My Little Pony - Daring Do und der gezeichnete Dieb von Marapore - A.K. Yearling - E-Book

My Little Pony - Daring Do und der gezeichnete Dieb von Marapore E-Book

A.K. Yearling

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Beschreibung

Drei verschwundene Relikte.Zwei geheimnisvolle Hengste.Ein furchtloser Pegasus.Tief im Süden von Equestria braut sich ein Unheil zusammen ... doch wer trägt die Schuld?Die drei abgeschiedenen Dörfer Marapore, Lusitano und Ponypeii existieren seit Jahrhunderten im Schatten des aktiven, Feuer spuckenden Vulkans Vehufius, wo sie von sehr mächtigen, magischen Artefakten beschützt werden, den Flankara-Relikten – einem Pfeil, einem Schwert und einem Stab.Doch als die wertvollen Artefakte eins nach dem anderen verschwinden und der Ausbruch des Vehufius kurz bevorsteht, geraten die verängstigen Dorfbewohner in Panik.Ein Fremder fordert Daring Do auf, sich der Suche anzuschließen, und sie folgt seinem Ruf – auch wenn das bedeutet, sich der heißen Lava auszusetzen.Kann Daring Do den Dieb fangen und die Dorfbewohner retten, bevor es zu spät ist?-

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Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2020

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A. K. Yearling

My Little Pony - Daring Do und der gezeichnete Dieb von Marapore

übersetzt von Frederik Kugler

Saga

My Little Pony - Daring Do und der gezeichnete Dieb von Marapore übersetzt aus dem Englischen von  Frederik Kugler

nach

My Little Pony -  Daring Do and the Marked Thief of Marapore

HASBRO und das Logo MY LITTLE PONY sowie alle dazugehörenden Charaktere sind Markenzeichen von Hasbro und werden mit Zustimmung verwendet. © 2020 Hasbro. Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 9788726220827

1. E-Book-Ausgabe, 2020

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

www.sagaegmont.com

SAGA www.saga-books.com

– a part of Egmont www.egmont.com

PROLOG

Das riesige, silberne Einhorn blickte auf seine schlammverschmierte Flanke und zuckte zusammen. Der Dreck bedeckte die hässliche Narbe zwar nicht komplett, aber hoffentlich würde der Mantel der Nacht diese Scheußlichkeit ein wenig verhüllen.

„GRRRRRRRR!“, knurrte es wütend und schritt am steilen Rand der riesigen, glutroten Grube entlang. „Sollen sie doch meine Narbe sehen.“ Das Pony ließ voller Scham den Kopf hängen, als die vertraute Mischung aus Reue und Sehnsucht Besitz von ihm ergriff. Seit dem Vorfall schien eine Ewigkeit vergangen, doch da war er wieder, zurück in den Dörfern, die er einst zu beschützen geschworen hatte. Nur dass er sie dieses Mal zerstören würde.

Ohne seinen Schönheitsfleck war der Hengst nur noch ein Schatten seiner selbst. Wo einst Freude gewesen war, herrschte nun unendliche Schwermut. Groll war an die Stelle von Freundlichkeit getreten und tief in seinem Herzen regierte Feigheit statt Wagemut. Das Schlimmste aber war, dass die unnachahmliche Magie, die ihn so besonders gemacht hatte, irreparabel beschädigt worden war.

Zumindest hatte er das gedacht, bis er vom Vehufius-Zauber gehört hatte. Alles, was er dafür benötigte, waren einige wenige Opfergaben: ein paar antike Relikte, ein unfreiwilliges Publikum und ein kleines, goldenes Pony. So gut wie nichts also, wenn man bedachte, was er dafür bekommen würde.

Falls der Zauber gelang, würde der silberne Hengst alles zurückgewinnen, und noch viel mehr. Vielleicht würde er sogar das mächtigste Einhorn von ganz Equestria werden! Er lächelte listig, als er sich vorstellte, was er alles mit seinen neugewonnenen Kräften anstellen würde. Jetzt, da er einen Plan hatte, würde es endlich bergauf gehen.

Er warf einen verstohlenen Blick auf sein Spiegelbild in der großen, gläsernen Phiole. Mit dieser unbändigen grünschwarzen Mähne, den blutunterlaufenen Augen und der grässlichen Narbe auf der Flanke war er nicht mehr wiederzuerkennen. Was würden die Dorfbewohner jetzt wohl von ihrem gefeierten Helden denken?

„Jemand sollte die Statue auf dem Dorfplatz zerstören! Der Tapfere Hengst von Neighples“, höhnte das Pony, als es auf- und abschritt und zusah, wie die geschmolzene Lava blubbernd aufstieg und zischend in sich zusammenfiel. „Der bewunderte Champion. Ekelhaft!“ Er riss ein Stück vom rostigen Zaumzeug ab, das neben ihm lag, und schleuderte es in die feurige Masse. Zufriedenheit erfasste ihn, als das Metall rot aufglühte, zu einem unkenntlichen Klecks verschmolz und auf Nimmerwiedersehen versank.

