Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Claudia Schlotmann ist eine Frau mit vielen Geheimnissen. Hinter der Fassade einer charmanten und erfolgreichen Frau verbirgt sich eine skrupellose Serienkillerin, die sich durch das Leben kämpft, indem sie diejenigen eliminiert, die ihr im Weg stehen. In ihrem düsteren Keller errichtet sie Mauern aus Mörtel und Zement – nicht nur aus Steinen, sondern auch aus den Leichnamen ihrer Opfer. Doch als der attraktive Thorben Lehnert in ihr Leben tritt, ändert sich alles. Claudia fühlt sich von ihm angezogen und in einer Welt aus Lust und Tod gerät ihre Kontrolle ins Wanken. Während sie in einem Spiel aus Verführung und Geheimnissen immer tiefer in die Abgründe ihrer eigenen Dunkelheit eintaucht, beginnt Thorben, ihr zu misstrauen. Die beiden verstricken sich in einem gefährlichen Tanz, in dem Claudia alles riskiert, um ihre wahre Natur zu verbergen. "Mauern der Begierde" ist ein fesselnder Thriller über Macht, Leidenschaft und den tödlichen Preis der Geheimnisse. In einer Welt, in der nichts so ist, wie es scheint, wird Claudia bald merken, dass der wahre Feind nicht nur außerhalb ihrer Mauern, sondern auch in ihrem eigenen Herzen lauert.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 121
Veröffentlichungsjahr: 2024
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Titel: Mauern der Begierde
Autor: Sarah Döring
Biografie:
Sarah Döring, geboren 1985 in Berlin, ist eine deutsche Autorin, die für ihre düsteren, psychologisch tiefgehenden Thriller bekannt ist. Schon in ihrer Kindheit entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben und die dunklen Seiten der menschlichen Psyche. Nach dem Studium der Psychologie an der Humboldt-Universität entschloss sie sich, ihre Leidenschaft für packende Geschichten und komplexe Charaktere in Literatur umzusetzen.
Neben ihren Thriller-Romanen schreibt Sarah Döring auch Kurzgeschichten und Essays, die sich mit den dunklen Seiten der menschlichen Seele befassen. Sie lebt und arbeitet in Berlin und zieht es vor, in ruhigen, abgelegenen Ecken zu schreiben, um in die Köpfe ihrer Charaktere einzutauchen und die düsteren, komplexen Geschichten zu erschaffen, die ihre Leser fesseln.
Kapitel 1: Die Dunkelheit in mir
Claudia Schlotmann starrte auf die Mauer vor sich. Ihre Hände ruhten auf dem groben, kalten Stein, die Finger leicht zitternd von der Anstrengung. Die letzte Schicht Zement war noch feucht, ihre Spuren deutlich in der glatten Oberfläche zu erkennen. Dahinter, unsichtbar für die Welt, lag alles, was sie verbergen musste – ihre Dämonen, ihre Geheimnisse. Und dieses Mal war es ein Mensch.
Der Keller war dunkel, nur der schwache Lichtkegel der nackten Glühbirne über ihr warf einen gelblichen Schein auf die Wände. Der Geruch von feuchtem Zement, Schweiß und etwas anderem, Metallenem, Schwerem, lag in der Luft. Claudia holte tief Luft, die Knie zitterten leicht, aber sie zwang sich zur Ruhe. "Du hast es getan", flüsterte sie zu sich selbst. "Wie immer."
Es war Routine geworden. Sie wusste genau, wie viel Zeit sie benötigte, um eine Mauer zu ziehen, wie viel Kraft sie brauchte, um einen Körper zu verbergen. Es fühlte sich wie eine Kunstform an – makellos, präzise, fast elegant. Doch dieses Mal war etwas anders gewesen.
Sie lehnte sich an die kalte, unverputzte Wand des Kellers und spürte, wie ihr Herz sich langsam beruhigte. Der Adrenalinschub wich einer eigenartigen Leere, einem dumpfen Gefühl in der Brust. Claudia schloss die Augen. Ihre Gedanken wanderten zurück zu dem Moment, in dem sie beschlossen hatte, dass ihr letztes Opfer sterben musste.
