Morde mit "VX" 1/3 - Troisdorf - Kersten Wächtler - E-Book

Morde mit "VX" 1/3 - Troisdorf E-Book

Kersten Wächtler

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Beschreibung

Mord mit "VX" Teil 1 von 3 - Troidorf Rhein-Sieg-Kreis Krimi - Der elfte Fall von Thekla Sommer An einem herrlichen Frühlingstag bricht ein Mann in der Troisdorfer Fußgängerzone zusammen und stirbt augenblicklich. Die Ermittlungen beginnen augenblicklich, da Thekla Sommer mit Ihrem Team, Zeugen des Geschehen waren, doch noch zu Beginn der Recherchen gibt es einen zweiten Toten. Wie die kriminaltechnischen Unteruchungen ergeben, war es in beden Fällen das tödliche Kontaktgift "XV", was todeursächlich war. In einige brisante Themenbereiche wird Thekla Sommer diesmal eindringen ...

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Seitenzahl: 77

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Alle Personen und Tathergänge sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig

Es waren bestimmt zwei Dutzend Spatzen, die fröhlich zwitschernd über der Fußgängerzone Troisdorfs ihre Runden zogen und sich an den Resten der Brötchen und Kuchen erfreuten. Die Restaurants, Bäckereien und Eissalons hatten ihre Tische und Stühle an den sonnigen Frühlingstagen nach außen gestellt und freuten sich über regen Zulauf sonnenhungriger Gäste. Thekla Sommer, die Kriminalkommissarin und Leiterin der Dienstgruppe II, der Mordkommission Siegburg, hatte Lisa Drollig, Peter Ludwig, Sybille Salz und ihren Lebensgefährten Robert Hanf, alle in ihrer Dienstgruppe, zum Eis essen eingeladen. Sie saßen alle vor der beliebtesten Eisdiele Troisdorfs und hatten die schönsten Kreationen verschiedener Eisbecher vor sich. Die Einladung erfolgte deshalb, weil sich Thekla vor etwa drei Wochen bei einem Sturz während ihres fast täglichen Fitnesslaufs rund um den Siegburger Michaelsberg, den linken Ellenbogen gebrochen hatte und die Heilung jetzt erstaunliche Fortschritte machte. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass das Radiusköpfchen gebrochen war. Eine Operation wurde von den Ärzten nicht erwägt, da ein Bruch des Typs I vorlag, der erfahrungsgemäß von alleine zusammenwachsen würde. Thekla hatte ihren Arm für die nächsten drei Wochen eingegipst bekommen. Danach hatte ihr der Arzt eine Orthese verschrieben, die eine Bewegung des Arms zwar immer noch stark einschränkte aber durch eine eingebaute Mechanik im Bereich des Gelenkes, endlich kein störender kompletter Gips mehr da war. Da sie also bereits einige Wochen ihren Kollegenkreis nicht mehr gesehen hatte, wollte sie den heutigen Tag nutzen, ihre Freude über den Heilungsprozess mit den Kollegen zu teilen. Es gab auch kein aktuelles Mordgeschehen, das zu lösen war. Die Tische im Außenbereich der Eisdiele waren zu dreiviertel besetzt. Am übernächsten Tisch saß ein teuer gekleideter, gutaussehender junger Mann etwa Ende Dreißig. Seine Markensonnenbrille war in die Haare über die Stirn geschoben. Auch er hatte sich ein kleines Eis, einen Espresso und einen "Fernet Branca" bestellt, schaute jedoch sehr interessiert hin und wieder an den Tisch mit der geselligen und lachenden Runde herüber. Lisa hatte dies bemerkt und flirtete nun ungeniert mit dem Mann. Lisa war mit ihren fünfundzwanzig Jahren das Küken unter den Kollegen der Mordkommission. Was jeder ihrer engsten Kollegen wusste, war, dass sie bisexuell veranlagt war und sich noch nicht so recht festgelegt hatte. Im Moment, so schien es ihr, war es an der Reihe für einen Mann, der sie wunderbar verwöhnen würde.

