4,99 €
Mit leuchtenden Augen ... leben Wie könnte die Welt aussehen, würden wir sie mit Augen voller Vertrauen oder durch Kinderaugen betrachten? Mit den Augen der Weisheit oder durch Augen voller Liebe? Oder gar mit einem zwinkernden Auge? Diese 25 Geschichten aus dem Leben sind für alle im Herzen jung Gebliebenen, die neugierig genug sind, die Welt aus unterschiedlichen Sichtwinkeln zu betrachten. Manche der Geschichten sind leicht wie ein leise plätscherndes Flüsschen, andere tief wie das große Meer. Und dann wieder kraftvoll wie ein Wasserfall. Sehr persönlich, mit einer gesunden Prise Humor und immer, immer liebevoll ... für leuchtende Augen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 83
Veröffentlichungsjahr: 2020
Dieses Buch habe ich in Gedenken
an meine Mutter geschrieben,
in Dankbarkeit.
Viele dieser Geschichten hätten ihr
ein Lächeln
ins Gesicht gezaubert.
~~~~~~~~~~~~
PROLOG
MIT AUGEN VOLLER VERTRAUEN
SPRUNG INS VERTRAUEN
FRÜHSCHWIMMEN IM SEE
HUNDEHAUFEN ODER SONNENAUFGÄNGE?
FRAU USEBUSE UND DAS KLEINE VIRUS
HEUTE – WIRKLICH LEBEN!
MIT AUGEN DER WEISHEIT
DER SCHWARZE UND DER WEIßE MATROSE
GRETCHEN oder DIE KATZE IM SACK
DIE KLEINE SCHREIBBLOCKADE
DER ALTE ZAUBER DER MAGISCHEN GESCHICHTEN
TEELÖFFEL-PHILOSOPHIE
MIT KINDERAUGEN
EIN ERWARTUNGSVOLLER BLICK DURCH DIE OFENKLAPPE
PAPA IST DER COOLSTE!
DAS MÄDCHEN, DAS GERNE SCHRIEB
CLARENCE HAT ANGST
GUTE LEHRER, SCHLECHTE LEHRER?
Teil 1: SPORTUNTERRICHT
TEIL 2, DEUTSCHUNTERRICHT
MIT AUGEN VOLLER LIEBE
DER ALTE SCHUPPEN
FRAU USEBUSE UND DIE LIEBE
LÖWENMUTTER
FRAU USEBUSE UND HERR URALT
DER PRAKTISCHE ASPEKT EINES TIDEKALENDERS oder EIN MANN FÜR SANNI
MIT EINEM ZWINKERNDEN AUGE
HEIßER GELIEBTER!
DIE SELTSAME PFLANZE
DER TRAUM VOM KLEINEN SCHWEDENHÄUSCHEN AM FLUSS
KATZEN-YOGA
DER KOFFER FÜR BENNY
EPILOG
MIT WACHSAMEN AUGEN
MIT DANKBAREN AUGEN
ANMERKUNGEN
DIE AUTORIN
GESCHICHTEN ERZÄHLEN
WEITERE BÜCHER DER AUTORIN
Ein neuer Abschnitt meines Lebens beginnt.
Offen sehe ich ihm entgegen.
Strecke meine Arme aus.
Empfange ihn herzlich.
Mit leuchtenden Augen.
Wie schön wäre es ...
mit Augen voller Vertrauen
in die Welt und in das Leben
zu blicken?
Wie das gehen kann?
Das erfährst Du
in den 5 Geschichten dieses 1. Kapitels.
Im Bauch eines Flugzeugs.
Lauter Motorenlärm betäubt meine Ohren.
Ich sitze eingezwängt zwischen gut 20 Menschen. Ganz dicht vor Christian, den ich erst seit einer guten halben Stunde kenne und mit dem ich eng verbunden bin. Anders ausgedrückt: Ich bin an ihm festgeschnallt. Kein Entkommen!
Will ich das?
Christian ist Tandemmaster für Fallschirmspringen. Gleich wird er mit mir aus 4000 Metern Höhe in die Tiefe springen. Bin ich wahnsinnig? Mein Leben einem völlig Unbekannten anzuvertrauen? Ich spüre, wie Panik in mir aufsteigt, mein Atem schneller wird.
"Ruhig, ganz ruhig", sage ich zu mir selbst,
"einatmen ..., ausatmen ...,
ganz langsam ..."
Es wirkt, ich werde etwas ruhiger.
"Gleich haben wir die 4000 Meter erreicht", sagt Christian und zeigt mir seinen Höhenmesser am Handgelenk, "dann geht's los." Christian ist die Ruhe in Person, ein erfahrener Tandemmaster. Er hat mir vorher alles genau erklärt. Ich kann sicher sein. Und für den Moment bin ich es wieder.
