Oh du fröhliche - Bianka Minte-König - E-Book

Oh du fröhliche E-Book

Bianka Minte-König

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Beschreibung

Weihnachten mit Herz! Wenn der erste Schnee fällt, es nach gebrannten Mandeln duftet und man es sich am liebsten drinnen kuschelig macht, sind diese 30 Liebesgeschichten genau das Richtige: zum Lachen, Träumen und Dahinschmelzen oder einfach mal Chillen in der hektischsten Zeit des Jahres.

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Buchinfo

Weihnachten mit Herz! Wenn der erste Schnee fällt, es nach gebrannten Mandeln duftet und man es sich am liebsten drinnen kuschelig macht, sind diese 30 Liebesgeschichten genau das Richtige: zum Lachen, Träumen und Dahinschmelzen oder einfach mal Chillen in der hektischsten Zeit des Jahres.

Autorenviten

© privat

Bianka Minte-König, als Tochter eines Buchhändlers in Berlin geboren, promovierte in Literaturwissenschaft und lehrte als Professorin für Literatur-, Theater- und Medienpädagogik. Mit ihren Jugendbüchern der Reihe »Freche Mädchen – freche Bücher!« hat sie sich in die Bestsellerlisten und die Herzen ihrer Leserinnen geschrieben. Ihre Bücher wurden in über 20 Sprachen übersetzt, in zahlreichen Hörbüchern vertont und für das Kino verfilmt, wo sie zusätzlich ein Millionenpublikum erreichten.

© privat

Gwyneth Minte, Jahrgang 1983, studierte Jura. Noch während des Studiums begann sie zu schreiben, zunächst als Mitverfasserin einer erfolgreichen Romanreihe für junge Frauen. Inzwischen schreibt sie auch für freche Mädchen. Sie sammelte Erfahrungen bei Theater, Film, Rundfunk und als Hörbuchsprecherin.

© Franz Hamm

Martina Sahler, Jahrgang 1963, lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln. Das Studium der Germanistik und Anglistik brachte ihr auch die Erkenntnis, dass ihr die bunte Praxis des Schreibens lieber ist als die graue Theorie. Nach Volontariat in einem großen Publikumsverlag und mehrjähriger Arbeit als fest angestellter Redakteurin für Belletristik arbeitet sie seit über 20 Jahren freiberuflich rund ums Buch - als Ghostwriter, Lektorin und Autorin. In ihrem Büro mit Blick in Bergische Wälder und den Katzen Lottie und Lilly um die Beine schreibt sie Jugendbücher und historische Romane.

© privat

Sabine Both, Jahrgang 1970, lebt und arbeitet als freie Autorin in Neuss. Eine rabaukige Kindheit, eine rebellische Pubertät und ein paar turbulente Jahre als Sozialarbeiterin haben genügend Stoff für jede Menge frecher Jugendromane angehäuft. Wenn Sabine Both gerade nicht auf den Spuren frisch verliebter Mädchen oder hormongesteuerter Jungen ist, küsst sie ihren Mann, beackert ihren Garten und bekocht ihre Freunde.

© Sven Heubes

Anja Kömmerling wurde 1965 in München geboren und ist dort auch aufgewachsen. Nach dem Abi wollte sie vor allem nichts Kreatives werden – davon gab es in ihrer Kindheit genug – und machte eine Friseurlehre. Das war aber nicht das Richtige, deshalb ging sie nach Frankfurt zum Studieren. In dieser Zeit machte sie bei einem Praktikum ihre erste Bekanntschaft mit dem Kinderfernsehen.

Thomas Brinx (geboren 1963) ist in Ringenberg am Niederrhein groß geworden, wo er vor allem viel Fußball gespielt hat. Die Schule schaffte er nebenbei mit links und ging danach nach Landshut, um Keramiker zu werden. 1988 lernten sich Anja Kömmerling und Thomas Brinx im Urlaub in Südfrankreich kennen; seitdem schreiben sie zusammen Geschichten, zuerst fürs Radio, für die Augsburger Puppenkiste und dann vor allem fürs Fernsehen; zudem sind schon etliche Kinder- und Jugendbücher von ihnen erschienen, insbesondere natürlich in der Reihe »Freche Mädchen – freche Bücher!«. Anja Kömmerling lebt heute in Düsseldorf, Thomas Brinx in Bonn.

