Mordsfreundin - Antje Haugg - E-Book

Mordsfreundin E-Book

Antje Haugg

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Beschreibung

Zwei sechzehnjährige Mädchen laufen sich zufällig über den Weg, finden sich sympathisch und werden Freundinnen. Luisa kommt aus geordneten Verhältnissen und ist ein wohlbehütetes Einzelkind. Steph dagegen wurde als Kind von der Mutter ins Heim abgeschoben und lebt jetzt in einer Wohngruppe. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als eine richtige Familie. Dieser Wunsch erfüllt sich auf dramatische Art, als es in der WG zu einem Übergriff kommt und sie Hals über Kopf zu Luisa flüchtet, deren Eltern das Mädchen daraufhin bei sich aufnehmen. Als Luisas Freund mit ihr Schluss macht und sie sich obendrein von ihren Eltern im Stich gelassen fühlt, schmieden die beiden Mädchen einen teuflischen Plan …

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Inhalt

Teil 1 Suchen und finden

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

Teil 2 Zwischenwelt

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

Teil 3 Abschlussballwoche

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

25. Kapitel

26. Kapitel

27. Kapitel

28. Kapitel

Epilog

Autorenbiografie

Antje Haugg
Mordsfreundin
© Wölfchen Verlag 2015
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. ISBN: 978-3-943406-55-9 Print ISBN: 978-3-943406-26-9 EPUB Copyright (2015) Wölfchen Verlag Coverillustration: © 2015 Joachim Lindner Lektorat: Cathrin Kühl Letzte Überarbeitung 2017 Hergestellt in Syke, Germany (EU) Wölfchen Verlag Radebergstraße 22 28857 Syke www.woelfchen-verlag.de
Ich würde alles dafür tun, endlich eine richtige Familie zu haben. Einfach alles …

Teil 1Suchen und finden

1. Kapitel

Es war einer dieser grenzenlos langweiligen Oktobernachmittage. Grau, verregnet, noch keine Winterstimmung in Sicht. Einer dieser Nachmittage, an denen man in Bayreuth – zumindest wenn man an so chronischem Geldmangel leidet wie ich – nicht viel mehr machen kann, als im Rotmaincenter herumzuhängen. Was ich natürlich machte, zusammen mit Kathrin und Sarah aus meiner WG. Drei frustrierte Mädchen, gerade sechzehn und vom Leben schon so maßlos enttäuscht, dass wir so richtig die Schnauze voll hatten. Wir lungerten im Eingangsbereich des Burger King herum, wohl wissend, dass unser knappes Taschengeld eh nicht reichte, um einfach so hineinzuschlendern und sich ein Menü zu kaufen. Warum wir dann nicht einfach weitergingen, war nicht wirklich zu erklären. Selbstquälerische Ader? Es roch nach Hunger. Nach Hunger, der sadistisch die Magenwände abschabte, bis sie schmerzten. Nach Hunger, der in schallendes Gelächter ausbrach angesichts der Aussicht auf das Abendessen in der WG – was waren schon ein paar Wurst- oder Käsebrote samt der obligatorischen Salatschüssel gegen diesen Duft? Kathrin war die Erste, die es nicht mehr aushielt. Sie zog genervt ihre schmalgezupften Augenbrauen hoch, verdrehte gekünstelt die Augen und stöhnte: »Okay, Mädels, das war’s. Ich geh heim, hab noch zu lernen.«

Ich lachte laut heraus. »Du und lernen? Wär’ das erste Mal, oder?«

Sie streckte mir die Zunge raus. »Männliche Anatomie – da kannst du eh nicht mitreden, Kleine.«

Jetzt wurde Sarah hellhörig. »Sag bloß, dieser Tim kommt! Ich glaub, ich muss auch ganz plötzlich heim. Steph, kommst du mit? Den müssen wir uns anschauen!«

Anschauen? Und mir wieder anhören, dass ich sogar zu dämlich war, mir einen Jungen zu angeln? Nein, danke. Es reichte schon voll und ganz, dass ich mir das ständig selbst vorhielt. Zu doof, um in einer richtigen Familie zu leben. Zu doof, um einen Freund zu haben. Zu doof, um eine Lehrstelle zu kriegen … Noch ein Dreivierteljahr mindestens würde ich mit viel zu wenig Geld hier im Rotmaincenter herumlungern, keine Arbeit haben, vermutlich keinen wirklich coolen Jungen finden und Abend für Abend in meine verschissene WG zurückgehen.

Nein, bitte keinen Tim heute! Ich winkte also möglichst lässig ab und schüttelte meine dunkelbraune Mähne, wie meistens wild gelockt, das Einzige, worauf ich echt stolz war.