Ich denke an meinen Traum. Seit über 25 Jahren träume ich ihn: Fallschirmspringen! Im ganzen Körper spüre ich es, das Gefühl, durch die Luft herabzuschweben. Heute wird es wahr werden! Die Ruhe breitet sich weiter in mir aus, ich lächle in mich hinein.
Dann öffnet sich die Luke, ein Stück blauer Himmel ist zu sehen, ein paar Wolkenschwaden ziehen vorüber. Das erste Tandempaar steht auf, geht nahe an die Luke. Der Tandempassagier hebt die Beine hoch, lässt sich in den Gurt fallen, legt den Kopf nach hinten. Der Tandemmaster springt. Und schon entschwinden beide meinem Blick, nach unten weg. Die Nächsten sind dran und die Nächsten.
Nun stehen wir ganz vorn. Ein Blick in die Tiefe. Puh, sind wir hoch! Sind die kleinen Streichholzschachteln da unten wirklich Häuser? Und die schmalen grauen Linien, sind das die Straßen? Zu allem Überfluss fällt mir gerade noch ein, dass ich ja eigentlich Höhenangst habe. Genau in dem Moment sagt Christian, ich soll meine Beine hochheben, damit ich sicher im Gurt hänge.
Ich will nicht!!!
Mein Herz klopft unnatürlich laut, mein Blut pocht in allen Adern. Angst macht sich breit.
ICH MACH DAS NICHT!!!
Meine Beine bleiben stehen.
Jetzt.
Für immer.
Für alle Zeit!
Doch schon den Bruchteil einer Millisekunde später sehe ich mich vor meinem inneren Auge Fallschirmspringen. Im ganzen Körper spüre ich es, das Gefühl, durch die Luft herabzuschweben.
Und ich drehe meine Angst um. Ich spüre Vertrauen in meinem ganzen Körper, von den Zehenspitzen bis zum Kopf.
Ja, ich will da runter, jetzt!
Ich vertraue!
Ich hebe meine Beine hoch.
Lasse mich in den Gurt fallen.
Lege den Kopf nach hinten.
Und Christian springt. Mit mir.
WOW!!!
~~~~~~~~~~~~
Zum vertiefenden Blick:
Gibt es etwas in Deinem Leben, das Du immer schon gerne getan hättest, wenn Du dich trauen würdest? Wie schön wäre es, wenn Du die Angst davor überwinden könntest, umdrehen könntest in Vertrauen?
Die Luft ist klar und kühl. Der Frühnebel liegt noch auf dem Wasser und beginnt sich im wärmer werdenden Sonnenlicht langsam aufzulösen.
Meinen Badeanzug habe ich schon an, schnell unter die kalte Dusche und dann in den See. Das Wasser ist wärmer als die Luft, umspielt weich und angenehm meinen Körper. Ich gleite mühelos durchs Wasser. Wie gut das tut! Tief atme ich die frische Morgenluft ein. Genieße meine Bewegungen im weichen Wasser.
Bin eins mit dem Wasser.
Eine Weile später sitze ich frisch geduscht und trocken auf einer Bank. Schaue über das Wasser. Allmählich löst sich auch der letzte Frühnebel auf, während die Sonne den wolkenlosen Himmel anlacht. Beide gemeinsam spiegeln sich im glitzernden Wasser.
Ich genieße die morgendliche Ruhe und Stille.
Welch schöner Tagesbeginn!
Eine Weile später stehe ich von der Bank auf, voller Vertrauen in den Tag ...
~~~~~~~~~~~~
Zum vertiefenden Blick:
Wie kannst Du deinen Tag voller Vertrauen beginnen?
ER lebte ein ganz normales Leben. Mit Sonnenaufgängen am Morgen, mit ein paar Hundehaufen am Wegesrand und vielem mehr.
Eines Morgens beobachtete ER einen ganz besonders schönen Sonnenaufgang. ER stand auf einem kleinen Hügel, ein Stück außerhalb des kleinen Dorfes, in dem ER lebte. Der Himmel leuchtete in den schönsten Farben. ER machte einige schöne Fotos und genoss den Anblick. Von diesem kleinen Hügel aus betrachtet waren die Sonnenaufgänge noch schöner als anderswo. Der Horizont war so weit. Und da war dieser Baum am Horizont, der einzelne Baum im Gegenlicht. Er verlieh dem Anblick einen ganz besonderen Reiz.
Hierher wollte ER von nun an jeden Morgen gehen.
