Mein Weg in mein neues, alkoholfreies Leben - Peter Rottmann - E-Book

Mein Weg in mein neues, alkoholfreies Leben E-Book

Peter Rottmann

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Beschreibung

Jahrelang habe ich Alkohol getrunken, um mit meinem Leben und den täglichen Problem wie Mobbing, Zurückweisung, Verlustängsten klar zu kommen. Irgendwann war der Punkt gekommen, wo ich selber merkte, entweder mache ich jetzt eine Therapie oder ich werde irgendwann an der Alkoholsucht sterben. Ich habe mich dann entschlossen eine Therapie in einer wunderbaren Schweizer Klinik zu machen und diesen Schritt keine Minute bereut. Heute bin ich trocken und merke erst jetzt, wieviel das Leben zu bieten hat, was alles in mir steckt und wie ich auch ohne Alkohol mit dem Leben zurecht kommen. Sehr gut sogar, besser als jemals zuvor.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Peter Rottmann

Mein Weg in mein neues, alkoholfreies Leben.

Vorwort

Dieses Buch ist entstanden, als ich mich in den Alkoholentzug begeben habe. Mit 57 Jahren, in denen ich mehr als genug getrunken habe, wollte ich anfangs nur am Abend meine Gedanken über das erlebte des jeweiligen Tages zu Papier bringen. Das hieraus ein Buch entsteht, hätte ich anfangs selbst nicht für möglich gehalten.

Jedoch hat es mir gezeigt, dass in jedem Menschen verborgene Fähigkeiten stecken, die nur darauf warten, ans Tageslicht befördert zu werden.

Ich hoffe, dass ich mit meinen Worten in diesem Buch auch weitere Menschen ansprechen kann, die sich vielleicht in der gleichen Situation befinden, in der ich mich befunden habe, als ich den Schritt in die Therapie gewagt habe.

25.11.2024 / 26.11.2024

Der Tag, vor dem ich mich mehr als gefürchtet habe ist gekommen.

Heute ist der Eintritt in die Klinik und der Beginn einer Zeit, die ich mir noch nicht vorstellen kann. Eine Zeit, in der ich vom Alkohol loskommen möchte, in der ich an mir arbeiten muss und mit Situationen zurechtkommen muss, die mir vieles abverlangen werden.

Ich bin sehr zeitig aufgestanden, mein Gepäck habe ich bereits gestern vorbereitet. Im Moment kommt es mir vor, als trete ich eine Reise ins Ungewisse an. Im Grunde genommen trifft auch genau das zu. Denn ich weiss nicht, was auf mich zukommen wird.

08:09 Uhr, ich steige in den Bus und die Reise geht los. Mit der S-Bahn vom Bahnhof Zürich-Hardbrücke über Rapperswil SG nach Wattwil.

Dort um 09:25 Uhr angekommen muss ich mich erst einmal zur Klinik begeben, mit reichlich Gepäck bei Schnee und Glätte. Die Klinik liegt nicht gerade im Tal, von daher ist der Weg dorthin schon recht mühsam. Nicht nur körperlich, auch psychisch. Mein Herz schlägt von Minute zu Minute schneller, ich habe das Gefühl es springt gleich aus meiner Brust.

Vor der Eingangstür rauche ich noch mehr als nervös eine Zigarette, nehme all meinen Mut zusammen und gehe hinein. Am Empfang gibt es keine Informationen, dass ich heute eintreten werde. Soll es das etwas schon gewesen sein? Ist mein Therapieplatz nicht mehr verfügbar? Tausend Gedanken kreisen gerade durch meinen Kopf. Nach einem kurzen Telefonat klärt sich glücklicherweise alles auf und ich kann mich zur Aufnahme auf die Notfallstation begeben. Hier werde ich für die nächsten 2 Tage in einem Zweibettzimmer untergebracht, um den körperlichen Entzug zu machen. Wie wird es sein? Werde ich Entzugserscheinungen haben? Wie werde ich die Tage und vor allem die Nächte überstehen? Mit wem muss ich mein Zimmer teilen? Fragen über Fragen, die ich mir natürlich nicht beantworten kann. Ich muss es einfach auf mich zukommen lassen.

Der Empfang durch die Pflegefachfrau war sehr freundlich, ein grosses Stück Angst und Nervosität viel direkt von mir ab. Das Zimmer wirkte sehr hell, freundlich und doch befremdlich. Es ist halt ein Spitalzimmer.

