Notärztin Andrea Bergen 1355 - Hannah Sommer - E-Book

Notärztin Andrea Bergen 1355 E-Book

Hannah Sommer

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Beschreibung

Glücklich nur für eine Nacht?

Auf einem Kongress lernt die hübsche Dr. Alexandra Kuhn den jungen Kinderarzt Felix Stein kennen und verbringt eine leidenschaftliche Nacht in seinen Armen, die nicht ohne Folgen bleibt: Alexandra erwartet ein Kind! Felix aber will die Verantwortung für das Baby nicht übernehmen - und stürzt Alexandra damit in tiefe Verzweiflung! Und doch ist es in der Stunde größter Not ausgerechnet Felix, der das Leben des Neugeborenen retten soll ...

***

Als Notärztin Dr. Bergen mit ihrem Team das Appartement erreicht, aus dem der Notruf eingegangen ist, sieht sie ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Ihr bleibt keine Zeit mehr, die Hochschwangere ins Krankenhaus zu bringen - die Presswehen haben eingesetzt, die Geburt des Kindes steht unmittelbar bevor, und das Leben von Mutter und Kind liegt allein in Andreas Händen! Doch die Lage spitzt sich dramatisch zu, und die Dinge entwickeln sich nicht so, wie sie sollen: Das Baby liegt falsch herum im Geburtskanal und muss aus einer Beckenendlage geboren werden! In höchster Not ruft die Notärztin ihren Kollegen Dr. Felix Stein hinzu, den Vater des Ungeborenen, nicht wissend, dass er in einer ganz ähnlichen Situation schon einmal auf schicksalhafte Weise versagt hat ...

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Seitenzahl: 140

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Inhalt

Cover

Impressum

Glücklich nur für eine Nacht?

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2018 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: pio3 / shutterstock

Datenkonvertierung eBook: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-6653-2

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Auch Stunden nach meinem Einsatz bei meiner hochschwangeren Kollegin Alexandra zittere ich noch am ganzen Körper! Niemand kann sich mein Entsetzen vorstellen, als mir klar wurde, dass ich ihren Sohn aus einer Beckenendlage auf die Welt holen muss! Zum Glück ist alles gut gegangen, und ich konnte den kleinen Roland schließlich seiner erschöpften Mutter in die Arme legen …

Aber das Drama ist noch nicht zu Ende: Gerade habe ich erfahren, dass der Säugling an einer lebensbedrohlichen Herzfehlbildung leidet und mein Kollege Felix Stein ihn sofort operieren muss! Ausgerechnet er, der Vater des Kindes, der sich nach der Affäre mit Alexandra nicht zu Roland bekennen wollte! Ich kenne Felix’ Gründe dafür. Doch nun habe ich Angst, dass sich das Trauma seines Lebens wiederholt und dass sein zweites Kind auf dem OP-Tisch unter Felix’ Händen stirbt …

»Das war ein interessanter Vortrag über angeborene Herzfehler bei Babys und Kleinkindern, den Sie heute Nachmittag gehalten haben.«

Dr. Felix Stein drehte sich überrascht um, als er die warme Stimme hinter sich hörte. Vor ihm stand eine Frau mit langen dunklen Haaren, die ihn freundlich anlächelte. Sie war ihm auch schon am Mittag bei seinem Vortrag aufgefallen. Sie hatte in der dritten Reihe gesessen und sich einige Notizen gemacht.

»Alexandra Kuhn«, sagte sie und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin Internistin.«

»Angenehm.« Felix schüttelte ihre Hand. »Möchten Sie sich setzen?«

»Gern.« Alexandra nahm neben ihm auf einem Barhocker Platz. »Einen Mojito, bitte«, bestellte sie beim Barkeeper, der gleich darauf den Cocktail servierte.

»Arbeiten Sie schon lange als Internistin?«, erkundigte sich Felix und nippte an seinem Bier.

»Nein, noch nicht. Ich habe lange gezögert, ob ich meinen Facharzt auf der Inneren oder lieber auf der Chirurgie machen möchte.«

»Und wieso ist Ihre Entscheidung auf die Innere Medizin gefallen?«, fragte Felix interessiert.

Alexandra lächelte, und Felix fiel auf, wie schön die Ärztin war. »Ich glaube, am meisten hat mich daran gereizt, dass man in besonders viele Fachgebiete einen Einblick erhält. Jetzt möchte ich mich allerdings auf Herzkrankheiten spezialisieren.«

»Deshalb haben Sie sich also bei meinem Vortrag so viele Notizen gemacht«, sagte Felix, und als Alexandra jetzt lachte, traf es ihn mitten ins Herz.