»Nee, ohne mich – ich bleib noch hier. Ciao, Mädels.«

Küsschen hier, Küsschen da – den beiden war es letztendlich egal, ob ich dabei war oder nicht. Steph war für sie völlig unwichtig. Also als Mensch.

Ich blieb vor dem Eingang zum Burger King stehen, trotzig und wütend. Wütend auf Kathrin und Sarah, die so taten, als wären sie meine Freundinnen, die mich in Wahrheit aber überhaupt nicht kannten. Wütend auf mein Leben, das grad in irgendeiner anderen Dimension, ohne mich, vor sich hinlebte, während ich es nicht schaffte, es in den Griff zu bekommen. Ich ahnte nicht, dass dieser Nachmittag, diese Entscheidung noch hier zu bleiben, alles ändern sollte.

Ich fühlte mich fast wie eine streunende Katze, die hungrig und verloren um die Mülltonnen strich, nur dass meine Tonne ein Burger King war. Mit einem Mal wurde mir bewusst, was für ein Bild ich wohl abgeben musste für all die Leute, die mit einem gefüllten Geldbeutel durch das Rotmaincenter schlendern konnten. Mit meinen 08/15-Klamotten, den selbstgefärbten Haaren, dem sehnsüchtigen Blick auf die bescheuerten Burger. Ein Gefühl der Scham stülpte sich urplötzlich über meine Wut, ich drehte mich schnell um und wollte davonlaufen, irgendwohin, wo mich keiner spöttisch musterte. Doch genau in diesem Augenblick spürte ich, dass mir jemand die Hand auf meinen Arm legte. Verwirrt blieb ich stehen, fror meinen Fluchttrieb mitten in der Bewegung ein. Unwillig den Arm schüttelnd wirbelte ich herum und blickte in die leuchtendsten blauen Augen, die ich jemals gesehen hatte.

»Entschuldige, aber ich hab mich gefragt, ob du vielleicht Lust hättest, mir da drin ein wenig Gesellschaft zu leisten? Ich hab Hunger und geh nicht gern allein in solche Läden. Ich würde dich auch einladen …«

Mein Gegenüber lächelte mich schüchtern an, und obwohl das die krasseste und zugleich schlechteste Lüge war, die mir je präsentiert worden war, nickte ich nach kurzem Zögern. Gegen meinen Willen, gegen das Wissen, dass sie mich durchschaut hatte. Ein richtiges Leuchten ging über ihr Gesicht, ließ die blauen Augen strahlen und färbte schließlich auf mich ab.

»Los, komm!«

Ohne sich auch nur das Geringste dabei zu denken, zog sie mich an der Hand hinter sich her in den Burger King hinein.

Wenig später saßen wir uns an einem der kleinen Tische gegenüber. Ich spürte, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief angesichts des Whoppers, der vor mir auf dem Tablett lag und verboten gut duftete. Ein klein wenig wollte ich mich noch beherrschen, diesen Moment hinauszögern, der das Ende des Genusses einläuten würde. Jeder Anfang war irgendwie der Beginn eines Endes, das war mir schon lange klargeworden. Die Frage war jetzt nur: Was genau fing hier eigentlich an? Und wohin würde uns das am Ende führen?

Schließlich hielt ich es nicht mehr länger aus und grub meine Zähne in den Whopper. Die Kombination aus diesem Geschmack, meinem knurrenden Magen, den unglaublich blauen Augen und diesem Lächeln, das wirkte, als käme es direkt aus ihrem Herzen – so ähnlich musste es wohl sein, wenn man Drogen nahm. Isi hatte mir davon erzählt, aber wer war Isi? Niemand, der aktuell zählte. Nicht in diesem Moment, den ich am liebsten eingefangen und irgendwo eingesperrt hätte, um ihn in einer dieser üblen depressiven Stunden wieder freizulassen, auf ihm davon zu schweben …

Wir aßen schweigend, und obwohl ich mich immer wieder bremste, war ich vor meinem Gegenüber fertig. Leicht schuldbewusst nahm ich eine Serviette und tupfte mir die Lippen ab.

»Danke«, murmelte ich verlegen. Sie schluckte ihren letzten Rest herunter und strahlte mich wieder an, als würde irgendetwas in ihr leuchten, etwas, das ich nicht kannte, nicht erfassen konnte, mir noch nie zuvor begegnet war.

