Notärztin Andrea Bergen 1400 - Hannah Sommer - E-Book

Notärztin Andrea Bergen 1400 E-Book

Hannah Sommer

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Beschreibung

Babyfieber im Elisabeth-Krankenhaus! Wie ein hochinfektiöses Virus breitet sich unter den jungen Krankenschwestern der Wunsch nach einem eigenen Baby aus! Im Schwesternzimmer scheint es kein anderes Thema mehr zu geben: Liebeswochenenden, fruchtbare Tage, Hormongaben und künstliche Befruchtung - die Pflegerinnen Alessia, Ricarda und Elli und ihre Partner versuchen alles, um sich ihren Herzenswunsch endlich zu erfüllen. Doch dann ist es ausgerechnet Nicole, der überzeugte Single unter ihnen, der Dr. Wolters eine Schwangerschaft bestätigt, und diese Nachricht stürzt sie in eine tiefe Lebenskrise!
Ihre Freundinnen und Kolleginnen reagieren eifersüchtig - bis auch für sie der Babywunsch nach und nach in Erfüllung geht. Aber dann kommt es für alle vier Frauen ganz anders, als sie es sich erträumt haben, und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich in einem "Mütterclub der besonderen Art" zusammenzuschließen ...

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Seitenzahl: 128

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Inhalt

Cover

Impressum

Babywunder am Elisabeth-Krankenhaus

Vorschau

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige eBook-Ausgabeder beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2020 by Bastei Lübbe AG, Köln

Programmleiterin Romanhefte: Ute Müller

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: VGstockstudio / shutterstock

eBook-Produktion:3w+p GmbH, Rimpar (www.3wplusp.de)

ISBN 9-783-7325-9330-9

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

www.bastei.de

Babywunder am Elisabeth-Krankenhaus

Intrauterine Insemination, In-vitro-Fertilisation, Intrazytoplasmatische Spermieninduktion – betritt man in diesen Tagen das Schwesternzimmer, hört man kein anderes Thema mehr. Denn die jungen Krankenschwestern Ricarda, Alessia und Elli wünschen sich sehnlichst ein Kind und haben nun beschlossen, der Natur mit den Segnungen der modernen Medizin nachzuhelfen!

In ihrem Wunsch, endlich ein Baby in den Armen zu halten, klammern sie sich an den kleinsten medizinischen Hoffnungshalm! Und nun ist ausgerechnet ihre schöne Kollegin Nicole schwanger geworden – noch dazu ganz und gar ungewollt!

Eifersüchtig verfolgen die drei anderen Schwestern jede von Nicoles Bewegungen und scheinen ihr das „Babyglück“ zu missgönnen. Dabei ahnt keine der drei, wie sehr die Nachricht von der Schwangerschaft Nicole erschüttert hat. Sie ist fest entschlossen, ihr Baby auf die Welt zu bringen, aber sie weiß nicht, wie es danach weitergehen soll: Denn Nicole ist mutterseelenallein auf der Welt – ohne Partner, ohne Familie … und nun auch noch ohne ihre drei Freundinnen …

„Willkommen zurück!“, stand auf der Girlande, die über der Tür zum Schwesternzimmer des Elisabeth-Krankenhauses hing.

Schwester Ricarda spürte unbändige Freude in sich aufsteigen. Endlich sah sie ihre Kolleginnen wieder!

„Ricarda, da bist du ja!“ Als Erstes fiel ihr Schwester Alessia um den Hals und drückte sie glücklich. Dann folgten Schwester Nicole und Schwester Elli, die gerade ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin machte. „Na, wie war eure Hochzeitsreise? Du musst uns jedes Detail erzählen!“

Nicole reichte ihr einen Sekt, und auch die anderen wurden mit Getränken versorgt.

„Es war herrlich!“, schwärmte Ricarda und schloss träumerisch die Augen. „Das Outback ist einfach unglaublich. Wir haben Kängurus gesehen, aber auch Wildkamele. Und der Uluru im Sonnenuntergang ist atemberaubend.“

„Das habe ich auch schon gehört“, sagte Elli. „Dieser Sandsteinfelsen reflektiert das Licht dann auf eine ganz besondere Weise.“

„Und was gibt es Neues von Daniel und dir?“, fragte Alessia neugierig. „Wird aus dem Honeymoon demnächst ein Babymoon?“

Auf Ricardas Wangen legte sich eine zarte Röte, als ihre Freundin und Kollegin auf ihren innigen Babywunsch anspielte. „Leider gibt es da noch keine Neuigkeiten“, sagte sie ein wenig bedrückt. „Aber wir versuchen es weiter.“

„Ach, irgendwann wird es schon klappen“, meinte Schwester Nicole und klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter. „Setzt euch nur nicht so unter Druck.“

„Ganz bestimmt“, antwortete Ricarda schnell, um sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr das Thema sie beschäftigte. Nicole, die schon seit zwei Jahren glücklich als Single lebte, hatte gut reden!

