Nahtoderfahrungen - Ihre wichtigen Botschaften für uns - Gerd Schnakenwinkel - E-Book

Nahtoderfahrungen - Ihre wichtigen Botschaften für uns E-Book

Gerd Schnakenwinkel

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Beschreibung

Im Zuge einer sogenannten Nahtoderfahrung können vielfältige Botschaften sowohl zum Leben als auch zum Tod erkannt werden. Das kann mit einer Veränderung unserer Weltsicht bzw. einem neuen Blick auf die Wirklichkeit des Daseins und einer Neuausrichtung unseres Bewusstseins einhergehen. Dadurch wird auch der Sinn unseres Lebens in unterschiedlichen Sphären, sowohl im Leben als auch im Tod, sichtbar. Das ermöglicht uns zugleich auch eine neue Haltung dem gegenüber, was wir alle fortwährend an unterschiedlichsten Widrigkeiten erfahren und erleben. Zweifel am Sinn von all dem muss es nicht zwingend geben – also auch keine Verzweiflung. Ein Leben voller Bewusstheit wird möglich, geprägt von Sicherheit, Wissen und Weisheit. Gibt es – gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit – Wichtigeres?

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Seitenzahl: 419

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2024 Vindobona Verlag

in der novum publishing gmbh

Rathausgasse 73, A-7311 Neckenmarkt

[email protected]

ISBN Printausgabe: 978-3-903574-54-0

ISBN e-book: 978-3-903574-55-7

Lektorat: M.S.

Umschlag- und Innenabbildungen: Gerd Schnakenwinkel

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: Vindobona Verlag

www.vindobonaverlag.com

Einige Bemerkungen vorab

Nahtoderfahrungen: So werden all die Wahrnehmungen genannt, die Menschen während des Zustandes ihres klinischen Todes bis zu ihrer Wiederbelebung machen können. Nach irdischen Zeitvorstellungen dauern diese merkwürdigen Lebensphasen meist nur wenige Minuten, können sich aber bis zur Rückkehr ins Irdische auch über Stunden, ja im Extremfall über Tage hinziehen. Die Menschen, denen solche Erfahrungen geschenkt werden, erleben sich in dieser so genannten Nahtod-Zeit als außerordentlich bewusst und als in besonderer Weise lebendig, also mit voll funktionierender Sinneswahrnehmung, auch wenn sie nach medizinischen Maßstäben als tot gelten. Ein Zustand des klinischen Todes, der oft im Zusammenhang steht mit Krankheit, Operation oder Unfall, als ein Geschenk? Ja, diese Anfangsphase des Todes wird von den Betroffenen oft bezeichnet als „mein schönstes Erlebnis“, „eine wunderbare Erfahrung“, „das bei Weitem wichtigste Erlebnis in meinem Leben“, „ein Meilenstein in meinem Leben“. Die Bedeutung von Nahtoderfahrungsberichten, die hier sichtbar wird, führte zu zahlreichen Buchveröffentlichungen solcher Berichte. Sehr groß ist die Anzahl der Menschen, die interessiert und Anteil nehmend durch die Lektüre die Erlebnisse der betroffenen Menschen nachvollziehen konnten. Sehr oft blieb es aber bei einem das Gemüt berührenden Nacherleben.

Mir ist daran gelegen, die wesentlichen Aussagen herauszustellen, die sich als Essenzen aus den vielen Berichten von Nahtoderfahrungen erweisen. Und das Wichtigste, was ich dabei deutlich machen möchte, ist, die Konsequenzen sichtbar und nachvollziehbar darzustellen, die sich für uns alle aus diesen Erfahrungen ergeben. Dem Architekten Stefan von Jankovich wurde schon während seines Nahtoderlebens bewusst, wie wichtig die dabei gemachten Erfahrungen sind, und er erkannte vor allem schon ihre botschaftliche Bedeutung. Er berichtet: „Bereits während des Lebensfilmes fühlte ich, daß ich diese wunderbaren, noch nie gehörten und gar nicht geahnten Erlebnisse nicht für mich behalten dürfe, sondern irgendwie weitergeben mußte. Dieses Gefühl wurde immer mehr zum konkreten Gedanken und dann schließlich als Aufgabe defi­niert: Ich soll darüber sprechen und schreiben, die mir gegebene große Chance der Menschwerdung den Mitmenschen weiterge­ben und ihnen damit helfen, den eigenen Weg zur Wahrheit zu erarbeiten.“ (Jankovich 2000: 15) „Ich möchte den Lesern meine Wandlung als Beispiel darstellen und bezeugen, daß eine Weiterentwicklung möglich und eine Wandlung nötig ist, um der Menschwerdung Schritt für Schritt auf eigenen Wegen näher zu kommen“ (Jankovich 2000: 17). Diesen so trefflich formulierten Zielen möchte auch ich mit dieser Arbeit dienen. Was ist an diesen Erfahrungen der Nahtoderlebenden so wichtig?

Das, was die Nahtoderfahrungen so klar wie nichts anderes zeigen, lässt erkennen: All die Einstellungen und Haltungen, auch die Verhaltensweisen, die in unseren modernen Gesellschaften vorherrschen, beruhen auf einem Weltbild, das der im Nahtoderleben erfahrenen Wirklichkeit widerspricht. Ich unternehme es, deutlich zu machen: Die wahre Realität, die Wirklichkeit als allem zugrunde Liegendes, wird erkennbar durch das, was die Nahtoderlebenden erkennen und von dem sie berichten. Dies bewusst wahrzunehmen, ist für jede und jeden von uns wichtig, weil wir alle mehr oder weniger durch die übliche Dominanz der Funktion unserer physischen Sinne und des Verstandes von der angeblichen Gültigkeit des materiell ausgerichteten, reduktionistischen modernen Weltbildes infiziert sind. Die Weltsicht, die sich nun ergeben kann, entspricht allen erweiterten spirituellen Überzeugungen der Vergangenheit und Gegenwart. Das Besondere ist, dass diese nun durch jederzeit nachvollziehbare reale Wahrnehmungen und konkretes Wissen gestützt werden. Die Welt ist in jeder Hinsicht spirituell, also auf Geistigem gegründet.

Was ist charakteristisch für das zurzeit vorherrschende moderne Weltbild? Fünf der Tech-Milliardäre offenbaren es in einem denkwürdigen Gespräch, von dem der Medienwissenschaftler Douglas Rushkoff berichtet. Unter eigenartigen Umständen kam es 2017 zu einem Treffen und Gespräch zwischen ihm und diesen Männern, die als Exponenten unseres Wirtschafts- und Finanzsystems gesehen werden können. Erschütternd war es für Douglas Rushkoff, welches Welt- und Menschenbild dabei sichtbar wurde. Er fasst seine Erfahrung so zusammen: Beherrschend ist die Tendenz, die sich vor allem in der sich daraus entwickelnden Technik zeigt, „die Natur zu kontrollieren, die Menschen zu kontrollieren und die Natur zu verdinglichen, um sie zu beherrschen. Und das gilt sowohl für Wälder, Tiere und Pflanzen als auch für die Bevölkerung […] Die Superreichen haben also nach Wegen gesucht, wie sie den Menschen Wert entziehen und sie beherrschen können. Seit Erfindung des verbrieften Monopols der Unternehmen und der Zentralwährung bis hin zu Radio, Fernsehen und dem Internet. Sie haben diese Medien immer als Mittel zur sozialen Kontrolle betrachtet. Kurzfristig hat das einen gewissen Nutzen. Die Unternehmen wachsen, sie machen ihr Geld, sie erhalten mehr Kapital, aber die reale Welt leidet darunter. Die Menschen werden versklavt, die Ressourcen werden abgebaut, der Mutterboden verrottet.“ (Rushkoff 2023) Die Idee, dass die Wirklichkeit eine wettbewerbsorientierte Wirtschaft ist, dass wir in einer kapitalistischen Welt leben, die exponentielles Wachstum erfordert und immer wieder eine neue technische Lösung verlangt, dass es immer gilt, dieses oder jenes zu quantifizieren, auch dass die Anwendung der Technologie auf Menschen nötig ist, die alle wettbewerbsorientierte Einzelkämpfer sind, das alles charakterisiert das Mindset dieser Superreichen. Douglas Rushkoff erfährt in dem Gespräch: Diesen superreichen Wirtschaftsbossen ist es absolut klar, dass dieses System, das solche Grundlagen aufweist, auf jeden Fall und sicher auf eine globale Katastrophe hinführt, und dass dieses Ende bald eintreten muss. Sie hoffen, ohne Rücksicht auf alle übrigen Menschen in Luxusbunkern eine drohende Apokalypse zu überstehen, haben aber Angst davor, dass ihre Sicherheitsleute ihnen diese Chance rauben. Sie erschrecken angesichts der noch nie bedachten Möglichkeit, dass ihr Geld nichts mehr wert ist. Sie haben zur Sicherheit auch Raketenprogramme initiiert, um notfalls auf einen anderen Planeten fliehen zu können. (Tatsächlich wurden solche Pläne geäußert!) Douglas Rushkoffs Rat an die Superreichen, ihren Sicherheitskräften ein ganz anderes Verhalten gegenüber zu entwickeln, nämlich totale und umfassende Freundlichkeit, standen sie ganz irritiert und verständnislos gegenüber. Freundlichkeit? Einladungen, Geschenke, sogar an deren Familien? Unvorstellbar. Douglas Rushkoff legte ihnen gegenüber sein Grundkonzept für das menschliche Miteinander dar, das System „Team human“. Douglas Rushkoff (2023) erläutert: „Was ich damit sagen will, ist, dass Menschsein ein Mannschaftssport ist, dass wir es nicht alleine schaffen können, dass Menschen sozial sind, von Natur aus sozial, und dass alles, was uns hilft, sozial zu sein, unser Freund ist, und alles, was uns daran hindert, sozial zu sein, ist ein Problem, etwas, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen, wie Geld und Wettbewerb und soziale Medientechnologien, Klick-Zahlen und Überwachung und Paranoia und Angst.“ Mit solchen Einstellungen sind wir nun ganz nah an der grundlegenden und wichtigen Botschaft, die uns durch die Nahtoderfahrungen gegeben wird: Eure Grundeinstellung soll der Grunderfahrung, die ihr im Kontakt mit dem Göttlichen erwerben könnt, entsprechen: Liebe!