»Ich muss mich bedanken – es gibt nichts Schlimmeres, als allein irgendwo zu essen! Ich heiße Luisa.«

Mit diesen Worten streckte sie mir die Hand hin, und es dauerte einen kurzen Moment, bis ich begriff, was das sollte. Zögernd ergriff ich ihre Hand, die schlank und warm zwischen meinen knochigen kalten Fingern Platz nahm. Ihre Hand machte es sich in meiner gemütlich, strahlte Wohlbehagen und Wärme aus, die langsam auf mich abfärbten, so als würde jeder einzelne Pulsschlag dieses Gefühl in mich hineinpumpen.

»Stephanie. Meine Freunde nennen mich Steph.«

Warum sagte ich das? War das eine Aufforderung?

Luisa strahlte mich an. »Darf ich dich Steph nennen? Obwohl Stephanie auch gut klingt …«

Ich lachte kurz und böse auf. »Mein Vater hat den Namen ausgesucht. Er wollte unbedingt einen Jungen. Als ich kam, hielt er sich für einen Märtyrer und wollte, dass ich nach eben so einem genannt werde. Meine Mutter war bescheuert genug, das mitzumachen. Was ihn nicht davon abgehalten hat, sie ein paar Monate später sitzen zu lassen und irgendwo unterzutauchen.«

Damit hatte ich das Leuchten in Luisas Gesicht ausgeknipst. Sie starrte mich erschrocken an und murmelte leise: »Das ist bestimmt nicht leicht für euch beide.«

Ich weiß nicht, was es war. Wollte ich sie verärgern, treffen? Einen Keil zwischen mich und dieses fröhliche Mädchen treiben, bevor ihre Art mich verletzte, einfach weil ich nicht so war wie sie? Warum sagte ich dieser Fremden die Wahrheit? Jedenfalls hörte ich mich sagen: »Für meine Mutter ist es leichter als für mich. Sie hat mich in ein Heim gesteckt und lebt jetzt so, wie sie es für richtig hält. Ich hab dazu nie eine Chance gekriegt.«

Luisa drückte meine Hand, die ich die ganze Zeit nicht zurückgezogen hatte. Als mir das bewusst wurde, zog ich sie schnell weg.

»Aber du triffst dich regelmäßig mit ihr, oder?«

Diese Frage klang, als könne Luisa das alles kaum glauben und als müsse sie sich an einen Strohhalm klammern, weil ihr Weltbild bedrohlich wankte. Fast musste ich lächeln über so viel Naivität.

»Wenn du viermal im Jahr regelmäßig nennst, dann ja. Kommt ja auch immer drauf an, ob sie grad mit einem Kerl zusammen ist und wie viel sie grad wieder säuft.«

Jetzt hatte ich es geschafft. Sie wirkte richtig verschreckt. Gleich würde sie auf die Uhr schauen, feststellen, dass sie viel zu spät dran war und fluchtartig den Tisch verlassen. Ich zählte innerlich mit: fünf-vier-drei-zwei-eins. Aber sie rührte sich nicht. Sie starrte mich einfach nur an, fassungslos, keine Worte findend. Also beschloss ich, dass dann eben ich diesem schlechten Schauspiel ein Ende setzen würde, dass ich es war, die auf die Uhr sehen würde.

»Du, ich muss zurück in meine WG. War nett, dass du mich eingeladen hast – danke.«

Ich stand auf und packte mit einer ungeschickten Bewegung das Tablett mit unserem Müll, aber da kam Leben in Luisa, sie hielt es fest und sagte bestimmt: »Lass mal gut sein, ich hab noch Zeit, ich mach das schon.«

Verlegen lächelte ich sie an und nickte ihr noch mal kurz zu. Das schien ihr Mut zu machen, denn sie fragte leise: »Bist du öfter hier? Vielleicht könnten wir uns mal wieder treffen? Ich würde mich freuen.«

Nein, ich mich nicht. Was auch immer hier angefangen hatte – ich wollte nicht wissen, wohin das führte. Ich würde es beenden, bevor es richtig losging. Jetzt und hier. Also schüttelte ich nur wortlos den Kopf und ging schnell hinaus. Hinter mir erklang noch ein letzter Satz, diesmal etwas lauter: »Ich bin fast jeden Dienstag hier.«

Er schwang in der stickigen Luft, sprang auf eine Woge aus Burgerduft und surfte hinter mir her, um mich kurz vor dem Ausgang einzuholen. Dann schwappte er durch die Ohren in meinen Kopf und setzte sich unbemerkt darin fest.

