Mein Leben in der kaputten Republik - Sven Butzkies-Schiemann - E-Book

Mein Leben in der kaputten Republik E-Book

Sven Butzkies-Schiemann

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Beschreibung

Sven Butzkies-Schiemann wurde in den 1970er-Jahren in Rendsburg, geboren und man könnte sagen, er war ein Kind der Bundesrepublik. Auf die Frage, welches die besten Länder sind, hätte er in den 1980er-Jahren noch geantwortet: Deutschland und die USA. Er war einst Mitglied der CDU, mit der irrwitzigen Idee, etwas Positives zur Gestaltung, des Landes beitragen zu können. Dieses Buch beschreibt mit viel schwarzem Humor die »Highlights« der Erfahrungen, die er mit der Bundesrepublik, ihren Vertretern und anderen Psychopathen machen durfte. Nach seiner Metamorphose steht am Ende die Erkenntnis: Wenn man nicht vollständig depressiv werden möchte, lebt es sich leichter, wenn man in Deutschland nichts mehr ernst nimmt, alles als eine einzige Comedy betrachtet und sich bei Behördenbesuchen das Gegenüber mit einer roten Pappnase vorstellet.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 58

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Mein Leben in der Kaputten Republik

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Frauen, Business und Psychopathen

Copyright: © 2019 Ana Lieven & Tom Lieven

Lektorat: Erik Kinting – www.buchlektorat.net

Umschlag & Satz: Erik Kinting

Verlag und Druck:

tredition GmbH

Halenreie 40-44

22359 Hamburg

Softcover

978-3-347-57607-0

Hardcover

978-3-347-57608-7

E-Book

978-3-347-57609-4

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Einführung

Die späten1980er

Waldorfschule

Das Meerschweinchen

Die 1990er

Fachgymnasium

Bundeswehr

Nigeria

Der C421-Kunde

Der Let-410-Kunde

Chaosgruppe I

Die 2000er

Kunde Bert, 1. Szene

Kunde Bert, 2 Szene

Die Prüfung

Der französische Professor

Chaosgruppe II

Die Praktikantin

911

Geschäftsreise nach St. Petersburg

Die Rumänin

Brandenburg

Die Russin

Muss man nicht haben

Dr. Drecksack

Die Betriebsprüfung

Dodo

Das Garagentor

Flüchtlinge

Dt. Bank

Die AXA mit Dachschaden

Mein Volkswagen

Die Kolumbianerin

Mitarbeiter Klaus

Grundsteuer

Der Harken

Die Enteignung

Der leere IBC

Das Gesundheitsamt

Industriespionage?

Einführung

Ich durfte bereits viele spannende Länder dieser Welt bereisen, unter anderem Russland, Pakistan, Iran, Sudan, Nigeria, Rumänien und Deutschland. Jetzt darf der Leser einmal raten, wo das wirtschaftliche Klima am feindlichsten, die Bürokratie am schlimmsten und die Ämter am perfidesten waren. – Ja, Deutschland hat in dieser zweifelhaften Kategorie den ersten Platz gewonnen. Wobei Nigeria und Rumänien es auch schon richtig gut drauf haben, aber Deutschland diesen Rang abzulaufen, schaffen sie dann doch nicht. Hurra, Weltmeister! Sorry, Nigeria und Rumänien, für euch gibt es nur den undankbaren zweiten und dritten Platz.

Früher fand ich diese deutsche Gesamtsituation sogar mal traurig, bis hin zum Fremdschämen, aber wer möchte schon depressiv werden? Also habe ich gelernt, den Blickwinkel zu verändern und Deutschland als eine einzige Comedyshow zu betrachten. Ja, wirklich. Wenn man Deutschland nicht mehr ernst nimmt, wird es richtig lustig, wie dieses Buch zeigen wird.

Also, willkommen in der Kaputten Republik, mit dem gut gemeinten Rat, sich von Vertretern dieser so fern wie möglich zu halten.

Die späten1980er

Waldorfschule

Das Thema Grundgesetz war dort noch kein Lehrinhalt, jedenfalls habe ich von der Klassenlehrerin, einer Frau Blume, schon mal gelegentlich eine Ohrfeige kassiert. Nicht dass ich frech gewesen wäre, vielmehr habe ich wohl Desinteresse an ihren anthroposophischen Inhalten gezeigt.

Hierzu muss man wissen: Frau Blume. war die Großmeisterin der schwarzen Pädagogik, die nur eine Doktrin gelten ließ: ihre eigene. Wenn sie böse wurde, was fast täglich der Fall war, wurde ihr Kopf knallrot und sie sprang durch das Klassenzimmer wie ein Flummi, wobei ihre grauen Locken bizarr auf und ab tanzten. Um komplett als Hexe durchzugehen, fehlte eigentlich nur noch der Besen.