Ricarda warf Alessia einen raschen Blick zu, die mit ihrem Mann Mathias ebenfalls sehnsüchtig auf Nachwuchs wartete. Die beiden hatten mittlerweile sogar schon eine Kinderwunschbehandlung hier im Krankenhaus angefangen, bisher leider ohne Erfolg. Alessia verstand bestimmt, wie sie sich fühlte.

„Und was gibt es hier Neues?“, fragte Ricarda leichthin, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.

„Ehrlich gesagt ist alles beim Alten“, antwortete Alessia. „Du kennst ja unseren üblichen Trott.“

Ricarda musste schmunzeln. Ja, sie wusste nur zu gut, wie der Klinik-Alltag ablief. Die Schwestern und Pfleger des Elisabeth-Krankenhauses waren ein eingespieltes Team, aber wenn besonders viele Notfälle hereinkamen, konnte es hier durchaus auch hoch hergehen. Und trotzdem verlor nie jemand die Nerven, und alle kümmerten sich fürsorglich und umsichtig um die Patienten, damit diese schnell wieder gesund wurden.

Sie spürte, dass sie den Klinik-Alltag vermisst hatte, und sie freute sich schon sehr, dass sie morgen wieder ihrem Traumberuf nachgehen konnte. Aber jetzt konnte sie ihren letzten Urlaubstag noch nutzen und in der Mittagspause ausführlich über ihre schöne Reise mit Daniel sprechen.

***

„Hallo, Schatz.“ Mathias begrüßte seine Frau mit einem zärtlichen Kuss. „Wie war dein Tag?“

„Gut“, sagte Alessia, während sie ihre Jacke an die Garderobe hängte. „Ricarda und Daniel sind von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen.“

„Wie schön! Da hattet ihr euch bestimmt eine Menge zu erzählen, oder?“

Alessia lächelte. „Ja. Sie hat uns Bilder von der Reise gezeigt. Australien ist wirklich toll.“

„Oh, dann hättest du zu unserem Hochzeitstag heute lieber eine Reise nach Australien gewollt als eine Karte fürs Theater?“, fragte Mathias besorgt.

„Nein, wie kommst du denn darauf? Das ist doch unsere Tradition. Und ich will unseren achten Hochzeitstag ganz genauso feiern wie immer.“

Mathias zog sie glücklich in die Arme und küsste sie. „Da bin ich aber froh. Ich habe mich nämlich schon sehr auf unseren gemeinsamen Abend gefreut.“

„Und ich mich erst.“ Alessia erwiderte seinen Kuss. „Ich gehe nur kurz duschen und ziehe mich um, dann können wir los.“

Alessia wollte die Treppe nach oben steigen, doch Mathias hielt sie sanft am Handgelenk fest. „Alles Liebe zum Hochzeitstag!“, sagte er und küsste sie noch einmal. Und dann zauberte er eine Schmuckschachtel aus seiner Jacketttasche hervor.

„Oh, was ist denn das?“, fragte Alessia überrascht, und als sie die Schachtel öffnete, funkelte ihr ein Armband entgegen. „Das ist wunderschön!“, flüsterte sie, als Mathias es ihr anlegte. „Vielen Dank!“

Sie sah sich das Armband glücklich an, doch dann wurde sie ernst. „Oh nein, ich habe ganz vergessen, etwas für dich zu besorgen. Ich war so mit den Vorbereitungen für Ricardas kleine Willkommensfeier beschäftigt, dass ich einfach nicht mehr daran gedacht habe.“

Mathias schüttelte liebevoll den Kopf. „Das macht doch nichts“, sagte er leichthin. „Vielleicht ist ja der nächste Test positiv. Das wäre die größte Freude, die du mir machen könntest.“

Alessia wurde es schwer ums Herz. Auch sie hoffte, dass sie nach der letzten Kinderwunschbehandlung endlich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand halten würde. So lange versuchten Mathias und sie jetzt schon, ein Baby zu bekommen, aber jedes Mal ohne Erfolg.