»Oje, das haben Sie bemerkt? Ich hoffe, Sie denken jetzt nicht, dass ich ein hoffnungsloser Workaholic bin.« Sie trank einen Schluck von ihrem Mojito. »Und was ist mit Ihnen? Sind Sie schon lange in der Neonatologie tätig?«

Felix wurde ernst und schaute auf sein Bierglas, an dessen kühler Oberfläche sich einzelne Kondensationstropfen gebildet hatten. »Ich hatte darüber nachgedacht, nach meinem Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin eine Weiterbildung in diesem Bereich zu machen, aber ich habe mich dann doch dagegen entschieden.«

Alexandra warf ihm einen langen Blick zu. »Warum?«, fragte sie interessiert. »Bei Ihrem Vortrag haben Sie auf mich den Eindruck gemacht, als wäre das Behandeln von Neu- und Frühgeborenen genau Ihr Spezialgebiet.«

»Es hatte private Gründe, warum ich mich dagegen entschieden habe.«

»Eine Frau?«, hakte Alexandra nach.

»Es gibt keine Frau in meinem Leben«, entgegnete Felix trocken. »Ich wollte einfach lieber wieder als Kinderarzt arbeiten«, sagte er und war erleichtert, dass Alexandra nicht weiter nachfragte. Er trank den letzten Schluck seines Bieres. »Wollen Sie noch einen?« Er deutete auf Alexandras Cocktailglas, das auch fast leer war.

»Gern.«

Felix bestellte eine zweite Runde.

»Kommen Sie hier aus Berlin?«, fragte Felix, als der Barkeeper die Gläser austauschte.

»Nein, ich wohne in München, allerdings sitze ich gerade buchstäblich auf gepackten Koffern. Ich plane einen Neuanfang und hoffe jetzt noch auf die Zusage einer geeigneten Arbeitsstelle. Ich kann gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht.«

»Wieso das?« Felix sah sie verwundert an, doch dann bemerkte er, dass ihr sein Interesse vielleicht unangenehm sein könnte. »Bitte entschuldigen Sie, es geht mich nichts an. Ich wollte nicht zu neugierig erscheinen.«

»Kein Problem, ich habe diesbezüglich nichts zu verheimlichen.« Sie zwinkerte ihm zu, und Felix’ Herz begann, schneller zu schlagen. »Ich habe mich vor ein paar Monaten von meinem Freund getrennt und möchte jetzt einfach einen klaren Schnitt machen. Ich habe erst überlegt, innerhalb Münchens die Wohnung und die Arbeitsstelle zu wechseln, schließlich meint man ja, die Stadt sei riesig, aber wir sind uns dann trotzdem ständig über den Weg gelaufen. Gemeinsame Freunde, gleicher Beruf, ähnliche Interessen, die gleichen Lieblingsrestaurants … Na, Sie kennen das bestimmt.«

Felix verzog unglücklich das Gesicht und nickte.

»Ich dachte erst, ich komme damit klar, doch nachdem ich ihn dann mit seiner Neuen im Arm gesehen habe, hat es mir gereicht.« Alexandra trank einen großen Schluck von ihrem Cocktail. »Ich meine, das Mädel ist gerade mal Mitte zwanzig und Assistenzärztin, während er inzwischen die vierzig überschritten hat.

Also nicht, dass ich ein Problem damit habe, wenn zwischen den Partnern mehrere Jahre liegen, aber was will er denn mit ihr? Mit mir war ihm immer alles zu turbulent, und er hat sich nur noch nach Ruhe gesehnt, und bei ihr wird er auf einmal wieder zum Partylöwen? Entschuldigen Sie, aber das bei ihm ist ein klassischer Fall von Midlife-Crisis.« Sie stürzte ihren Cocktail hinunter.

»Noch einen?«, fragte Felix, als sie das leere Glas auf den Tresen knallte, und er verkniff sich dabei ein Lächeln.