Wie verhängnisvoll die Entwicklungen sind, die wir zurzeit als beherrschend erleben, können wir von vielen verschiedenen Mahnern hören. Ich stelle zwei davon hier vor, zunächst den naturheilkundigen Arzt Josef Diener und später den Psychiater und Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz. Deutlich wird durch sie die Dringlichkeit von Weckrufen. Die Botschaften der Nahtoderfahrungen sind als solche zu verstehen.

Josef Diener zeigte schon in den 1980er und 1990er Jahren auf, welche Entwicklung unsere Gesellschaft, das wissenschaftliche und das medizinische System genommen haben. Er verweist auf seine 45-jährige Praxiserfahrung, sie hat ihn zu den in den folgenden Äußerungen sichtbar werdenden Auffassungen geführt. (Ich habe Texte aus seinem Buch Der andere Weg (vgl. Diener 2000: 205 ff.) zusammengestellt und dabei z. T. leicht verändert.)

„Eine Kultur, in der das Individuum die Offenbarungen des Universums ver­leugnet, Menschen, die abweichen von den ewig gültigen Gesetzen der Natur, können nur zugrunde gehen.

In die gleiche Richtung führt die moderne Wissenschaft, die niemals zielbewusst von einer Gesamtschau ausgeht, vom materialistischen Geiste beherrscht wird, von Teilaspekten fasziniert ist, mit all ihren trügerischen Erfolgen. Einflüsse der Industrie sind dominant, Produktion und Leistung, eine schonungslose Ausbeutung der Natur sind Folgen. In diesem Profit- und Machtstreben einer planlos wuchernden Leistungsgesellschaft wird der Erfolg allein an der Menge des verdienten Geldes gemessen. Es ist der Fortschritt wichtiger als das Allgemeinwohl, und welchen Sinn hat eine unmenschliche, gewissenlose, allein auf Gewinn programmierte Beschleunigung der Technik, wenn damit unsere Umwelt und unsere Gesundheit weiter in hohem Maße verschmutzt, vergiftet und zerstört werden?

Gefährdet durch eine manipulierte geistige Regression, verbunden mit dem tragischen Versagen der Vernunft, der Missachtung der entscheidenden Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt, unfähig, die drängenden Zeitprobleme zu lösen, nähern wir uns in raschem Tempo dem Punkt, an dem der Rest der für uns so notwendigen Umweltsysteme ganz zerstört ist.

Will der Mensch den Elementargefährdungen des Lebens begegnen und die Fortschrittsbrandung körperlich, geistig und seelisch bewältigen, dann bleibt ihm auf die Dauer nur eine die Gesundheit und die Abwehrkraft erhaltende Lebensweise. Allein schon mit einer natürlichen Ernährung, die auch in ihrer Zusammensetzung vollwertig ist, werden wesentliche Voraussetzungen zum Gesund­werden geschaffen. Hier ist die Naturheilkunde, eine Erfahrungsheilkunde, ganz ohne Zweifel auf dem rechten Weg. Sie beinhaltet die natürliche Lebensgestaltung, eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung und die Anwendung naturgegebener Mittel. Mit diesen der Natur angepassten Maßnahmen, die dem Grundsatz folgen, daß bei einer Krankheit, die sich an einem Organ äußert, immer das Ganze des Lebendigen erkrankt ist, hat man nicht nur die Aussicht, biologische Funktionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sondern auch Krankes zu heilen.

Demgegenüber ruht die Schulmedizin gedanklich auf der analytischen Naturwissenschaft, die das Ganze, das Lebendige zerteilt und in seinen Teilen mit physikalisch-chemischen Methoden erforscht. Dieses analytisch ausgerichtete Denken führte zu der Aufsplitterung der Krankheit in ihre Symptome und in der Behandlung zur Symptombekämpfung, zur Spezialisierung, zum Vertrauen auf den Einsatz aufwendiger Apparaturen. Man verlässt sich auf die Leistung der Chemie, auf das chemisch-synthetische Arzneimittel. Bei dieser Revolutionierung des Arzneimittelmarktes ging es in erster Linie um den Markt, weniger um die heilende Kraft der Pflanze, vielmehr um das Eliminat, das man aus der Pflanze herauszieht oder chemisch herstellen kann, wobei sich ihre Wirkung leicht auf ganz andere Gebiete verlagert. Es kommt zur Masseninvasion an hochgiftigen Substanzen in die Natur und in uns selbst, das Elend der Gegenwart.

Der Mensch, dessen höchster Wert in der lebendigen Einheit der Persönlichkeit liegt, findet nicht die ausreichende Beachtung.

Bei dem Rutsch vom Krankenbett ins Laboratorium und zur Apparatur verlor man zu sehr die unvoreingenommene schlichte Beobachtung am kranken Menschen, die meist schon allein zum Ziel führte. An all dem ändert auch das ständige Hochspielen des medizinischen Fortschritts nichts, die immer wiederkehrende Behauptung, man habe die Dinge im Griff oder alle Schwierigkeiten seien überwunden, während man in Wirklichkeit weit davon entfernt ist. Professor Dr. med. H. Schulten, Ordinarius an der Universität in Köln: ‚Wir sollten endlich aufhören, uns mit dem ewigen Fortschrittsgerede und dem Irrglauben, wir hätten es so herrlich weit gebracht, zu betäuben.‘

Man sollte wieder begreifen und verstehen lernen, daß alles wie von einem Fluidum lebendiger, weisheitsvoller Kraft durchdrungen ist, und daß jede Störung der harmonisch waltenden Beziehungen des Menschen zu seiner ihn umgebenden Welt nicht ohne Folgen bleiben kann.

Gesundes Leben ist natürliche Ordnung, ist Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Das meiste, was in uns vorgeht und das, was wir zu tun gewillt sind, ist an die natürliche Ordnung, an ein sinnvolles Zusammenwirken aller Kräfte gebunden. Das Abweichen von der Weisheit der Natur, die Missachtung ewig gültiger Gesetze des Lebens, hat seit rund 1500 Jahren die Menschheit in eine immer mehr um sich greifende Verwirrung gestürzt. Deutlich wird das versäumte Nachdenken der Verantwortlichen in den negativen Auswirkungen moderner Veränderungen auf das Leben und unseren Lebensraum. Wenn nicht Vernunft und Einsicht, Würde und kritisches Denken im Einklang mit der Weisheit der Natur der Fehlentwicklung unserer Zeit, der Ratlosigkeit und quälenden Hilflosigkeit ein Ende setzen, wird diese Krise noch tiefere Wurzeln schlagen.

