Mein Reckless Märchenbuch - Cornelia Funke - E-Book

Mein Reckless Märchenbuch E-Book

Cornelia Funke

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Beschreibung

Grimms Märchen in der Welt hinter dem Spiegel. Es war einmal eine berühmte Autorin, die eine besondere Leidenschaft für Märchen hegte. Von Aschenputtel bis zum Teufel mit den drei goldenen Haaren vereint diese persönliche Anthologie von Cornelia Funke, pünktlich zum 200-jährigen Grimm-Jubiläum, eine große und sehr persönliche Märchen-Auswahl. Ein Märchenbuch mit Mehrwert. Eine Mischung aus Werkstattbericht und Märchenschatz. Alle in Reckless 1 und 2 vorkommenden Märchen der Brüder Grimm sowie weitere Lieblingsmärchen von Cornelie Funke mit Vorwort und Kommentaren der Autorin. Ein persönlicher Einblick in ihre Schreibwerkstatt.

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Vorwort

Märchen … seit Jacob Reckless durch die Tür meines Schreibhauses getreten ist, füllen sie dort immer mehr Regale. Antiquarische Ausgaben, die Elinor sehr gefallen würden, Märchen aus Spanien, aus der Schweiz, aus Frankreich, Märchen aus Russland, aus Japan, illustrierte Märchen, Kunstmärchen, Volksmärchen … sie stapeln sich wie die Bücher im Haus von Mo und Meggie, und die Stapel wachsen mit jedem neuen Tag. Jedes Land hat schließlich seine ganz eigenen Märchen. Mein Schreibhaus hallt wider von den verschiedensten Sprachen und Dialekten. Die Hexen in Galicien klingen so anders als die in Madrid …

Es kommt mir so vor, als erkundete ich unsere Welt auf dem Rücken eines fliegenden Teppichs … oder ist es ein fliegender Wolf aus einem russischen Märchen? Ich sammle erzählte Schätze, damit Jacob sie hinter dem Spiegel finden kann, und erforsche so beide Welten, unsere und die Spiegelwelt.

Jacob, wie hast du das angestellt?

Eigentlich mochte ich doch keine Märchen! Auch wenn ich früher stundenlang einer knackenden Langspielplatte lauschte, die mir von Hänsel und Gretel, Aschenputtel und Schneewittchen erzählte. Es ist eben schwer, sich dem rätselhaften Zauber von Märchen zu entziehen. Als deutsches Kind wuchs ich mit den Märchen der Brüder Grimm auf. Die harmlosen Disney-Versionen sah ich erst sehr viel später. Ich lag im Bett und schauderte, wenn ihre Worte mich mitnahmen in dunkle Wälder, wo hungrige Wölfe lauerten, zu bösen Stiefmüttern und Vätern, die ihre Kinder allein im Wald zurückließen. Meine warme Bettdecke machte den Schrecken von tiefen Brunnen und Lebkuchenhäusern gerade noch erträglich. Aber Kinder wollen Geschichten über die Grausamkeit der Welt hören. Denn sie wissen ganz genau, dass es sie gibt.

Was habe ich damals wohl gedacht, als ich zum ersten Mal der kinderfressenden Hexe begegnet bin oder den Tauben, die bösen Stiefschwestern die Augen aushacken? Bestimmt nicht, dass die Brüder Grimm eine fast vergessene Welt von früher in ihren Geschichten festhielten, die sich die Menschen an finsteren, fernsehlosen Abenden erzählten. Aber vielleicht hat es mich als Kind auch eher verzaubert, von einer Welt zu hören, in der die Natur noch so viel mehr Teil des Lebens war, der Tod allgegenwärtig und Tiere nicht nur Haustiere, sondern wild, weise und unberechenbar sein konnten.

Märchen sind wunderbare Zeitmaschinen. Wir reisen zurück in eine Welt, in der die Nächte noch nicht von elektrischem Licht erhellt waren, in der kalte Winter den Hunger brachten, in der Könige über arme Bauern herrschten, und Frauen in endlosen Stunden am Spinnrad davon träumten, statt Garn Gold zu spinnen.

Aber Märchen finden auch unvergessliche Bilder für all das, was das menschliche Leben zu allen Zeiten ausgemacht hat, und sie beschreiben uns Menschen so, wie wir wirklich sind: neidisch, gierig, furchtsam, dumm, grausam, rachsüchtig, aber auch heldenhaft, unschuldig, selbstlos, liebend, aufopfernd, erfindungsreich … All die Pracht und all die Finsternis des Lebens finden sich in Märchen, und in den letzten Jahren hat es mich endlos verzaubert, ihre Schätze neu zu entdecken und mit Jacobs Hilfe hinter dem Spiegel zu finden.