© privat

Hortense Ullrich hat über 60 Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben, von denen es 140 Übersetzungen in 25 Sprachen gibt; mit einer Gesamtauflage von über 4 Millionen Exemplaren. Zuvor hat sie als Journalistin und Drehbuchautorin gearbeitet. Acht Jahre verbrachte sie mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in New York. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Bremen.

© Heinz Hudelist

Chantal Schreiber, in Wien geboren, wollte eigentlich Sprachen studieren. Doch an der Uni erkannte sie: Danke, aber nein danke. Stattdessen entschloss sie sich zu einigen Lehr- und Wanderjahren als Fotomodell, Flugbegleiterin und Kellnerin. Immer wieder lebte sie längere Zeit im Ausland, zum Beispiel in Griechenland, Spanien, Australien und Japan. Dort lernte sie viele Flughäfen und einige neue Sprachen kennen und vor allem, dass Liebe und Freundschaft nicht an geografische Nähe gebunden sind. Dann schließlich hat sie ihren Traumberuf gefunden: Sie schreibt Liedtexte, Drehbücher fürs Fernsehen und Kinder- und Jugendbücher. Chantal Schreiber lebt heute mit ihrer Tochter Hannah in Wien.

© privat

Irene Zimmermann lebt in Baden-Baden und ist seit den neunziger Jahren erfolgreich auf dem Kinder- und Jugendbuchmarkt vertreten, zuerst mit Kinderkrimis, dann in der Kultserie »Freche Mädchen – freche Bücher!«, in der sie diverse Bestseller schrieb. Viele ihrer Bücher wurden übersetzt, u.a. ins Türkische, Italienische und Chinesische, insgesamt in 14 Sprachen.

»Das ist so was von unweihnachtlich!«, maule ich, während Mama versucht, Tim in seinen Schneeanzug zu stopfen, und Papa den mit drei Lammfellen zugemüllten Kinderwagen in Position bringt.

»Aber letztes Jahr«, murmelt Mama und schiebt Tim die Kapuze auf den Kopf, damit er endgültig wie eine hellblaue Made aussieht, »hast du noch gesagt, dass du unseren Adventsstadtbummel immer besonders weihnachtlich findest, Tilla.«

»Letztes Jahr! Wen interessiert schon letztes Jahr!«, argumentiere ich. »Letztes Jahr dachte ich ja auch noch, dass ich nie im Leben Wimperntusche benutzen würde und mich niemals von meiner Diddelmaus trennen könnte. Mag ja sein, dass in eurem Alter immer alles gleich bleibt. Aber in meinem Alter erkennt man die ultimative Wahrheit von Jahr zu Jahr besser. Und dieses Jahr ist mir eben klar geworden, was wirklich weihnachtlich ist.«

»Und das wäre?«, will Papa wissen und greift sich, für den Fall dass dieses wirklich Weihnachtliche jede Menge Geld kostet, schützend an seine Brusttasche.

»Das Weihnachtlichste ist eindeutig«, erkläre ich meilenweit entfernt von irgendwelchen Konsumgedanken, »seinen Nächsten zu lieben! Und zwar mehr als sich selbst!«

Mama und Papa werfen sich erstaunte Blicke zu.

»Das haben wir in Religion gelernt. Und das steht in der Bibel!«, töne ich selbstsicher.

Und außerdem habe ich es am eigenen Leib erfahren. Seit letzter Woche bin ich mir bei der Sache hundertpro sicher. Das weihnachtlichste Gefühl, das ich in meinem ganzen Leben je gespürt habe, hatte weder etwas mit durchs Schlüsselloch aufs Weihnachtszimmer gucken noch mit unterm Baum stehen und Lichter zählen zu tun, es stellte sich vielmehr mitten auf der Eisfläche der Schlittschuhbahn ein, gerade als der DJ einen langsamen Song auflegte und ich bei dem Versuch, eine elfenartige Pirouette zu drehen, mit dem linken über den rechten Schlittschuh gestolpert bin, um holterdiepolter gegen meinen Nächsten zu prallen und ihn auf der Stelle mehr zu lieben als mich selbst. So ein watteweiches Gefühl im Bauch können weder Plätzchenteller noch Berge von Geschenken und ganz sicher nicht ein Familienbummel zwischen viel zu kitschig geschmückten Schaufenstern und winkenden Nikoläusen entfachen.