Dort, wo sich alles Geschehen zum Erlebnis des ureigenen Anschlusses an das Unendliche entfaltet, gelingt es auch, den ganzen Menschen, die Kraft der Seele und das Wirken der Natur zu erfassen. Der Praktiker, dem diese menschliche Größe mit auf den Weg gegeben ist, der zudem einen ausgeprägten Willen zum Helfen besitzt und nachweislich zum Gewinn für den Kranken, aber auch in echter Vorsorge für den Gesunden wirkt, wird zum Segen werden für die Volksgesundheit, für die Gesellschaft und ihre Menschen.“ (Diener 2000: 205 ff.)

Der andere Weg ist der Titel eines der Bücher von Josef Diener. Einen anderen Weg und vor allem ein anderes Ziel, die beide der eigentlichen göttlichen Bestimmung des Menschen entsprechen, zeigen die Botschaften der Nahtoderfahrungen auf. Bezogen sind diese Hinweise in umfassender Weise auf das Ganze des menschlichen Lebens.

Die mir durch diese Schilderungen unserer gesellschaftlichen und persönlichen Situation vermittelte Erfahrung hat mich in der Erkenntnis der Notwendigkeit bestärkt, diesem vorherrschenden Weltbild, diesem Mindset, die Essenz dessen entgegenzusetzen, was uns durch die Berichte der Nahtoderfahrenen übergeben wird. Die Idee vom „Team human“ weist ja schon in diese gültigere Richtung.

Grundsätzlich kann man sagen: Das universelle Ziel in Bezug auf den Menschen besteht offensichtlich darin, dass er den Schein des Irdischen durchschaut und zur Erkenntnis der wahren Wirklichkeit gelangt. Der trügerische Schein der Welt ist für den Menschen der Moderne allerdings sehr verführerisch. Freizügigkeit, scheinbares Wohlergehen, großartige technische Möglichkeiten, die Wahrnehmung vieler ablenkender Angebote, die politisch-medial geschürte Ersatzgefühle erzeugen (vgl. Maaz 2024: 37), machen es immer noch leicht zu übersehen, dass dies alles gegründet ist auf einer Dominanz des Materiellen, Streben nach schier endlosem Fortschritt und Wachstum der Profite, aggressivem und gewalttätigem Verhalten. So reichen die immer mehr sichtbaren schrecklichen Folgen dieser Weltsicht und dieser Lebenshaltung noch nicht, die wahre Einsicht und Erkenntnis zu wecken. Ausbeutung, Vergiftung, Zerstörung, Vernichtung von Leben, Verlust der Menschlichkeit werden immer noch toleriert.

So wird vom Universum zur Bewusstwerdung der Menschen neben der immer stärkeren Wahrnehmung von so erzeugtem Elend und Leid, Heimatlosigkeit, Krankheit und Tod noch ein zweites Mittel eingesetzt. Unglaublich häufig schon wurde mit dem Ereignis von Nahtoderfahrungen und den Berichten darüber die wahre Wirklichkeit durch das vielfache Erleben der göttlichen, durch Licht und Liebe geprägten Sphäre sichtbar gemacht. Zahlreich sind die botschaftlichen Elemente dieser Nahtoderfahrungen. Und sie alle machen den Appell des Universums vernehmbar: Erkennt die wahre Wirklichkeit. Es wird uns dadurch die Möglichkeit eröffnet, bewusst und sicher den Schein des Irdischen zu durchschauen und Lebens- und Weltanschauung so zu ändern, dass der Weg schließlich hin in diese Wirklichkeit führt und Licht und Liebe zur sicheren Grundlage des Verhaltens werden.

Der Wahrnehmung dieses wesentlichen Sinns der Berichte von Nahtoderfahrungen möchte ich mit meinen Ausführungen dienen, dadurch, dass ich das Botschaftliche der einzelnen Elemente dieser Erfahrungen deutlich herausarbeite. Denn zu leicht werden diese Berichte nur aufgefasst als interessante Informationen über das, was wir alle dermal einst zu gewärtigen haben und erleben werden. Nur wenn Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die Berichte bewusst auffassen in ihrer Bedeutung für unser augenblickliches Leben, kann sich ihr Sinn entfalten und der angestrebte Prozess der Wandlung initiiert werden. Dass dieses Buch zur Realisierung dieser Auffassung und Entwicklung einen Beitrag leistet, ist mein Wunsch.

Noch einmal sei deutlich gesagt: Was die Nahtoderfahrungen so klar wie nichts anderes zeigen, lässt erkennen: All die Einstellungen und Haltungen, auch die Verhaltensweisen, die in dem erwähnten Gespräch als Überzeugungen der Superreichen sichtbar werden und die die in den modernen Gesellschaften vorherrschende Vorstellung der Welt charakterisieren, beruhen auf der Annahme einer Wirklichkeit, die unzutreffend ist. Alle Vorstellungen der reduktionistischen Wissenschaften von den Gegebenheiten der Welt, die dem allen zugrunde liegen, entsprechen den Tatsachen nicht. Es erweist sich als nicht haltbare Hypothese, dass alles Existierende, alle Vorgänge unseres Daseins ausschließlich auf materiellen, physikochemischen Gegebenheiten und Prozessen beruhen und dass dabei Energie eine Rolle spielt, deren Wesen völlig im Unbestimmten bleibt. Diese Grundannahme entspricht der Wirklichkeit nicht. Man kann natürlich die vielen Gegebenheiten und Vorgänge in unserer irdischen Welt mit den Methoden dieser Wissenschaften beschreiben und dann einer technischen Nutzung zuführen. Aber die Meinung, damit auch das allem zugrunde Liegende erfasst zu haben, die ist irrig. Die Ergebnisse der Bemühungen der Physiker, das Wesen der Materie zu ergründen, sollten eine entsprechende Einsicht schon längst vorgebahnt haben. Schon dabei wurde deutlich, dass die Materie an sich als Grundlage allen Daseins nicht in Frage kommt.

Es gilt, die Beschränktheit dessen anzuerkennen, was mit Hilfe der irdischen Sinne und des menschlichen Verstandes wahrgenommen werden kann. Und es sollte auch die Möglichkeit als wahr erkannt werden, dass das menschliche Bewusstsein allerdings weit darüber hinausgehende Wahrheiten erkennen und auch kritisch prüfend anerkennen kann.

Mir ist daran gelegen, deutlich zu machen, dass sich in den Berichten der Nahtoderfahrenen Botschaften des Universums erkennen lassen, die die Annahme eines wirklichkeitsgerechten Weltbildes nahelegen. Dieses ist von ganz anderen Grundsätzen geprägt als das vorherrschende der Moderne. Grundlegend dafür sind die Erfahrungen des Göttlichen, wie sie auch in allen religiösen und spirituellen Ansichten wirksam sind. Während ihres Aufenthaltes in der geistigen Sphäre haben diese Menschen diese alles bewirkenden Grundlagen erlebt, mit ihrem Bewusstsein erkannt und mit ihren Sinnen wahrgenommen. Die botschaftlichen Elemente in ihren Berichten ermöglichen uns, die wir solche Erfahrungen noch nicht direkt machen konnten, im Nachvollzug auch die Annahme dieses Welt- und Menschenbildes, das sich aus all den entsprechenden Elementen ergibt. Die daraus folgende Weltsicht ist nicht materiell reduktionistisch geprägt, sondern systemisch und ganzheitlich bestimmt.

Ich selbst habe die ersten Momente einer Nahtoderfahrung erlebt. Es dauerte aber viele Jahre, bis ich mich wirklich intensiv mit entsprechenden Berichten befasste und die Aussage eines anderen Betroffenen wirklich verstand: „Ich erkannte sofort die Aussagekraft von dem, was mir geschehen war.“ Die eigentliche und tiefere Bedeutung von Nahtoderfahrungen besteht darin, allen Menschen, jedem einzelnen, der davon hört oder liest, vielfältige Botschaften zu vermitteln, die das Leben verändernd wirken können und wollen.

„Ich wusste, mein Erlebnis war real.“ Das äußern viele Menschen in ihren Nahtoderfahrungsberichten. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass jede und jeder, der sich damit beschäftigt, auch die Realität all dieser Erfahrungen anerkennt. So stelle ich am Anfang meines Buches Belege dafür zusammen, die diese Akzeptanz nahelegen. Für jede und jeden, die diesen Schritt der Anerkennung der Wirklichkeit des Nahtoderlebens gehen, werden die in den Berichten verborgenen Botschaften sichtbar und wirksam. Dann wird der Weckruf des Universums vernehmbar. Und dann kann es und sollte es zu einer neuen Sicht auf Welt und Leben kommen, zu einem neuen Denken, zu einer von Liebe bestimmten Haltung und einem von Liebe geleitetem Tun. Denn das erweist sich in allen Berichten: Die göttliche Liebe ist das alles Bewirkende und Bestimmende.

