Maria in der Hafenkneipe - Willem Elsschot - E-Book

Maria in der Hafenkneipe E-Book

Willem Elsschot

0,0
14,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein regennasser, kalter Wintertag – und Feierabend für Frans Laarmans. Er hat die besten Vorsätze und will schnurstracks nach Hause. Da kommen ihm drei afghanische Matrosen in die Quere. Sie halten ihm den Boden einer Zigarettenschachtel unter die Nase, worauf in Krakelschrift der Name »Maria« und eine Adresse stehen. Eine Dame von zweifelhaftem Ruf? Laarmans lässt alle Vorsätze fahren und geht mit den drei Fremdlingen auf die Suche. Als gegen Mitternacht ihre abenteuerliche Reise durch die Gassen Antwerpens endet, sind sie nicht nur Freunde geworden, sondern haben zu ihrer eigenen Überraschung auch allerlei Glaubensrätsel und Kulturdifferenzen gelöst, für die andere mehr als ein Leben brauchen. Elsschot, der mit Käse auch auf den deutschen Bestsellerlisten stand, zeigt sich hier von seiner besten heiter-nachdenklichen Seite. Maria in der Hafenkneipe gilt als sein Vermächtnis und wurde 1948 mit dem belgischen Staatspreis ausgezeichnet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 80

Veröffentlichungsjahr: 2020

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Über dieses Buch

Ein regennasser, kalter Wintertag. Da kommen Laamans drei afghanische Matrosen in die Quere: Wer ist »Maria«? Eine Dame von zweifelhaftem Ruf? Laamans lässt alle Vorsätze fahren und geht mit auf die Suche. Am Ende haben sie zu ihrer eigenen Überraschung allerlei Glaubensrätsel und Kulturdifferenzen gelöst, für die andere mehr als ein Leben brauchen.

Zur Webseite mit allen Informationen zu diesem Buch.

Willem Elsschot (1882–1960) schrieb in seiner Freizeit höchst erfolgreiche Romane, ohne dass seine Familie etwas davon ahnte. Seine Romane sind Klassiker, die in den Niederlanden und in Belgien ungebrochene Popularität genießen und nichts von ihrer Frische und ihrem Humor eingebüßt haben.

Zur Webseite von Willem Elsschot.

Gerd Busse (*1959) ist neben seinem Hauptberuf als promovierter Sozialwissenschaftler seit vielen Jahren als Publizist und Übersetzer aus dem Niederländischen tätig.

Zur Webseite von Gerd Busse.

Dieses Buch gibt es in folgenden Ausgaben: Hardcover, E-Book (EPUB) – Ihre Ausgabe, E-Book (Apple-Geräte), E-Book (Kindle)

Mehr Informationen, Pressestimmen und Dokumente finden Sie auch im Anhang.

Willem Elsschot

Maria in der Hafenkneipe

Erzählung

Aus dem Niederländischen von Gerd Busse

E-Book-Ausgabe

Unionsverlag

HINWEIS: Ihr Lesegerät arbeitet einer veralteten Software (MOBI). Die Darstellung dieses E-Books ist vermutlich an gewissen Stellen unvollkommen. Der Text des Buches ist davon nicht betroffen.

Impressum

Die Originalausgabe erschien 1946 beim Verlag Van Kampen, Amsterdam.

Die Übersetzung dieses Buches wurde gefördert durch den Flämischen Literaturfonds.

Originaltitel: Het Dwaallicht (1946)

© 2018 Erven A. De Ridder en Pelckmans uitgevers nv, Kalmthout

© by Unionsverlag, Zürich 2022

Alle Rechte vorbehalten

Umschlag: Vectorstock

Umschlaggestaltung: Peter Löffelholz

ISBN 978-3-293-30776-6

Diese E-Book-Ausgabe ist optimiert für EPUB-Lesegeräte

Produziert mit der Software transpect (le-tex, Leipzig)

Version vom 03.06.2022, 17:57h

Transpect-Version: ()

DRM Information: Der Unionsverlag liefert alle E-Books mit Wasserzeichen aus, also ohne harten Kopierschutz. Damit möchten wir Ihnen das Lesen erleichtern. Es kann sein, dass der Händler, von dem Sie dieses E-Book erworben haben, es nachträglich mit hartem Kopierschutz versehen hat.

Bitte beachten Sie die Urheberrechte. Dadurch ermöglichen Sie den Autoren, Bücher zu schreiben, und den Verlagen, Bücher zu verlegen.

http://www.unionsverlag.com

[email protected]

E-Book Service: [email protected]

Unsere Angebote für Sie

Allzeit-Lese-Garantie

Falls Sie ein E-Book aus dem Unionsverlag gekauft haben und nicht mehr in der Lage sind, es zu lesen, ersetzen wir es Ihnen. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn Ihr E-Book-Shop schließt, wenn Sie von einem Anbieter zu einem anderen wechseln oder wenn Sie Ihr Lesegerät wechseln.