Es war vor zwei Tagen gewesen. Ein simpler Streit im Büro. Walter Kröger, der selbstgefällige Verkaufsleiter mit dem immer zu engen Hemdkragen, hatte sie vor versammelter Mannschaft lächerlich gemacht. "Claudia, wenn Sie so weitermachen, ersetzen wir Sie vielleicht durch eine KI", hatte er gesagt, das Gelächter der Kollegen war wie ein Messer in ihre Brust gefahren.
Sie war still geblieben, hatte wie immer nichts gesagt, nur den Mundwinkel leicht verzogen. Doch innerlich hatte es gebrodelt. Es war nicht das erste Mal, dass jemand wie Walter sich über sie lustig gemacht hatte – aber es würde das letzte Mal sein.
Am selben Abend hatte sie ihn verfolgt, wie ein Jäger sein Beutetier. Die Nacht war kühl gewesen, ein Hauch von Herbst lag in der Luft. Er war betrunken aus einer Bar geschwankt, die Schritte unsicher, die Hände fahrig auf der Suche nach den Autoschlüsseln. Claudia hatte gewartet, bis er an seinem Wagen war, und dann zugeschlagen.
Der Moment, in dem sein Kopf den Asphalt traf, war fast kathartisch gewesen. Ein dumpfer Schlag, ein Ruck durch ihren Körper, als würde sie all die unterdrückte Wut, die in ihr brodelte, mit diesem einen Schlag entladen. Sie hatte ihn nicht sofort getötet. Das kam später. Im Keller.
Zurück in der Gegenwart rieb sie sich die schmerzenden Handgelenke. Sie durfte nicht zu lange an den Taten hängen bleiben – das wusste sie. Sie musste funktionieren, musste weitermachen, so wie sie es immer getan hatte. Doch in letzter Zeit fiel es ihr schwerer. Der Thrill, der sie früher angetrieben hatte, verblasste. Die Leere nach jedem Mord wurde tiefer, dunkler.
Claudia ging die Treppe hinauf, zurück in den Wohnbereich. Das Fachwerkhaus, das sie vor fünf Jahren gekauft hatte, war ihr Rückzugsort, ihre Festung. Doch manchmal fühlte es sich auch wie ein Gefängnis an. Die knarrenden Dielen, die kleinen Fenster, die Schatten, die sich in jeder Ecke sammelten – all das trug zur Isolation bei, die sie sich selbst auferlegt hatte.
Sie griff nach einer Flasche Rotwein auf dem Küchentisch und schenkte sich ein Glas ein. Die Flüssigkeit war dunkel, fast schwarz, wie Blut im gedämpften Licht. Claudia nippte daran, ließ den Wein über ihre Zunge gleiten. Für einen Moment fühlte sie sich wieder wie eine normale Frau, allein in ihrem Haus, mit einem Glas Wein in der Hand.
Doch sie war nicht normal. Das wusste sie.
Ein Klopfen an der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Ihr Herz setzte für einen Moment aus. Es war spät, wer konnte das sein? Sie stellte das Glas ab, strich sich fahrig durch das Haar und ging zur Tür. Als sie sie öffnete, stand ein Mann vor ihr. Groß, breitschultrig, mit einem charmanten Lächeln, das die Kälte der Nacht zu durchbrechen schien.
"Hi, ich bin Thorben", sagte er. Seine Stimme war warm, tief. "Ich bin dein neuer Nachbar."
Claudia starrte ihn an. Für einen Moment vergaß sie, zu atmen. Ihre Augen wanderten über sein Gesicht, die scharfen Konturen seines Kiefers, das leichte Grübchen an seinem Kinn. Sie fühlte ein unerwartetes Kribbeln in ihrer Brust, etwas, das sie seit Jahren nicht mehr gespürt hatte: Neugier.