Was kennzeichnet die Liebe, wie sie hier gemeint ist? Der wichtigste Aspekt ist Verstehen­Wollen und Akzeptanz, Anerkennung eines Gegenübers in seiner Weise zu leben, zu denken und zu handeln. Das alles ist durch Bedürfnisse, Interessen, Bindungen, Erfahrungen des bisherigen Lebens bestimmt. Von der Liebe bestimmt und grundlegend für Friedensfähigkeit ist die Vermittlung des Bewusstseins z. B. durch die mütterliche und väterliche Begleitung mit dem Ergebnis: Ich bin gewollt und gewünscht, ich bin frei, ich bin geliebt und wertgeschätzt, ich bin selbständig und kann meinen selbst bestimmten Lebensweg gehen, ich bin selbstbewusst und für die Stürme und Belastungen des Lebens gut vorbereitet, meine Möglichkeiten und Begabungen wurden erkannt und wurden optimal gefördert, dass es Begrenzungen gibt, habe ich erfahren und habe ich gelernt zu akzeptieren. Erfahrungen dieser Art in der Kindheit bilden die Grundlagen für das wichtige Vermögen der Friedensfähigkeit (siehe Maaz 2024). Im weiteren Verlauf des Lebens kann erkannt werden, dass die liebevolle Zuwendung, der diese Erfahrungen entwachsen, uns stets von unseren geistigen Helfern und vor allem von Gott gewährt wird. Die Nahtoderfahrenen berichten von dieser Art des Wirkens des Göttlichen als von einer erlebten und sie wandelnden Tatsache. Das deutlich zu machen, ist mir wichtig.

Zu dem liebevollen Verhalten, das hier angesprochen wird, gehört auch die Biophilia, die liebevolle Haltung und Behandlung gegenüber der Erde und all ihren Lebewesen und den Ökosystemen, die sie bilden. Von dieser Biophilia sprechen Autoren, auf die ich später genauer verweisen werde. Das Ziel liebevollen Handelns ist Wertschätzung, Verständigung und Verständnis. All dies ist grundsätzlich alltagstauglich. Und das ist ein wichtiges Ziel, die spirituelle Ausrichtung und Haltung auch unter den Gegebenheiten des Alltags leben zu können.

Mit den Schwierigkeiten, aber auch mit den Möglichkeiten auf dem Weg der Liebe zu gehen, in einem solchen auf Liebe gegründetem Bewusstsein zu leben, beschäftige ich mich in dem Kapitel über das botschaftliche Stichwort der Liebe.

Solche Aussagen ergeben sich nach meiner Überzeugung ganz folgerichtig und logisch nicht nur aus dem erfahrungsbasierten Wissen, zu dem die Nahtoderfahrenen gelangt sind und von dem sie berichten. Ich empfinde mich ebenso in vielfältiger übereinstimmender Resonanz mit vielem, was der Psychiater und Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz in seinem neuesten Buch äußert (Maaz 2024) und spreche mit ihm: Mich bestimmt wie ihn eine Lebenserfahrung von acht Jahrzehnten und führt mich zu der Überzeugung, dass liebesbestimmtes Denken und Handeln sowie die Entwicklung und Praktizierung von Friedensfähigkeit die wahren Grundlagen und Bestimmen­den des gelingenden menschlichen Lebens sind. Und auch ich fühle mich verpflichtet, meine Stimme für diese Wahrheiten zu erheben ungeachtet aller sich dadurch ergebenden Reak­tionen. Ich habe erlebt und erkannt, dass durch das Ernstnehmen und Umsetzen der Folge­rungen aus den Nahtodberichten ein sicheres spirituelles Fundament erworben werden kann, das es ermöglicht, all den in unserer Gesellschaft vorherrschenden Herausforderungen der Normopathie und Bellophilie gegenüber standzuhalten. Das verschafft auch die Möglichkeit und Sicherheit, sich in diesem irdischen Leben für das zu entscheiden, was dem seelisch-geistigen Heilsein entspricht und dient. Normopathie und Bellophilie sind die von Maaz so benannten krankhaften Erscheinungen unserer Gesellschaft und ihrer Menschen, die viele Betroffene an der Verwirklichung eines menschenwürdigen Lebens hindern. Ich möchte Mut machen und auf die befreienden und heilenden Möglichkeiten verweisen, die sich aus den Botschaften ergeben können, die uns durch die Menschen übermittelt werden, die während des Erlebens der ersten Phase des Todes die göttliche, von Licht und Liebe bestimmte wahre Wirklichkeit erfuhren, uns davon berichteten und sehr oft ihr eigenes Leben schon nach diesen gesetzmäßigen Werten neu ausrichteten. Eine solche Neuwerdung und Wandlung ist jeder und jedem von uns möglich, wenn diese übermittelten Botschaften wahrgenommen und als lebens­bestimmend angenommen werden. Jeder und jedem von uns bieten sich Helfer an, die bei einer solchen Neuausrichtung fördernd, helfend und unterstützend wirksam werden wollen. Mein Anliegen ist es, mit der Veröffentlichung dieses Buches zu den notwendigen Schritten auf diesem Weg zu ermutigen und beim Vollzug zu unterstützen. Ich möchte im Folgenden all die Botschaften vernehmbar machen, die in den einzelnen Elementen von Nahtod­erfahrungs­berichten erkenn­bar sind, und verdeutlichen, welche Konsequenzen für uns alle sich daraus ergeben können und sollen.

Am Anfang stehen Fragen

Dass die Beschäftigung mit diesem Buch Ihnen inneren Gewinn bringt, das wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser!

Danke! Ihr Wunsch zielt gleich auf unsere erste Frage: Es sind schon so viele Bücher erschienen mit Berichten von Nahtoderfahrungen, gibt es im Zusammenhang mit diesem Thema überhaupt noch Neues, Wichtiges zu sagen?

Ja. Es haben wirklich schon viele Menschen über ihr Nahtoderleben berichtet. Man liest interessiert, was diesen anderen Menschen geschah. Aber es geht dabei nur um andere. Selten geht es beim Lesen dann darum, dass das Berichtete etwas Wesentliches bewirkt und verändert in mir, die oder der das liest. Aber nur darum geht es in meinem Buch.

Ist das denn alles so wichtig? Es geht doch um Schilderungen von einem möglichen Jenseits. Was können sie für uns hier und jetzt bedeuten und bewirken?

Es gilt, endlich den Sinn von Nahtoderfahrungen deutlich und bewusst zu machen. Dabei handelt es sich eigentlich um Botschaften an uns als hier auf der Erde inkarnierte Menschen. Daraus ergibt sich ein Appell, ein Aufruf zur Besinnung und dazu, die Konsequenzen zu ziehen aus den Erkenntnissen, von denen die Nahtoderfahrenen berichten. Unter Umständen ergibt sich daraus auch die Forderung, unser Leben diesen Botschaften entsprechend neu zu gestalten.

Um was für Botschaften geht es? Können Sie die wesentlichste Aussage deutlich machen?

Die Botschaften betreffen alle wesentlichen Aspekte unseres Verständnisses von uns selbst, unserer Sicht auf Wirklichkeit und Welt und den Sinn unseres Daseins. Eine augenfällige Konsequenz einer intensiv erlebten und verstandenen Nahtoderfahrung ist eine grundlegende Änderung der Lebensführung und der Einstellungen der oder des Betroffenen. Der Einsichtsgewinn jeder Nahtoderfahrung ist: Es gibt keinen Tod im üblichen Sinn, also hat die Vorstellung davon auch keine Macht und keine alles bestimmende Kraft mehr. Das Wesen und der Sinn des Lebens werden offenbar. Wir als eigentliche Menschen sind nicht vergänglich und haben ewigen Gesetzen entsprechend zu leben und uns zu entwickeln. Und all dies ergibt sich aus wirklichen, konkreten und realen Erfahrungen von Mitmenschen. Es handelt sich nicht um bloße Gedanken, Vorstellungen und Einbildungen. Durch das Wahrnehmen dieser Grundbotschaften ergeben sich Folgerungen, die alle wesentlichen Aspekte unseres Lebens betreffen. Ich versuche, in meinen Ausführungen all die einzelnen Botschaften, ihre Aussagen und Folgerungen deutlich zu machen.