Mit trotzigen, schnellen Schritten lief ich zum Ausgang, wo ich richtig zu rennen begann. Nicht weil ich wirklich spät dran gewesen wäre. Nein, vielmehr um das seltsame Gefühl abzuschütteln, das mich beschlich. Meine Schuhe klapperten die Metalltreppe hinunter auf den Gehsteig. Ohne nachzudenken lief ich in Richtung Innenstadt davon, zur ZOH, der Zentralen Omnibushaltestelle, um den Bus in die Altstadt zu nehmen, wo meine WG einquartiert war. Auf halbem Weg fiel mir allerdings wieder ein, dass ich so gut wie pleite war und diese Busfahrt unnötigen Luxus darstellte. Mist! Ich schwenkte also ab in Richtung Marktplatz, der mich fast menschenleer, kahl und nasskalt anglotzte, weiter in die Sophienstraße und vorbei an der Stadtkirche in Richtung Stadtmauer. In der Steingräberpassage war leise Klaviermusik zu hören, die aus dem Pianohaus nach außen drang und wehmütig an den Sandsteinmauern zerschellte. Ich huschte durch die Passage, tauchte unter der klassischen Musik hindurch und lief weiter, vorbei am Richard-Wagner-Gymnasium durch das herbstlich-trübselige Dammwäldchen mit den kahlen Bäumen, das alles Mögliche war, aber mit Sicherheit kein Wald, nein! Nicht einmal ein Wäldchen. Frustriert joggte ich die Bismarckstraße stadtauswärts, ohne jemandem zu begegnen. Wem auch? Es gab hier kaum Läden, warum sollten bei diesem Wetter Fußgänger hier herumirren? War ja nicht jeder so pleite und doof wie ich. Der Nieselregen legte sich auf mein Gesicht, schlüpfte in meinen Jackenkragen und in meine ausgelatschten Turnschuhe. Schon nach kurzer Zeit begann ich zu frösteln und lief noch schneller, worauf meine Ohren prompt anfingen zu schmerzen. So ein Mist, sie waren so empfindlich! Immer das Gleiche.

Kurz vor halb sechs war ich in der Schwindtstraße angekommen. Aufatmend stieß ich die Haustür auf und huschte ins Treppenhaus hinein. Augenblicklich wurde ich von einer Duftwolke eingehüllt, die aus dem letzten Jahrhundert übrig geblieben sein musste: Diese Mischung aus Bohnerwachs, Sauerkraut, Knoblauch und alten Windeln brachte mich seit knapp zwei Jahren täglich aufs Neue zum Würgen. Ich würde mich nie daran gewöhnen, und ich hatte erst Halbzeit in meiner WG.

Im Vorbeigehen verpasste ich dem leeren Kinderwagen, der wieder mal den Flur blockierte, einen wütenden Tritt. Die Hubers vom Erdgeschoss brachten nichts zustande außer ständig neuen Kindern. Er war arbeitslos, sie immer entweder schwanger oder empfängnisbereit. Oh Gott, wie ich diese Bande verabscheute! Er mit seinen ausgebeulten Jogginghosen und den ekligen, schmuddeligen T-Shirts. Sie mit ihren fettigen, strähnigen Haaren und dann noch die sechs Kinder, eines ungepflegter und rotznäsiger als das andere. Und ständig zofften sie sich, dass man es bis zu uns in die WG hoch hörte. Aber immer noch besser als das, was wir zu hören kriegten, wenn sie sich mal nicht zofften …

Erleichtert steckte ich den Schlüssel in die Wohnungstür. Ich hatte noch Zeit, um vor dem Abendessen heiß zu duschen – was ich dringend nötig hatte, so durchgefroren wie ich war. Aus dem Wohnungsflur waberte mir bereits Räucherstäbchenduft entgegen, vermutlich versuchte Isi mal wieder, den Treppenhausmief mit Esoterik zu vertreiben. Kopfschüttelnd öffnete ich meine Zimmertür – und blieb wie angewurzelt stehen. Kathrin und Tim lagen auf meinem Bett, halbnackt und knutschend. Ich ließ einen wutentbrannten Schrei los, sodass die beiden hochfuhren. Während Kathrin knallrot wurde, grinste Tim nur und steckte seine Pfoten wieder in ihren BH. Wütend fauchte ich ihn an: »Raus hier – aber sofort!«

Grinsend setzte er sich auf und zog sich sein T-Shirt wieder an. Dann schlenderte er provozierend langsam an mir vorbei in Richtung Wohnzimmer, nicht ohne mir im Vorbeigehen mit dem Zeigefinger über die Backe, wie wir Franken zur Wange sagen, zu streicheln. Angeekelt schlug ich nach ihm, aber er lachte mich nur aus. Kathrin nestelte mit immer noch hochrotem Kopf an ihrem offenen Hosenstall herum und suchte dann nach ihrem Sweatshirt, das die beiden im Eifer des Gefechts auf den Fußboden geworfen hatten. Stirnrunzelnd sah ich ihr dabei zu – ich war richtig sauer.

