Mia und die aus der 19 - Plötzlich Superstar - Nicole Mahne - E-Book

Mia und die aus der 19 - Plötzlich Superstar E-Book

Nicole Mahne

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Beschreibung

Zwischen Gesangswettbewerb und geklauten Gartenzwergen: Detektivin Mia ermittelt auf dem Stadtfest Mias Freundin Jil flippt vor Aufregung fast aus: Auf dem Stadtfest findet ein Gesangswettbewerb mit Internet-Star Katy Sternchen statt! Für Jil ist klar, dass ihre Karriere als Sängerin damit kurz vor dem Durchbruch steht. Hobby-Detektivin Mia dagegen hat einen neuen Fall: Sämtliche Gartenzwerge ihrer Nachbarin Frau Blitzblank wurden gestohlen – immerhin drei Stück! Als Mia mit Jil und den schrulligen Alten der betreuten Senioren-WG aus der 19 das Stadtfest besucht, kommt sie nicht nur der Lösung ihres Falls ein großes Stück näher ... Pressestimmen zum ersten Band: »eine tolle Geschichte über Toleranz, die uns dazu auffordert, unsere Vorurteile einfach mal über Bord zu werfen.« Dein SPIEGEL-Buchtipp von Andrea Halemeier, Buchhändlerin »Eine unterhaltsame Geschichte über Freundschaft, "To-le-ranz" und eine Prise Entschlossenheit. Dabei eignet sie sich durch ihre Gliederung in kleinere lesefreundliche Kapitel, aber auch durch eine klare Sprache und ihren Witz hervorragend zum Selbst- und Vorlesen.« Stiftung Lesen

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Seitenzahl: 114

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Originalcopyright © 2022 Südpol Verlag, Grevenbroich

Autorin: Nicole Mahne

Illustrationen: Kai Schüttler

E-Book Umsetzung: Leon H. Böckmann, Bergheim

ISBN: 978-3-96594-163-2

Alle Rechte vorbehalten.

Unbefugte Nutzung, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung,

können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Mehr vom Südpol Verlag auf:

www.suedpol-verlag.de

Inhalt

Zwerge gesucht

Gefängnis auf Rädern

Die süßeste Minikuh der Welt

Omi und Zwergendieb

Tiger ohne Tigerstirn

Ein schlecht gelaunter Superstar

Superdieb statt Superstar

Zwergenversteck

Gefangen

Knallhartes Verhör mit Zwergen

Die Jury

Plötzlich Superstar

Videos und Fresskorb

Eine tierische Überraschung

Zwerge gesucht

Heute ist Stadtfest. Juhu! Mit Flohmarkt, Gewinnbuden und Handwerkskram. Ich habe vor, viel zu kaufen. Vor al­lem Tierfiguren, am liebsten aus Glas. Außerdem alles mit Hunden. Meine beste Freundin Jil will ihr Erspartes auch ausgeben. Sie sagt, als Superstar brauche sie eine Menge Klamotten und dürfe nicht immer dasselbe anziehen. Aber das Aufregendste kommt noch: Mitten in der Stadt steht eine Bühne für den Gesangswettbewerb. Und Jil macht mit. Echt wahr. Sie singt und tanzt dazu. Der Preis für das beste Talent ist ein Video gemeinsam mit Katy Sternchen. Die ist superberühmt im Internet. Sie dreht jede Menge Videos davon, wie sie sich morgens gut gelaunt schicke Sachen aus dem Schrank aussucht und anzieht oder wie sie ihre Frisur macht. Darin ist sie richtig gut. Ich bin morgens meistens motzig und schmeiße mein Zeug kreuz und quer durchs Zimmer. Mama behauptet, das habe ich von meinem Papa geerbt. Stimmt. In Papas Wohnung ist auch meistens Chaos.