Bonus-Dokumente

Viele unserer E-Books enthalten zusätzliche informative Dokumente: Interviews mit den Autorinnen und Autoren, Artikel und Materialien. Dieses Bonus-Material wird laufend ergänzt und erweitert.

Regelmässig erneuert, verbessert, aktualisiert

Durch die datenbankgestütze Produktionweise werden unsere E-Books regelmäßig aktualisiert. Satzfehler (kommen leider vor) werden behoben, die Information zu Autor und Werk wird nachgeführt, Bonus-Dokumente werden erweitert, neue Lesegeräte werden unterstützt. Falls Ihr E-Book-Shop keine Möglichkeit anbietet, Ihr gekauftes E-Book zu aktualisieren, liefern wir es Ihnen direkt.

Wir machen das Beste aus Ihrem Lesegerät

Wir versuchen, das Bestmögliche aus Ihrem Lesegerät oder Ihrer Lese-App herauszuholen. Darum stellen wir jedes E-Book in drei optimierten Ausgaben her:

Standard EPUB: Für Reader von Sony, Tolino, Kobo etc.Kindle: Für Reader von Amazon (E-Ink-Geräte und Tablets)Apple: Für iPad, iPhone und Mac

Modernste Produktionstechnik kombiniert mit klassischer Sorgfalt

E-Books aus dem Unionsverlag werden mit Sorgfalt gestaltet und lebenslang weiter gepflegt. Wir geben uns Mühe, klassisches herstellerisches Handwerk mit modernsten Mitteln der digitalen Produktion zu verbinden.

Wir bitten um Ihre Mithilfe

Machen Sie Vorschläge, was wir verbessern können. Bitte melden Sie uns Satzfehler, Unschönheiten, Ärgernisse. Gerne bedanken wir uns mit einer kostenlosen e-Story Ihrer Wahl.

Informationen dazu auf der E-Book-Startseite des Unionsverlags

Inhaltsverzeichnis

Cover

Über dieses Buch

Titelseite

Impressum

Unsere Angebote für Sie

Inhaltsverzeichnis

MARIA IN DER HAFENKNEIPE

1 – Ein elender Novemberabend, mit einem Nieselregen, der auch …2 – Es stand sicher in den Sternen geschrieben …3 – Nummer fünfzehn erweist sich als ein Laden …4 – Hier, bei dieser kleinen Grünanlage, in der ein …5 – Auch wenn diese Maria van Dam wie verhext …6 – Nun, da sich die störenden Gäste in Rauch …

Mehr über dieses Buch

Über Willem Elsschot

Über Gerd Busse

Andere Bücher, die Sie interessieren könnten

Zum Thema Niederlande

Zum Thema Weihnachten

Zum Thema Meer

Zum Thema Schenken

Zum Thema Belgien

Für Paul und Jan Veen

1

Ein elender Novemberabend, mit einem Nieselregen, der auch die Tapfersten von der Straße fegt. Und meine Stammkneipe liegt, leider, zu weit im Westen, um gegen den nasskalten Vorhang anzukämpfen. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit, denn die Jahre entfliehen, werde ich diesmal nach Hause gehen, wo man mein vorzeitiges Eintreffen als einen Schritt auf dem Weg zur Einkehr betrachten wird. Aller Anfang ist schwer, und besser spät als nie, wird meine Frau sagen. Doch erst noch eine Zeitung für heute Abend, am Ofen, denn wenn ich nicht lese, lässt mein Schweigen meine Hausgenossen frösteln. Ach, ich kann gut verstehen, dass nichts so bedrückend ist wie die Anwesenheit eines Mannes, der vor sich hin starrt, als ob er allein wäre, der nie einen Scherz erzählt noch jemandem auf die Schulter klopft, um ihm für seine schlechten Tage Mut zu machen, der niemals fragt, wie es geht oder ob man glücklich ist.

Hier ist mein Laden, in den ich schon seit Jahren gehe und wo ich das alte Fräulein zum zehntausendsten Mal sagen höre, was sie über das Wetter denkt. Ja, gebe ich zu, Regen. Nieselregen, präzisiert sie. Ja, eigentlich Nieselregen. Denn ich würde diesem Stalagmiten, dessen allmähliche Entstehung ich aus der Nähe verfolgt habe, um nichts in der Welt zu widersprechen wagen.

»Schauen Sie mal, drei Reiskacker.« Und mit diesem hängenden Schneidezahn, der nicht fallen will, zeigt sie auf die Straße hinaus.