Kurze Zeit später trifft auch mein Zimmernachbar ein. Zum Glück ein sehr offener Mensch, mir viel eine noch grössere Last von den Schultern. Wir verstanden uns gut und somit würde auch die Zeit gut vergehen.

Es folgte eine körperliche Untersuchung durch den diensthabenden Arzt und eine Atemluftkontrolle, bei der ich null Promille hatte.

Ich habe mich mit meinem Zimmernachbarn unterhalten, und bald war es auch schon Zeit für das Abendessen. So langsam spürte ich dann eine ziemliche innere Unruhe. Sollte das ein Entzugssymptom sein? Ich war mir nicht sicher und liess mir eine Seresta Tablette aus der Reserve geben, später eine zweite und dann bin ich auch schon bald eingeschlafen. Wider Erwarten habe ich sehr gut geschlafen und war am nächsten Morgen fit und ausgeschlafen.

An diesem Tag ist nichts gelaufen. Wir unterhielten uns, nahmen die Mahlzeiten ein und schauten uns Quizsendungen im TV an. Zum Abend hin kam wieder diese Unruhe in mir auf, denn das war die Zeit, wo ich normalerweise angefangen habe Bier zu trinken. Mit Seresta konnte ich aber auch diese Unruhe wieder abstellen und habe in der kommenden Nacht ebenfalls sehr gut geschlafen.

Für den kommenden Tag war dann der «Umzug» auf die Wohngruppe geplant.

Insgesamt sollten wir eine Gruppe von 8 Personen sein. Die meisten habe ich bereits beim Rauchen bzw. auf dem Flur kennen gelernt und man kam ins Gespräch. Somit war das grösste Eis gebrochen.

Glücklicherweise hatte ich auf der Akutstation nicht mein ganzes Gepäck ausgepackt, sodass der «Umzug» auf die Wohngruppe recht einfach vonstatten ging.

Vor uns lag nun unser Ziel: Weg vom Alkohol. Es wird ein langer und sicherlich auch nicht ganz einfacher Weg. Dessen waren wir uns alle bewusst.

Wie holprig der Weg sein würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen.

27.11.2024

Nach 2 Tagen auf der Akutstation bin ich heute in meinem neuen «Zuhause» für die nächsten 4 Wochen eingezogen.

Ein schönes und wirklich grosses Einzelzimmer.

Nach den letzten beiden Tagen ist die Ruhe, die ich jetzt im Zimmer habe, teils sehr schön, teils befremdlich.

 

Warum befremdlich? Diese Frage stelle ich mir gerade. Eine Antwort fällt mir spontan nicht ein.

Ist befremdlich positiv, negativ, oder einfach nur neu?

 

Befremdlichkeit in der gesamten Situation

 

+ Ruhe

+ Zeit für mich

+ Kein Termindruck

+ Gedanken dürfen auftauchen,

je positiver, je besser, aber die

Positiven halten sich noch bedeckt.

Oder ich sehe als viel zu selberverständlich

und schenke ihnen unterbewusst keine

Beachtung.

Wenn sie negativ sind, will ich sie dann überhaupt haben? Natürlich nicht, aber sie haben das Recht aufzutauchen. ABER, muss ich mich direkt mit ihnen auseinandersetzen?

Definitiv nicht. Ich darf, aber ich muss nicht. Das Wichtigste jedoch, ich MUSS sie nicht in Alkohol ertränken!

 

Hey Gedanke, Tschüss Gedanke. Einzig und allein ich entscheide, wann ich mich mit aufkommenden Gedanken beschäftige. Und Gedanken werden immer wieder auftauchen. Darauf habe ich keinen Einfluss. Auf die Tragweite und wie sie mich beeinflussen, darauf jedoch habe ich einen sehr grossen Einfluss. In der Theorie weiss ich es. Die Praxis erlerne ich hoffentlich in den nächsten Wochen.

Auf der Wohngruppe angekommen erhielten wir zuerst sämtliche Informationen, die für den Aufenthalt wichtig sind. Der Informationsfluss war extrem. So viel neues, Regeln, Zeiten, neue Menschen. Alles von 0 auf 100. Hiervor hatte ich die meiste Angst, die sich im Nachgang als völlig überflüssig herausgestellt hat.

Denn nicht nur für mich war alles neu, für die restlichen Mitglieder der Gruppe war es genauso neu.

Am Eintrittstag hat man kurz hallo gesagt, sich kurz mit Namen vorgestellt. Am Tag danach kam man dann langsam ins Gespräch und heute beim Eintritt auf der Wohngruppe war das Eis gebrochen.