Nach einer Figurenwelt von Janosch. Oh, wie schön doch Freunde sind! - Anna Pooch - E-Book

Nach einer Figurenwelt von Janosch. Oh, wie schön doch Freunde sind! E-Book

Anna Pooch

0,0
11,99 €

Beschreibung

Freunde haben, das ist fein, muss niemand mehr alleine sein! Bär und Tiger, Igel und Hase, Gans und Fuchs und alle miteinander. In liebenswerten und humorvollen Vorlesegeschichten zeigen bekannte Janoschfiguren, wie wichtig Freunde sind. Zusammenhalten hilft bei Angst im Dunkeln, einem Knoten im Rüssel oder wenn ein Koffer mit Schätzen verloren geht: kurze Vorlesegeschichten, entzückend illustriert, mit Tiger und Bär und ihren großen und kleinen Freunden. Freunde gut, alles gut - Neue Geschichten mit den tierischen Helden aus Panama: "Oh, wie schön doch Freunde sind!" - Ob teilen, helfen oder zusammenhalten – der kleine Tiger und der kleine Bär zeigen Kindern die Kraft der Freundschaft. - Das fünfte Vorlesebuch im Stil von Janosch mit vielen spannenden Abenteuern über Freundschaft und Zusammenhalt. Ideal für Kinder ab vier Jahren. - Mit originalgetreuen Illustrationen nach einer Figurenwelt von Janosch.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 104

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0



Über dieses Buch

Wie gut ist es doch, wenn man Freunde hat, finden der kleine Tiger und der kleine Bär. Freunde helfen, wenn man sich nachts im Dunkeln fürchtet, wenn man seinen Koffer mit Schätzen verloren hat, wenn man für ein Wettrennen trainiert und sogar, wenn man einen Knoten im Rüssel hat – sowas kommt vor, echt wahr! Für alles findet sich eine Lösung, wenn man nur zusammenhält. Denn mit guten Freunden ist das Leben schließlich ein Fest!

 

Neue Geschichten von Tiger und Bär, liebevoll erzählt von Anna Pooch mit Illustrationen von Kirsten Höcker, nach einer Figurenwelt von Janosch.

Die Geschichte von dem Tag, an dem sich der riesengraue Elefant den Rüssel verknotete, und was danach geschah

An einem schönen Sommerabend badeten der kleine Tiger und der kleine Bär im Fluss. Es war einer der letzten heißen Sommertage. Das wussten die beiden allerdings nicht, denn wer weiß schon, wie die Zukunft aussieht?

Eben. Deshalb unbedingt: genießen, den Sommer. Und wenn der Winter dann vor der Tür steht? Klar! Natürlich auch genießen!

Der kleine Tiger und der kleine Bär planschten im Wasser. Plötzlich schoss eine gewaltige Fontäne in die Luft, Wassertropfen spritzten in alle Richtungen.

»Hilfe, ein Wal!«, rief der kleine Tiger erschrocken und rettete sich mit einem gewagten Sprung ans Ufer.

Im nächsten Moment tauchte der große Kopf des riesengrauen Elefanten aus dem Wasser auf.

»Ich bin doch kein Wal!«, trompetete er.

»Ach, du bist das!«, rief der kleine Bär und staunte. »Das war die größte Fontäne, die ich je gesehen habe.«

»Eine richtige Wal-Fontäne«, stimmte der kleine Tiger zu.

Das fand der riesengraue Elefant enorm lustig. Er prustete und schnaufte vor Vergnügen. Schwenkte den Rüssel hin und her und ging schließlich vor lauter Lachen unter.

»Der hat aber heute gute Laune«, stellte der kleine Bär fest.

Nur war der Spaß leider auch schon vorbei. Denn jetzt tauchte der riesengraue Elefant aus dem Wasser auf und war ganz und gar nicht mehr gut gelaunt.

»HILPE!«, stieß er hervor. »Mein RÜPPEL!«

»Was sagt er?«, fragte der kleine Tiger und watete auf den Elefanten zu.

Der kleine Bär hob verdutzt die Schultern. »Was ist ein Rüppel? Und diese Hilpe kenne ich auch nicht.«

Der kleine Tiger nickte zustimmend. »Warum spricht er denn auf einmal so merkwürdig?«

»HILPE!«, wimmerte der Elefant wieder.