Jil meint, dass es ruckzuck geht mit ihrer Karriere als Sängerin, wenn Katy Sternchen ein Video mit ihr zusammen macht und ins Internet stellt. Das gucken sich nämlich über eine Million Menschen an. Katy Sternchen dreht das Video auf der Bühne vor allen Zuschauern. Jil sagt, wenn ich ihr ganz laut zujubele, wäre mein Gejubel auch mit im Internet. Richtig cool, oder? Ich hoffe bloß, dass Jil keinen Hand­­stand machen muss für das Video. Den kann sie leider überhaupt nicht.

Ich beschließe, vor unserem Haus auf Jil zu warten, weil ich es vor Aufregung nicht mehr aushalte. In der Einfahrt höre ich die Stimme der Blitzblank, unserer Nachbarin. Sie motzt und flucht wie ein durchgedrehter Papagei. Neugierig laufe ich bis zum Bürgersteig und spähe um die Ecke. Die Blitzblank steht mit einem Besen in der Hand vor ihrem Vor­garten und schüttelt den Kopf.

„Diebespack, unverschämtes“, schimpft sie und stößt da­­bei den Besen wütend auf den Boden. Diebespack ist mein Stichwort. Klar, oder? Schließlich bin ich Detektivin. Hatte ich das noch nicht erwähnt? Schnell laufe ich zu ihr hin.

„Wurde was gestohlen?“

Die Blitzblank seufzt. „Ach Mia, hat man schon so eine Frech­heit erlebt, klauen die einfach meine Gartenzwerge. Alle drei!“

„Alle drei …“, wiederhole ich beeindruckt, weil es sich da­­mit um einen wirklich großen und bedeutenden Fall handelt.

„Die Menschen haben keinen Respekt mehr vor dem Ei­gen­tum anderer“, klagt die Blitzblank.

„Und keinen Respekt vor Gartenzwergen“, füge ich hinzu. Ich finde Gartenzwerge richtig klasse. Mama sagt, die gehen gar nicht und sie würde niemals einen bei uns im Garten erlauben. Nicht mal, wenn er unter einem Busch steht und nur ein bisschen von ihm zu sehen ist. Einen Hund bekomme ich auch nicht, obwohl ich wirklich oft gefragt habe und schon über neun Jahre warte. Mama bestimmt über alles. Es ist furchtbar mit ihr.

Betroffen schauen die Blitzblank und ich in den Vorgarten.

„Die schönen Gartenzwerge“, sage ich bedauernd.

Zwischen ihrem Grünzeug entdeckt die Blitzblank ein minikleines Unkraut und zupft es weg. „Eine Schande ist das“, murmelt sie. „Schau hier, Mia, der Dieb ist einfach über die Beete gelaufen. Nicht mal so viel Anstand, die An­­pflan­­­zungen zu schonen.“ Die Blitzblank zieht das Plattgetretene wieder hoch, weil bei ihr alles seine Ordnung haben muss.

Eigentlich heißt sie Frau Blank, aber weil sie den ganzen Tag ihren Garten aufräumt, nennen Mama und ich sie Blitzblank. Am schlimmsten sind für sie Maulwürfe wegen der Erdhügel, Unkraut, Laub und wenn alles wild rumwuchert. So wie bei uns. Mama mag es, wenn die Blumen und Sträucher drunter und drüber wachsen.

Ich nehme die Ermittlungen auf. Als Detektivin muss ich einen klaren Kopf behalten und jeden als möglichen Täter in Betracht ziehen. Erste Tatverdächtige ist meine Mama, weil sie die Zwerge der Blitzblank hasst. Das sage ich natürlich nicht laut, solange mir keine Beweise vorliegen.

„Wie sehen die verschwundenen Zwerge aus?“, frage ich die Blitzblank, dabei weiß ich es genau, weil ich sie mir schon oft angesehen und ein prima Gedächtnis habe.

