Nur ein Augenzwinkern - Ronja Zorn - E-Book

Nur ein Augenzwinkern E-Book

Ronja Zorn

0,0

Beschreibung

Achtung, Achtung! Bitte einsteigen und anschnallen, die Fahrt beginnt! Inspiriert durch den Wahnsinn des Alltags beschreibt Ronja Zorn in prägnanten poetischen Texten die wilde Achterbahnfahrt des Lebens. Von der Leichtigkeit des Seins über Humorvolles, Ordinäres, Burschikoses, Nachdenkliches, bis hin zur tiefsten Verzweiflung. Frech, sarkastisch, authentisch.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 54

Veröffentlichungsjahr: 2024

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Ronja Zorn

Nur ein Augenzwinkern

Bunte Gedankenbilder zum Kichern, Kopfschütteln und Augenverdrehen

AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG

FRANKFURT A.M. • LONDON • NEW YORK

Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit.Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.

©2024 FRANKFURTER LITERATURVERLAG

Ein Unternehmen der

FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE GMBH

Mainstraße 143

D-63065 Offenbach

Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194

E-Mail [email protected]

Medien- und Buchverlage

DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN

seit 1987

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.

Websites der Verlagshäuser der

Frankfurter Verlagsgruppe:

www.frankfurter-verlagsgruppe.de

www.frankfurter-literaturverlag.de

www.frankfurter-taschenbuchverlag.de

www.public-book-media.de

www.august-goethe-von-literaturverlag.de

www.fouque-verlag.de

www.weimarer-schiller-presse.de

www.deutsche-hochschulschriften.de

www.prinz-von-hohenzollern-emden.de

Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.

Nachdruck, Speicherung, Sendung und Vervielfältigung in jeder Form, insbesondere Kopieren, Digitalisieren, Smoothing, Komprimierung, Konvertierung in andere Formate, Farbverfremdung sowie Bearbeitung und Übertragung des Werkes oder von Teilen desselben in andere Medien und Speicher sind ohne vorgehende schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig und werden auch strafrechtlich verfolgt.

Titelbild: Ronja Zorn

Lektorat: Gerrit Koehler

978-3-8372-2873-1

Vorwort

Dieses Buch enthält eine Sammlung von poetischen Texten, die nichts für schwache Nerven sind. Inspiriert durch den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Da bleibt kein Auge trocken. Wer es wagt, diese Reise anzutreten und sich darauf einzulassen, der wird eine wilde Achterbahnfahrt durch das Leben finden und tief in allerlei Gedankenbilder eintauchen. Die farbenfrohe Spannweite der Themen reicht von der Leichtigkeit des Seins über Humorvolles, Ordinäres, Burschikoses, Nachdenkliches, bis hin zur tiefsten Verzweiflung.

Bitte einsteigen und anschnallen, die Fahrt beginnt!

Die Einkaufsliste

Ein ganz normaler Morgen.

Piep Tür auf.

Piep Stempeln.

Piep Schleuse auf.

Zum Glück keine Schlange heute.

Nicht vergessen, exakt auf dem grünen Punkt stehen,

sonst geht die andere Tür nicht auf.

Piep.

Heute mal der Aufzug.

Piep 7. Stock

Keine Lust auf Laufen.

Morgen wieder.

Deinem Hintern würde es aber guttun.

Halt die Klappe, das hast du gar nicht zu bestimmen.

Wir tun das, womit wir uns intuitiv wohl fühlen!

Da kommt ein Typ nach mir in den Aufzug:

„Guten Morgen.“

Wir sind schließlich höflich.

Schau irgendwo anders hin!

Bitte kein unnützes, peinliches Aufzuggespräch.

Das ist nicht mal Smalltalk so was, das ist noch kleiner

als small …

Nano Talk …

Null Talk –

Hey! Da liegt ein Zettel auf dem Boden – lass den mal

bloß liegen!

Ist nicht deine Aufgabe, den Müll anderer Leute wegzuräumen!

So brauchst du mir gar nicht kommen! Vorbild ist Vorbild.

Wenn der Typ den nicht aufhebt, tu ich es.

Ich heb ihn auf.

Er: „Das ist ein Einkaufszettel.“

Ich: „…“

Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll.

Wie wär’s mit:

Ich räume den Müll weg, den du hier hättest rumliegen

lassen, du Depp, ist mir doch scheißegal, was das ist.

Echt jetzt?

Meine Güte, du bist so ein naiver Gutmensch –

interessiert doch eh niemanden.

Klappe!

Ich lächle freundlich und zucke mit den Schultern, das

hilft immer.

Er lächelt zurück.

Ich hab’s dir gesagt – lass das mit dem Gespräch!