„Hast du denn deine Medikamente schon genommen?“, erkundigte sich Mathias.

Alessia schüttelte den Kopf. „Das mache ich jetzt“, sagte sie und ging nach oben. Sie spritzte sich die Hormone, die ihren Zyklus stimulieren und eine Einnistung unterstützen sollten.

Wenn es doch nur endlich klappen würde …

Alessia nahm eine rasche Dusche und zog sich dann ihr kleines Schwarzes an. Sie steckte sich die blonden Locken auf und legte ein leichtes Make-up auf. Dann ging sie wieder zu Mathias.

„Du siehst toll aus!“, flüsterte er ihr liebevoll ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. Dann machten sie sich auf den Weg ins Theater.

Dort angekommen, wurde Alessia sofort von der festlichen Stimmung ergriffen. Sie liebte die Theaterabende mit Mathias. Wie das wohl werden würde, wenn sie irgendwann ein Kind hätten? Aber für einen positiven Test wäre Alessia nur zu gern bereit gewesen, auf dieses schöne Ambiente und die kribbelnde Vorfreude vor der Vorstellung zu verzichten.

„Möchten Sie ein paar Häppchen?“, fragte eine Bedienung und bot Alessia ein Tablett mit allerlei Köstlichkeiten an.

Sie lächelte dankbar und nahm sich ein Brötchen mit Lachs herunter. Im selben Moment kam Mathias mit zwei Gläsern wieder zurück.

„Hier, für dich“, sagte er und reichte ihr das Glas mit Orangensaft. „Solange wir nicht wissen, ob es geklappt hat, musst du leider auf den Alkohol verzichten.“

„Das macht gar nichts“, antwortete Alessia, auch wenn sie zugeben musste, dass es sie manchmal schon nervte, sich so einzuschränken. Wenn es doch wenigstens endlich einen Grund dafür gäbe! Ein positives Testergebnis würde ihr genügen, und sie würde das alles nur zu gern hinnehmen. Aber ständig diese Enthaltsamkeit mit der vagen Hoffnung, dass es endlich geklappt hatte, um dann am Ende doch wieder nur enttäuscht zu werden, frustrierte sie.

Sie nippte an ihrem Orangensaft und warf noch einmal einen Blick ins Programmheft. Die Fledermaus hatte Mathias ausgesucht. Die Operettenhandlung würde sie wenigstens ein wenig ablenken. Aber irgendwie fühlte sich Alessia nicht ganz wohl. Wahrscheinlich hatte sie sich wieder zu sehr in ihren Kinderwunsch hineingesteigert.

Dabei hatte Dr. Wolters ihr doch extra noch einmal erklärt, wie wichtig es war, dass sie sich selbst nicht so unter Druck setzte. Doch das war nun mal leichter gesagt als getan. Und davon ging ihr schwummriges Gefühl jetzt auch nicht weg. Vielleicht würde ein bisschen kühles Wasser über den Handgelenken helfen.

„Ich gehe noch mal kurz wohin, Mathias“, meinte sie, stand auf und bahnte sich durch das bereits recht volle Foyer einen Weg zur Damentoilette.

Alessia drehte den Hahn auf und ließ sich das Wasser über die Handgelenke und Unterarme laufen. Doch so richtig wollte es nicht helfen. Sie bemerkte auch das Ziehen hinter ihrer Stirn und das Schwindelgefühl, das sie schon heute Nachmittag auf der Arbeit begleitet hatte. War das vielleicht ein Anzeichen für eine mögliche Schwangerschaft?

Sie wusste, dass manche Frauen zu Beginn ihrer Schwangerschaft von Unwohlsein berichteten. Oder vertrug sie bloß die Hormonpräparate nicht? Dr. Wolters hatte diese Komplikation zu Beginn ihrer Behandlung genannt. Aber bis jetzt war alles gut gegangen.

Vielleicht würde etwas frische Luft helfen, überlegte Alessia und wollte wieder ins Foyer zurückkehren. Doch dann wurde ihr auf einmal schwarz vor Augen, und die Beine gaben unter ihr nach …

***

„Wir haben einen Einsatz im Rheintheater“, verkündete Ewald Miehlke, einer der beiden Sanitäter aus Andrea Bergens Rettungsteam.