"Claudia", antwortete sie schließlich, ihre Stimme leiser, als sie es beabsichtigt hatte.
"Schön, dich kennenzulernen", sagte Thorben. Sein Blick ruhte auf ihr, ein Hauch von Interesse in seinen Augen. "Ich wollte mich nur kurz vorstellen. Falls du mal Zucker brauchst oder so."
Claudia zwang sich zu einem Lächeln. "Danke. Ich komme darauf zurück."
Er grinste. "Ich hoffe es."
Als er ging, schloss sie die Tür langsam hinter sich. Sie lehnte sich dagegen, ihr Herz schlug schneller, als es sollte. Ein neuer Nachbar. Ein attraktiver Nachbar. Es war, als hätte das Universum beschlossen, sie zu testen.
Und plötzlich war da wieder dieses Gefühl – ein Kitzeln in ihrem Nacken, ein Flattern in ihrem Bauch. Doch es war keine Angst. Es war Verlangen.
Aber Verlangen war gefährlich. Und Claudia wusste besser als jeder andere, was passieren konnte, wenn sie ihre Kontrolle verlor.
Kapitel 2: Ein neuer Nachbar
Claudia wachte früh auf, als die ersten schwachen Sonnenstrahlen durch die kleinen Fenster ihres Schlafzimmers krochen. Der Morgen war still, fast zu still. Nur das Ticken der alten Wanduhr füllte die Luft. Sie lag auf dem Rücken, die Hände gefaltet auf ihrer Brust, und ließ die Ereignisse des vergangenen Abends Revue passieren.
Thorben.
Sein Name hallte in ihrem Kopf wider, während sie die Augen schloss und sein Gesicht vor ihrem inneren Auge beschwor. Die Art, wie sein Blick auf ihr geruht hatte – nicht aufdringlich, sondern neugierig, aufmerksam. Sie spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, ein unwillkürliches Kribbeln breitete sich in ihrem Körper aus. Es war eine Wärme, die sie nicht kannte, eine Mischung aus Aufregung und Verunsicherung.
Doch diese Wärme gefiel ihr nicht. Sie war zu gefährlich. Gefühle waren immer gefährlich.
Mit einem Seufzen schwang sie die Beine aus dem Bett und stellte die nackten Füße auf den kalten Holzboden. Die Dunkelheit ihres Kellers schien noch immer wie ein Schatten an ihr zu haften. Für gewöhnlich war sie gut darin, ihre nächtlichen Taten zu verdrängen, sich in den Alltag zu stürzen, so als wäre sie nichts weiter als Claudia Schlotmann, die unscheinbare Frau aus der Nachbarschaft. Aber Thorben hatte etwas in ihr ausgelöst, das schwer zu kontrollieren war.
In der Küche setzte sie Wasser auf, um sich einen Kaffee zu machen, und ging dann zum Fenster, das auf die Straße hinausblickte. Dort stand er. Thorben, vor seinem Haus, in Jeans und einem dunkelgrauen Pullover, mit einer Tasse in der Hand. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, als würde er etwas suchen oder nachdenken.
Claudia beobachtete ihn, versuchte, jede Kleinigkeit an ihm zu analysieren. Die entspannten Schultern, die Art, wie er die Tasse hielt, seine Bewegungen – ruhig, bedacht, als würde ihn nichts aus der Ruhe bringen können.
Für einen Moment fragte sie sich, wie sein Leben aussah. Hatte er Familie? Warum war er hierhergezogen? Und warum schien er so... anders zu sein als die Männer, die sie sonst traf?
Doch dann schlich sich ein anderer Gedanke ein, einer, der sie wie ein Schlag in den Magen traf: Was würde passieren, wenn Thorben herausfand, wer sie wirklich war?