»Was zum Teufel soll der Bockmist?«, keifte ich sie an.

Endlich hatte sie ihr Sweatshirt gefunden, streifte es über ihren Kopf und fühlte sich augenblicklich sicherer, selbstbewusster. Sie verdrehte theatralisch die Augen und schaffte ein mattes Lächeln.

»Steph, reg dich ab! Alex hockt in unserem Zimmer und lernt, da konnten wir nicht rein. Und im Wohnzimmer sitzt Sarah wie eine Spinne im Netz und wartet darauf, sich an Tim ranmachen zu können. Na ja, du warst in der Stadt, Betty ist auf Training – euer Zimmer war frei. Und wir haben doch nur … also wir haben doch nicht …«

Kathrin verhaspelte sich und sagte gar nichts mehr. Ich musterte sie verächtlich und schnaubte los: »Doch, ihr hättet – oder was meinst du, wie das grad ausgesehen hat? Wie Händchen halten? Oder Kreuzworträtsel lösen? Freizeitbeschäftigung mit drei Buchstaben? Und überhaupt – schon vergessen: keine Jungs auf den Zimmern, oder? Zum Geier, willst du, dass wir alle Stress mit Doro kriegen wegen dir?«

Kathrin lachte leise. »Doro ist doch gar nicht da. Heut ist doch der erste Dienstag im Monat. Nicht dran gedacht? Monatstreff beim Jugendamt. Wär das erste Mal gewesen, dass sie vor sechs heimkommt. Und dann musst du hier reinplatzen wie das Strafgericht Gottes! Was bildest du dir eigentlich ein? Dass keine hier ’nen Kerl haben darf, nur weil du zu blöd bist, einen zu finden?«

Auf einmal waren die Rollen vertauscht: Ich fühlte mich in die Enge getrieben, während Kathrin in die Offensive ging. Mist! Genau das hatte ich nicht gewollt. Schnell holte ich zum Gegenschlag aus und sagte möglichst gelassen: »Schau lieber zu, dass du ins Wohnzimmer kommst. Bevor dein Tim seine angestaute Energie an Sarah austobt …«

Das wirkte. Schlagartig kam Bewegung in Kathrin, sie sauste aus meinem Zimmer und rief: »Tim, Schatz! Warum hast du denn nicht auf mich gewartet?«

Ich hörte, wie die Wohnzimmertür knallte, dann war Ruhe. Na prima! So viel zum Thema vor dem Essen noch duschen. Fröstelnd schob ich die Schultern hoch, dann sperrte ich kurzentschlossen meine Tür zu. Nicht dass dieser Idiot seine Kondome hier vergessen hatte und sie holen wollte, wenn ich mich gerade umzog! Es schüttelte mich bei diesem Gedanken. Schnell schlüpfte ich aus meinen klammen Sachen und zog mir einen warmen Jogginganzug an – im Gegensatz zu dem von Huber weder ausgebeult noch schmuddelig. Ich legte meine Jeans auf die Heizung und schob meinen Stuhl, über dessen Lehne die Jacke hing, direkt davor. Dann machte ich mich mit schnellen Bewegungen daran, das Bett abzuziehen. Ekelhaft! Keine zehn Pferde hätten mich dazu gebracht, mich hineinzulegen. Ich packte das Bettzeug zusammen und stiefelte zur Waschmaschine. Wenn ich Glück hatte, würde Doro keine Fragen stellen.

Zehn Minuten später war mein Bett frisch bezogen und ich wärmte meine immer noch eiskalten Finger an einer Teetasse. So ein Mist! Ich hätte so gerne heiß geduscht, aber so lange Tim hier war und Doro nicht, hielt ich das für keine gute Idee. Ich verfluchte diesen gierigen, triebgesteuerten Dreckskerl. Und Doro gleich dazu! Einmal im Leben, wenn man diese bescheuerten Betreuer wirklich brauchen könnte, dann waren sie nicht da.

Da ich auf gar keinen Fall ins Wohnzimmer gehen wollte, konnte ich genauso gut das Abendessen vorbereiten. Kathrin hatte eigentlich Tischdienst – aber das bedeutete entweder Tim mit in der Küche zu haben oder erst einen gedeckten Tisch zu sehen, wenn Doro endlich käme, um ein Machtwort zu sprechen. Missmutig räumte ich Teller und Besteck aus dem Schrank, schnitt Brot auf und würfelte Gurken für den Salat. Ich versuchte, den schalen Hamburgernachgeschmack im Mund loszuwerden, aber es gelang mir nicht. Und immer wieder tauchte das Bild des wild knutschenden Pärchens vor meinen Augen auf. Wäre ich nur eine Viertelstunde später gekommen … bei dieser Vorstellung verging mir jeglicher Appetit. Am liebsten wäre ich sofort ins Bett gekrochen, aber es ekelte mich immer noch, trotz der frischen Bettwäsche. Ich würde warten, bis Betty da war, meine Zimmergenossin. Die würde mich hoffentlich aufheitern. Bis dahin würde ich zu Isi gehen – lieber nahm ich Kopfweh von ihren Räucherstäbchen in Kauf, als allein in der Küche zu hocken. Ich klopfte leise an ihre Tür. Na ja, war ja klar, dass ich mehrmals und lauter klopfen musste, bis sie mich endlich hörte.

