Netzwerkstrukturen in der Automobilindustrie - Christian Baier - E-Book

Netzwerkstrukturen in der Automobilindustrie E-Book

Christian Baier

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, European Business School - Internationale Universität Schloß Reichartshausen Oestrich-Winkel (StiftungsLehrstuhl für ABWL & Industrielles Management), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie agieren in einem zunehmend turbulenten Marktumfeld. Wettbewerbsbedingungen werden globaler, Kundenwünsche gewinnen an Individualität und verlieren an Beständigkeit, technologische Herausforderungen werden komplexer, ihre Produkt- und Entwicklungszyklen kurzlebiger. Diese Entwicklungen stellen hohe Anforderungen an die unternehmerische Leistungs- und Innovationsfähigkeit und bedingen eine flexible wie auch effiziente Gestaltung der Wertschöpfungsstrukturen des Unternehmens. In diesem Kontext und beschleunigt durch die Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie haben interorganisatorische Netzwerke als erfolgsversprechende strategische Alternative zu Akquisitionen und unternehmerischem Alleingang in den letzten Jahren bedeutend an Popularität gewonnen. Netzwerke werden dabei insbesondere hinsichtlich des Aufbaus der benötigten Ressourcen und Kompetenzen, der Verkürzung des strategischen Wettbewerbsfaktors time-to-market und der Senkung von Fixkosten als value-added-schaffende und wettbewerbsstärkende Organisationsform beurteilt. Allerdings stellen sich diese mit Netzwerken assoziierten Potentiale auch bei entsprech-ender Rahmengestaltung nicht automatisch ein. Im Gegenteil, aufgrund der hohen Komplexität und der latenten Existenz von Konfliktpotentialen in Netzwerken, sind sie allein durch eine effektive Steuerung zu erschließen. Unabdingbare Voraussetzung hier-für, gerade auch vor dem Hintergrund der Interdependenz von Strategie, Management und Struktur, ist das profunde Verständnis der realiter in der Automobilindustrie vorzufindenden Netzwerkstrukturen. Ziel dieser Arbeit ist es daher, die momentan in der deutschen Automobilindustrie existierenden Netzwerkstrukturen anhand von formalen Kriterien zu beschreiben und die Auswirkungen von aktuellen Trends auf den Status Quo dieser Strukturen zu analysieren. Der Fokus der Untersuchung soll dabei auf der Netzwerkstruktur, d.h. den strukturellen Eigenschaften von Netzwerken, liegen.

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Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG
1.1 PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG.
1.2 GANG DER UNTERSUCHUNG.
2 BEGRIFFLICHE UND KONZEPTIONELLE GRUNDLAGEN.
2.1 NETZWERKE ALS HYBRIDE ORGANISATIONSFORM
2.2 NETZWERKSTRUKTUR ALS ELEMENT DER ANALYSE VON NETZWERKEN
2.3 WERTSCHÖPFUNG, VERTIKALE INTEGRATION UND FERTIGUNGSTIEFE.
3 UNTERNEHMENSNETZWERKE IN DER THEORIE.
3.1 CHARAKTERISIERUNG VON UNTERNEHMENSNETZWERKEN
3.1.1 Differenzierung anhand der Wertschöpfungsstufe.
3.1.2 Differenzierung anhand der Bindungsintensität
3.1.3 Differenzierung anhand der Steuerungsform.
3.1.4 Differenzierung anhand der Zielsetzung.
3.2 ERKLÄRUNGSANSÄTZE AUSGEWÄHLTER NETZWERKTHEORIEN
3.2.1 Ansätze der Neuen Institutionenökonomie
3.2.2 Kontingenztheorie
3.2.3 Ressourcenbasierter Strategieansatz
4 SELEKTION UND INTEGRATION RELEVANTER DIFFERENZIERUNGS-
4.1 PRÜFUNG DER ZWECKMÄßIGKEIT DER DIFFERENZIERUNGSDIMENSIONEN
4.2 INTEGRATION DER GEEIGNETEN DIFFERENZIERUNGSDIMENSIONEN
5 UNTERNEHMENSNETZWERKE IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE.
5.1 VERTIKALE UNTERNEHMENSNETZWERKE.
5.1.1 Machtasymmetrie als Ursache hierarchischer Steuerungsform
5.1.2 Exploitation als dominante Zielsetzung
5.1.3 Fallstudie 1: Das Lieferantenentwicklungsprogramm der BMW Group
5.2 HORIZONTALE UNTERNEHMENSNETZWERKE
5.2.1 Interdependenzen als Ursache heterarchischer Steuerungsform
5.2.2 Exploration als dominante Zielsetzung.
6 AKTUELLE TRENDS UND IHRE AUSWIRKUNG AUF DEN STATUS QUO
6.1 VIRTUALISIERUNG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE
6.2 WANDEL ZUR WISSENSBASIERTEN WERTSCHÖPFUNGSARCHITEKTUR.
7 ZUSAMMENFASSUNG UND FAZIT