Der kleine Bär und der kleine Tiger konnten sich keinen Reim darauf machen. Da tauchte der flinke Fisch aus dem Wasser auf. »Schaut doch mal genau hin«, riet er dem kleinen Bären und dem kleinen Tiger. »Fällt euch nichts auf?«

Der kleine Tiger betrachtete den riesengrauen Elefanten von oben bis unten und von unten bis oben. Groß war er, nein, riesig! Und grau, wie immer. Zwei Ohren und die Stoßzähne. Und der Rüssel. Halt, der Rüssel!

»Was ist denn mit deinem Rüssel passiert?«, riefen der kleine Bär und der kleine Tiger. Und zwar gleichzeitig. Beide total erschrocken.

»Da ist ja ein Knoten im Rüssel«, stellte der kleine Bär fest.

»GEPAU.« Der riesengraue Elefant wackelte verzweifelt mit dem Kopf. Endlich verstanden sie ihn!

»Er hat GENAU gesagt«, erklärte der kleine Tiger.

»Hab ich auch gehört«, antwortete der kleine Bär und war fast ein kleines bisschen beleidigt.

»HILPE!«, brüllte der riesengraue Elefant und schlug mit dem Rüssel auf das Wasser.

AUA! Hätte er das bloß besser gelassen.

»Oh nein!«, rief der kleine Tiger erschrocken.

»Wir helfen dir«, versprach der kleine Bär sofort.

»Komm, wir entknoten den Rüssel«, schlug der kleine Tiger vor. Vorsichtig hob er den Rüssel an. Der riesengraue Elefant jammerte leise.

»Das tut bestimmt weh«, brummte der kleine Bär.

Jetzt fasste auch er mit an und vorsichtig zogen sie den Rüssel lang.

»Und jetzt das Ende zurückschieben«, sagte der kleine Tiger.

Doch sosehr sie auch schoben und zogen, der Rüssel blieb verknotet.

»Oje!« Der kleine Bär kratzte sich ratlos am Kopf. »Was machen wir denn da?«

»Wir gehen zum Reiseesel Mallorca«, sagte der kleine Tiger. »Denn der ist weit gereist. Und wer weit gereist ist, der kennt sich aus.«

 

Sie machten sich sofort auf den Weg. Der kleine Tiger ging voran. Dann folgte die Tigerente. Dann der kleine Bär. Und zuletzt kam der riesengraue Elefant. Bei jedem Schritt schlug sein Rüssel hin und her, denn durch den Knoten war er viel schwerer geworden. Ganz bestimmt!

Der Reiseesel Mallorca wohnte gerade in einem Zelt auf dem Feld.

»Ein Elefant mit verknotetem Rüssel?«, fragte er ungläubig. »Davon habe sogar ich noch nie etwas gehört!«

»Nicht irgendein Elefant«, verbesserte der kleine Tiger den Reiseesel. »Es ist ein riesengrauer Elefant.«

»Ach so, ein riesengrauer Elefant«, sagte der Reiseesel Mallorca. »Na, dann macht er am besten einen Kopfstand.«

Jetzt fragt ihr euch bestimmt: Warum ein Kopfstand?

Nun, das ist ganz einfach: Meistens hilft es, wenn man ein Problem einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Oben wird unten und unten wird oben. Und alles, was so ist, wird anders. In diesem Fall half das aber leider nicht.

Der riesengraue Elefant machte einen Kopfstand, dass die Erde nur so bebte.

»Das sieht toll aus!«, rief der kleine Tiger, und der kleine Bär klatschte begeistert.

Der riesengraue Elefant plumpste wieder zu Boden. Und sein Rüssel? Der war immer noch verknotet.

Der Reiseesel zuckte mit den Schultern »Versucht es beim Maulwurf«, schlug er vor. »Blinde können Dinge sehen, die wir mit den Augen gar nicht sehen können.«

»Toll«, staunte der kleine Tiger.

 

Also besuchten der kleine Tiger und der kleine Bär und der riesengraue Elefant mit dem verknoteten Rüssel den Maulwurf. Und weil der Reiseesel Mallorca gerade sowieso nichts Besseres zu tun hatte, kam er gleich mit.

»Hm«, sagte der Maulwurf und befühlte sanft den Knoten auf dem Rüssel. »Hm.«

Er setzte sich hin und überlegte. »Zufällig weiß ich genau, was zu tun ist.«

»Bitte, was?«, rief der kleine Bär.