»Ja, bitte!« Alexandra warf sich mit einer energischen Geste das Haar über die Schulter. »Ich hoffe, Sie denken jetzt nicht, dass ich die verlassene Exfreundin bin, die mit der Trennung nicht zurechtkommt. Es stört mich wirklich nicht, wenn er sich jemand anderes sucht, aber dass er dann ausgerechnet im Bereitschaftsraum mit ihr schläft, und das, obwohl er für mich nicht mal eine Woche davor einen Verlobungsring in einem Champagnerglas versenkt hat, finde ich einfach nur geschmacklos.«

»Also, wenn Sie mich fragen, können Sie froh sein, dass Sie diesen Typen los sind.« Felix reichte ihr das neue Glas und stieß mit ihr an. »Auf Ihren Neuanfang!«

»Und darauf, dass nicht alle Männer Schweine sind!« Alexandra sah ihm bei ihren Worten tief in die Augen, und Felix spürte, wie es ihn heiß und kalt durchrieselte.

Er bemerkte das Funkeln in ihren Augen, ihr schön geschnittenes Gesicht und ihre verführerisch geschwungenen Lippen und überlegte, wie es wohl wäre, sie zu küssen. Ob sie wohl mit der gleichen Leidenschaft küsste, wie sie von ihrem Exfreund sprach? Felix räusperte sich und trank von seinem Bier. Hoffentlich hatte Alexandra nichts von seinen Gedanken bemerkt! Wo dachte er bloß hin? Er kannte diese Frau doch überhaupt nicht.

Dennoch gestaltete sich der Abend unerwartet locker. Felix lud Alexandra zu einem Essen ein – wie er behauptete, natürlich nur um ihr zu beweisen, dass nicht alle Männer Schweine waren – doch in Wahrheit bemerkte er, dass er gern noch mehr Zeit mit dieser ungewöhnlichen Frau verbringen wollte.

Sie unterhielten sich über ihre Hobbys, über knifflige medizinische Fälle und über ihr Lieblingsessen und fanden heraus, dass sie beide nicht nur auf Dorschfilet mit einer fruchtig-scharfen Mangosoße, sondern auch auf Spießbraten und denselben Fußballverein standen. Vor dem Dessert waren sie zum vertrauten Du übergegangen und unterhielten sich so angeregt wie langjährige Freunde.

»Das war ein richtig schöner Abend«, sagte Alexandra, nachdem Felix die Rechnung beglichen hatte. »Vielen Dank für die Einladung.«

»Das fand ich auch.« Felix zögerte einen Augenblick. »Wohnst du auch hier im Hotel?«

Alexandra nickte. »Im vierten Stock. Und du?«

»Im fünften.«

»Prima, dann können wir uns ja einen Aufzug teilen.« Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu und hakte sich auf dem Weg zu den Aufzügen bei ihm unter.

Felix bemerkte, dass sie beim Gehen leicht schwankte und kaum merklich gegen ihn prallte. Auf seinem Arm stellten sich bei ihren Berührungen die kleinen Härchen nach oben, und als sie gemeinsam den Aufzug betraten, nahm er ihren Duft und ihr blumiges Parfüm wahr, das seine Gedanken wild durcheinanderwirbeln ließ. Es kostete ihn einiges an Überwindung, sich nichts anmerken zu lassen und die Knöpfe für den vierten und den fünften Stock zu drücken.

Die Türen schlossen sich, und als Felix Alexandra aus den Augenwinkeln musterte und ihre schlanke, feminine Figur betrachtete, die von ihrem perfekt sitzenden Businesskleid noch betont wurde, lächelte Alexandra ihn warm an. Sie musste seinen Blick bemerkt haben, aber sie schien sich nicht daran zu stören. Ob auch sie die Situation gerade genauso eigenartig fand wie er? Felix entdeckte in ihrer Körperhaltung oder ihrem Blick keinen Hinweis darauf.

Die Türen des Aufzugs öffneten sich viel zu schnell wieder im vierten Stock, und Felix ärgerte sich, dass die Fahrt schon vorbei war. Er sah, wie Alexandra jetzt wieder leicht schwankte, als sie den Fahrstuhl verließ, und sie sich mit einer Hand an der Wand abstürzte.

»Soll ich dich vielleicht besser zu deinem Zimmer begleiten?«, fragte Felix besorgt.

»Ich glaube, das wäre besser.« Alexandra lächelte entschuldigend. »Ich habe heute Abend wohl doch ein bisschen viel getrunken, und auf meinen High Heels könnte sich der Weg allein doch etwas schwieriger gestalten.«

Felix bot ihr seinen Arm an und begleitete sie bis vor ihre Zimmertür.

»Vielen Dank, das war wirklich nett von dir.«

»Gern geschehen.« Felix lächelte, als er Alexandra dabei zusah, wie sie mit mehreren Anläufen versuchte, den Schlüssel ins Schloss zu stecken. »Warte, ich helfe dir.« Er legte die Hand auf ihre, um ihr beim Aufschließen zu helfen, und sofort schoss ein Prickeln durch seinen ganzen Körper.