»Der ist aber süß«, flüsterte Thekla in Lisas Ohr, nachdem sie sich zu ihr herübergebeugt hatte. Lisa lächelte verschmitzt, nippte an ihrem Cappuccino und schaute blinzelnd zu dem Mann rüber, der seinen Magenlikör anhob und Lisa zuprostete. Lisa lächelte ihn nun breit an, lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und spannte ihre Schultern nach hinten, um so, unbewusst, ihre Flirtbereitschaft zu signalisieren. Der Fremde holte aus seiner Herrenumhängetasche ein kleines Etui heraus und entnahm ihm eine e-Zigarette und ein kleines Fläschchen Liquid mit der Aromanote "Feige", wie unschwer auf der Abbildung zu sehen war. Er füllte ein klein wenig des Liquids in den gläsernen Verdampfer der Marke "Nautilus", drehte diesen auf den Akkuträger und genoss den reichhaltigen Dampf, der sich bei jedem seiner Züge entwickelte. Er drehte seinen Kopf wieder in Richtung Lisa und flirtete seinerseits nun unverhohlen mit der jungen Kommissarin. Nachdem der gutaussehende junge Mann sein Eis gegessen und den Espresso getrunken hatte, war ihm, als sei er von dem Anblick Lisas, die seine Aufmerksamkeit sichtbar genoss, wie benebelt. Es schien, als legte sich ein Schleier vor seine Augen. Er konnte nichts mehr richtig erkennen, selbst der Tisch vor ihm bewegte sich scheinbar wie von selbst hin und her. Als er aufstand um kräftiger durchatmen zu können, bemerkte er, dass er starke Schwierigkeiten hatte, Luft in seine Lungen zu pumpen. Er geriet in Panik, drehte sich in Richtung Lisa und fuchtelte mit seinen Armen in der Luft. Zuerst dachte Lisa, er wolle sie zu sich an den Tisch winken, dann jedoch sah sie die Panik in seinen Augen. Sie sprang auf und eilte zu dem Tisch des freundlichen Mannes. Noch ehe Lisa dem Mann helfen konnte, brach er zusammen und fiel auf den gepflasterten Boden.

»Ruf schnell einen Krankenwagen«, rief Thekla in Richtung Robert, als sie Lisa nachstürmte. Auch Peter Ludwig hatte den Ernst der Lage erkannt und eilte den Frauen zu Hilfe. Die anderen Gäste der Eisdiele sprangen von ihren Sitzen auf und bildeten einen weiten Halbkreis um das Geschehen herum. Einige zückten ihr Smartphone, aber nicht um Hilfe zu rufen, sondern um den Vorfall zu filmen und dann möglicherweise direkt ins Netz zu stellen.

Thekla öffnete dem, auf dem Rücken liegenden Mann, die Knöpfe seines Hemdes bis über die Brust, während Lisa, recht professionell den Puls und die Atmung kontrollierte.

»Oh Gott, kaum spürbarer Puls und ganz schwache Atmung«, stellte sie fest.

»Hoffentlich hält er durch, bis die Rettungskräfte hier sind«, meinte Peter.

Knapp zwei Minuten später fuhr der Rettungswagen, der am nahegelegenen St. Josef-Hospital stationiert war, vor.

Die Rettungskräfte übernahmen sofort den erstversorgten Patienten. Der Notarzt, der mit den Rettungssanitätern gekommen war, ordnete die sofortige Verbringung des Mannes in den Rettungswagen an. Er wollte den Mann intubieren, da er nicht eigenständig atmete. Die Türen des Rettungswagens schlossen sich, nachdem der Patient, nun auf eine Bahre verbracht, in den Wagen geschoben wurde. Der Wagen durfte während der Intubation nicht anfahren. Nach etwa fünf Minuten, nachdem sich die Kriminalbeamten bei den Gaffern ausgewiesen und sämtliche Smartphones sichergestellt hatten, öffnete sich die hintere Türe des Rettungswagens und der Notarzt trat heraus.

»Wir konnten leider nichts mehr für ihn tun. Wegen des Herzstillstandes haben wir noch den Defibrillator eingesetzt, - aber keine Chance. Wir haben die Polizei informiert, da es sich um eine unklare Todesursache handelt. Wir müssen die Leiche, natürlich abgedeckt, wieder hier nach draußen bringen, da wir im Rettungswagen keine Leichen transportieren dürfen«.