»Wer ist da?«, rief sie schließlich.

»Ich, Steph.«

Es dauerte noch, bis Isi endlich den Schlüssel drehte und mich in ihr Zimmer ließ.

»Was ist denn los?«, wollte sie wissen.

Ich rollte mit den Augen in Richtung Wohnzimmer.

»Dieser Tim ist drüben im Wohnzimmer. Da will ich nicht mit rein. Und allein in der Küche ist ätzend.«

Isi musterte mich belustigt, dann trat sie einen Schritt zur Seite, um mich hereinzulassen. Ihre schmalen Armreifen, die wie immer zu Dutzenden ihre Handgelenke zierten, klirrten bei jeder Bewegung leise. Regelrechte Nebelschwaden hingen in der Luft, es duftete schwer nach Vanille, Sandelholz und Rauch. Irgendwie mochte ich Isis Zimmer, obwohl ich meinen Lebtag lang nicht freiwillig dort eingezogen wäre. Alles war mit bunten Tüchern verhängt – Isi schleppte mindestens die Hälfte ihres Taschengelds in den Drogeriemarkt, wo sie ständig neue Mullwindeln kaufte und in leuchtenden Farben einfärbte. Daraus nähte sie sich dann skurrile Klamotten oder schmückte eben ihr Zimmer. Die andere Hälfte ihres Taschengelds ging für Räucherstäbchen und Flohmarktklamotten drauf. Sie machte jeden Tag eine Stunde lang Yoga und wollte nach dem Abitur für ein Jahr nach Indien, um sich selbst zu finden. Irgendwie konnte ich schon verstehen, dass ihre Eltern sie daheim rausgeworfen hatten. Also, wenn man die Eltern kannte: so richtig schön spießig, mit Autowaschen am Samstagnachmittag und so, Nichtraucher, Antialkoholiker. Als Isis Fensterbrett-Hanfplantage aufflog, war das dann wohl zu viel des Guten. Ich persönlich mochte Isi gern, sie war eine Freundin zum Pferde stehlen. Aber ich hielt sie für extrem dämlich, ihre Familie derart vor den Kopf zu stoßen – ich hätte alles dafür gegeben, an Isis Stelle in dem kleinen Reihenhaus zu sitzen. Und ich hätte garantiert nicht gekifft, um das alles zu verlieren! Wie auch immer, mittlerweile hatte sie damit aufgehört. Doro würde ihr den Kopf abreißen, wenn sie das hier in der WG täte. Aber für Isis Eltern hatte das nicht gereicht – die Hippietochter passte nicht mehr in ihre Reihenhaussamstagsautowaschwelt. Arme Isi.

Sie drückte hinter mir ihre Zimmertür zu. »Tim ist hier?«, fragte sie noch mal nach. Als ich nickte, schnitt sie eine Grimasse in Richtung Wohnzimmer und drehte energisch den Schlüssel herum.

»Der geile Bock tät mir grad noch fehlen«, stellte sie fest, dann wirbelte ihr bunter Windelpatchworkrock herum und sie ließ sich auf ihr Bett fallen. Langsam kam ich hinterher und setzte mich auf den Kamelhocker, den sie als Nachttisch verwendete. Mit Sicherheit würde Tim nicht in ihr Zimmer kommen, weil er etwas von ihr wollte. Höchstens um sich über sie lustig zu machen, aber ich antwortete nichts. Wozu auch? Sie mochte ihn nicht, ich mochte ihn nicht. Wir waren uns einig.

»Sie haben sich in meinem Bett gewälzt«, sagte ich stattdessen.