Sie haben eben auch von einem Appell gesprochen, also einer dringenden Aufforderung. An wen richtet sich ein solcher Aufruf?

Eigentlich geht der Appell an uns alle, an die Menschen der modernen Gesellschaft, Konsumenten von Produkten und Medien, an deren Produzenten, an Wissenschaftler, an Mediziner …

Aber wer beansprucht es, die Autorität zu besitzen, eine solche Aufforderung an all diese Menschen, auch an uns zu stellen?

Es ist das Universum selbst. Man könnte auch direkt von Gott sprechen.

Was bedeutet das? Bitte erläutern Sie es genauer.

Während ihrer Nahtoderfahrung erleben diese Menschen eine Wirklichkeit, die geprägt ist von zwei wesentlichen Erscheinungen, von Licht und Liebe. Und vor allem erfahren sie dabei, dass beides einer nicht direkt wahrzunehmenden Quelle entspringt. Das wird gleichzeitig erkannt als Ursprung von allem Sein und Dasein, als das Sein an sich. Dieses Eine, das alles Sein und Dasein Hervorbringende, Durchdringende und Bestimmende, ist das Universum, alles kann in es, auf es zurückgeführt werden. Der Begriff Universum bedeutet wörtlich: „das in eins Gekehrte“, „das in einen Einzigen Gewendete“. Die Quelle allen Seins wird in meinem Kulturkreis als Gott bezeichnet. Diesen Begriff werde ich auch durchwegs dafür verwenden. Jede und jeder der es gewohnt ist, einen anderen Begriff für diese ursprüngliche Quelle zu verwenden, möge immer statt des Ausdruckes Gott den ihr oder ihm geläufigen in Gedanken einsetzen. Es ist Gott, der unter anderem durch die Nahtoderfahrungen uns deutlich zu machen sucht, wie er uns werden und sein lassen möchte. Er ist es, der uns die Möglichkeit verschaffen möchte zur Bewusstwerdung und zu notwendigem Wandel in dieser irdischen Welt – in der Haltung und im Handeln von uns Menschen. Es ist eindrucksvoll, dass der Philosoph Robert Spaemann betont, dass wir uns von der für alles Dasein zentralen Erscheinung der Liebe keinen vollständigen Begriff machen können, sie also nicht in ganzer Tiefe verstehen können, ohne die Annahme eines liebenden personalen Gottes (vgl. Hähnel/Schlitte/Torkler 2015: 35).

Was ist das für ein Appell, der an so viele Menschen gerichtet ist?

Er lautet: „Lass dich von den Berichten der Nahtoderfahrenen anregen: Entschließe dich und wandle dich. Und das jetzt!“

Wandeln, Ändern. Was genau ist damit gemeint?

Im Grunde geht es darum, dass wir uns abwenden. Wovon? Von unserer mehr oder weniger auf das Materielle eingeengten Lebensauffassung und Lebensführung. Machen Sie wie die Menschen, die von einem Nahtoderleben berichten, eine Lebensrückschau, nun aber schon im Hier und Jetzt. Nehmen Sie die göttliche Wirklichkeit wahr und prüfen Sie Ihr Leben daran.

Wandeln, sich verändern, das ist nicht leicht. Wie soll das gehen?

Das kann gelingen, wenn man die Grundauffassung, die man im Laufe des bisherigen Lebens von der Welt gewonnen hat, im Angesicht des Erlebens der Nahtoderfahrenen kritisch betrachtet. Dann erkennt man die Änderungsnotwendigkeiten, entwirft ein stimmigeres Weltbild. Weltentwurf, Lebenskonzept, Sinn- und Wert-Vorstellungen, all das gehört eng zusammen. Ändert man den Weltentwurf, die Auffassung vom Wesen der Welt, von dem in ihr geltenden Maßstab, dann ändern sich sofort all die anderen Faktoren. Dann ergibt sich sofort das neue Lebenskonzept, dann ändert man sich.

Was bedeutet das? Sagen Sie es bitte noch genauer.

Es gilt, die Vorherrschaft alles Irdisch-Materiellen in unseren Einstellungen, in unserem Denken und Handeln zu beenden. Es gilt für unsere Beurteilung ein anderer Maßstab. Es ist der des Geistig-Göttlichen. Diesen Maßstab legen wir selbst nach dem irdischen Tod an uns an, an unsere Einstellungen, Gedanken und Handlungen. Wir beurteilen uns selbst und müssen und wollen unter Umständen wieder und wieder in ein irdisches Leben zurückkehren, um uns dann endlich in unserer Entwicklung voranzubringen. Im irdischen Dasein können wir uns vor dieser Beurteilung drücken. Aber dieser allein gültige Maßstab existiert in uns, auch hier im Irdischen. Warum ihn also nicht schon jetzt und hier aktivieren und uns nach ihm jetzt schon richten. Hilfen für diese Wandlung finden sich hier viele, wenn man danach ausschaut.

Das Materielle gehört zu diesem irdischen Leben. Es hat seinen Sinn und seine Aufgabe. Aber es ist von untergeordneter Bedeutung. Es sollte nicht alles Handeln als übergeordneter Faktor bestimmen. Unser Bewusstsein und unser Leben sind nicht vom Materiellen abhängig, sie gehen über das irdische Dasein hinaus. Wir haben in unserem Wesen geistiges, göttliches Sein. Unsere Aufgabe ist es, das weitgehend in unserem irdischen Leben zum Ausdruck zu bringen in unseren Einstellungen und in unserem Handeln.

Ich denke, dass weitere Einzelheiten im Folgenden bei der Darstellung verschiedener Aspekte des Botschaftlichen deutlich werden können.

Das klingt alles so umständlich und kompliziert. Gibt es nicht einen kurzen und klaren Appell, eine knappe Aufzählung von Geboten?

Nein. Gott gibt kein Müssen oder Sollen vor. Wie jeder Mensch – also auch Sie –, Sie habendie Freiheit, Ihr Leben zu gestalten und nach akzeptierten Grundsätzen zu führen. Bewusst aber sollten Sie für alle Folgen Ihrer Einstellung und Ihres Tuns werden. Ergeben sich neue Einsichten für Sie, dann setzen Sie sie um, jetzt!

Das, was den Menschen auszeichnet ist die Freiheit, die Gott ihm gegeben hat. In den ausführlichen Berichten wird sichtbar: Alle Nahtoderfahrenen haben Änderungen in ihrem Leben vollzogen. Aber allen Entschlüssen zur Wandlung ging die Einsicht voraus, dass der bisher eingeschlagene Lebensweg in der falschen Richtung beschritten wurde. Er führte weg von Gott. Die Wandlung und die Wendung führten zum Gang in die andere Richtung, führte hin zu Gott und damit hin zum konkret erlebten Nächsten – und auch heraus aus der Dominanz des Materiellen.

Damit das, was mit dem Materiellen angesprochen wurde, richtig verstanden werden kann, ist es wichtig, zwischen verschiedenen Arten des Verhältnisses zum Materiellen zu unterscheiden.

Was ist unter diesen unterschiedlichen Verhaltensweisen gegenüber dem Materiellen zu verstehen?

Wir haben uns in vollem Bewusstsein hier auf der Erde inkarniert, also die damit verbundene Materialität gewollt. Aber die Art von auf das Materielle bezogenem Verhalten, die gewollt ist und praktiziert werden soll, ist der Ausdruck einer beseelten Körperlichkeit. Was bedeutet das? Das Schlüsselwort ist Liebe. Gemeint ist also: Liebevoller Umgang mit dem eigenen Körper und das bezieht sich auch auf alles, was wir in ihn hineinnehmen an wirklichen Lebensmitteln, also Mitteln zum guten Leben im weitesten Sinn. Dazu gehört auch, was wir durch Medien aller Art in uns einwirken lassen. Entsprechende liebevolle Fürsorge für die uns anvertrauten Kinder ist das Nächste, was daraus folgt. Dann geht es im Weiteren um das akzeptierende Verhalten gegenüber allen Mitmenschen, wirklich allen! Das bedeutet z. B. auch die Notwendigkeit eines konstruktiven Umgangs mit aggressiven Impulsen, Vermeidung von Schäden, Anerkennung der Bedürfnisse und Einstellungen des anderen, gelebtes Mitgefühl. Der liebevolle Umgang mit der Erde und all ihren Elementen und Gaben gehört auch zu den Konsequenzen dieser Einstellung zur Körperlichkeit. Achtung und Schutz alles Natürlichen ergeben sich so, aber jede und jeder weiß, wie weit wir heute im Allgemeinen davon entfernt sind – bei der Produktion von Nahrungsmitteln statt der Gewinnung von Lebensmitteln, bei der Nutzung von Rohstoffen und Energie, die ganz überwiegend ausbeuterisch ist, bei unserem Konsum-, Verkehrs-, Freizeit- und Arbeitsverhalten, selbst bei den vorherrschenden Praktiken in unserem Medizinsystem. Die Herrschaft eines seelenlosen, profitorientierten Materialismus ist es also, um die es geht, um die Beendigung dieser Art von Materialität. Ja, richtig heißt es: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Gemeint ist damit auch alles Nächste, also das, was uns angeht, berührt, was wir beeinflussen.