Thekla zeigte ihren Dienstausweis mit den Worten: »Kriminalpolizei Siegburg, wir werden der Todesursache wohl nachgehen müssen, wenn sie sagen es sei eine "unklare Todesursache"«.

»Wir können keine Fremdeinwirkung durch eine äußere Verletzung feststellen. Der Mann hatte eine gute Konstitution und ein natürlicher Herzstillstand wäre nur nach abzuklärender Vorerkrankung, erklärbar. Deshalb muss ich zunächst eine "unklare Todesursache" diagnostizieren«.

Thekla informierte Alfred Bollenkamp, den Leiter des Siegburger Morddezernats über das Geschehen. Dieser übergab sofort die Ermittlungen an Thekla's Team, da sie sozusagen tatanwesend waren. Weiterhin schickte er sofort die Spurensicherung los und informierte die Bonner Rechtsmedizin, wegen der Planung einer anstehenden Obduktion.

»So«, meinte Robert, die eingesammelten Smartphones in der Hand, »jetzt kommt einer nach dem anderen Eigentümer der Geräte zu mir und löscht, in meinem Beisein, den Hergang des Geschehens«.

Einige der jungen Leute protestierten lautstark.

»Dies ist eine polizeiliche Anordnung. Wenn dieser nicht nachgekommen wird, bleibt das entsprechende Handy in Polizeigewahrsam und wird sobald die richterliche Anordnung da ist, amtlich gelöscht. Die Kosten dafür und den eventuellen Schaden an sonstigen Dateien, gehen dann zu Lasten des Besitzers«.

Einer nach dem anderen kam, löschte das soeben aufgenommene Video unter Roberts strengem Blick und verschwand in geduckter Haltung in der Menschenmenge.

»Hat er mal wieder geblufft«, dachte Thekla grinsend. Die Kosten für eine gerichtlich angeordnete Löschung bestimmter Daten sind aus der Staatskasse zu zahlen. Eine Androhung der Kostenübernahe hat jedoch in den meisten Fällen, bei meist ohnehin finanzschwachen Jugendlichen, den gewünschten Erfolg.

*

Nachdem alle Spuren gesichert waren, wurden von der Spusi nochmals einige Bilder des Tatorts, der einzelnen Spuren und auch unbemerkt, der reichhaltig umstehenden Personen, gemacht. Es hatte sich bereits seit mehreren Jahren als hinweisgebend erwiesen, Aufnahmen von den umstehenden Beobachtern zu machen, da sich hin und wieder der Täter an den sofortigen Folgen seiner Tat ergötzte. Thekla, obwohl sie sich offiziell noch im Krankenstand befand, hatte sich vom Leiter der Spurensicherung die Brieftasche des Toten geben und über den Stand der ersten Erkenntnisse informieren lassen.

»Der Tote heißt Louis Krüger, achtunddreißig Jahre alt, ein in der Schweiz lebender Physiker und gebürtiger Franzose«, teilte Thekla den anderen Beamten ihrer Dienstgruppe mit.

»Moment mal«, fiel ihr Robert ins Wort, »während Deiner Dienstunfähigkeit bin ich als stellvertretender Leiter ernannt worden. Du hast offiziell hier gar nicht zu ermitteln. Das ist meine Aufgabe«, fordernd streckte er seine Hand in Richtung der Brieftasche des Toten.

»Du glaubst doch nicht etwa, dass ich mir den Fall eines verschleierten Tötungsdelikts aus der Hand nehmen lasse, bei dem ich selber zugegen war? « war ihre Antwort. »Das regle ich schon mit Fred persönlich. Bollenkamp hatte im Siegburger Polizeipräsidium den Kosenamen "Fred" bekommen, da Alfred den meisten zu altmodisch erschien.

Resignierend, aber nicht widersprechend, zog Robert seine Hand zurück. Er würde am Abend, wenn sie wieder zu Hause waren, die Sache mit ihr in einem direkten Gespräch klären und nicht hier vor den Kollegen und der Anwesenheit der Umherstehenden.