»Und weil ihr meine Eltern seid und mich deshalb sowieso mehr liebt als euch selbst«, argumentiere ich, »müsst ihr mir erlauben, mit Samantha in die Eishalle zu gehen, statt mit euch zu bummeln.« Herrlich schlüssig! Ich finde, dagegen kann jetzt keiner mehr etwas sagen. Papa allerdings findet das gar nicht.

»Das war also deine Definition von am allerweihnachtlichsten«, sagt er. »Jetzt kommt meine: Das Allerweihnachtlichste ist, wenn die ganze Familie zusammen den traditionellen Weihnachtsbummel macht.«

»Da stimme ich zu«, sagt Mama prompt. »Und du, Timmi?«, fragt sie schnell. »Willst du auch mit Tilla bummeln und Bratapfel essen?«

Das ist so was von hinterhältig. Mama weiß selbst am besten, dass Tim von dem ganzen Satz genau ein Wort versteht. Und dieses Wort heißt ESSEN und ist das einzige Wort, das die kleine Made überhaupt kennt.

Kein Wunder, dass Tim sofort so heftig nickt, wie sein Schneeanzug es zulässt.

Ich bin überstimmt. Von Mama, Papa, Tim und der Tradition. Ich hasse alle vier.

Grummelnd schicke ich Samantha eine SMS mit allen Schimpfwörtern, die mir für Familien im Allgemeinen und meine Familie im Speziellen einfallen, und erteile ihr den Auftrag, nach meinem Nächsten Ausschau zu halten und eventuelle Konkurrentinnen von ihm fernzuhalten.

Die Schimpfwörter brummelnd, die ich auf die Schnelle doch noch vergessen hatte, trotte ich meiner Familie durch die zugeschneite Innenstadt hinterher, stelle mich absichtlich mit dem Hintern zu jedem Schaufenster und starre missmutig auf die mit Tüten bepackten Menschen, von denen sich jeder Dritte witzig vorkommt, weil er eine Nikolausmütze für einen Euro fünfzig auf dem Kopf trägt.

Mein Bruder kreischt ESSEN, ESSEN, während Mama und Papa ihm die Wichteleisenbahn näherbringen wollen, und ich versuche, meine abgestorbenen Zehen mit dem einzig Weihnachtlichen zu wärmen, das mir in den Kopf kommt: mit Gedanken an meinen Nächsten. Ich stelle mir vor, wie es hätte sein können.

Der DJ spielt eine Schnulze, ich passe einen günstigen Moment ab, rufe irgendeinem Unschuldigen ein pikiertes »Pass doch auf!« zu und schlittere unauffällig gegen meinen Nächsten. So leicht, dass es nicht wieder wehtut, aber doch so doll, dass ich mich mal kurz an ihm festhalten, ein ganz überraschtes Gesicht machen und meinen Text loswerden kann: »Mensch, das ist aber ein Zufall. Sind wir nicht letzte Woche schon einmal zusammengestoßen?« Woraufhin er dann sagt: »Das muss wohl Schicksal sein!«

»Und jetzt gucken wir uns noch die Krippe im Dom an«, posaunt Mama in meine tröstliche Parallelwelt. »Wie jedes Jahr!«

Und wie jede Menge anderer nervender Familien mit madenartigen Zwergen in lammfellzugemüllten Kinderwagen. Alle machen »Ah« und »Oh, ach was für ein süßes Christkind!« Dabei ist in der dämlichen Krippe jedes Jahr genau dasselbe dämliche Christkind. Und süß ist es überhaupt nicht, sondern aus Holz. Die Erzengel fliegen auch nicht, die hängen an Fäden. Die Heiligen Drei Könige haben kein Gold bei sich, sondern Falschgeld. Dem depperten Esel fehlt ein Stück Ohr.

»Und wer kann mir bitte mal erklären, wieso bei all den Schafen kein einziger Haufen Schafskacke herumliegt?«, frage ich spitz, ernte jede Menge gar nicht weihnachtliche Blicke, allerdings keine Antwort.

»Und so wie dieser Josef seine Hand verdreht, das kann ein Mensch gar nicht«, wettere ich weiter, ohne adäquate Reaktion von irgendwem.

Ich werde gemustert, als wäre Satan persönlich in die vorweihnachtliche Stimmung geplatzt. Mütter halten ihren Maden die Ohren zu und Tim fängt wie am Spieß an zu schreien, obwohl von ESSEN gar keine Rede war. Aber all das kann mich nicht bremsen. Irgendjemand muss einfach mal die Wahrheit sagen. Und außer mir tut es ja keiner.