Isi starrte mich verblüfft an. »Wenn du willst, kann ich dein Zimmer reinigen. Ich hab Räucherwerk hier.«

Jetzt musste ich grinsen. »Denkst du, ausräuchern rettet noch was? Was meinst du wohl, was Doro dazu sagt? Und Betty erst!«

»Egal.«

Sie war schon wieder aufgesprungen und wühlte in ihrer Kommode, aus der sie ein Bündel getrockneter Kräuter zog. Triumphierend schwenkte sie das Zeug über ihrem Kopf und rauschte ohne zu zögern hinaus, direkt gegenüber in mein Zimmer. Mit einem Seufzer folgte ich ihr und sah zu, wie sie das Feuerzeug zückte und gleich darauf das glimmende, qualmende Kräuterbüschel durch den Raum schwenkte, euphorisch tanzend, und dazu irgendwas vor sich hin murmelte. Nach ein paar Minuten hörte sie wieder auf und legte die kläglichen Reste auf einen Metallteller, den sie ebenfalls mitgenommen hatte.

»So, alle negativen Schwingungen vertrieben! Die sexuelle Energie auch«, grinste Isi.

Ich zuckte mit den Schultern. »Das stört mich nicht. Danke, Isi. Hast du auch eine Räuchermischung, die friedlich stimmt? Ich weiß nämlich nicht, was Betty dazu sagen wird …«

Das stimmte nicht ganz. Ich hatte eine ungefähre Vorstellung davon, was Betty von Isi und ihrem esoterischen Zeug hielt, nämlich nichts. Von daher hoffte ich, dass Doro zuerst heimkam, denn mit einer verärgerten Betty war nicht zu spaßen. Aber Isi lachte nur und lief wieder in ihr eigenes Zimmer, zum Meditieren, wie sie sagte. Sie war wirklich ziemlich durchgeknallt. Wenn das ständige Geräuchere nicht wäre, dann wäre ich schon längst bei ihr eingezogen. Mit Betty in einem Zimmer, das war wie ein Lagerfeuer zu schüren, das auf einem Pulverfass brannte: Die Frage war nicht ob, sondern wann es hochging.

Das Wann war an diesem Abend um kurz vor halb sieben – ich hatte Pech, Doro verspätete sich. Betty kam atemlos und verschwitzt vom Training, und genau wie ich wollte sie nicht duschen, so lange Tim in der WG herumlungerte. Ihre Laune war also entsprechend schlecht. Obwohl ich schnell noch gelüftet hatte, bemerkte sie Isis Räucheraktion sofort.

»Steph – was zur Hölle hast du in unserem Zimmer gemacht? Das stinkt ja wie getrocknete Kamelscheiße!«

Ich fragte mich, woher Betty wissen wollte, wonach getrocknete Kamelscheiße roch, aber es gab Dinge, die man in Bettys Anwesenheit lieber nicht laut aussprach. Also zuckte ich nur resigniert mit den Schultern.

»Isi und ich haben geräuchert. Negative Schwingungen vertrieben.«

»Negative Schwingungen?« Sie schrie fast. »Ich glaub eher, ihr habt die angelockt!«

Das befürchtete ich mittlerweile allerdings auch.

»Was sollen das denn für negative Schwingungen gewesen sein?«

»Kathrin und Tim waren in meinem Bett zum Knutschen. Eklig.«

Betty starrte mich verächtlich an. »Eklig? Seit wann ist Sex eklig?«

»Also bitte! Wenn zwei andere Leute es in deinem Bett treiben …«, erwiderte ich lahm, aber das war wohl der Funke, der Betty zum Explodieren brachte.

»Du blöde Bitch! Wegen dir stinkt das Zimmer so arg, dass ich vor Kopfweh kein Auge zukriegen werde!«

Bevor ich überhaupt daran dachte zu reagieren, hatte sie mir bereits eine schallende Ohrfeige verpasst. Ich schrie hysterisch auf, was Isi auf die Bildfläche lockte.

Sie flatterte herein und rief: »Peace, Schwester! Betty, was soll das denn? Du weißt genau, dass du deine Aggressionen beherrschen sollst, nicht umgekehrt. Was hat Steph dir denn getan?«

Betty fuhr wütend herum. »Dir erlaubt, hier deinen Schwachsinn zu treiben!«

Doch bevor sie auch auf Isi losgehen konnte, kam Doro endlich nach Hause. Ihr Schlüssel sperrte im Schloss, die Wohnungstür flog schwungvoll auf und knallte an die Wand im Flur. Doro schleppte einen riesigen Karton, den sie allerdings nach einem kurzen Blick durch unsere geöffnete Zimmertür sofort hinstellte.

