foto).pTipp: Für die Totale der Sassi by Night geht‘s zum Belvedere Timone im Parco della Murgia (15 Min. mit dem Auto) Karte In und um Bari
Notte della Taranta >>>>
In einer Augustnacht bringt der hypnotische Rhythmus der archaischen Pizzica-taranta-Musik erstklassige Weltmusiker und Tausende Feierlustige nach Melpignano. Karte Gut zu wissen
(f A2) Faltkarte (f a2) Zusatzkarte auf der Faltkarte (0) Außerhalb des Faltkartenausschnitts
Besser Planen, mehr erleben! Mehr zu unseren digitalen Extras findest Du hier: go.marcopolo.de/app/apu
© huber-images: M. Arduino
Strand bei Peschici
© huber-images: F. Carassale
Unter der Erde wirst du nicht nass: Mit den Eigentümern eines Altstadtpalazzos geht es im Museo Ipogeo Spartano auf Entdeckungstour in die Kellergewölbe und durch die 2800 Jahre alte Siedlungsgeschichte der Stadt.Im Land der Trulli
In den Ausstellungsräumen der vielen Werkstätten und in den kleinen Läden in Grottaglie (Foto) kannst du während eines Regenschauers wunderbar zwischen bemalten Schalen, Tellern, Krügen, Windlichtern, den pumi genannten, Glück bringenden Balkonknospen und Figuren stöbern.Im Land der Trulli
Mit dem Führer aus dem Kirchenshop, der die einzelnen Szenen erläutert, arbeitet man sich durch den großen farbigen Bilderreigen aus dem Neuen Testament, angefangen mit der Apokalypse – ein aufregender Zeitvertreib im Trockenen in Santa Caterina in Galatina.Der Salento
Der Regen prasselt auf das Glasdach, unter dem sich die einmalige Kakteensammlung La Cutura ausbreitet, die Salvatore Cezzi aus aller Welt zusammengetragen hat. In dem ehemaligen, in Gärten gebetteten Gutshof nahe bei Otranto im Salento lässt sich auch gut speisen.Der Salento
Endlich Zeit, um in der traditionsreichen Cantina Produttori Vini Manduria geruhsam diesen berühmten, üppigen Rotwein zu verkosten – und auch das reich bestückte Wein- und Bauernmuseum im Kellergeschoss lohnt.Im Land der Trulli
© DuMont Bildarchiv: T. Anzenberger
Im Sommer heizen die Pizzica-Gruppen mit ihrem Tamburello-Rhythmus die Feste in den Dörfern des Salento an, der Höhepunkt ist das Megakonzert zur Notte della Taranta, und alles ohne Eintritt.Gut zu Wissen
Ende Juli, Anfang August vibriert das hübsche, alte Hafenstädtchen Giovinazzo nahe Bari unter den Beats der Rockbands, die drei Tage lang in der Altstadt und auf dem Festplatz am Stadtrand aufspielen.Bari und das Umland
Grandios und gratis sind die luminarie, Lichtinstallationen (Foto), mit denen die Dörfer und Stadtzentren zu den sommerlichen Patronatsfesten geschmückt werden, etwa beim Fest des Sant’Elia in Peschici. Allenfalls ziehen ehrenamtliche Festhelfer mit einer Spendenbüchse durch die Menge.Gargano
Hier und dort finden sich, meist verborgen in Olivenhainen, die Spuren von frühgeschichtlichen Lebensformen, etwa die Dolmen genannten Megalithgräber, stille Zeugen einer archaischen Sakralität und völlig frei zugänglich.Apulien verstehen
Offene Tage zum Nulltarif oder sehr reduziert in den staatlichen Museen und Ausgrabungsstätten: für junge Besucher bis 18 Jahren immer frei, zwischen 18 und 25 Jahre 2 Euro, von Oktober bis März an jedem 1. Sonntag im Monat frei für alle – etwa die Ausgrabungen der uralten Siedlung Egnazia gleich am Meer.