Die Blitzblank zählt ihre Zwerge an den Fingern ab. „Ein Zwerg hält eine Laterne hoch, einer schiebt eine Schubkarre und der letzte hat ein Rehkitz im Arm.“

Ich nicke ernst. „Sie tragen alle drei rote Zipfelmützen und einen grauen Vollbart, stimmt’s?“

„Alle“, bestätigt die Blitzblank. „Bei dem Zwerg mit der Laterne ist die Mützenspitze abgebrochen“, erinnert sie sich. „Außerdem steht unter jedem Zwerg mein Name.“

„Das sind wichtige Hinweise. Gemein, die Zwerge einfach aus ihrem Zuhause zu reißen. Aber keine Sorge, ich bring sie zurück.“

Die Blitzblank räuspert sich. „Ich will ja niemanden verdächtigen …“ Sie schaut zur anderen Straßenseite rüber auf die 19. In dem Moment geht die Haustür der 19 auf und Herr Knick kommt rausgeschlurft.

Schnell dreht sich die Blitzblank weg und fegt den Bür­gersteig, was sie jeden Tag tut, echt wahr.

„Der hat sich gestern wieder an den Mülleimern zu schaffen gemacht. Wenn du mich fragst, ist das auch Diebstahl.“

„Herr Knick?“

Die Blitzblank zuckt übertrieben die Schultern. „Wer Müll klaut, schreckt auch nicht vor Zwergen zurück.“

Wir beobachten, wie Herr Knick mit seinen vielen Plas­tik­tüten in den Händen langsam zur Straße geht.

„Huhu, Herr Knick“, rufe ich rüber und winke ihm zu.

„Nicht herlocken“, sagt die Blitzblank hektisch. Sie kann die aus der 19 nämlich nicht leiden.

Aber Herr Knick ist schon auf dem Weg zu uns. Zwi­schen­­durch hält er an, um seine Hose hochzuziehen. Das ist gar nicht so leicht mit vollen Händen und klappt deshalb auch nur ein bisschen. Bei Herrn Knick kann man immer die Unterhose sehen. Als er bei uns ankommt, legt er die Plastiktüten auf dem Boden ab und streicht seine Haare hinter die Ohren. Sie sind schulterlang und braun-glänzend. Der Glanz kommt davon, weil er sie wenig wäscht und manchmal auch gar nicht.

„Was soll ich?“, fragt er.

„Es werden drei Gartenzwerge vermisst“, erkläre ich ihm. „Hast du sie zufällig genommen?“

„Gartenzwerge?“

Ich nicke.

„Gartenzwerge …“, überlegt Herr Knick und fängt an zu gackern. „Die sind doch nicht ganz dicht. Wie die rumste­­­hen und glotzen …“

„Du hast sie also nicht?“

Herr Knick schnappt sich seine Tüten, um weiterzugehen. „Die fasse ich bestimmt nicht an, das sind schräge Typen.“ Herr Knick gackert wieder. „Stehen rum und glotzen …“

„Wohin gehst du mit den vielen Tüten?“

„Stadtfest, Pfandflaschen abstauben“, verkündet Herr Knick glücklich.

„Komm um 15 Uhr zur Bühne. Jil tritt auf!“, rufe ich ihm noch hinterher.

Die Blitzblank gibt sich mit ihrem Unkraut beschäftigt und wendet uns den Rücken zu. Erst als Herr Knick weg ist, dreht sie sich wieder zu mir um. Ihr Gesicht ist puterrot angelaufen.

„Frecher Kerl“, schnauft sie wütend. Bestimmt, weil sich Herr Knick über ihre Gartenzwerge lustig gemacht hat.

„Immerhin wissen wir jetzt, dass Herr Knick sie nicht genommen hat“, tröste ich sie.

„Der vielleicht nicht …“, murmelt die Blitzblank.

„Drei Gartenzwerge können sich nicht in Luft auflösen. Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?“

Die Blitzblank überlegt und streicht dabei ihre Schürze glatt. „Gestern Abend waren sie noch da“, erinnert sie sich. „Ich habe den Zwerg mit der Laterne umgesetzt, damit er besser zur Geltung kommt.“ Die Blitzblank weint kurz auf. Dann presst sie wieder grimmig die Lip­­pen aufeinander.