Die Konsequenzen, die viele Nahtoderfahrene nach einem solchen Erleben im klinischen Tod vollzogen haben, veranschaulichen, worum es konkret geht. Im entsprechenden Abschnitt finden sich Beispiele dazu. Ohne dass die Liebe das Bestimmende ist, kommt es zur Dominanz des Materiellen, wird der Umgang mit uns selbst, den Mitmenschen, der Natur durch den Materialismus verdorben.

Und warum sollen gerade Nahtoderfahrungen uns solche entscheidenden, weit- und tiefreichenden Hinweise geben können?

Es gibt sicher keine andere Weise der menschlichen Erfahrung, aus der sich derartige Forderungen und Konsequenzen in solch einheitlicher Weise ergeben wie die Nahtoderfahrung und verwandte Phänomene (Sterbebettvisionen, Nachtoderfahrungen, Reinkarnations­erinnerungen, bewusst herbeigeführte außerkörperliche Erfahrungen). Die entscheidenden Aussagen gleichen sich ganz unabhängig davon, welchen Lebensbedingungen der berichtende Mensch unterliegt, welchen kulturellen oder religiösen Strömungen er folgt. Diese letztgenannten Bereiche beeinflussen zwar die Wortwahl, mit der sich die oder der Berichtende ausdrückt, aber nicht die allgemeine Aussage. In den millionenfach vorliegenden Nahtodberichten liegen einheitliche und wesentliche Aussagen über das Leben jedes Menschen vor. Es ist dringend geboten, den universellen und gültigen Gehalt dieser Berichte wahrzunehmen.

Was hat Sie – als Autor – veranlasst, sich mit dem Thema Nahtoderfahrung zu beschäftigen?

Die Ursache liegt in meinem Forschungsstreben. Ich wurde als Biologe ausgebildet. Es entsprach meinem Interesse, mich – auch außerhalb des Beruflichen – mit all den faszinierenden Erscheinungen des Lebendigen zu befassen. Aber dabei ging es immer ausschließlich um diese Erscheinungen. Was ist das Wesen des Lebens? Das wollte ich darüber hinaus wissen. So beschäftigte ich mich mit entsprechenden Themen, fasste die Ergebnisse auch in Broschüren für mich, Verwandte und einige Freunde zusammen. Themen waren z. B. „Geheimnis und Offenbarung“, „Vom Licht in unserer Welt“ oder „Leben – Offenbarung des Seins in uns“. Zum irdischen Leben gehört wesentlich auch das Sterben und der Tod. Und so wurde mir allmählich klar: All das, worum es mir geht, findet sich erschöpfend in der Beschäftigung mit dem Thema Nahtoderfahrung.

Haben Sie dann all dies erkundet und aufgeschrieben rein aus sachlichem Interesse?

Nein. Um das deutlich zu machen, fange ich am besten mit einer Geschichte an, mit meiner mich prägenden und wandelnden Geschichte, denn sie könnte zu einem Beispiel werden, das Fragen nicht nur aufwirft, sondern auch zur Beantwortung beiträgt.

Es war eine sehr dunkle Nacht im Januar 2002, 02:00 Uhr. Ich wache auf und begebe mich auf den Weg zum Bad. Licht brauche ich nicht, ich kenne den kurzen Weg genau. Ich strecke den Arm aus, um die Badtür zu öffnen, doch ich spüre sie nicht. Die Hand fühlt eine Wand: die Wand des Treppenschachtes drei Schritte von der Badezimmertür entfernt. Direkt auf der obersten Treppenstufe mache ich eine reflexhafte Bewegung, um das Gleichgewicht zu behalten.

Ab hier gibt es zwei unterschiedliche Wirklichkeiten:

Ich bewege mich sanft schräg nach oben in einem dunklen Raum, vor mir ein Licht, auf das ich mich stetig zubewege.

Mein Körper fliegt im wahrsten Sinn die Treppe hinunter. Er rubbelt nicht auf dem Rücken oder Bauch die Treppe hinab, sondern macht kopfüber einen gewaltigen Hechtsprung, eine akrobatische Leistung. (Oder wurde er so bewegt?) Drei Meter voraus und zwei Meter tiefer kommt er mit den erhobenen Armen und Händen auf einer der letzten Treppenstufen auf, macht, der Biegung der Treppe folgend, einen Handstandüberschlag nach rechts und landet sitzend im Windfang. Das alles ist das Ergebnis der späteren Rekonstruktion.

Ab hier gibt es wieder eine einheitliche Wahrnehmung.

Ich nehme mich in meinem Körper wahr, empfinde starke Schmerzen. Und ein ganz ungewohnter Gedanke taucht auf, ich spreche ihn mehrmals aus: „Ich will mein Leben nicht so tief unten in Dunkelheit und Scherben beenden!“ Ich hatte ein im Treppenflur hängendes Bild beim Vorbeiflug von der Wand gerissen, es war hinter mir her gepoltert, was meine Frau aufgeweckt hatte. Mehrere Keramikschalen und Blumentöpfe, die auf der Treppe standen, waren völlig unbeschädigt an ihrem Platz geblieben. Die nächsten Schritte sind hier nicht so wichtig: Rettungsdienst, Krankenhaus, Röntgen, eine Spritze gegen die Schmerzen.

Was war passiert? Nur ein Schultergelenk war ausgerenkt, sonst nichts, keine Prellung, keine Wunden – kaum zu glauben. Am frühen Vormittag war ich schon wieder zu Hause.

Was habe ich erlebt? Eine kurze und sehr einfache so genannte Nahtoderfahrung, eher muss man sagen: den Anfang davon, die ersten Momente einer solchen Erfahrung. Merkwürdig war allerdings, dass eine reale medizinisch diagnostizierbare Todesnähe nicht bestand. Todesgefahr war allerdings real gegeben, aber einen richtigen Schreck oder gar Schock hatte ich auch nicht empfunden.

Das Geschehen blieb allerdings nicht ohne Folgen. Das Wichtige waren die Gedanken zur Lebensführung, aber ohne genaue Vorsätze, geschweige denn Vorhaben. Aber merkwürdigerweise habe ich mein Leben dann radikal verändert. Davon berichte ich ein wenig später.

Allgemeine Aussagen führen weiter

Auf dem Weg zum universellen Bewusstsein

Auf diesem Weg befinden sich alle Menschen. Immer dann, wenn wir uns sich zwischen den Inkarnationen in der Sphäre aufhalten, die uns von den Nahtoderfahrenen beschrieben wird, wird uns allen das auch bewusst. Es gilt aber auch während einer Inkarnation, also hier im irdischen Leben, dieses Bewusstsein zu erlangen. In der Regel bedarf es dazu irgendeines Anstoßes, der den Menschen aus der Bahn des normalen irdischen Alltags für einen Moment heraushebt. Durch diesen Anlass ist immer der ganze Mensch in seinem Verstand, mehr noch in seinem Gefühl betroffen. Dann setzt eine oft lange Phase der Suchbewegungen ein, die immer mehr zu einer umfassenden Bewusstheit führt. Mit den Hinweisen auf einige Beispiele will ich versuchen, das Gesagte zu verdeutlichen.