Es gab eine Handvoll Schüler, die sie besonders hasste, und ich war einer von ihnen. So schrie sie mich gelegentlich an: »Sven, deine Faulheit stinkt zum Himmel, du wirst für immer dumm bleiben!« Der dicke Frank bekam zu hören: »Dir sollte man eine Woche nichts mehr zu fressen geben!« Und der kleine Thomas, der leidenschaftlich gerne Schlagzeug spielte, wurde vor der Klasse als Teufel und Reinkarnation, des Bösen denunziert.

Einige versuchten sie mit ihren traumatischen Erlebnissen im Bombenkrieg, in Dresden, im Februar 1945, den sie miterlebt hatte, zu erklären. Meiner Meinung nach gab es an dieser Person aber nichts zu relativieren oder zu entschuldigen, sie war jemand, den ich nur aus meinem Gedächtnis verdrängen wollte und Schulaufsicht und Schulleitung den Vorwurf des Versagens machen musste, so jemanden auf minderjährige Schulkinder loszulassen, war unverantwortlich.

Das Meerschweinchen

Es ergab sich, dass ich sturmfreie Bude hatte, worauf ich mir meine Cousine und einen Kumpel einlud. Wir waren alle noch nicht ganz volljährig, hatten aber umso größere Lust auf Alkohol, daher besorgten wir uns eine Flasche Vodka Gorbatschow und Cola, die wir uns dann auch brüderlich teilten.

Es war nach Mitternacht, die Flasche leer. Also trabten wir zu Fuß nach Rendsburg zu einer Nachttankstelle, Nachschub holen, und zogen recht angeheitert los.

Im Stadtpark begegneten uns dann zwei Skinheads mit Kampfhund an der Leine. Bedauerlicherweise konnte ich es nicht lassen, witzig sein zu wollen, und brachte den Spruch: »Schaut mal, die haben ein Meerschweinchen an der Leine.« Das stellte sich als nicht ganz so gute Idee heraus, es gab für mich eine richtige Tracht Prügel.

Und die Moral von der Geschicht? Nie wieder Alkohol, denn nüchtern kann man entweder zurückschlagen oder die Beine in die Hand nehmen.

Die 1990er

Fachgymnasium

Nach der Waldorfschule kam nicht die Baumschule, sondern das Fachgymnasium für Wirtschaft in Rendsburg. Dort gab es dann einen, der nannte sich Pädagoge. Was krass verschwiegen wurde, es handelte sich um einen weiteren Meister der schwarzen Pädagogik, aber im Gegensatz zu Frau Blume war sein Fanatismus politischer Natur und er war wirklich saufaul, weshalb er auch Lehrer geworden war und nicht in die freie Wirtschaft ging.

So trat er vor die Klasse und sprach: »Jeder, den ich absägen kann, erspart mir zwanzig Stunden Arbeit im Jahr, also wisst ihr, worauf ihr euch einstellen müsst.« Das fing ja schon mal gut an.

Dann kam seine These: Das Grundgesetz hat den Charakter einer Toilette, man kann nur darauf scheißen.

Ja, so etwas habe ich in der Schule gelernt! Dem habe ich dann widersprochen und durfte den vollen Hass dieses Mannes erfahren. Dem möchte ich selbst nach jahrzehntelanger Erfahrung mit der Kaputten Republik widersprechen. Das Grundgesetz ist nicht das Problem, historisch betrachtet ist es sogar das beste, das wir jemals hatten. Vielleicht sollte es aber mal reformiert werden und zulassen, die Abgeordneten durch künstliche Intelligenz zu ersetzen. Das wäre ein unglaublicher Effektivitätsgewinn! Man stelle sich mal vor, die Abgeordneten würden keinen Blödsinn mehr labern und nur noch richtige Entscheidungen treffen, und das in Windeseile …

Bundeswehr

Nachdem ich dann gelernt hatte, dass das Grundgesetz den Charakter einer Toilette hatte, durfte ich zur Bundeswehr und geloben, eben dieses Grundgesetz tapfer mit meinem Leben zu verteidigen. Was für ein krasser Gegensatz, da muss man sich doch erst mal dran gewöhnen. – Aber es gab noch viel mehr, was in dem Laden gewöhnungsbedürftig war.

Als Erstes wurde mir eröffnet, dass es keinen Lkw-Führerschein für mich geben werde. Man sei hier doch nicht für die Versprechen der Zivilisten vom Kreiswehrersatzamt verantwortlich. Die sollten lediglich Leute anwerben … Was für ein seriöser Laden, dachte ich, ohne zu wissen, dass menschliche Abgründe noch viel tiefer sein können, wie sich später herausstellte.

Kekswichsen kannte ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Da kam man in die Stube rein und musste drei oder vier Kameraden erblicken, die mit runtergelassener Hose masturbierend um einen Keks herumstanden. Gewonnen hatte dann der, der mit seinem Sperma zuerst den Keks traf.

Nach der Grundausbildung ging es zum Fernmeldebataillon nach Rendsburg, wo es einen Typen gab, der sich selbst in der dritten Person den Kackvogel nannte. Eines Morgens musste die Kompanie zum Schießtraining auf den Übungsplatz und irgendwann war auch der Kackvogel