„Oje, das hättest du besser nicht gemacht“, sage ich und seufze. „Dadurch hat der Dieb ihn auch besser sehen können.“

„Die Welt ist furchtbar geworden“, jammert die Blitzblank. „Das hätte es früher nicht gegeben.“

„Guck mal“, rufe ich erfreut und zeige auf die aus der 19, die gerade einer nach dem anderen aus dem Haus kommen. „Wir fragen die, ob sie was beobachtet haben.“

Doch die Blitzblank winkt ab, weil sie findet, die aus der 19 sind alle schräge Vögel. Nicht nur Herr Knick.

Ich renne rüber zu den anderen. Herr Rippel kommt mir schon entgegen. Er hält seinen Zeigefinger wie eine Antenne in die Luft. Ich mache es ihm nach. Das ist unsere Begrüßung. Cool, oder? Herr Rippel stellt gerne Unfug an, deshalb komme ich gleich zur Sache.

„Herr Rippel, hast du dir einen Spaß erlaubt und die Gar­tenzwerge von der Blitzblank entführt?“, frage ich streng.

Herr Rippel schiebt seine Schwimmbrille hoch auf die Stirn. Die trägt er fast immer. So eine kleine durchsichtige, die mit einem Gummiband hinter dem Kopf gehalten wird. Außerdem baumelt ein Suppenlöffel um seinen Hals. An seinem Stil ist ein kleines Loch, durch das ist die Kette gezogen. Herr Rippel muss seinen Suppenlöffel immer bei sich haben, damit er jederzeit Joghurt essen kann. Sein Lieblingsgericht. Am liebsten mit Schokostückchen drin.

„Stadtfest“, antwortet Herr Rippel auf meine Frage und seine kugelrunden braunen Augen strahlen.

„Oh ja, ich freue mich auch total“, stimme ich aufgeregt zu. „Dann weißt du also nicht, wo die Gartenzwerge hin sind?“

Herr Rippel kann nur noch an das Stadtfest denken, glaube ich, weil er sich immer wieder umblickt zu Holger, Frau Schmock und Herrn Schlottmeier.

„Stadtfest“, ruft er Holger zu.

Holger rollt mit den Augen. „Wir beeilen uns ja schon, Herr Rippel.“

Holger kümmert sich um die aus der 19. Aufräumen, Essen machen und so. Er kommandiert auch viel rum, aber meistens hört ihm keiner zu. Das ist wie bei Mama und mir. Holger führt Herrn Schlottmeier am Arm über die Einfahrt. Herr Schlottmeier ist der Langsamste überhaupt und bleibt ständig stehen, weil er über was nachdenkt oder das Gehen vergisst. Ich sehe nur auf seinen dunklen Haarscheitel, weil er meistens krumm geht wie eine Banane.

„Du hast dich ja schick gemacht. Extra fürs Fest?“, frage ich Frau Schmock. Sie trägt ihren grünen Jägerhut mit Fe­der drauf und dazu eine weiße Bluse mit einer dicken fetten Per­­len­­kette. Frau Schmock zieht genüsslich an ihrer Zi­­­­g­­arre.

„Ich will mich heute mal auf dem Männermarkt umsehen“, erklärt sie mir.

„Männermarkt? Werden die da verkauft?“

Frau Schmock lacht laut und kehlig, davon kriegt sie einen Hustenanfall, der ihren runden Körper feste durchschüttelt. Frau Schmock ist die dickste Person aus der Sied­­lung. Mindestens. Weil sie ständig Pralinen isst oder Brat­wurst mit Kartoffelsalat.

„Sehr gute Idee“, meint sie. „Los, Holger, lass uns keine Zeit verlieren. Sonst sind die Besten weg.“ Sie lacht erneut aus vollem Halse. Dann fährt sie mir mit ihrem Rollstuhl fast über die Füße. In dem sitzt sie nämlich. Im letzten Moment kann ich noch zur Seite springen.

„Menschen dürfen nicht verkauft werden“, murmelt Herr Schlottmeier und richtet sich kurz auf, um sich umzusehen.

„Keine Sorge, das passiert nicht“, beruhigt ihn Holger schnell.

„Das ist auch verboten“, fährt Herr Schlottmeier fort.

„Ja doch“, sagt Holger.