Die Tür öffnete sich mit einem leisen Klacken, und als Alexandra jetzt ihren Blick hob und ihm direkt in die Augen sah, waren sich ihre Gesichter so nahe wie nie zuvor.

Felix bemerkte sogar ihren sanften Atem auf seiner Haut. Einen Augenblick lang überlegte er, sie zu küssen, doch er tat es nicht.

»Du bist der erste Mann, der diese Situation nicht ausnutzt«, flüsterte Alexandra. Dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Es gibt also doch noch anständige Männer.«

»Ich hätte nichts davon, die Situation auszunutzen«, erwiderte Felix so ruhig, wie er konnte. »Du würdest dich morgen ohnehin an nichts mehr erinnern, und falls doch, wäre ich bei dem Kater, den du nach dem Aufwachen haben wirst, das mieseste Schwein aller Zeiten.«

Alexandra lachte wieder ihr glockenhelles Lachen, das Felix schon den ganzen Abend tief in seinem Inneren berührt hatte.

»Du bist wirklich ein ganz besonderer Mann, Felix«, raunte sie, und Felix nahm in ihrer Stimme einen vibrierenden Unterton wahr. »Also dann, gute Nacht.« Sie umarmte ihn zum Abschied und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Da Felix bemerkte, dass sie Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten, drückte er sie sanft an sich, damit sie nicht schwankte, und er spürte ihre warme weiche Brust an seinem Oberkörper.

Jetzt wollte Alexandra ihn auf die andere Wange küssen, doch ihr Kuss verfehlte sein Ziel und landete auf seinem Mundwinkel.

»Entschuldige«, flüsterte sie und legte kichernd die Stirn gegen seine Schläfe.

Wieder streichelte ihr Atem über seine Haut, doch dieses Mal konnte Felix sich nicht beherrschen. Er zog Alexandra noch ein wenig dichter an sich, fuhr mit der Nasenspitze über ihre Wange und sog ihren betörenden Duft ein. Als sich ihre Lippen jetzt fanden, explodierte ein Feuerwerk in seinem Bauch. Noch nie hatte er jemanden so leidenschaftlich geküsst wie Alexandra.

All seine Sinne waren zum Zerreißen gespannt und konzentrierten sich doch nur auf eines: die Frau, die vor ihm stand. Der Kuss wurde noch wilder, und Felix spürte, wie sich Alexandra fordernd gegen ihn drängte.

»Ich glaube nicht, dass das gut ist«, murmelte Felix atemlos, als er es schaffte, sich für einen Moment von ihren Lippen zu lösen. »Ich will nicht, dass du schlecht von mir denkst, wenn wir jetzt weitergehen.«

Alexandra lehnte die Stirn gegen seine und schloss die Augen. »Du hast recht«, hauchte sie. »Aber wer weiß, was ich von dir denke, wenn du mich nach so einem Kuss einfach so hier stehen lässt!« Jetzt sah sie ihm direkt in die Augen, und Felix verlor sich in dem tiefen, samtigen dunklen Braun, das geheimnisvoll glitzerte.

»Was denkst du denn?«, fragte er herausfordernd, um zu überspielen, dass es ihm sehr schwerfiel, ihr zu widerstehen.

»Vielleicht küsse ich nicht gut«, flüsterte Alexandra.

»Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt«, entgegnete Felix leise. »Aber ich sollte jetzt trotzdem besser gehen.«

»Und wenn ich dich bitte zu bleiben?« Alexandra legt die Arme um seinen Nacken und sah ihn fragend an. »Nur diese eine Nacht?«, wisperte sie, und jetzt waren sich ihre Lippen wieder so nahe, dass Felix nicht widerstehen konnte.

Er küsste sie mit all dem brennenden Verlangen, das sie in ihm entfacht hatte, schlang die Arme um sie und schob sie langsam in ihr Hotelzimmer.

Alexandra schlüpfte aus ihren Pumps, drückte die Tür mit ihrem Fuß zurück ins Schloss und vergrub die Finger in seinem Haar.