© mauritius images: M. Kostner
Kaum hat man sich hineingetraut in diese magische Unterwelt, das größte Tropfsteinhöhlenlabyrinth Italiens, da geht es hinab in die Schlucht mit der riesigen Zyklopengruppe. Der Streifzug durch die Grotta del Trullo führt durch eine Reihe von Höhlen in eine faszinierende Märchenwelt aus Kalkablagerungen.Im Land der Trulli
Du darfst mit Meeresbiologen auf deren Katamaran mitfahren: Im Meer vor Taranto sichten sie Delphine, erforschen und beschützen sie. Doch man muss sich rechtzeitig anmelden.Im Land der Trulli
Durch das Autofenster siehst du Löwen unter Olivenbäumen dösen und Giraffen durch das Parkgelände staksen. Zum großen Safarizoo nahe bei Fasano gehört auch der Spaßpark Fasanolandia mit Looping- und Achterbahnen. Im Hochsommer ist hier viel los.Im Land der Trulli
Tolle alte Dampf- und Dieselloks, Güterwagen, die einst in Apulien unterwegs waren – das Museo Ferroviario von Lecce gefällt kleinen und großen Eisenbahnfans.Der Salento
Das größte Spaßbad Apuliens, der Splash Parco, lockt mit unzähligen Attraktionen wie Riesenrutschen, Kamikaze, Mini-Kart-Piste, Wasserskooter und Riesenwellen und liegt ca. 3 km nördlich von Gallipoli an der Küstenstraße bei Santa Maria al Bagno/Rivabella. Einfach immer den Ausschilderungen folgen.Der Salento
© mauritius images/imagebroker: M. Jung
Die Südküste des Stiefelsporns bietet ein phantastisches Relief aus hohen Kalkwänden überm blauen Meer mit kleinen Sand- und Kieselstränden. Ein besonders schöner ist die Spiaggia Vignanotica nahe Mattinata.Der Gargano
In der zerklüfteten Landschaft Murge tarantine verstecken sich bei den Städten Massafra, Mottola und Gravina in Puglia uralte Höhlendörfer und teils mit Freskenresten geschmückte Grottenkirchen, die man auf spannenden Touren besichtigen kann, z. B. in Massafra (Foto).Im Land der Trulli
Unter der mittelalterlichen Normannenherrschaft entwickelte sich eine bedeutende Kirchenarchitektur, die apulische Romanik. Eine der schönsten Kirchen hütet das Kleinstädtchen Troia über dem Tavoliere.Gargano
Mangiare la Puglia, Apulien mit dem Gaumen kennenlernen: die typischen Gemüse- und Obstkonserven, bestes Olivenöl, Weine, Käse und Gebäck, Straßenrestaurants mit Meeresfrüchten und Grillfleisch auf der Schlemmerwoche Mercatino del Gusto Anfang August in Maglie.Der Salento
Unter dem Stauferkaiser Friedrich II. wurden in den Küsten- und auch Landstädten mächtige Kastelle erbaut. Einzigartig ist das achteckige Castel del Monte, auch Wahrzeichen Apuliens.In und um Bari
© huber-images: A. Pavan
Zwei Ape-Roller in Bovino
© huber-images: M. Fallero
Porto Selvaggio – eine der wunderschönen Felsbucht am Ionischen Meer
Wer ist die Schönste im ganzen Land? La Puglia! Apulien ist zur Regina dell’Estate aufgestiegen, zur Königin des italienischen Sommers. Inzwischen toppt Italiens Stiefelabsatz mit seiner 836 km langen Küste alle angesagten Sommerspots des Lands. Die steilste Karriere als Urlaubsziel verzeichnet Gallipoli tief unten im Salento. Hier beginnen schon am Nachmittag die Beachpartys. Popgrößen und DJs bestreiten das sommernächtliche Konzertprogramm. Und die Boutiquen auf der orientalisch anmutenden Altstadtinsel des Küstenstädtchens lassen keine Wünsche offen.
Rollen wir Apulien von seiner südlichsten Spitze auf, eben dem Salento, mit seinen vielfältigen Stränden – mal abenteuerliche Klippen, mal glatte Kiesel, mal feiner Sand. Badeorte wechseln sich mit alten Hafenstädtchen ab. Urbaner Höhepunkt ist die wunderschöne Barockstadt Lecce im Innern des Salento – mit ihrer Universität, ihren Bars, Restaurants und schicken Läden. Zur Hochsaison Ende Juli/Mitte August wird es an den Stränden um Gallipoli oder Otranto sehr voll. Wem das zu viel wird, der kann ins Landesinnere ausweichen und findet dort endlose Olivenhaine, beschauliche Ortschaften und Trattorien mit guter Küche.
Auf den Salento folgt die Valle d’Itria, eine Gartenlandschaft mit Weinbergen, Feigen-, Oliven- und Mandelbäumen. Zwischen den Baumwipfeln ragen die Spitzdächer der runden trulli hervor, der wohl drolligsten Häuschen im Süden. Tausende gibt es davon, mit Alberobello sogar eine ganze Stadt. Dazu gesellen sich Morgenlandstädtchen wie Ostuni, Locorotondo und Cisternino mit ihren in strahlendem Weiß gekalkten Häuserwürfeln. Hier konzentrieren sich auch die Masserien, hochherrschaftliche alte Gutshöfe, heute oft in luxuriöse Traumhotels umgewandelt.