„Du hättest dich auch ruhig ein bisschen rausputzen können“, sagt Frau Schmock zu Holger, „damit wir für dich auch eine Abnehmerin finden.“

„Ich sehe doch piekfein aus“, entgegnet Holger entrüstet.

„Zieh wenigstens den Bauch ein“, mosert Frau Schmock.

Holger trägt sein schwarzes T-Shirt knalleng wie einen Bade­­anzug. Auf seinem riesigen Oberarm ist ein fieser Gru­sel­­adler tätowiert. Außerdem hat er eine Glatze und einen ge­­flochtenen Bart, der bis auf die Brust reicht.

„Wir können Holger nicht abgeben“, wendet Herr Schlott­meier entsetzt ein.

Holger tröstet ihn und sagt, dass ihn sowieso keine haben will.

„Ich wüsste da schon eine“, unterbricht Frau Schmock ihn.

„Ich auch“, stimme ich ein. Frau Schmock und ich zwinkern uns zu. Holger tut so, als ob er nicht zugehört hätte. Hat er aber doch, sonst würden seine Ohren nicht rot werden.

„Wen denn?“, fragt Herr Schlottmeier neugierig und ein bisschen besorgt, weil er Holger nicht hergeben will.

„Na, Frederike, die Alpaka-Frau“, erinnere ich ihn.

Herr Schlottmeier denkt nach. Dabei bleibt er auf der Stelle stehen, was Herrn Rippel nicht passt, der Stadtfest herüberruft.

„Die verliebte Karla“, hilft Frau Schmock ihm auf die Sprünge.

Ich lache. „Stimmt, das Alpaka Karla ist verrückt nach Holger.“

Herr Schlottmeier macht sich lang und sieht Holger vorwurfsvoll an. „Du hast ein Alpaka zur Freundin?“

„Nicht das Alpaka, seine Besitzerin, Frederike“, erkläre ich ihm.

„Mmmh …“, brummelt Herr Schlottmeier und grübelt. „Aaah … Die hat auch eine Katze.“

„Genau die“, rufe ich aus.

Holger stiert in die Luft, als wenn ihn das alles nichts anginge. Frau Schmock, Herr Schlottmeier und ich schauen Holger erwartungsvoll an.

„Hübsche Frau, die Frederike“, stellt Frau Schmock fest. „Die wäre schon was für unseren Schmuse-Holger. Da musste dich aber ein bisschen zurechtmachen, Holger-Schätz­chen.“

„Einen Smoking“, schlägt Herr Schlottmeier vor, „und eine Rose im Knopfloch.“

„Das wäre schick“, stimme ich zu.

„Sonst noch was?“, fragt Holger. Inzwischen ist sein ganzer Kopf bis hoch zur Glatze rot.

„Nö, das wär’s fürs Erste“, sagt Frau Schmock.

„Stadtfest“, ruft Herr Rippel und geht einfach vor, weil er die Warterei nicht mehr aushalten kann.

„Klappe halten“, ruft Frau Schmock zurück. „Los jetzt, ab zum Bratwurststand“, sagt sie an Holger gewandt. „Das Thema Liebe macht mich immer unsagbar hungrig.“

Da fällt mir plötzlich was ein. „Habt ihr zufällig was Selt­­­sames beobachtet? Bei der Blitzblank wurden drei Gar­tenzwerge aus dem Vorgarten gestohlen. Gestern Abend wa­­ren sie noch da. Ein Zwerg hält eine Laterne hoch, einer schiebt eine Schubkarre und der dritte Zwerg kuschelt ein Reh­­kitz.“

Die drei sehen mich groß an.

„Ich mag Rehkitze“, sagt Herr Schlottmeier leise.

„Die drei Zwerge tragen rote Zipfelmützen und lange weiße Bärte“, fällt mir noch ein.

„Ach so“, ruft Frau Schmock aus, „warum hast du das nicht gleich gesagt.“

„Hast du sie gesehen?“, hake ich aufgeregt nach.

„Gott sei Dank nicht“, erwidert Frau Schmock.