Der Tag zog sich, wie es immer der Fall war, wenn Claudia sich gezwungen fühlte, eine Fassade aufrechtzuerhalten. Sie arbeitete von zu Hause aus, saß an ihrem Laptop und beantwortete E-Mails, während sie immer wieder zum Fenster spähte. Thorben war den größten Teil des Vormittags draußen, brachte Kisten ins Haus, sprach kurz mit dem Postboten und wirkte dabei, als wäre er Teil einer Welt, zu der Claudia längst keinen Zugang mehr hatte.
Kurz nach Mittag klopfte es an der Tür. Das Klopfen war fest, aber nicht aggressiv – ein Klopfen, das ankündigte, dass jemand hier war, der keine Angst vor Zurückweisung hatte.
Claudia schluckte. Sie ging zur Tür, ihre Finger leicht feucht, als sie die Klinke herunterdrückte. Thorben stand wieder da, diesmal mit einem Lächeln, das ihre Nerven nur noch mehr auf die Probe stellte.
„Hey“, sagte er. „Ich wollte nicht stören, aber ich hab gerade bemerkt, dass ich mein Werkzeug im Umzugswagen vergessen habe. Hast du zufällig einen Schraubenzieher?“
Claudia spürte, wie ihre Gedanken kurz ins Stocken gerieten. „Ähm, ja, klar. Moment.“
Sie verschwand in die Abstellkammer, suchte hastig nach dem Werkzeugkasten, den sie seit Monaten nicht benutzt hatte. Ihre Hände zitterten leicht, als sie die Schraubenzieher hervorholte. Warum war sie so nervös? Sie hatte Männer wie Thorben schon unzählige Male getroffen. Manche von ihnen lebten nicht mehr. Warum fühlte sich das jetzt anders an?
Als sie zurückkam, nahm Thorben den Schraubenzieher entgegen, seine Finger streiften kurz ihre. „Danke dir. Ich bring ihn später zurück.“
„Kein Problem“, murmelte sie.
Doch anstatt zu gehen, blieb er stehen. Sein Blick wanderte zu den Fenstern hinter ihr, zu der Einrichtung ihres Hauses. „Schönes Haus. Diese alten Fachwerkhäuser haben Charakter, weißt du?“
Claudia nickte. „Ja, deshalb hab ich es gekauft. Es ist ruhig hier.“
„Ruhig ist gut“, sagte er, und sein Lächeln wurde sanfter. „Ich bin aus der Stadt rausgezogen, weil ich genau das gesucht habe. Köln ist schön, aber manchmal… naja, du kennst das sicher.“
Sie nickte wieder, obwohl sie keine Ahnung hatte, was er meinte. Die Stadt bedeutete ihr nichts. Die einzigen Orte, die für sie zählten, waren die, die ihre Geheimnisse bewahren konnten.
„Was machst du eigentlich beruflich?“ fragte er plötzlich, und Claudia spürte, wie sich ihr Körper anspannte.
„Ich arbeite im Marketing“, antwortete sie, einstudiert und routiniert. „Von zu Hause aus.“
„Ah, praktisch. Und du? Schon lange hier?“
Claudia fühlte sich, als würde er sie scannen, als könnte er ihre Lügen sehen, obwohl sie wusste, dass sie darin perfekt war. Sie zwang sich, ruhig zu bleiben. „Seit ein paar Jahren. Es ist… ein guter Ort.“
Thorben nickte, und ein seltsames Schweigen trat zwischen sie. Schließlich hob er die Hand, als wollte er die Spannung brechen. „Danke nochmal. Wenn du mal Hilfe brauchst, sag einfach Bescheid.“
Als er ging, fühlte sich Claudia erleichtert – und enttäuscht. Sie schloss die Tür, lehnte sich dagegen und holte tief Luft.
Den Rest des Tages kämpfte sie mit sich selbst. Ihre Gedanken waren ein ständiges Hin und Her zwischen Anziehung und Warnung. Thorben war ein Risiko, und Risiken konnte sie sich nicht leisten. Sie wusste, wie es endete, wenn Menschen ihr zu nahe kamen.