„Was ist passiert?“, fragte die Notärztin, und sofort machten sie sich auf den Weg zur Fahrzeughalle, in der der Rettungswagen parkte.

„Eine Frau ist dort ohnmächtig geworden.“

„Haben wir weitere Hinweise?“, fragte Andrea Bergen, die immer versuchte, sich so gut wie möglich auf ihren nächsten Fall vorzubereiten. Eine Ohnmacht konnte alle möglichen Ursachen haben.

„Leider nicht“, sagte Ewald Miehlke, als sie in den Wagen stiegen.

Jupp Diederichs, der Fahrer und zweite Sanitäter des Teams, schaltete Blaulicht und Martinshorn ein und fuhr in halsbrecherischem Tempo durch die Stadt. Zum Glück war um diese Uhrzeit nicht mehr so viel los. Der Feierabendverkehr war schon vorbei, sodass sie gut vorankamen.

Vor der großen Theaterhalle parkte Jupp den Wagen im Haltebereich, der für Einsatzfahrzeuge vorgesehen war. Als das Team ausstieg, wurde es schon von einem Mitarbeiter des Theaters empfangen, der sie in einen kleinen Notfallraum führte.

„Sie ist einfach umgekippt“, erklärte er auf dem Weg dorthin.

Andrea Bergen nickte und betrat das kleine Krankenzimmer, doch als sie die Patientin sah, die da auf der Liege lag, setzte ihr Herz einen Schlag aus. „Schwester Alessia!“, rief sie bestürzt. „Was ist passiert?“

„Frau Dr. Bergen“, murmelte Alessia, was die Notärztin ungemein erleichterte.

Ihre Patientin erkannte sie, das war schon mal gut und ließ vermuten, dass sie keine schwere Kopfverletzung hatte.

„Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen?“, erkundigte sich Andrea Bergen, während sie eine kurze körperliche Untersuchung durchführte.

„Nein, es ist alles in Ordnung“, versicherte Alessia. „Mir wurde nur einfach kurz schwarz vor Augen.“

Dr. Bergen maß Puls und Blutdruck. Die Werte waren ein bisschen niedrig, aber nicht bedenklich.

„Meine Frau und ich sind mitten in einem Kinderwunschzyklus“, erklärte Mathias Lehmann, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, der Notärztin. „Es ist doch nichts Ernstes, oder?“

„Da Alessia schon wieder ansprechbar ist, gehe ich nicht davon aus“, sagte Andrea Bergen. „So ein Schwächeanfall kann während einer Behandlung schon mal vorkommen. Trotzdem möchte ich sie mit ins Elisabeth-Krankenhaus nehmen, um die Ursache abklären zu lassen.“

„Dann hat es vielleicht geklappt?“, fragte Mathias hoffnungsvoll. „In den Broschüren habe ich gelesen, dass es Schwangeren häufig mal schwarz vor Augen werden kann.“

Andrea Bergen wiegte den Kopf hin und her. „Das könnte eine Möglichkeit sein“, sagte sie, und Mathias und Alessia warfen sich einen hoffnungsvollen Blick zu. „Allerdings kann so eine kurze Ohnmacht auch andere Ursachen haben. Wir werden das Ganze abklären, und dann sehen wir weiter.“

„Hast du gehört?“, flüsterte Mathias glücklich und nahm die Hand seiner Frau. „Vielleicht hat es dieses Mal geklappt.“

Alessia nickte lächelnd. „Das wäre zu schön …“, raunte sie.

„Ewald, bitte legen Sie einen Zugang. Wir nehmen etwas Blut ab, damit das Labor dann gleich arbeiten kann, sobald wir ankommen. Jupp, bereiten Sie bitte alles für den Transport vor“, wies die Notärztin ihr Team an.

Nachdem Andrea Bergen mehrere Röhrchen mit Blut abgefüllt hatte und man Alessia auf die Trage geholfen hatte, brachten Ewald Miehlke und Jupp Diederichs ihre Patientin zum Rettungswagen.

„Ich fahre euch mit dem Auto hinterher!“, rief Mathias Lehmann seiner Frau zu, dann schloss Andrea Bergen die Tür des Rettungswagens von innen, und Jupp Diederichs fuhr sie ins Elisabeth-Krankenhaus zurück, während Ewald Miehlke ihr Kommen mit einem kurzen Funkspruch ankündigte.