Selbst eine so außerordentliche Persönlichkeit wie der Prinz Siddhartha, der spätere Buddha, musste diesen Weg der Entwicklung gehen. Nach einem langen, vor Sorgen und Belastungen hermetisch abgeschlossenen Palast-Leben machte er im 29. Lebensjahr erstmals Ausfahrten, brach aus diesem geborgenen Umfeld aus. Dabei traf er gleich auf menschliches Leid und die Leidträger in Gestalt realer Menschen, ihm begegneten Alter, Krankheit und Tod. Das war sein Anstoßerlebnis, was zum Lebenswandel führte. Er erkannte, dass die wirklichen Ursachen des Leidens aus der Existenz des Menschen selbst herrühren. Und er beschloss, nach einem grundsätzlichen Ausweg aus dem Leiden zu suchen. Er verließ seine bisherige Welt, verließ auch Frau und Sohn. Eine lange Suchphase begann, an deren Ende er nach der Praxis der Extreme verschiedener spiritueller Techniken und religiöser Lehren seinen eigenen Weg entwickelte, den er den „Mittleren Weg“ nannte, weil er diese Extreme nun mied. Nach sieben Jahren endlich erreichte er das erste Stadium der Erleuchtung und schritt dann während vieler Jahre weiter. „In den weiteren Stadien der Erleuchtung drang er, furchtlos suchend, immer tiefer in den Grund des endlosen Werdens und Vergehens ein […] bis ihm schließlich das Licht der Wirklichkeit aufging, in dessen Glanz er mit dem geöffneten Auge des Geistes die Wahrheit schaute, und des Seins hinter dem Schein, der Einheit hinter der Vielheit, inneward, […] den Sinn des Daseins und den Weg zum Sein erkannte. (Schmidt 1959: 63–64) So erreichte er schließlich den Gipfel der Erleuchtung, wurde zum Buddha, zum voll Erwachten. Von jenem Tage an verkündete er bis zum Ende seines 80-jährigen Lebens seine Lehre und verbreitete er seine Erkenntnisse von der ewig gültigen Wirklichkeit.

Paulus von Tarsus brauchte nach seinem initiierenden Erlebnis – der Entrückung, wie er es bezeichnete – immerhin drei Jahre, um das Erlebnis recht zu verstehen, um den Wandel seines Gottesbildes, seiner Weltsicht, seiner Haltung und seines Bewusstseins sich vollziehen zu lassen. Umso eindeutiger und klarer konnte er danach das Botschaftliche der Auferstehung Christi, das Evangelium, das er nicht von einem Menschen übernommen oder gelernt hatte, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi empfangen hatte (wie er sich betont äußerte), verkünden und vertreten.

Solche besonderen Persönlichkeiten sind wir alle nicht. Wichtiger sind die Erfahrungen von „normaleren“ Menschen. Deshalb nun dazu zwei Beispiele. Ganz heftige Anstöße können Nahtoderfahrungen sein. Es sei hier auch betont, dass es zur Normalität und Regelhaftigkeit bei den Reaktionen auf eine Nahtoderfahrung gehört, sich anschließend den Bedingungen und Verpflichtungen des Alltags nicht zu entziehen, dass darin gar ein Sinnelement des irdischen Lebens gesehen wird. Wir wollen, können und sollen uns also aus den Verpflichtungen des Irdisch-Alltäglichen nicht lösen, streben allerdings trotzdem das Fortschreiten auf dem Weg zum universellen Bewusstsein an.

Ich gehe zunächst beispielhaft auf das Schicksal des Architekten Stefan von Jankovich ein. Seine zunächst im Leben erworbene Einstellung beschreibt er so: „Da ich in meinem Beruf als Architekt, als Kaufmann, im Sport und auf dem gesellschaftlichen Parkett ein überdurchschnittlich erfolgreicher Mensch war, entwickelte ich mich sehr ich­bezogen. Geprägt vom Leistungsgedanken waren der Erfolg, die Anerkennung, das Geld, der Wohlstand und Vergnügungen meine hochgesteckten Ziele. Ich war – äußerlich gesehen – ein guter, tüchtiger, erfolgreicher Mann, der aber nur in irdischen Sphären lebte und seine Ziele nach irdischen Idealen ausgerich­tet hatte.“ (Jankovich 2000: 20) Als Beifahrer erlebt er einen Frontalzusammenstoß im Auto. Außerordentlich starke Verletzungen führen bei ihm zum Tod, der von zwei Ärzten festgestellte klinische Tod dauert 5½–6 Minuten, in denen typische Phänomene des Nahtoderlebens auftreten. Dieses initiierende Erlebnis führt auch bei ihm zu vielfältigen Prozessen, die von dem Bemühen bestimmt sind, das Vorgefallene festzuhalten und zu verstehen. Die Erfahrungen während der Todeszeit führen schließlich zur Umwertung bisher für ihn gültiger geistiger und ethischer Normen. Er pflegt „zu sagen, daß [er] am 16.9.1964 gestorben [ist] und einige Minuten später als ein neuer Mensch, mit ganz anderen Idealen, Erfahrungen und Erkennt­nissen wiedergeboren wurde.“ (Jankovich 2000: 9) Er versuchte danach sehr intensiv auf Grund seines neuen Bewusstseins, all seine Erfahrungen und Erkenntnisse durch das Nachdenken und Nachforschen zu verschiedenen Sachverhalten zu vertiefen. Suchend und dabei nach und nach immer mehr verstehend, beschäftigte er sich mit folgenden Themen: „Über den Menschen“, „Über das Ich“, „Über den Tod“, „Über das Leben“, „Über das Urteil während der Lebensrückschau“, „Über das Ziel des Lebens“, „Über den Sinn des Lebens“, „Über den Kosmos“, „Erkenntnis des allgemeinen kosmischen Gesetzes der Liebe“, „Erkenntnis der Aufgaben und der zu bestehenden Prüfungen im jetzigen Leben“, „Von der Wichtigkeit des Guten“, „Erkenntnis, immer die Möglichkeit zu haben, Gutes zu tun“, „Gedanken über ein positives Leben“, „Das Schwingungsprinzip und Harmonie“, „Lebensfreude und Glück“, „Begegnung mit Mitmenschen“, „Angstfreiheit“, „Die Zeit, in der wir leben“, „Der Weg zu Gott“. Das alles wird in dem Buch über seine Nahtoderfahrung angesprochen. Und als wäre das noch nicht genug, geht das forschende Suchen weiter. Das zeigen Buchveröffentlichungen sowie Mitautorenschaften von ihm wie die folgenden mit den Titeln: „Schulplanet Erde“, „Reinkarnation als Realität“, „Ägyptische Arkana – In der Welt von Osiris“, „Horus“, „Die energetische Struktur des Menschen“, „Gesundheit“, „Esoterische Visionen“, „Kontakte mit dem Licht“, „Freiheit“, „Heilung des inneren Kindes“.

Eine genauere Vorstellung von der Art der durch eine Nahtoderfahrung angestoßenen Suchprozesse kann ich vermitteln durch die Darstellung meines Entwicklungsprozesses. Auch diese Ausführungen sind auf jeden Fall nur als Beispiele zu verstehen. Inhaltlich verlaufen diese Vorgänge in ganz individueller Unterschiedlichkeit bei den einzelnen Menschen ab.

Mein Treppensturz war für mich zunächst und dann auch zwei Jahrzehnte lang nur ein recht merkwürdiger Unglücksfall. Es waren die ersten Sekunden, die Eröffnungsmomente einer Nahtoderfahrung, wie ich jetzt weiß. Aber doch bewirkten sie den Anstoß zu einer fortschreitenden Veränderung. Schon am Anfang stand ja folgende Frage: Wie komme ich auf den Gedanken „Ich will mein Leben nicht so beenden!“? Denn bis dahin hatte ich mich weder „ganz unten“, noch „im Dunklen und in Scherben“ gefühlt, sondern ganz „normal“. „Da hast du aber Glück gehabt, das hätte schiefgehen können. Geschieht dir ganz recht, wie kann man bloß so blöd sein, in solch dunkler Nacht kein Licht anzumachen.“ Das wären doch in einer solchen Situation die ersten „normalen“ Gedanken gewesen. Wie kam es zu dieser ganz anderen Reaktion? Darüber habe ich viel nachgedacht. Heute weiß ich, dass die damals noch ganz unbewussten Anteile meines Wesens den Anruf des Universums – denn das ist das Eigentliche dieses Ereignisses gewesen – sehr gut verstanden haben. Diese Bereiche meines wesentlichen Ichs haben mich zum sofortigen Beginn einer allmählichen Wandlung veranlasst. So begab ich mich noch recht unbewusst auf meinen noch langen Weg hin zum universellen, zum kosmischen oder auch göttlichen Bewusstsein. Eigentlich ist jedes Bewusstsein von Gott gegeben. Auf Grund unserer Freiheit haben wir allerdings die Möglichkeit, uns dessen mehr oder weniger bewusst zu werden, uns Gott mehr oder weniger zu nähern, das göttliche Sein in uns mehr oder weniger bewusst wirken und sich entfalten zu lassen.