© DuMont Bildarchiv: T. Anzenberger
Aus früher landwirtschaftlich betriebenen Masserien wurden teils wunderschöne Hotels
Zwei Meere umspülen Apulien, das Ionische im Westen und die Adria im Osten, fast überall blau und sauber. An der Adriaküste liegt die Regionalhauptstadt Bari, mit 330 000 Einwohnern eine süditalienische Großstadt mit zersiedelten Randbezirken und sozialen Problemen, aber auch einem pulsierenden Zentrum aus Altstadt und Hafen. Hier stößt man im Gassengewirr auf zwei mittelalterliche Wahrzeichen Apuliens, die eindrucksvolle romanische Kathedrale und das Kastell aus der Zeit der Staufer und Normannen. Auch der schönste Fleck an der Adria gehört zu Apulien – der hohe, bewaldete Gargano, Sporn des italienischen Stiefels, mit Strandbuchten vor weißen Kalkwänden und hübschen Klippenstädtchen wie Peschici und Vieste, wo im Sommer die Post abgeht.
Durchs Landesinnere zieht sich ein karstiger, leicht ansteigender Rücken: Murgia, auch Le Murge genannt. Wasser hat hier riesige Höhlen gegraben, die sogenannten gravine. Wer der Spur der Steine ein paar Kilometer weiter in die Nachbarregion Basilikata folgt, gelangt in eine ganze Stadt aus Steingrotten, die Sassi von Matera. 2019 war dieses Unesco-Welterbe europäische Kulturhauptstadt. Ebenso auf der Unesco-Liste steht das Castel del Monte, die „Krone Apuliens“. Fest mit diesem Ort verbunden ist der Stauferkaiser Friedrich II. (1194–1250), der Apulien zu seinem Lebensmittelpunkt wählte. Nach ihm sind Feste, Weine und sogar das Kohlekraftwerk von Brindisi benannt.
Vor Jahren wurde das versteinerte Skelett eines sehr frühen Apulienbewohners in einer Höhle bei Altamura gefunden – älter als der Neandertaler! Alte Kulturvölker lebten hier: die Daunier, die Peuketier und Messapier, die alle schöne und geheimnisvolle Schätze hinterlassen haben. Im 8.–4. Jh. v. Chr. gingen die Griechen hier an Land. Taranto wurde das Zentrum der Magna Grecia. Es begann eine Blütezeit mit regem Handel im Mittelmeerraum und raffiniertem Kunsthandwerk, das heute die Vitrinen im Museum Tarantos zum Strahlen bringt. In der Römerzeit wurde der Hafen Brindisi das Handelstor zum Orient, Apulien die Korn- und Ölkammer Roms. Im Mittelalter gaben sich hier Byzantiner, Araber, Normannen und Staufer die Klinke in die Hand. Händler, Pilger und Kreuzfahrer zogen durch Apulien. Es folgten französische und spanische Dynastien, vom Meer drohten Sarazenen- und Türkenüberfälle und derweil wurden weiter Geschäfte gemacht – arm war Apulien nie.
Apulien ist angesagt, aus guten Gründen: das Meer, das mediterrane Essen, der Wein, das Öl, die allgegenwärtigen taralli. Designmagazine zeigen apulischen Style: alte und neue Keramik, Tischplatten oder Lampen aus feinst geschliffenem Stein, handgewebte Stoffe, minimalistische Architektur – archaisch mediterran, zugleich modern und lässig. Man achtet darauf, die Küsten nicht weiter zuzubauen, und gewinnt Energie aus Sonne und Wind. Es ist die ewige Magie des Südens: Während mittags unter gleißender Sonne alles stillzustehen scheint, erwacht am Abend das pralle Leben. Die pizzica zaranta bringt die Plätze zum Tanzen. Aus den Trattorien steigen verlockende Düfte auf. Und bei den Patronatsfesten verwandeln unzählige Lichter die Dörfer in märchenhafte Festsäle.
2000–1000 v. Chr.
Einwanderungen von Balkanvölkern: Daunier, Peuketier und Messapier
8.–4. Jh. v. Chr.
Hellenistische Kultur in der gesamten Region
ab 3. Jh. v. Chr.
Römerzeit: Bau der Via Appia bis Brindisi
ab 4. Jh. n. Chr.
Verbreitung des Christentums
11.–13. Jh.
Blütezeit unter Friedrich II.
13.–18. Jh.
Herrschaft der französischen Anjou-Dynastie und des spanischen Hauses Aragon
1861
Entstehung des italienischen Nationalstaats
1922–45
Faschismus: Im Salento warten viele italienische Juden auf die Reise ins Exil
ab 1950
Auswanderungswelle nach Norditalien, Belgien, Deutschland und in die Schweiz
1990er-Jahre
Balkankrise: Boatpeople vor Brindisi und Otranto
2017
Apulien überflügelt in der Touristengunst Sizilien
2019
Matera wird europäische Kulturhauptstadt
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