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- II - Abbildungsverzeichnis Abb. 1: 4-Felder-Analyserahmen (I)............................................................................22 Abb. 2: Abnehmer-Zulieferer-Pyramide......................................................................24 Abb. 3: 4-Felder-Analyserahmen (II) ..........................................................................30 Abb. 4: 4-Felder-Analyserahmen (III) .........................................................................37 Abb. 5: 4-Felder-Analyserahmen (IV).........................................................................45

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AG Aktiengesellschaft a.M. am Main Aufl. Auflage BAIKA Bayerische Innovations- und Kooperationsinitiative für die Automobilzulieferindustrie Bd. Band BMW Bayerische Motorenwerke CAR Center of Automotive Research CEO Chief Executive Officer Co. Compagnie d.h. das heißt Diss. Dissertation et al. et alii e.V. eingetragener Verein FAW Forschungsstelle Automobilwirtschaft F&E Forschung und Entwicklung ggf. gegebenenfalls GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung Habil.-Schr. Habilitations-Schrift HAWK Herausforderung automobile Wertschöpfungskette Hrsg. Herausgeber Jg. Jahrgang Jr. Junior Kfz Kraftfahrzeug KG Kommanditgesellschaft MCC Micro Compact Car McK McKinsey&Company MNC Multinational Corporation MOBIL Verbundinitiative des Hessischen Wirtschaftsministeriums Nr. Nummer OEM Original Equipment Manufacturer o. Nr. ohne Nummer

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- 1 -1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Zielsetzung

Die Unternehmen der deutschen Automobilindustrie agieren in einem zunehmend turbulenten Marktumfeld. Wettbewerbsbedingungen werden globaler, Kundenwünsche gewinnen an Individualität und verlieren an Beständigkeit, technologische Herausforderungen werden komplexer, ihre Produkt- und Entwicklungszyklen kurzlebiger.1Diese Entwicklungen stellen hohe Anforderungen an die unternehmerische Leistungs- und Innovationsfähigkeit und bedingen eine flexible wie auch effiziente Gestaltung der Wertschöpfungsstrukturen des Unternehmens. In diesem Kontext und beschleunigt durch die Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie haben interorganisatorische Netzwerke als erfolgsversprechende strategische Alternative zu Akquisitionen und unternehmerischem Alleingang in den letzten Jahren bedeutend an Popularität gewonnen.2Netzwerke werden dabei insbesondere hinsichtlich des Aufbaus der benötigten Ressourcen und Kompetenzen, der Verkürzung des strategischen Wettbewerbsfaktors time-to-market und der Senkung von Fixkosten als value-addedschaffende und wettbewerbsstärkende Organisationsform beurteilt.3Allerdings stellen sich diese mit Netzwerken assoziierten Potentiale auch bei entsprechender Rahmengestaltung nicht automatisch ein. Im Gegenteil, aufgrund der hohen Komplexität und der latenten Existenz von Konfliktpotentialen in Netzwerken, sind sie allein durch eine effektive Steuerung zu erschließen. Unabdingbare Voraussetzung hierfür, gerade auch vor dem Hintergrund der Interdependenz von Strategie, Management und Struktur wie sie u.a. von MILES/SNOW propagiert wird,4ist das profunde Verständnis der realiter in der Automobilindustrie vorzufindenden Netzwerkstrukturen. Ziel dieser Arbeit ist es daher, die momentan in der deutschen Automobilindustrie existierenden Netzwerkstrukturen anhand von formalen Kriterien zu beschreiben und die Auswirkungen von aktuellen Trends auf den Status Quo dieser Strukturen zu analysieren.5Der Fokus der Untersuchung soll dabei auf der Netzwerkstruktur, d.h. den strukturellen Eigenschaften von Netzwerken, liegen.