Dort wurden sie von Dr. Homberg, dem Leiter der Notaufnahme, erwartet.

„Schwester Alessia, das ist ja eine Überraschung!“, grüßte er die Patientin, als Jupp Diederichs und Ewald Miehlke die Trage aus dem Rettungswagen schoben.

„Sie hatte einen Schwächeanfall mit kurzer Ohnmacht“, erklärte die Notärztin, während sie die Rolltrage mit Alessia in Behandlungsraum eins brachten.

„Jetzt geht es aber schon wieder“, versicherte Alessia. „Dr. Wolters sagte schon, dass das bei einer Kinderwunschbehandlung vorkommen kann.“

„Ja, die Hormonpräparate können durchaus für Schwindelanfälle sorgen“, stimmte Dr. Homberg zu. „Haben Sie denn noch weitere Komplikationen bemerkt?“

Alessia schüttelte den Kopf. „Vielleicht hat es ja auch endlich mal geklappt mit der künstlichen Befruchtung“, sagte sie hoffnungsvoll.

„Nun, das werden wir uns gleich mal genauer ansehen.“

„Ich schicke in der Zwischenzeit die Blutprobe ins Labor“, sagte Andrea Bergen und verabschiedete sich mit besten Wünschen.

Dr. Homberg rollte sich das Ultraschallgerät heran, gab etwas Gel auf Alessias Bauch und schallte erst einmal gründlich ihren Unterleib.

„Und?“, fragte Alessia hoffnungsvoll, als der Leiter der Notaufnahme auch nach einer ganzen Weile nichts sagte.

Dr. Homberg legte die Stirn in Falten und schüttelte schließlich bedauernd den Kopf. „Tut mir leid, ich kann nichts sehen.“

Mit einem Mal war Alessias Hochgefühl zerschlagen. Sie hatte so gehofft, dass das Ergebnis positiv ausfallen würde!

„Es kann natürlich sein, dass die Eizelle momentan noch zu klein ist, um sie zu erkennen. Das Labor wird uns nachher ein genaueres Ergebnis liefern, aber momentan kann ich Ihnen leider keine Hoffnungen machen.“

Alessia nickte bedrückt.

Wie schon bei den letzten Kontrolluntersuchungen verging die Zeit ewig, bis endlich das Laborergebnis vorlag. Dr. Hombergs Diagnose bestätigte sich leider. Bei Alessia lag keine Schwangerschaft vor. Ihre kurze Ohnmacht rührte wohl von der Hormoneinnahme her.

„Ich werde Dr. Wolters darüber unterrichten, damit er Ihren Behandlungsplan anpasst“, sagte Dr. Homberg und verabschiedete sich von Alessia.

Mathias, der draußen im Wartebereich Platz genommen hatte, war nicht weniger enttäuscht als seine Frau, nachdem er von dem Befund erfahren hatte.

„Oh, Schatz, es tut mir so leid!“, sagte er und nahm Alessia in die Arme. „Ich hatte so gehofft, dass es endlich geklappt hat!“

„Ich auch“, flüsterte Alessia. „Ich verstehe nicht, wieso ich einfach nicht schwanger werde. Was stimmt denn mit mir nicht?“

„Mach dir nicht selbst solche Vorwürfe“, versuchte Mathias, sie zu trösten. „Dr. Wolters sagte doch, dass es auch an meinem Sperma liegen kann. Das hat nun mal leider nicht die beste Qualität.“ Er hob entschuldigend die Schultern. „Wir werden es einfach weiter probieren, okay? Und irgendwann wird es klappen, und wir werden ein Kind im Arm halten – du wirst schon sehen.“

Mit einem matten Lächeln nickte Alessia. „Das wäre wirklich zu schön“, wisperte sie.

***

„Die arme Alessia!“, sagte Elli ein paar Tage später nach Dienstende mitfühlend. „Sie hat so gehofft, dass es endlich geklappt hat.“

Schwester Nicole nickte. „Mathias und sie versuchen es ja schon eine ganze Weile. Genauso wie Ricarda und Daniel.“

„Stimmt.“ Elli hängte ihren Kittel in den Spind und schloss die Tür. „Ich stelle mir das schlimm vor, wenn man so gern ein Kind haben möchte, aber es einfach nicht klappt.“