14,99 €
Die Gemeinschaft der Bootsbesitzer am Steg "Wasserfrosch" steht unter Generalverdacht. Eds Tod war kein Unfall und ein Motiv, ihn aus dem Weg zu schaffen, haben viele. Die illustre Runde um Rother, Dante, Olga und Co. entwirrt ein immer feiner werdendes Netz aus Beziehungen, wobei unter anderem auch Hockers, Webers, Guntram Polluk und die ehrgeizige Maklerin Fri eine Rolle spielen. Als bald darauf die nächste Leiche im See gefunden wird, folgt Kommissar Reilinger seinem kriminalistischen Spürsinn. Die Frage nach den Tüten mit dem Streifenlogo geht ihm nicht aus dem Kopf. Aber wie hängt das alles zusammen? Und warum musste nun noch jemand sterben? Eine Spur scheint weit auf den See hinaus zu führen, dorthin, wo man keine Beobachter fürchten muss.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 42
Veröffentlichungsjahr: 2025
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2025 novum publishing gmbh
Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt
ISBN Printausgabe: 978-3-7116-0739-3
ISBN e-book: 978-3-7116-0740-9
Lektorat: naku
Umschlagfoto: Dmitry Rukhlenko | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
www.novumverlag.com
Die Handlungen und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wäre rein zufällig.
Ed war ins Wasser gefallen. Sein Körper wies einige Verletzungen auf. So konnte nicht ausgeschlossen werden, dass er möglicherweise gestoßen worden war – oder noch schlimmer: man ihn ertränkt hatte.
Wir Anleger vom Bootssteg „Wasserfrosch“ waren erschüttert, hatten wir doch noch einen Abend vorher zusammen an Land gesessen, Bier und Wein getrunken und die obligatorischen Erdnüsse geknabbert. Unsere Runde war dann auch die erste, die verhört wurde. Wer hat wo neben wem gesessen und ist wann gegangen – nach Hause oder auf sein Boot. Der Abend war lang gewesen und es hatte eine gemütliche Stimmung geherrscht, kein Streit oder so, nichts hatte darauf hingedeutet, dass Ed sein Leben verlieren würde.
Der See, an dem unsere Boote verschiedener Qualität und Größe lagen, war zum Schwimmen nicht geeignet, weil man nicht stehen konnte, ohne im Sumpf zu versinken. Bei hohem Wellengang wurde die Brühe so richtig aufgewirbelt und das Wasser braun. Ab und zu gab es auch Algen.
Aber, wie gesagt, die Leute vom Steg waren verträglich. Ohne das übliche Gerede ging es natürlich nicht ab – wie überall. Dass sich Rother ein noch größeres Boot kaufen wollte, weil er klein und geltungssüchtig sei. Seine Frau hieß bei allen nur „die Dicke“, obwohl sie eigentlich nicht dick war, sondern nur Beine wie Stampfer hatte. Ihr Vorname lautete Ute und sie rauchte stark; vielleicht bekam sie deshalb kein Kind, ha, ha. Es hieß, sie würde Ed nachsteigen – und Rother hätte das mitbekommen …
Bumpi hatte eine von zwei Schwestern, die mal mit dem einen, mal mit dem anderen liiert war. Und Balle hatte die andere von den beiden, die sich nur darin unterschieden, dass die Freundin von Balle einen kleineren Bauch hatte, ansonsten aber auch dürr war. Balle wurde so genannt, weil er im Winter auf Mallorca am Ballermann gewesen war. Außerdem war er hinter jedem Rock her – und Ed hatte gerade eine tolle Schnitte angeschleppt. Olga, die immer alles wusste, war sich sicher, dass Ed sie über Hockers kennengelernt hatte. Na dann.
Hirte gehörte ebenfalls zu der Gruppe um Rother, war eigentlich nicht doof, aber Rother fast hörig. Hatte er Ed umgebracht, weil der sich an die Dicke herangemacht hatte, oder die sich an Ed? Wenn Ed viel getrunken hatte, dann hörte man schon Sprüche wie „Komm zu mir Mädel, ich mach dir ein Kind“, oder „Willste mal meinen sehen? Da wirste schon vom Angucken fett, ha, ha.“
Hockers waren eigentlich überall dabei, traten immer im Doppelpack auf. Sie sah durch ihre Frisur leicht wie der verstorbene Mooshammer aus. Er unterstützte seine Frau in allem, was sie sagte mit „Genau!“ oder „So meine ich das auch“ oder „Sie ist so klug“. Eine eigene Meinung von ihm war nie zu hören, da wartete man vergebens. Sie hatten mit Ed nichts zu tun, aber vielleicht mit seiner Freundin. Ich glaube, sie hatte Hockers mal eine Wohnung besorgt … Aber in welchem Zusammenhang die sonst standen, das wusste nicht mal Olga. Und dann jemanden gleich umbringen?
Mechthild und den Biertrinker sah man auch nur zu zweit. Das Pärchen verhielt sich jedoch anders als die Hockers. Jeder sagte, was er dachte. Sie ging ins Boot und er blieb oder umgekehrt. Den Spitznamen hatten sie von Purzel bekommen, der als Helfer am Steg fungierte. Sie trank nichts außer Wasser, er versenkte sich in Bier und blieb gerne an Land, um mit den anderen zu saufen. Olga trank ja eher Wein. Und seit Neuestem gab es auch alkoholfreies Bier, das Franz verwaltete.
Dante war begehrt, weil er Motoren reparieren konnte – für ein Bier oder ein warmes Dankeschön. Die Frauen waren hinter ihm her, weil er gut aussah; vielleicht auch Eds Neue? Hatte ihn Dante deshalb umgebracht? Was eigentlich mit Dante los war, wusste so recht niemand. Man munkelte, seine Frau sei über Bord gegangen, er hätte es nicht bemerkt … Ein Mord? Dann geht der zweite leichter. Dante und Ed sind sich jedenfalls aus dem Weg gegangen. Munkel, munkel …