Mohnblumenpoesie - Usagi Jigokumimi - E-Book

Mohnblumenpoesie E-Book

Usagi Jigokumimi

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Beschreibung

„Als ich gehört hab, du hast `nen eigenen Buchladen …“ „Antiquariat!“, fauchte ich dazwischen und bemerkte, dass Moritz sein Talent, meine Proteste gegen seine Anwesenheit zu überhören, noch immer nicht verloren hatte. „…Musste ich ihn mir einfach mit eigenen Augen ansehen…“ „Da du ihn ja jetzt gesehen hast, kannst auch wieder gehen …“, ich konnte einen hoffnungsvollen Ton nicht unterdrücken. „Ich muss ehrlich sagen der Laden passt zu dir!“, wieder schweifte sein Blick umher, „Weißt du mein Opa hat immer gesagt, dass ein Laden immer seinen Besitzer wiederspiegelt…“ „Unglaublich!“, nuschelte ich lahm und kramte ein paar Unterlagen hervor, „Ich muss wirklich arbeiten, also wenn du…“ „Und dieser Laden ist haargenau wie du…“, redete er weiter und wir sahen uns kurz an, ich ahnte was kommen würde, „Muffig!“ „Verschwinde!“, wieder deutete ich auf die Tür, aber natürlich grinste er nur. << Der mürrische Eigenbrötler Julius führt ein kleines, aber angesehenes Antiquariat in seiner Heimatstadt und ist damit auch mehr als zufrieden! Wie könnte er auch nicht? Als jedoch zum 10- jährigen Klassentreffen urplötzlich sein ehemaliger bester Freund und personifizierter Sonnenschein Moritz auftaucht, gerät Julius geschätzte Einsamkeit ins Wanken. Moritz hält dieses Klassentreffen nämlich für den perfekten Anlass den Funken ihrer verlorenen Freundschaft erneut brennen zu lassen und auf einmal bekommt der Ausdruck „in Erinnerungen schwelgen“ eine ganz neue Bedeutung.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Wie man es durch die Blume sagt!

Dieses Buch ist für den Wettbewerb "BoysLove" der gleichnamigen Gruppe entstanden! Die Geschichte machte gemeinsam mit Kooky Roosters "Die Erbschaft" den ersten Platz! BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Durch die Blume...

 

Die Türglocke läutete hell.

 

Ein leichter Windstoß flatterte in den Raum als die alte Eichentür aufschwang. Staubkörner wirbelten auf und begannen in den Sonnenstrahlen zu tanzen, die durch die alten, schon ganz leicht milchigen Fenster fielen.

 

 

„Guten Morgen!“, sagte ich leise und sah noch nicht mal von meinem Katalog auf, sodass ich hätte sagen können wer herein gekommen war.  „Das ist wirklich ein unglaublich guter Morgen!“, erwiderte eine mir unbekannte Männerstimme fürchterlich beschwingt und munter.

 

 

Ich verzog das Gesicht, wenn es etwas gab, was ich hasste, dann waren es zu gutgelaunte Menschen am Morgen oder am Mittag oder am Abend…

 

 Im Allgemeinen konnte ich keine gutgelaunten Menschen leiden oder, wenn ich ehrlich war,  ich konnte im Allgemeinen einfach keine Menschen leiden- Vollkommen unabhängig von ihrer Laune.

 

Man könnte durchaus sagen ich wäre mürrisch. Ich fand mich schlicht und ergreifend konsequent: Ich mochte einfach niemanden!

 

 

„Puh…“, kam es nun von meinem ersten Kunde und ich versuchte mich weiter auf meine Lektüre zu konzentrieren. „Riecht hier ganz schön…“, während er nach einem passenden Wort suchte, schnipste er penetrant vor sich her. Ich hasste Menschen sogar noch mehr als gewöhnlich, wenn sie zu ihrer guten Laune auch noch ekelhaft laut waren. 

 

„Muffig!“, entschied nun  dieser Störenfried und zwang mich mit seiner Unverschämtheit aufzusehen, „Es riecht hier eindeutig muffig!“

 

Eindeutig sehr zufrieden mit sich und seiner Entscheidung grinste mich dieser Typ breit an. Er hatte braune und kurze, aber auch sehr zerwühlte Haare. Dazu ein erstaunlich gut passendes Paar grünbraune Augen, in denen dieser von manchen Leuten tatsächlich als positiv eingestufte Schalk saß. In mir weckte das bloß nur noch mehr Antisympathien.

 

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte ich und versuchte erst gar nicht höflich zu klingen. Der Kerl schien in meinem Alter zu sein, ungefähr Ende Zwanzig. Er ließ gespielt interessiert seinen Blick schweifen und schürzte die Lippen, sein Gesicht war von einem Dreitagebart geschmückt. „Ich wollte mich nur mal umsehen…“, lächelte er und schritt zu einem der vielen mit Büchern vollgestopften Regale.

 

Er drehte mir seinen breitschultrigen Rücken zu und legte den Kopf leicht schräg, als er die Einbände las: „Und du solltest echt mal ein Fenster aufmachen. Bei der Luft hier drin vergeht einem ja alles…“ 

 

 

„Wenn es Ihrer Nase hier nicht passt, warum gehen Sie denn dann nicht zwei Straßen weiter, da gibt’s ein Douglas!“, murrte ich.

 

 

Natürlich trug er ein gelbes T- Shirt, allein wegen der Farbe hätte ich ihn am liebsten aus dem Laden geworfen. Ein leises Lachen verließ seine Lippen, als er sich wieder mir zu wand.

 

„Du hast dich wirklich kein bisschen verändert…“, ungeniert musterte er mich. „Ich hab keine Ahnung, wovon Sie reden!“, meinte ich entschieden und kam hinter meiner Kasse hervor, „Und wenn Sie nichts kaufen wollen, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir nicht weiter meine Zeit stehlen würden, ich hab auch noch was anders zu tun…“ „Und was?“, fragte er rundheraus und mir kochte die Galle hoch. „Ich arbeite hier vielleicht!“, fauchte ich nun, was mein Gegenüber nicht sonderlich zu beeindrucken schien. „Im Moment liest du ´ne Zeitschrift…“, antwortete er keck. „Das ist ein Katalog, in dem ich neue Waren suche! Und keine Zeitschrift!“, ich wischte mir eine entfleuchte, rote Haarsträhne aus den Augen. „Oh, das ist wirklich nötig…“, nickte dieser Flegel jetzt vor mir auch noch schlaumeierisch mit dem Kopf, „Du hast wirklich nicht gerade den neuesten Bestand!“  „Wie bitte?“, entrüstete ich mich. „Naja… Dein Buchladen ist fürchterlich veraltet… Du hast noch nicht mal Twilight!“ „Das ist ein Antiquariat und kein Buchladen!“, die kalte Wut lief meinen Rücken entlang, „Ich verkaufe alte, seltene und wertvolle Bücher und keine Groschenromane!“  „Wow…“, er schien nur noch belustigter durch meinen Zorn, aber auch milde beeindruckt, „Das ist so was wie die Königsdisziplin der Langeweile, oder?“

 

 

Ich kill dich, du Mistkerl!

 

 

 Hitze stieg mir ins Gesicht und ich deutete ungehalten, aber eindeutig zur Seite. „Da ist die Tür!“ So eindeutig schien es dann doch nicht zu sein, denn er lächelte nur und zeigte nach rechts: „Und da ist die Kasse!“