Tatsächlich, als ich nach draußen komme und meinen Kragen für den Trab zur Straßenbahn hochschlage, wird mein Anlauf von drei Schwarzen aufgehalten, die mir den Weg versperren. Die Besatzung eines Indienfahrers, so wie man sie hier öfter herumschlendern sieht. Augen wie Gazellen, langes, pechschwarzes Haar, ein Baumwollanzug, der mich schaudern lässt, und ein schwarzer Prunkmantel wie für eine festliche Gelegenheit. Einer trägt ein Mützchen, ist etwas größer als seine Kameraden und scheint der Anführer der Gesellschaft zu sein. Ehrlich gesagt machen sie gar nicht so viel her, denn wir sind diese malerischen Herumtreiber hier gewohnt. Alles schon da gewesen. Und ich will schließlich nach Hause, auch wenn es dort nichts gibt, was mich lockt.

»Sir«, sagt der Anführer mit schmeichelndem Blick und einem verführerischen Lächeln.

Sofort drückt er mir ein Stückchen Pappe in die Hand, deutet mit seinem zarten Zigarillofinger darauf und fragt: »Where?«

Will man nicht vereinnahmt werden, ist es angezeigt, in einem solchen Fall höflich »Entschuldigen Sie bitte« zu sagen, kurz zu lächeln und sofort weiterzugehen, als ob man in Eile ist, denn der wahre Gentleman muss in erster Linie die Kunst beherrschen, sich die Meute vom Leib zu halten. Ich weiß das schon eine ganze Weile, bin jedoch sicher zu alt, um mich noch dem neuen, sachlichen Stil anzupassen, denn ich nehme das Ding so gottergeben in Empfang, wie es der erstbeste Trottel tun würde. Die Schwarzen stehen neben mir und warten.

Bei näherer Betrachtung erweist es sich als der Boden einer Zigarettenschachtel. Mit Bleistift ist darauf ein krakeliger Text eingeritzt, aus dem ich auf den ersten Blick unmöglich schlau werden kann. Dann also kurz zum Ladenfenster, wo es heller ist. Und nach einer letzten Anstrengung entziffere ich das Rätsel: Maria van Dam, Kloosterstraat 15.

Meine Zeitungsfrau, neugierig, wie sie ist, öffnet die Tür und stellt mir ihre Kanzlei zur Verfügung.

»Kommen Sie herein, Mijnheer Verbruggen, hier sehen Sie besser. Und was haben sie gefragt?«

Sie verwechselt mich schon seit dreißig Jahren mit einem anderen, und jetzt lohnt es die Mühe nicht mehr, ihr zu sagen, dass ich Laarmans heiße. Wenn der Tag gekommen sein wird, an dem ich keine Zeitung mehr kaufe, soll sie ruhig eine Träne um Verbruggen vergießen.

»Where is it, Sir?«, fragt die sanfte Stimme zum zweiten Mal.

Zum Teufel, so einfach ist das nicht. Wie kann ich diesem schwarzen Bruder begreiflich machen, wo genau die Kloosterstraat liegt? Ich sollte einen Plan zeichnen, doch unsere geometrischen Linien haben für sie womöglich keinerlei Bedeutung. Also werde ich versuchen, es kurz zu erklären.

»This way. Dritte rechts, zweite links, erste rechts und dann eine Straße … eine Straße …« Wie sagt man bloß »schräg« auf Englisch? Denn die letzte Straße, die wir brauchen, geht ebenso wenig rechts wie links ab. Außerdem ist es eine hinterhältige Straße voller Windungen. »Und dann nicht rechts und nicht links«, fahre ich fort, »sondern eine Straße …« Und ich fange an, mich so gewaltig ins Zeug zu legen, dass schon bald die Passanten dem Regen trotzen, einen Kreis bilden und uns mit Interesse beobachten. Kurzfassen, denn ich stehe hier wie ein Impresario, mit meiner Zeitungsfrau im Rücken. »Look here.« Und vornüberbeugend mache ich mit meinem Unterarm eine wellenförmige Bewegung, woraufhin die Zuschauer auf den Boden schauen, als ob ich dort etwas hingestreut hätte. »Do you understand?« Denn wenn sie es nicht begreifen, kann ich ihnen auch nicht helfen.

»Yes, Sir, thank you«, versichert der hübsche Mann mir gegenüber mit einer zierlichen Verbeugung, während seine beiden Kameraden in meinem Gesicht zu lesen versuchen, ob meine Absichten auch aufrichtig sind. Einer sagt etwas in einer sehr fremden Sprache, der Anführer antwortet ihm, und ich merke, dass der Eindruck günstig ist. So günstig, dass der Mann mit der Mütze kurz in seinem Mantel kramt und mir eine Schachtel Zigaretten reicht, von derselben Marke wie das Visitenkärtchen mit der Marienbotschaft. Wirklich, ein Trinkgeld fehlte mir noch.

»For you, Sir«, sagt er.