Es wurde Zeit.

Der Hengst warf einen letzten Blick in seine Höhle und galoppierte mit flatternder Mähne einen engen, schmutzigen Tunnel hinauf. Heute Nacht würde er erneut zuschlagen und seinem Ziel ein Stückchen näherkommen. Und kein Pony in ganz Equestria würde ihn aufhalten.

Kapitel 1

Auf hoher See

Als Daring Do in ihrer Satteltasche wühlte, wurde ihr etwas übel. Das lag jedoch nicht am Schaukeln des riesigen Schiffes auf der aufgewühlten, rauen See, sondern eher daran, dass von ihren Vorräten – einer einst stolzen Auswahl an getrockneten Äpfeln, gesalzenen Karotten und knusprigem Körnerbrot – nur noch eine trockene Kante Brot übrig war. Damit bekam sie nicht einmal mehr ein Fohlen satt.

Wäre sie nicht gezwungen gewesen, ihre Vorräte während des Sturms auf dem Philippinischen Meer aufzubrauchen, hätte sie länger an Bord der SS Blauer Peter aushalten können. Doch das Leben auf See war unvorhersehbar, und die Strömung hatte das Schiff weit von seinem Kurs abgebracht, sodass sich die Abenteurerin an keinem Hafen von Bord hatte schleichen können, um ihre Vorräte aufzufüllen - die auch der Besatzung auszugehen begannen.

Natürlich bestand immer die Möglichkeit, sich heimlich aus der Kombüse zu bedienen, doch das war ein riskantes Unterfangen. Die Matrosen führten sorgfältig Buch über ihre Bestände, und sollte etwas fehlen, würde man Daring Do sicher schnell auf die Schliche kommen. Drei Tage zuvor hatte sie der Versuchung dennoch nachgegeben und eine Pastete aus einem Stapel gefischt, der als Nachtmahl für die Besatzung angerichtet worden war. Niemandem war etwas aufgefallen, und Daring hatte genüsslich in die blättrige, buttrige Kruste und den weichen Kern gebissen.

Doch als sie später am Abend mit vollem Bauch über ihrer zerfledderten Karte der Unbekannten Tiefe brütete – einen seltenen Reiseführer über die Versunkenen Tempel von Tehuti – überhörte sie, wie der Koch, Greasy Spoon, seiner Küchenhilfe Square Meal vorwarf, mehr als die ihm zustehende Portion gegessen zu haben. Greasy hatte Square sogar gedroht, ihm die komplette Wochenration zu streichen, wenn er nicht gestand. Aus purer Verzweiflung hatte Square schließlich zugegeben, tatsächlich zwei Pasteten gegessen zu haben, aber schlauerweise Greasys genialen Kochkünsten die Schuld gegeben, was seinen Boss milde gestimmt hatte.

Daring hatte sich schrecklich gefühlt, hätte sich aber auf keinen Fall zu erkennen geben können. Sie hatte in den Küstenkneipen viel zu viele haarsträubende Geschichten darüber gehört, was einem blühte, wenn man sich an Bord des Schiffes von Captain Pony dem Älteren schmuggelte und entdeckt wurde, und hatte nicht vor, herauszufinden, ob die Geschichten stimmten, oder nicht. Der Captain war zwar kein Pirat, stand jedoch im Ruf, blinde Ponypassagiere noch schlechter zu behandeln als Hoofbeard.

Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff. Die dreckigen Töpfe, die sich im Waschbecken stapelten, schepperten gegeneinander und Greasy Spoon stieß einen Fluch aus. Daring krachte mit ihrem bereits geschwächten Körper gegen die Holztür und quetschte sich ihren rechten Flügel. Sie stöhnte vor Schmerz auf. Der Flügel war seit ihrem schrecklichen Absturz im Dschungel unweit der Halbinsel Yucatán nicht mehr derselbe, und Verletzungen verärgerten sie mehr als alles andere.

Sie biss die Zähne zusammen, als sie die schmerzende Stelle untersuchte. Es tat schrecklich weh. Daring Do wollte es sich vielleicht nicht eingestehen, aber die vielen Wochen, die sie auf der Suche nach der Kristallkugel von Khumn auf See verbracht hatte, hatten sie ermüdet. Der Legende nach befand sich dieses magische Artefakt knapp zweihundert Meter unter der Meeresoberfläche in einem der Versunkenen Tempel von Tehuti und wurde von einer Statue zwischen zwei goldenen Hufen gehalten. Es hieß, dass die Kugel die Macht besaß, jedes Pony zu heilen, das sie berührte, egal wie krank es war. Zu dumm nur, dass die sagenumwobene Stadt schwerer zu finden war als die Galoppagosinseln! Und wie bei fast jedem Schatz verspürte Daring nicht nur das dringende Bedürfnis, ihn zu finden, sondern auch, ihn zu behalten. Oder zumindest zu verhindern, dass er in die falschen Hufe oder Klauen geriet.