Der gläserne Schuh, Rapunzels Haar, ein Tischlein-Deck-Dich, Feen, Rumpelstilzchen, Blaubärte … sie alle wollte ich Wirklichkeit werden lassen und so greifbar machen, wie sie mir als Kind vorgekommen sind. Ich wollte mich mit meinen Lesern in dunklen Wäldern verlieren, sie an Flüsse führen, die noch keine befestigten Ufer haben, in verwunschene Schlosstürme hinaufsteigen und mit ihnen dort oben eine verlorene Welt ganz neu entdecken.

Natürlich musste ich mit zwei Brüdern auf die Reise gehen. Schließlich verdanken wir es auch zwei sehr ungewöhnlichen Brüdern, dass uns so viele Geschichten erhalten geblieben sind. Jacob und Wilhelm Grimm … unzertrennlich, ihr ganzes Leben lang. Die Brüder meiner Geschichte sind das ebenfalls, auch wenn sie sich nicht immer einig sind. Ich werde sie auf sehr unterschiedlichen Wegen durch die Märchenwelt schicken. Der eine wird Schätze suchen, der andere wird durch den Fluch einer Fee selbst Teil eines Märchens. Aber schließlich waren auch Jacob und Wilhelm Grimm sehr unterschiedliche Männer.

Die Märchen, die sie für uns aufgeschrieben haben, klingen hinter dem Spiegel natürlich etwas anders, schließlich sind sie dort nicht nur aus Worten gesponnen, sondern aus Gold und Silber, Fell, Fleisch und Blut. Manchmal sind sie gut versteckt (nicht jeder wird im Stilz das Rumpelstilzchen entdecken). Manchmal habe ich, wie bei Dornröschen, »was wäre, wenn …« gespielt oder aus einem harmlosen Schneiderlein den Schrecken des Schwarzen Waldes gemacht. Ich hoffe, das Entdecken und Vergleichen wird Ihnen und Euch ebenso viel Spaß machen wie mir das Schreiben. Wir haben zusätzlich einige meiner grimmschen Lieblingsmärchen aufgenommen, deren Schätze und Figuren sicher auch noch irgendwo hinter dem Spiegel verborgen sind. Vielleicht ermuntern sie ja dazu, die Geschichten auch mal etwas anders zu erzählen und weiterzudichten. Ich bin sicher, den Brüdern Grimm wäre das sehr recht. Denn sie selbst haben die Märchen, die sie sammelten, oft nach eigenem Geschmack verändert. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte … Was immer der werte Leser an Schätzen zwischen diesen Seiten findet, sie sind hoffentlich ebenso nützlich und bereichernd wie die, die Jacob hinter dem Spiegel findet.

HÄNSEL UND GRETEL

Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern. Der Junge hieß Hänsel und das Mädchen Gretel. Er war so arm, dass er nicht das tägliche Brot für sie beschaffen konnte. Wie er sich nun abends im Bett Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau: »Was soll aus uns werden? Wie können wir die armen Kinder ernähren, da wir für uns selbst nichts mehr haben?«

»Weißt du was, Mann«, antwortete die Frau, »wir wollen morgen die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dichtesten ist. Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot. Dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus und wir sind sie los.«

»Nein, Frau«, sagte der Mann, »das tue ich nicht; wie sollte ich’s übers Herz bringen, meine Kinder im Wald alleinzulassen, die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen.«

»O du Narr!«, sagte sie. »Dann müssen wir alle vier hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobeln«, und sie ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte.

»Aber die armen Kinder dauern mich doch«, sagte der Mann.

Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen können und hatten gehört, was die Stiefmutter zum Vater gesagt hatte. Gretel weinte bittere Tränen und sprach zu Hänsel: »Nun ist’s um uns geschehen.«

»Still, Gretel«, sprach Hänsel, »gräme dich nicht, ich will uns schon helfen.«

Als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf, zog seine Jacke an, machte die Tür auf und schlich sich hinaus. Da schien der Mond ganz hell, und die weißen Kieselsteine, die vor dem Haus lagen, glänzten wie lauter Silber. Hänsel bückte sich und steckte so viele in seine Rocktasche wie nur hineinpassten. Dann ging er wieder zurück, sprach zu Gretel: »Sei getrost, liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein. Gott wird uns nicht verlassen« und legte sich wieder in sein Bett. Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die Frau und weckte die beiden Kinder.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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