Doch in der Nacht, als sie im Bett lag und die Stille des Hauses sie umgab, kehrte sein Gesicht zurück. Dieses Lächeln, die Wärme in seinen Augen. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sich die Dunkelheit in ihr nicht wie ein Versteck an, sondern wie eine Bürde.
„Was mache ich nur mit dir?“ flüsterte sie in die Dunkelheit, obwohl niemand da war, der ihre Frage beantworten konnte.
Kapitel 3: Ein gefährliches Spiel
Claudia hatte die Nacht über kaum geschlafen. Ihre Gedanken hatten sich um Thorben gedreht, wie ein Karussell, das sich nicht stoppen ließ. Es war nicht nur sein Aussehen oder seine warme Art, die sie verwirrten. Es war die Tatsache, dass er etwas in ihr aufrührte, das sie jahrelang erfolgreich unterdrückt hatte: ein Funken von Sehnsucht.
Am Morgen fühlte sie sich zerschlagen, aber ihre Routine half ihr, sich zu sammeln. Duschen, Kaffee kochen, einen Blick auf ihre E-Mails werfen – all das hielt sie davon ab, in ihrem eigenen Chaos zu versinken. Doch heute schien selbst das nicht zu reichen. Als sie den dampfenden Becher in den Händen hielt, starrte sie auf die Fliesen in ihrer Küche und spürte, wie eine leise Panik in ihr aufstieg.
Thorben war eine Unbekannte in ihrem streng kontrollierten Leben. Ihre Welt war eine perfekt inszenierte Bühne, auf der jede Bewegung, jedes Wort und jede Handlung von ihr geplant wurde. Sie wusste, wie sie mit ihren Kollegen sprechen musste, um unauffällig zu bleiben. Sie wusste, welche Opfer sie sich aussuchen konnte, ohne Spuren zu hinterlassen. Aber Thorben? Er war ein Störfaktor. Und sie hasste Störungen.
Am Nachmittag hörte sie Geräusche von draußen. Claudia zog die Gardine ein wenig zur Seite und spähte hinaus. Thorben stand im Garten seines Hauses, eine Kiste Bücher vor sich, die er offenbar gerade auspackte. Er trug ein schwarzes T-Shirt, das die Muskeln seiner Arme betonte, und eine dunkle Jeans. Sein Haar war vom Wind zerzaust, und seine Bewegungen waren entspannt und selbstsicher.
Sie biss sich auf die Lippe. Warum konnte sie den Blick nicht abwenden? Warum zog er sie so sehr in seinen Bann? Sie wusste, dass es gefährlich war, sich auf ihn zu konzentrieren, und dennoch…
Ein leises Klopfen riss sie aus ihren Gedanken. Sie zuckte zusammen, ließ den Vorhang hastig los und drehte sich zur Tür um. Wieder ein Klopfen. Sie holte tief Luft, bevor sie die Klinke herunterdrückte.
„Thorben“, sagte sie, als sie ihn auf der Schwelle sah.
„Hey.“ Sein Lächeln war breit und offen. „Ich wollte mich nochmal für den Schraubenzieher bedanken.
Ich dachte, ich bring dir etwas zurück.“
Er hielt eine Flasche Wein hoch. Rotwein. Ihre Lieblingssorte, wie sie überrascht feststellte. Sie spürte ein unangenehmes Ziehen in der Brust. Wie konnte jemand wie er so unkompliziert und freundlich sein?
„Das wäre doch nicht nötig gewesen“, sagte sie, nahm die Flasche aber trotzdem entgegen.
„Ach, Unsinn. Ich dachte, das wäre das Mindeste. Und…“ Er hielt inne, als zögere er. „Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, heute Abend ein Glas davon mit mir zu trinken. Nur, wenn du nichts anderes vorhast.“
Claudia spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie öffnete den Mund, um eine Ausrede zu finden, aber nichts kam ihr in den Sinn. Stattdessen nickte sie langsam. „Ja… warum nicht?“