»Meine magische Maulwurf-Massage«, erklärte der Maulwurf. »Davon entspannst du dich im Nu, und der Knoten springt auf. Los geht’s!« Mit einem Satz hüpfte er auf den Rüssel des riesengrauen Elefanten. Mitten auf den Knoten!

»UMPF«, machte der riesengraue Elefant.

Und dann ging es richtig los! Der Maulwurf hüpfte und tanzte, hopste und hoppelte. Schlitterte von oben nach unten. Bretterte wieder den Rüssel hinauf. Und summte dabei die ganze Zeit eine unterirdische Melodie.

»Hm«, sagte der kleine Bär.

»Hm«, sagte der kleine Tiger.

»Hm«, sagte der Reiseesel Mallorca.

»UFF«, stöhnte der riesengraue Elefant.

Der Maulwurf hörte auf zu hüpfen und zu tanzen, zu hopsen und zu hoppeln. »Hm«, sagte er jetzt auch. »Sehr ungewöhnlich. Eigentlich hilft meine Massage immer, ist schließlich magisch. Was machen wir denn da?«

»Jemand anderes fragen«, schlug der kleine Tiger vor.

Der riesengraue Elefant nickte heftig mit dem Kopf. »BIPPE!«

»Geht zum Fuchs«, sagte der Maulwurf. »Füchse sind bekanntlich listig, und wer listig ist, der ist auch schlau. Vielleicht kann er helfen.«

 

Also setzten sich der kleine Bär und der kleine Tiger, der riesengraue Elefant mit dem verknoteten Rüssel und der Reiseesel Mallorca wieder in Bewegung. Und weil der Maulwurf gerade nichts Besseres zu tun hatte, kam er gleich mit.

»Was ist denn das für eine Karawane?«, fragte der Fuchs, erkannte aber dann, listig, wie er war, blitzschnell das Problem. »Da hilft nur eins!«

»Was denn?«, fragte der kleine Tiger.

»Kann ich nicht sagen«, sagte der Fuchs. Er schickte den riesengrauen Elefanten um die Ecke. Sobald der Elefant zwischen den Bäumen verschwunden war, lächelte der Fuchs listig. »Und jetzt passt mal auf.« Er schlich hinterher, und als der riesengraue Elefant gerade in die andere Richtung sah, sprang der Fuchs blitzschnell hinter einem Busch hervor. »BUAH!«

»HUPP«, machte der riesengraue Elefant erschrocken und plumpste hintenüber.

»Eigentlich sollte vor Schreck der Knoten aufgehen«, erklärte der Fuchs und kratzte sich am Kopf.

Tja, das hat wohl nicht geklappt! Und nun, listiger Fuchs?

»Da weiß ich auch nicht weiter«, sagte der Fuchs. »Aber die Tante Gans vielleicht? Sie hat immer gute Ideen.«

»In Ordnung«, sagte der kleine Tiger.

 

Und so marschierten sie wieder los: der kleine Bär und der kleine Tiger, der riesengraue Elefant mit dem verknoteten Rüssel, der Reiseesel Mallorca und der Maulwurf. Und weil der Fuchs gerade nichts anderes vorhatte, kam er auch gleich mit.

»Oh, da hilft nur ein Hausmittel«, verkündete die Tante Gans und fühlte vorsichtig über den Rüssel.

»Hast du eines da?«, fragte der kleine Tiger hoffnungsvoll.

»Und zufällig auch genau das richtige?«, wollte der kleine Bär wissen.

»Zufällig beides«, schnatterte die Tante Gans.

Sie lief in ihren Kräutergarten und kam mit ein paar grünen Pflanzen wieder. »Die werden jetzt gekocht!«

Der kleine Tiger durfte rühren, während der kleine Bär die Kräuter in den großen Suppentopf warf.

In der Zwischenzeit sang der Reiseesel Mallorca ein Liedchen, um den Elefanten abzulenken.

Der Fuchs bat Tante Gans zum Tänzchen. Und der Maulwurf massierte dem riesengrauen Elefanten ein wenig die Schultern. Wirkt Wunder bei ängstlichen Elefanten. Und bei manch anderen auch!

Irgendwann wurde aus dem Kräuterwasser eine breiige Masse. »Ist es so weit?«, fragte der kleine Tiger, und der riesengraue Elefant seufzte.