Es begannen meine Suchbewegungen im seelisch-geistigen Raum und ihre Umsetzungen im physischen Dasein. Ich begann unvermittelt Bücher zur Sterbeforschung zu lesen, beschäftigte mich mit Themen wie den verschiedenen, unterschiedlich reifen Gottes-Vorstellungen der Menschen (vgl. Chopra 2000), mit den Phänomenen Licht und Leben, der Bedeutung von Prägungsvorgängen im Leben, den Wirkungen von Bildekräften bei der Entwicklung und den Lebensprozessen.

Das sich verändernde Bewusstsein bewirkte ein erwachendes Interesse an Methoden des energetisch-geistigen Heilens. Ich begann eine gründliche Reiki-Ausbildung, führte für kurze Zeit auch andere Menschen auf den Weg dieser Praxis. Ich wendete mich der Schule der Geistheilung nach Horst Krohne zu und unterzog mich einer Ausbildung, die ich nach etwa zwei Jahren abbrach. Ich wandte mich von beiden Methoden wieder ab, weil mir jeweils die Gewährung von zwei Komponenten fehlte: der bewusste Zugang zur Ursache einer bestimmten Erkrankung und der Beschwerden sowie Anerkennung und Berücksichtigung des unmittelbaren und direkten Zugangs jedes Menschen zur geistigen Quelle jeder Heilung, womit eine entsprechende Änderung der Rolle des Helfenden und folglich das Aufgeben der Rolle des Behandlers oder auch des Lehrers verbunden war. Wirksam ist die ausgeprägte Aktivität der geistigen Energie im Helfer und die dadurch hervorgerufene Resonanz im Klienten, durch die diese auch in ihm vorhandene Kraft aufgeweckt, aktiviert und gestärkt werden kann. Durch all diese Schritte lernte ich, mich von der Gebundenheit an ein festes System zu lösen, entwickelten sich selbstbewusstes Denken, Entscheiden und Handeln.

Für längere Zeit nahm ich eine kinesiologische Behandlung in Anspruch. Ich lernte, dass sich tief im Wesen und eigentlichem Sein des Menschen gegründete Informationen durch den kinesiologischen Test gewinnen lassen und sich diese Informationen durch den Test als Antwort auf Entscheidungsfragen spürbar und sichtbar bemerkbar machen können und zeigen, eine wesentliche mögliche Hilfe für jeden Menschen. Ich teste mich inzwischen selbst, nutze diese Hilfe in allen wichtigen und eine Entscheidung fordernden Situationen.

Auf Grund verschiedener Fügungen ergab sich in den letzten Jahren die Möglichkeit, zwei Therapieformen mit dem erhofften Potential in Anspruch zu nehmen und kennenzulernen. Es handelt sich um die Methode der Auraheilung (Marien-Engelbarts o. J.) und die Behandlung unter wesentlichem Kontakt mit der Akasha-Chronik, den so genannten Akasha-Lesungen oder Akashic Records (Orr o. J.).

Statt um Gesundung ging es zunächst um Heilung. Den Unterschied zwischen diesen beiden Zielen musste mir als Erstes bewusst werden. Bei wirklicher Heilung geht es immer um Ganzwerdung, also um die Einbeziehung und Stärkung des spirituellen Aspekts. Es geht – und das wurde durch die Behandlung von Anfang an deutlich – um die Entwicklung der fühlenden Ver­bun­denheit mit Gott. In einem ersten Schritt galt es, mir nicht nur mein eigentliches, geistiges Wesen bewusst zu machen, sondern auch in das entsprechende Gefühl dafür zu gelangen. „Ich bin Licht. Ich bin Liebe. Ich bin Energie.“ So lauteten die zielführenden Sätze, die auch die entsprechende Resonanz in meinem innersten Kern hervorriefen. Ähnlich der weitere Schritt: „Gott ist Licht und Liebe. Gott ist Energie, Lebenskraft. Gott ist keine Illusion, er ist wahrhaftig. Gott ist in dir. Du bist sein Ebenbild.“ Weiter und weiter ging und geht die spirituelle Entwicklung, das Gelangen ins Einssein mit dem Göttlichen, das Sprechen mit ihm und das Hören auf seine Stimme. Es galt und gilt, das alles lebenswirksam werden zu lassen. Und dann konnte und kann es auch um die Gesundung in seinem Licht gehen. Die schon in der Aura-Behandlung aufgetauchten Beeinträchtigungen und Blockaden aus Ereignissen von diesem und früheren Ereignissen wurden aufgegriffen und bearbeitet. Alles, was sich durch körperliche Beeinträchtigungen gezeigt hatte und zeigt, wurde und wird behandelt. Eindrücklich war für mich, wie exakt Ursachen sichtbar wurden und wie konkret energetisch-stofflich vieles angegangen und behandelt wurde. Wesentlich auch: Ich wurde dabei unterstützt, den Sinn und die Aufgaben dieser meiner jetzigen Inkarnation zu erkennen. Immer tiefer hin zum universellen Bewusstsein und Sein wird so mein Weg mich weiterführen, gehe ich weiter an Gottes Hand, um „zu wandeln wie am lichten Tag“, das heißt: sicher, zielbewusst und gewiss, des Sinns gewiss, der jenseits ist von Sinn und Unsinn dieser Welt, ohne Angst, aber im Bewusstsein der möglichen Herausforderungen, der Schwierigkeiten des täglichen Daseins und der verführerischen Gefähr­dungen dieser Welt.

Durch das Aufzählen all der Impulse, die einer guten Entwicklung dienten, kann der Eindruck eines esoterisch-glatten Weges entstanden sein. Dieser Eindruck entspricht aber nicht der Realität. Es fehlen die Elemente des Alltags, die ich nun wenigstens noch andeuten muss und will. Immerfort traten und treten auf dem Entwicklungsweg Störungen auf. Es kam zu gesundheitlichen Belastungen. Der Körper prozessierte mit und zeigte Symptome wie z. B. intensive Reinigungsvorgänge, die zum Wenigsten körperlich-materiell bedingt waren. Zweifel an den Möglichkeiten des eigenen Tuns und an den gegebenen Fähigkeiten traten auf, auch Momente der Verzweiflung. Der Wortsinn dieser beiden Begriffe verweist auf die Konfrontation zweier Faktoren, auf den Vergleich des vorliegenden Faktors mit einem zweiten. Dem entspricht das Empfinden des Widersprüchlichen all des alltäglichen Geschehens und Verhaltens gegenüber dem Spirituellen des Entwicklungsprozesses. Auch die Wahrnehmung all des aktuellen gesellschaftlichen Geschehens belastete. Das Wachsen von Hass, Aggressivität und Gewalt steht dem Bestreben krass entgegen, göttliches Licht und die Liebe im eigenen Leben mehr und mehr zur bestimmenden Wirklichkeit werden zu lassen. Nun in der Rückschau auf diesen zwiespältigen Entwicklungsweg sind Gedanken des Theologen Justus Geilhufe wichtige Hilfen für das Verstehen dieser Situation. Er weist sehr eindringlich darauf hin, dass das Widersprüchliche und dessen Akzeptanz wesentlich zum wahren Menschsein gehören (vgl. Geilhufe 2023: 48 f., 56 f.). Das künstliche Glätten und Wegwischen, Leugnen und Überspielen der Widersprüche des Lebens, das Aufgeben von spirituell-christlich gegründeten Werten, das alles gehört nach ihm kennzeichnend zu einer Gesellschaft ohne Gott und das gelebte Christentum, es ist typisch für den jetzt bei uns vorherrschenden Atheismus, er nennt ihn den Atheismus des Geldes. In der Annahme dieses Gedankens und mit diesem helfenden Zuspruch will ich auf meinem nicht glatten, sondern sehr holprigen Weg nun also getrost fortschreiten.

Ich habe meinen bisherigen Weg so persönlich dargestellt, um für Sie, liebe Leserin, lieber Leser, deutlich zu machen: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich nach einer direkten oder indirekten Erfahrung, wie sie von Nahtoderlebenden geschildert werden, vielleicht auch nach der wahrgenommenen Inanspruchnahme durch dieses Buch, auf den Weg der Entwicklung zu machen. Und gewiss darf man dann sein, dass einem dabei auf vielfältige Weise aus der geistigen Sphäre heraus geholfen wird. Es gilt allerdings, sich dafür zu öffnen. Mein Weg ist nur ein Beispiel, gehe mutig deinen eigenen Weg.

Du musst dein Leben ändern!