»Probleme?« Sie musterte uns mit ihrem Röntgenblick. Wir schüttelten schnell die Köpfe, und ich war heilfroh darüber, dass ich mit meiner schmerzenden Backe in Richtung Fenster stand. Ich wusste, man würde Bettys Handabdruck darauf sehen – es war nicht die erste Ohrfeige, die sie mir verpasst hatte. Aber es war klar, dass wir Betty nicht verpfiffen. Manche Sachen gingen Doro nichts an. Zum Beispiel solche Sachen, die Betty aus unserer WG hinauskatapultieren konnten. Denn obwohl Betty schnell handgreiflich werden konnte, mochte ich sie irgendwie. Und die Alternative zu unserer WG wäre das Heim für schwer Erziehbare – das wollte ich niemandem zumute …

Doro blieb noch kurz stehen, sie schien zu überlegen, ob sie uns glauben sollte oder doch nicht. Isi sagte schnell: »Tim ist im Wohnzimmer, vielleicht kann er den Karton übernehmen.«

Geschafft – Doro löste ihren Blick von uns und wandte sich wieder ihrem Karton zu.

»Nicht nötig. Der ist nicht schwer, nur sperrig. Da sind eure neuen Bettdecken drin. Mikrofaser extra leicht. Aber schön warm für den Winter.«

Isi und ich starrten uns an und schafften es, nicht hysterisch loszulachen. Also hätte es den ganzen Stress nicht gebraucht! War ja klar, dass Doro immer Herr der Lage war – sogar, wenn sie gar nichts von unseren Problemen wusste.

Sie schob den Karton an die Wand und ging weiter ins Wohnzimmer. Wir grinsten uns verlegen an, Bettys Jähzorn war verraucht. Von drüben klang Doros energische Stimme herüber: »So, Feierabend, Tim! Tschüss, bis zum nächsten Mal. Mädels, um halb gibt es Abendessen.«

Als ich an diesem Abend endlich in meinem Bett lag, tropften mir heiße Tränen aus den Augen. Tränen der Wut, der Verzweiflung. Die neuen Bettdecken würde es erst morgen geben, das Räuchern hatte nicht alle negativen Schwingungen vertrieben, vor allem nicht die von Betty. Und mir graute es vor diesem Bett, obwohl es frisch bezogen war. Diese ganze beschissene WG kotzte mich an, dabei hatte ich noch 22 Monate und drei Tage vor mir. Ich hasste meine Mutter dafür, dass ich hier gelandet war. Wie immer, wenn ich mich in etwas hineinsteigerte, begann ich auch jetzt wieder, an meinem Daumenknöchel herumzubeißen, bis ich die Haut großflächig abgeknabbert hatte. Der brennende Schmerz beruhigte mich ein wenig, aber nur ein wenig. Und mein letzter Gedanke an diesem Tag wanderte zu Luisa mit den strahlend blauen Augen, die vermutlich keine Ahnung davon hatte, wie gut es ihr ging.

2. Kapitel

Bratenduft hing in der Küche, in der Frau Grüner gerade den Salat fürs Abendessen bereitete. Wie immer gab es bei den Grüners abends warmes Essen, weil erst dann alle daheim waren. Aufwärmen war keine Option für Frau Grüner – es war selbstverständlich, dass alles frisch angerichtet wurde, sonst hätten Luisa und Bernd ja ebenso gut in der Kantine essen können.

Sie hörte, wie sich ein Schlüssel im Schloss der Haustür drehte, und ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Luisa war wie immer pünktlich, sie hätte die Uhr nach ihr stellen können. Schnell wischte Frau Grüner ihre nassen Hände an einem Küchentuch ab und lief ihrer Tochter entgegen, um sie zu begrüßen. Luisa stand im Treppenhaus und schlüpfte gerade in ihre Hausschuhe. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet, und in ihren Haaren glitzerten Hunderte winziger Wasserperlen. Sie strahlte trotz allem etwas aus, das nicht zu diesem Mistwetter passte: einen Hauch von Sonnenschein, einen fröhlichen Optimismus.

»Hallo, Mama!«

Eine kurze, aber herzliche Umarmung folgte.

»Wie war dein Tag?«, wollte Frau Grüner wissen.

Luisa überlegte kurz. »Mathe: schrecklich. Aber nicht drangekommen, also doch nicht ganz so schrecklich. Deutsch war okay, wir kriegen Effi Briest als Lektüre. Englisch war super, ich hab eine Eins in der Abfrage. Ich glaube, bei der Lehrerin wird Englisch mein Lieblingsfach. Nach Sport natürlich. Dann Kunst, na ja, kennst mich ja: Bei meinem Talent ist Hopfen und Malz verloren. Physik ging so. Und in der Theatergruppe suchen wir immer noch ein Stück aus. So ein Blödsinn! Was wir an Zeit sparen würden, wenn der Reuter mal auf den Tisch hauen und ein Stück festlegen würde. Demokratie schön und gut, aber das bremst schon gewaltig. Ich will dort Theater spielen, nicht diskutieren! Und dein Tag, wie war der?«