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Dieses Buch beinhaltet die Montessori-Pädagogik detailliert erklärt für jeden, der diese Pädagogik zu Hause umsetzen möchte, für alle die, die verstehen möchten, was überhaupt dahintersteckt. Es soll Ihnen als Eltern zeigen, wie Sie Ihre Kinder unterstützen und ein anregendes Umfeld schaffen können. Zudem gehen wir auf die natürliche Entwicklung ein und darauf, wie wir diese begleiten können und wie wir die Gefühle der Kinder ernst nehmen sollten. Den angeborenen Entdeckerdrang der Kinder befriedigt man am besten mit einer geeigneten Lernumgebung. Diese gilt es, zu erschaffen. Ich möchte Ihnen in diesem Buch einige wertvolle Tipps geben, wie Sie Ihr Zuhause nach den Prinzipien von Montessori einrichten können.
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Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Das erwartet Sie in diesem Buch
Kapitel 1: Einführung
Wer war Maria Montessori?
Montessori – Grundlagen – die zehn wichtigsten Grundsätze
Freiheit
Die Polarisation der Aufmerksamkeit
Die vorbereitete Umgebung
Der absorbierende Geist und die sensiblen Perioden
Die Regeln und Rituale
Lernen mit der Drei-Stufen-Lektion
Übungen der Stille
Isolation einer Eigenschaft im Material
Die neue Lehrerin – Kinder brauchen klare Erwachsene
Die Natur in der Erziehung – Kosmische Erziehung
Unterschied zur herkömmlichen Pädagogik
Kapitel 2: Entwicklung und Lernen von Kleinkindern
Der „innere“ Bauplan
Sensible Phasen – Definition und Übersicht
Zusammenfassung der kindlichen Entwicklung
Kapitel 3: Arten von Aktivitäten
Auge-Hand-Koordination
Bewegung und Musik
Entspannungs- und Stilleübungen
Sprachentwicklung
Kreativität
Alltagsaktivitäten
Aktivitäten für die Natur
Kapitel 4: Allgemeines zu Aktivitäten
Aktivitäten vorbereiten – wie und welche?
Wie zeigt man dem Kind die Aktivitäten?
Spielzeug in der Montessori-Pädagogik
Fünf Eigenschaften eines jeden Montessori-Materials
Kapitel 5: Vorbereitete Umgebung – Das Montessori-Zuhause
Räume im Montessori-Stil gestalten
Acht Tipps für die Gestaltung der Wohnung
Tipps und Ideen für jeden Raum
Eingang / Flur
Wohnzimmer
Küche
Essbereich
Schlafzimmer
Badezimmer
Kreativecke
Leseecke
Außenbereich
Die Bedeutung des Zuhauses
Kapitel 6: Erziehung in der Montessori- Pädagogik
Lob und Strafe in der Montessori-Pädagogik
Grenzen setzen – Tipps
Wutanfälle – wie man damit umgeht
Wutanfall ignorieren?
Freiheit als pädagogisches Prinzip
Dieses Buch beinhaltet die Montessori-Pädagogik detailliert erklärt für jeden, der diese Pädagogik zu Hause umsetzen möchte, für alle die, die verstehen möchten, was überhaupt dahintersteckt. Es soll Ihnen als Eltern zeigen, wie Sie Ihre Kinder unterstützen und ein anregendes Umfeld schaffen können. Zudem gehen wir auf die natürliche Entwicklung ein und darauf, wie wir diese begleiten können und wie wir die Gefühle der Kinder ernst nehmen sollten.
Den angeborenen Entdeckerdrang der Kinder befriedigt man am besten mit einer geeigneten Lernumgebung. Diese gilt es, zu erschaffen. Ich möchte Ihnen in diesem Buch einige wertvolle Tipps geben, wie Sie Ihr Zuhause nach den Prinzipien von Montessori einrichten können.
Auch wie man Aktivitäten vorbereitet, einführt und welche Aktivitäten was genau beim Kind ansprechen, wird Ihnen hier erklärt und dargelegt.
Faszinierend sind auch die sensiblen Phasen beim Kind, in denen es besonders schnell und leicht neue Fähigkeiten erlernen kann. Wenn Sie wissen möchten, was es damit auf sich hat und wie der „innere Bauplan“ beim Kind aussieht, dann ist dieses Buch für Sie das richtige.
Maria Montessori, geboren 1870 in Italien, war die erste italienische Frau, die ein Medizinstudium absolviert hat und auch einen Doktortitel in der Medizin erlangte. Sie arbeitete als Assistenzärztin in der Kinderpsychiatrie der Universitätskinderklinik in Rom. Durch ihre Arbeit mit förderbedürftigen Kindern entwickelte sie die ersten Lernmaterialien. So entstanden in den folgenden Jahren die Grundzüge Ihrer Pädagogik, die weltweit anerkannt und nach ihr benannt ist.
Als Montessori 1907 durch die italienische Regierung ein Kinderhaus anvertraut bekam, wo sie das Lernmaterial, was sie zuvor entwickelte, einsetzte, haben diese Kinder Fortschritte gemacht, die ihnen so niemals zugetraut wurden.