Aber auch wenn ihre Suche bisher nicht erfolgreich gewesen war, war sie nicht bereit, aufzugeben. Daring musste einfach nur noch mehr forschen und noch tiefer in die unergründlichen Tiefen von Tehuti und Khumn abtauchen. Danach würde sie umgehend die Heimreise antreten – natürlich mit mehr Vorräten, dieses Mal vielleicht sogar mit getrockneten Pfefferbirnen, ein paar Apfelküchlein und einem kleinen Kissen.

Ein kräftiger, kalter Windstoß blies in den Kabinenschrank, in den sie eingepfercht war. Das klapprige alte Mahagoniholz war an einigen Stellen so stark abgesplittert, dass sich Löcher gebildet hatten, durch die sie jedoch Captain Pony und seine seefahrenden Rabauken (alias die Königliche Marine) an Bord der SS Blauer Peter wunderbar ausspionieren konnte. Warm war ihr dabei allerdings leider nicht geworden.

Daring Do massierte ihren empfindlichen Flügel. Die starken Winde waren viel zu gefährlich gewesen, um Flugversuche zu wagen. Davon abgesehen hätte Daring es niemals riskiert, entdeckt zu werden. Nicht in einer Million Jahren. Man hätte sie bestimmt im nächsten Hafen von Bord geworfen, und das Hunderte von Meilen von ihrem Zuhause entfernt. Also war sie in ihrem Versteck geblieben und hatte es so zumindest in einem Stück ans Ziel geschafft.

Daring musste an ihr warmes Bett in ihrer Hütte im Wald denken. Sie zermarterte sich den Kopf, konnte sich jedoch nicht erinnern, wann sie das letzte Mal dort geschlafen hatte. Bevor sie losgezogen war, um die Kristallkugel von Khumn zu finden, hatte sie nach dem Talisman von Tenochtitlan gesucht. Und davor war sie mit ihrem verletzten Flügel im Dschungel in einen Hinterhalt geraten, als sie Ahuizotls Tempel gesucht hatte. Daring Do lebte nun einmal gerne auf der Überholspur, und Müßiggang führte ihrer Meinung nach zu Langeweile. Es gab schließlich immer Schätze zu entdecken und Ponys in Not zu retten!

Plötzlich näherte sich der Bootsmann, ein stämmiger gelber Hengst namens Steel Anchor, Darings Versteck. Sie erkannte ihn am schweren Schritt seiner Hufen auf den Planken. Tatsächlich hatte sie in den Wochen auf dem Schiff alleine durch genaues Hinhören gelernt, fast die gesamte Crew an ihren Gewohnheiten zu unterscheiden.

„Hey!“ Steel Anchor blieb genau vor ihrer Tür stehen. „Hast du das vom alten Mo gehört? Er hat sich verwandelt …“

„Wirklich? Was für ’ne Schande …“, antwortete Sea Storm, ein junger Kadett, und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. Daring presste ihr Ohr gegen das Holz, um kein Wort zu verpassen. Sie hatte zwar keine Ahnung, wer dieser Mo war und in was er sich verwandelt hatte, aber Informationen waren wertvoll – egal welche. Und das hier könnte interessant werden … „Hätte man sich ja denken können“, fuhr Sea Storm flüsternd fort. „Der arme Kerl hat’s echt nicht leicht mit seiner Flanke und so. Fiese Sache. Zu blöd, dass er nicht …“

Doch da wurde da Gespräch abrupt von einem „Land in Sicht!“ unterbrochen. Weitere Rufe folgten, und die Besatzung begann aufgeregt herumzuwuseln und das Schiff zum Anlegen bereitzumachen. Sie hatten endlich den Hafen erreicht.

„Wurde auch Zeit“, grummelte Daring. Sie stopfte ihre Karte, die trockene Brotkante und den gestohlenen Krug Apfelsaft in ihre Tasche und machte sich bereit, von Bord zu gehen. Falls ihre Berechnungen stimmten, würde die SS Blauer Peter in der Hufeisenbucht anlegen, einer kleinen, glitzernden Bucht an der Ostküste von Equestria. Wenn es ihr gelang, das Schiff unbemerkt zu verlassen, würde sie etwa einen Tag bis nach Hause brauchen.