1Vgl. MATTESET AL.(2003), S. 1; VDA/MCKINSEY&COMPANY/PTW (2003), S. 7.

2Vgl. PICOT/REICHWALD/WIGAND (2003), S. 2-12.

3Vgl. KRÖKEL (1999), S. 110.

4Vgl. CHANDLER (1962), S. 14; MILES/SNOW (1986), S. 63; STAEHLE (1991), S. 426 f.

5Die Automobilindustrie umfasst die Hersteller von Kraftwagen und deren Motoren, von Anhängern, Aufbauten, Containern sowie von Kraftfahrzeugteilen und -zubehör. Vgl. VDA (1998), S. 237.

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- 2 -1.2Gang der Untersuchung

Der vorliegenden Arbeit liegt eine deduktive Forschungsmethodik zu Grunde. Dabei wird zur Analyse der Netzwerkstrukturen in der deutschen Automobilindustrie eine auf der phänomenologischen Ebene anzusiedelnde Betrachtungsperspektive eingenommen.6Netzwerke werden also als empirische Phänomene betrachtet und anhand ausgewählter Charakteristika in verschiedene Erscheinungsformen abgegrenzt. InKapitel 2werden zunächst wichtige begriffliche und konzeptionelle Grundlagen gelegt. So wird das Erfahrungsobjekt dieser Arbeit, Netzwerke, in seiner organisations-theoretischen Definition eingeführt. Anschließend werden die elementaren Bausteine der zu analysierenden Netzwerkstruktur, dem Erkenntnisobjekt dieser Untersuchung, aufgezeigt. Um im Weiteren präzise auf die vertikale Arbeitsteilung bzw. die Fertigungstiefe der Hersteller in der Automobilindustrie eingehen zu können, werden ferner wichtige, die Wertschöpfungsarchitektur betreffende, Begriffe definiert. Die folgenden zwei Kapitel dienen zur Ausarbeitung eines Analyserahmens, der die zielführende Erfassung von Netzwerkstrukturen in der Automobilindustrie ermöglicht. Hierbei erweisen sich Typologien als geeignetes Analyseinstrument. In diesem Kontext werden inKapitel 3Differenzierungskriterien mit besonderer Relevanz für die strukturellen Eigenschaften von Netzwerken dargelegt. Da Typologien eher beschreibende Funktion besitzen,7werden in einem zweiten Schritt Erklärungen ausgewählter Theorieansätze zur Gestaltung von Netzwerkstrukturen entlang der aufgezeigten Dimensionen erarbeitet. Diese Vorgehensweise ist von grundlegender Bedeutung, da sie es erlaubt, neben deskriptiven auch explikative Aussagen in die Analyse zu integrieren.Kapitel 4dient dann zur Prüfung der Zweckmäßigkeit der Typologien hinsichtlich der spezifischen Charakteristika der Automobilindustrie. An die Selektion schließt sich die Integration der relevanten Dimensionen zu einer mehrdimensionalen Typologie an. Anhand des so ausgearbeiteten Analyserahmens können dann inKapitel 5die maßgeblichen Netzwerkstrukturen in der deutschen Automobilindustrie, vertikale und horizontale Netzwerke, analysiert und beschrieben werden. Dabei sollen Fallbeispiele die gewonnenen Erkenntnisse veranschaulichen und untermauern.

6Vgl. SYDOW (1992a), S. 118-120, der drei grundlegende Betrachtungsperspektiven im Netzwerk unterscheidet: Phänomenologische Ebene, methodische Ebene und theoretische Ebene.

7Vgl. SCOTT (1986), S. 87 f.; BACHARCH (1989), S. 496 f.; MARSHALL (1994), S. 530. In diesen Quellen findet sich auch der Hinweis, dass Typologien den Theorien in der Entwicklung vorgelagert sind, Theorien also auf Typologien aufbauen. Aus diesem Grund werden auch hier zunächst Typo- logien gebildet und diese dann durch die erklärende Funktion von Theorien ergänzt.