Jahaa, will ich ja auch nicht!

Argh, der lächelt immer noch.

Hey, tu doch so, als würdest du den Zettel lesen.

Ich tu so, als würde ich den Zettel lesen.

Piep.

6. Stock.

Er steigt aus.

Puh, gerade nochmal drumrumgekommen, das war

knapp!

Ach, sei doch nicht immer so gehässig.

Bist doch drumrumgekommen, also jetzt sei DU nicht

so negativ!

Ihr nervt …

Ich lese den Zettel doch.

Auf der einen Seite schnörkelige Mädchenschrift.

Er ist schon ziemlich zerknittert.

Die Ränder eingerissen und teils bläulich.

Vermutlich von ’ner Jeans.

Schwitzige Arschtasche oder so höhöhö

Wen interessiert das?

Oh Mann …

„Raiffeisen

Giesberd Abreiskalender“

Mit einem S-Schreibfehler! SO klar, dass so ’ne Tussi

nicht mal Rechtschreibung kann!

Hey, vielleicht gibt es einen Abreis-Kalender … wann

man abreist?

Du machst dir wirklich Gedanken über so was???

„5kg Roggen Vollkorn Mehl evtl. auch 2kg od. 2,5kg“

Ausgeschrieben – es ist ein Einkaufszettel.

Warum schreibt das jemand so ausführlich aus?

Die andere Seite.

„Umwelthinweis:

Über den Entsorgungsweg defekter Glühlampen können

Sie sich im Fachhandel erkundigen.“

Wow – ich befürchte, ich habe dafür jetzt irgendetwas

Wichtiges vergessen.

Die Schrift auf dieser Seite ist anders, kleiner, krakeliger.

„Mini Barilla“

Was soll das denn sein, wozu gibt es anständige Nudeln?

Wahrscheinlich auch so ein Niedlichkeits-Mädchen-Ding.

Oh Mann, du hast schon wieder so viele Vorurteile! Schäm dich!

„Ritter Sport? Kaffesplitter.“

Mit Fragezeichen.

Ich mag keinen Kaffee in der Schokolade.

Auch Schokolade im Kaffee ist Bullshit – das eine oder

das andere.

Wer macht so was?

„Raclette Käse“

Sehr unbedacht – wieso NUR Raclettekäse – das ergibt

doch keinen Sinn.

„Trinkflasche?“

Wieder mit Fragezeichen.

Warum?

Wie kann man sich so unsicher sein, wenn man einen

Einkaufszettel schreibt?

„K“ … unleserlich … „bben?“

Soll wohl Krabben heißen.

Ach so – ja okay, Raclette mit Krabben, das geht.

„Shape Leggins M?“

Und wieder mit Fragezeichen.

Hm – also die Schrift dieser Seite ist ja anders.

Hat ja auch vielleicht ihr Freund geschrieben?

Also vielleicht sind die Sachen mit Fragezeichen eher

als Option zu sehen?

Na das Drama wollte ich aber nicht erleben, wenn ER

ihr so was auf den Zettel schreibt.

Wenn sie das selbst geschrieben hat, sollte sie vielleicht

eher die Schokolade und den Käse von der Liste

streichen, dann wär auch die Shape-Leggins nicht nötig.

Du bist ein böser Mensch!

Vielleicht ist sie auch schizophren und die Seiten des

Zettels wurden von unterschiedlichen ihrer

Persönlichkeiten geschrieben?

Was ist, wenn es gar keine Frau, sondern ein Mann war,

der den Zettel für sich geschrieben hat?

Hmm – Ein Mann in Shape-Leggins bei Mini-Nudeln mit

Krabben-Raclette und zum Nachtisch Ritter Sport

Kaffeesplitter.

Ping. 7. Stock.

Hallo Arbeitsplatz.

Ich denke darüber nach, mit Poetry-Slam anzufangen.

Das wird wohl ein kreativer Tag heute!

Kochen

„Schatz, essen wir noch was heute?“

Heißt übersetzt so viel wie:

„Ich hab Hunger, koch bitte was, ich werde auf der

Couch sitzen bleiben.“

Zum Glück habe ich inzwischen gelernt, zwischen den

Zeilen zu hören.

Macht nichts.

„Joa, können wir schon machen … soll ich kochen?“

„Wenn du Lust hast?“

Heißt übersetzt so viel wie:

„Es wäre unverschämt, wenn ich das verlangen würde,

aber eigentlich erwarte ich es schon.“

„Ja okay, dann koch ich was.“

Passt schon, ich hab auch Hunger und ich koche gerne.

Aber was?

Hätte man das früher gewusst, dass es noch was zu

essen geben soll, hätte man ja mal auch im Internet

schauen können.

Und was einkaufen.