Die Tante Gans schaute in den Suppentopf »Noch ein bisschen«, sagte sie. »Und viel kräftiger rühren!«

Jetzt übernahm der kleine Bär den Löffel, während der kleine Tiger vor dem Elefanten turnte, um ihn abzulenken. Der Maulwurf verteilte ein paar Minzbonbons, und die Tante Gans holte schon mal eine Schale.

»Jetzt füllen wir etwas hier hinein«, erklärte sie. »Und dann: vorsichtig einreiben!«

Weil das so eine Schmiererei war, scheuchte die Tante Gans alle vor das Haus.

Zuerst traute sich niemand. Denn niemand wollte dem riesengrauen Elefanten wehtun.

Der wackelte mit dem Kopf. »LOPJEPZT!«, verlangte er.

»Das heißt …«, fing der kleine Bär an, doch der kleine Tiger schnitt ihm das Wort ab. »Wissen wir!«

Schließlich traute sich der kleine Bär. Vorsichtig rieb er den Rüssel des riesengrauen Elefanten ein. Schon breitete sich ein wunderbarer Geruch nach frischen, warmen Kräutern aus. Wie das duftete!

»Und nun?«, fragte der Fuchs.

»Jetzt warten wir«, sagte die Tante Gans.

Und alle warteten. Und warteten ein bisschen länger. Und noch ein bisschen.

Der riesengraue Elefant schloss die Augen, so elend fühlte er sich. Plötzlich kitzelte ihn etwas. Es kribbelte. Und krabbelte! Eine Kolonie Ameisen marschierte sein Hinterbein hoch.

»Achtung, wir müssen hier durch!«, riefen die Ameisen. Doch niemand hörte sie. Alle warteten darauf, dass die Paste wirkte. Keine Augen und keine Ohren für kleine Wesen. Die Ameisen kümmerte das nicht, sie hatten schließlich was vor. Sie wanderten einfach weiter, von der Schwanzspitze den Po hinauf über den Rücken nach vorn.

Der riesengraue Elefant schnaubte ein bisschen. Prustete.

Jetzt liefen die Ameisen den Rüssel hinunter. Eine hinter der anderen. Wie das juckte! Der riesengraue Elefant musste niesen. Und zwar gewaltig! Er nieste einmal, zweimal, dreimal … und ein viertes Mal! Beim vierten Mal machte es »POFF«.

»Huch!«, rief der kleine Tiger erschrocken.

Doch der riesengraue Elefant war schon aufgesprungen. Die Kräutercreme wirkte Wunder! Schwupps, schwenkte der Rüssel hin und her – der Knoten hatte sich gelöst! Die Ameisen wurden weit weggeschleudert. Zum Glück genau dahin, wo sie hinwollten. Merkte aber keiner.

Alle fingen an zu klatschen.

»Großartig!«, rief der kleine Bär. »Du hast es ganz allein geschafft.«

»Nein«, sagte der riesengraue Elefant. »Das haben wir alle zusammen gemacht. Ohne euch wäre mein Rüssel immer noch verknotet! Gut, dass ihr mich nicht allein gelassen habt!«

»Die tolle Paste von der Tante Gans möchte ich auch mal ausprobieren. Wer macht mit?«, rief der kleine Tiger.

Gesagt, getan!

Die Tante Gans bereitete noch mehr Paste zu. Und dann schmierten sich alle ein. Gegenseitig! Herrlich!

»Das fühlt sich gut an«, jubelte der kleine Tiger. »Könnte ich glatt jeden Tag machen.«

»Aber nur mit ohne Verknotungen«, brummte der kleine Bär.

Am glücklichsten war der riesengraue Elefant. Er trompetete mit aller Kraft. Ein Abendständchen. Nie hatte es so schön geklungen wie heute.

»Das bedeutet: Mir geht es saugut«, übersetzte der kleine Bär.

»Wissen wir doch«, sagte der kleine Tiger.

Als der Maulwurf einmal ein unterirdisches Problem hatte

Eines Tages werkelte der kleine Tiger im Garten. Er redete ein bisschen mit dem Blumenkohl und goss die Beete. Er sammelte ein paar abgefallene Blüten vom Fliederbusch auf und legte sie in eine Kaffeetasse mit Wasser. Die stellte er auf den Tisch. Zum Schönaussehen.