Felix presste sie gegen die Tür, und Alexandra zog ihn noch etwas dichter an sich. Sie ließ den Kopf mit geschlossenen Augen in den Nacken sinken, und Felix küsste mit einer brennenden Spur ihren Hals entlang nach unten zu der sanften Kuhle über ihrem Schlüsselbein. Er spürte, wie Alexandra sich ihm vor Verlangen entgegenbog, hörte ihren schnellen Atem und das leise Seufzen, das ihr entglitt, als seine Finger jetzt auf ihren Rücken wanderten und langsam ihren Reißverschluss aufzogen.

Felix streichelte über ihre Schultern und nahm den Stoff ihres Kleides dabei mit, das einen Wimpernschlag später über ihren Körper entlang nach unten rutschte und mit leisem Rascheln zu Boden fiel.

Jetzt half Alexandra ihm aus seinem Jackett, lockerte seine Krawatte und knöpfte sein Hemd unter mehreren heißen Küssen auf, das gleich darauf neben ihrem Kleid zu ihren Füßen landete.

Felix’ Herz schlug wild, und sein ganzer Körper schien unter ihren Berührungen zu brennen. Als Alexandra jetzt mit wenigen geschickten Handgriffen seinen Gürtel öffnete, schob Felix sie sanft zum Bett.

»Du bist wunderschön«, brachte er mit kehliger Stimme zwischen zwei Küssen hervor, als sie auf die weichen Kissen sanken, und dann verloren sie sich in mehreren Küssen und einer brennenden Leidenschaft …

***

Ein stechender Schmerz breitete sich hinter ihrer Stirn aus, als Alexandra am nächsten Morgen erwachte. Sie öffnete die Augen, schloss sie jedoch sofort wieder, da ihr das Zimmer viel zu hell vorkam. Ihr Körper war schwer wie Blei, und alles schien sich leicht zu drehen. Sie musste mehrfach gegen das helle Sonnenlicht, das in den Raum fiel, anblinzeln, ehe sie es schaffte, die Augen zu öffnen. Wo war sie?

Alexandra ließ den Blick durch das Zimmer gleiten. Der Nachttisch mit der Blumenvase kam ihr vage bekannt vor, an der Garderobe am Fußende des Bettes hing ihr Mantel und eines ihrer Kleider. Immerhin, sie war schon mal nicht entführt worden. Ihr Blick fiel auf den Boden, auf dem sich eine Spur aus achtlos hingeworfenen und zerknüllten Kleidungsstücken von der Tür bis zum Bett zog. Ihre Pumps, ihr Businesskleid, ein Jackett, ein Hemd, eine Krawatte, eine Hose …

Alexandra stützte sich seitlich auf einen Arm, sank jedoch gleich wieder in die Kissen zurück, da der Kopfschmerz beim Aufrichten noch schlimmer geworden war. Sie fuhr sich mit der Hand über die Stirn und brauchte einen zweiten Anlauf, um über die Bettkante zu spähen, vor der sie wie erwartet ihren teuren Spitzen-BH liegen sah. Doch wo war ihr Höschen?

Alexandra hob die Bettdecke an und spitzte darunter. Sie ließ den Blick über ihren Körper gleiten, und das, was sie sah, war nicht das, was sie sich erhofft hatte, entsprach aber leider ihren Erwartungen, wie sie sich eingestehen musste. Doch wo war ihr Höschen dann? Vielleicht am Fußende … Sie hob die Bettdecke noch ein Stück weiter an, bis sie neben sich zwei behaarte Männerbeine entdeckte.

»Oh verdammt …«, flüsterte Alexandra und ließ den Blick langsam an den Beinen nach oben gleiten. Auch der Mann neben ihr trug keine Shorts oder ein T-Shirt, hatte aber einen sehr guten Körperbau, wie Alexandra feststellte. Oben am Kopf angekommen, musterte sie das entspannte Gesicht mit dem markanten Kinn, den kantigen Zügen und dem Drei-Tage-Bart. Der Mann war ziemlich attraktiv und hatte eine kleine Narbe auf Höhe seines Wangenknochens.

Felix …, schoss es Alexandra durch den Kopf. Felix Stein … Kinderarzt … Er hatte gestern einen sehr guten Vortrag über angeborene Herzfehler bei Babys gehalten. Sie hatte ihn in der Hotelbar darauf angesprochen, an der sie etwas getrunken hatten. Und danach hatten sie zusammen gegessen, und er hatte eine Flasche Wein bestellt.

Alexandra drehte sich beinahe der Magen um, als sie an das Essen dachte. Ihr Körper war also definitiv dagegen, etwas zu sich zu nehmen, das hatte sie gerade verstanden. Sie hatte eindeutig einen heftigen Kater.