Die schönsten Fotos des Sonnenaufgangs setzte ER in seinen Status auf allen Medien und verschickte sie an alle Freunde. Und ER schrieb von dem wunderbaren kleinen Hügel, von dem aus betrachtet die Sonnenaufgänge noch schöner seien als anderswo.
Auf dem Weg zu seinem Haus dachte ER an den besonders schönen Sonnenaufgang. Doch gleichzeitig dachte ER, dass das Leben ja nicht nur aus Sonnenaufgängen bestehe. Nein, es gäbe ja auch Hundehaufen. Erst vor ein paar Tagen war ein Freund in einen getreten. Während ER so vor sich hindachte, achtete ER nicht auf seinen Weg. Da passierte etwas Unangenehmes. ER trat in einen Hundehaufen. Igittigitt! Erst machte ER ein paar Fotos. Dann streifte ER den Dreck notdürftig von seinem Schuh ab, indem ER den Fuß im taufrischen Gras hin. und her bewegte.
Die ekligsten Fotos mit seinem Schuh im Hundehaufen setzte ER in seinen Status auf allen Medien und verschickte sie an alle Freunde. Und ER schrieb davon, dass sich alle in acht nehmen sollten vor Hundehaufen.
Zu Hause angekommen stellte ER fest, dass noch Reste vom Hundehaufen an seinem Schuh klebten. Wieder machte ER Fotos. Dann wusch und wischte ER die Reste gründlich fort. Danach wurden die Schuhe von ihm gründlich poliert.
Die deutlichsten Fotos setzte ER in seinen Status auf allen Medien und verschickte sie an alle Freunde. Und ER schrieb davon, wie eklig das wäre, wie es stinke und wie viel Arbeit und schlechte Laune so ein ekliger Haufen mache, und wie wütend ihn das machte.
Seine Freunde antworteten auf seinen Status. Einige freuten sich mit ihm über die schönen Sonnenaufgänge, andere äußerten Mitgefühl für seinen ekligen Hundehaufen.
Sein Freund, der vor wenigen Tagen auch in einen Hundehaufen getreten war, schickte noch ein Foto von seinem Hundehaufen mit. Und noch ein weiteres Foto von einem großen Hundehaufen, in den er vor langer Zeit einmal getreten war. Sofort tauschten sich beide über diese aus. Wie eklig sie waren. Wie sie stanken. Wie viel Arbeit und schlechte Laune sie machten. Und wie wütend sie das machte.
Ein anderer Freund fragte, wo der kleine Hügel sei, auf dem es so wunderbare Sonnenaufgänge zu beobachten gäbe. Und ob sie morgen früh gemeinsam dort hingehen könnten, um einen wunderschönen Sonnenaufgang zu beobachten.
Darauf antwortete ER nicht. ER hatte keine Zeit. Der Austausch über die Hundehaufen nahm all seine Zeit in Anspruch.
Am nächsten Morgen wollte ER wieder zu dem kleinen Hügel gehen und einen schönen Sonnenaufgang beobachten. Das hatte ER sich ja vorgenommen. ER machte sich auf den Weg. Sorgsam hielt ER Ausschau nach Hundehaufen. Wollte ER doch auf keinen Fall in einen hineintreten. Da sah ER schon den ersten Haufen. Am anderen Straßenrand. Wie ärgerlich! Immer diese Hundehaufen! So dachte ER. Und ER wechselte zur anderen Straßenseite, um ein paar Fotos zu machen.
Die abstoßenden Fotos dieses ekligen Haufens setzte ER in seinen Status auf allen Medien und verschickte sie an alle Freunde. Und ER schrieb davon, wie eklig gerade dieser Hundehaufen von der anderen Straßenseite wäre. Und dass er stinke.
Dann ging ER weiter. Nun achtete ER noch sorgsamer auf Hundehaufen. ER schaute aufmerksam vor sich, neben sich und weit in alle Richtungen. Wollte ER doch auf keinen Fall einen dieser Haufen übersehen. Da sah ER auch schon den nächsten Hundehaufen. Eklig und groß. Auf einer Wiese. Schnell ging ER hin. Über die Straße, über den Grünstreifen. ER kletterte auch über den Zaun. Dann machte ER ein paar Fotos. Und ärgerte sich über den ekligen Hundehaufen. ER ärgerte sich sehr!
Diese widerlichen Fotos des ekligen Haufens auf der Wiese setzte ER in seinen Status auf allen Medien und verschickte sie an alle Freunde. Und ER schrieb davon, wie unverschämt es war, dass es sogar auf Wiesen eklige Hundehaufen gäbe. Und dass es ihm stinke.
Als ER weitergehen wollte, sah ER schon den nächsten Hundehaufen, in weiter Ferne. ER machte sich auf den