„Il metodo“ nennt sich das 1909 veröffentlichte Hauptwerk von Maria Montessori, welches die Eckpfeiler ihrer Pädagogik beinhaltet. Hier schrieb sie auch von der beobachtenden Distanz der Erzieher. Somit soll eine störende Energie auf den Lernprozess der Kinder verhindert werden.
Als Montessori 1913 durch Amerika, Europa und Indien reiste und Vorträge hielt, begann zeitgleich der erste Lehrgang zur Lehrkraft für die Montessori-Pädagogik. Somit entstanden zahlreiche Montessori-Schulen in Europa und Amerika.
1952 verstarb Maria Montessori und hinterließ einen Sohn, den sie erst geheim hielt und zur Pflege gab, da er ein uneheliches Kind war, bevor sie sich aber zu ihm bekannte, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg zurück nach Europa kam.
„Ich bin verantwortlich für alles, was ich denke, sage, tue und fühle.“
Freiheit
Bei dem Wort Freiheit denken vielleicht einige von Ihnen, dass wir das Kind einfach machen lassen, dass es uns auf der Nase herumtanzen könnte. So ist es aber keineswegs gemeint. Wir überlassen das Kind nicht sich selbst und wir erlauben ihm auch nicht alles.
„Die Freiheit unserer Kinder hat als Grenze die Gemeinschaft, denn Freiheit bedeutet nicht, dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein.“ (Montessori, Grundlagen meiner Pädagogik 1968)
Einen hohen Stellenwert in der Montessori-Pädagogik nimmt die Freiarbeit ein. Denn gerade Kleinkinder können ihren Körper noch schwer beherrschen und Bewegungen sind meist unkoordiniert. Der Geist des Kindes kann sich dem Körper nicht unterordnen. So können sie Aufforderungen noch nicht so gut folgen.
Wenn Sie dem Kind die freie Wahl lassen, womit es sich beschäftigen möchte, kann so wirkliches Interesse an der Aktivität oder dem Gegenstand entstehen. So erlangt das Kind seine innere Ruhe und die Ordnung, die es benötigt, um seine Fähigkeiten zu entwickeln. Dieses Grundelement der Entwicklung, was daraus resultiert, nennt man Polarisation der Aufmerksamkeit.
Manche Kritiker setzen dem entgegen, dass das Kind auch im Erwachsenenalter nicht immer die Dinge tun kann, wozu es gerade Lust hat. Es müsse auch später Aufgaben erledigen, die ihm keinen Spaß bereiten oder nicht seinen Interessen entsprechen. Allerdings hat Maria Montessori dazu gesagt, dass man am Anfang der Entwicklung das Kind erst „stärken“ müsse und es „Kräfte sammeln muss“, um dann im Erwachsenenalter auch die Aufgaben zu bearbeiten, die nicht seine Interessen befriedigen.
Die Kinder lernen so, Verantwortung zu übernehmen, denn sie entscheiden sich für eine Aufgabe und müssen auch hinter dieser Entscheidung stehen. So kann man seine Bedürfnisse kennenlernen und man hört auf die innere Stimme. Somit kann auch das Selbstbewusstsein gestärkt werden.
Das Material bringt das Kind auch dazu, die Gesellschaft kennenzulernen und zu verstehen. In der Freiheit lernt das Kind sogar soziale Kompetenz und ebenfalls, auf sein Gewissen zu achten.
Die Polarisation der Aufmerksamkeit
Montessori nannte die Konzentrationsfähigkeit die „Polarisation der Aufmerksamkeit“. Diese wird in drei Phasen unterteilt:
1. Vorbereitung: Material wird herausgesucht und das Kind stimmt sich ein.
2. Die große Arbeit: Die Tätigkeit wird bis zur Sättigung vom Kind durchgeführt.
3. Nach der großen Arbeit: Das Erlebte wird nun vom Kind verarbeitet.
Die große Arbeit:
Die Zielvorstellung der Montessori-Pädagogik gilt der Polarisation der Aufmerksamkeit und sieht vor, dass das Kind sich intensiv konzentrieren kann und man darauf vertraut, andererseits soll die konzentrierte Aktivität gefördert werden. Es ist das Endprodukt der pädagogischen Bemühungen, wenn man das Kind bei der „Großen Arbeit“ unterstützen und fördern kann.
In der Psychologie nennt man dies „Flow-Erleben“, wenn Bewegung, Geist und die Sinne im Einklang sind miteinander. So trägt diese tiefe Konzentration zur Ordnung der Persönlichkeit bei.
Man kann festhalten, da sind sich auch Psychologen einig, dass das Lernen immer dann am besten funktioniert, wenn man tiefes Interesse für etwas hat. Auch Maria Montessori hat dies erkannt und war deshalb von der geordneten Umgebung mit klaren Strukturen angetan, in der sich das Kind einer Aktivität frei zuwenden konnte. Denn so war das Lernen optimal an den Entwicklungsstand angepasst.