»Und in Bethlehem haben vielleicht Palmen rumgestanden, aber ganz sicher keine Blaufichten«, meckere ich also unbeirrt weiter. »Und schon gar nicht mit Lichterketten. Die hatten nämlich noch gar keine Elektrizität damals.«

»Und auch keine Baumständer von Obi«, fügt plötzlich jemand hinzu.

Hurra! Ich habe Verstärkung bekommen. Der Einwand kommt aus den hinteren Reihen, von einem Jungen, und wird prompt von zwei eindeutig erziehungsberechtigten Stimmen schuldbewusst zum Schweigen gebracht.

»Jetzt reiß dich mal zusammen. Nur, weil du deinen Willen nicht bekommen hast, musst du deiner kleinen Schwester nicht die Weihnachtsstimmung verderben.«

Ein Seelenverwandter. Und er kümmert sich genauso wenig um den Protest seiner Familie wie ich mich um Mamas hochgezogene Augenbrauen und Papas Ich-krieg-einen-Herzanfall-Gesicht.

Er setzt noch einen drauf.

»Und wie kann es bitte schön sein, dass ich auf dem Weg durch die Stadt allein vierzehn Weihnachtsmänner gezählt habe, wo es doch nur einen gibt?«, fragt er.

Ich bin entzückt und hoch motiviert.

»Und was ist bitte schön weihnachtlich daran, wenn irgend so ein Topmodel sich Hühnerfedern um die Schultern hängt und einen auf Christkind macht?«, frage ich, während ich den Hals recke, um meinen Mitstreiter zu Gesicht zu bekommen.

»Soll es vielleicht weihnachtlich sein, wenn sich ganze Kegelclubs auf dem Weihnachtsmarkt mit Glühwein die Kante geben und nachher in die falschen Tannenzapfen kotzen?«, fragt die Stimme und kommt immer näher.

Ich luge angestrengt durch die Menge, kann ihn aber immer noch nicht entdecken.

»Keiner scheint zu wissen, was wirklich weihnachtlich ist«, sage ich inbrünstig, als sich ein schwarzer Haarschopf an einer Großmutter vorbeischiebt, die gerade drohend ihren Spazierstock in meine Richtung schwingt.

Ich setze zum Finale an, gebe meiner Stimme noch ein bisschen mehr Pathos und hoffe, dass Mama und Papa die Blamage eine Lehre ist und sie mich beim nächsten Mal nicht zu irgendwelchen Traditionen verdonnern werden.

»Das Weihnachtlichste überhaupt ist nämlich«, jubiliere ich, »seinen Nächsten zu …«

Mir bleibt die Spucke weg. Das kann nicht sein.

»Zu was?«, ruft ein aufgebrachter Vater aus den hinteren Reihen.

Aber mir steht die Zunge vor Schreck senkrecht im Mund. Er ist genau vor mir. Niemand anders als mein leibhaftiger Nächster. Keine zwanzig Zentimeter entfernt. Mit einem breiten Grinsen, das mindestens so viel bedeutet wie: wenn das mal nicht Schicksal ist.

»Was denn nun?«, protestiert die angriffslustige Großmutter. »Erst alles schlechtmachen und dann selber keine Antwort haben, oder was?«

Sie schwingt ihren Stock, als wollte sie mir den Rest des Satzes aus dem Hinterkopf klopfen. Aber mir hat es die Sprache verschlagen. Ich kann nicht mal mehr Piep machen.

»Wird’s bald?«, mischt sich jetzt ein kleiner Junge mit einer der unvermeidlichen Nikolausmützen ein. »Ich will endlich wissen, was so schrecklich weihnachtlich ist.«

Und ich würde es ihm ja auch wirklich gerne sagen, aber wie soll ich denn, wo meine Zunge wie ein steif gefrorener Frosch meinen Mund versperrt.

»Eins, zwei, zweieinhalb«, zählt eine Mutter drohend, während die Meute sich zusammenrottet, um jeden Moment vorweihnachtliche Lynchjustiz zu begehen.

Ich schließe die Augen und warte auf das erste Weihnachtsgeschenk, das mir an den Kopf fliegt. Aber es fliegt nichts.

»Seinen Nächsten zu lieben!«, schallt es stattdessen mit Echo durch den Kölner Dom. »Das Weihnachtlichste überhaupt ist, seinen Nächsten zu lieben.«

Mein Nächster hält den Mob mit seiner schönen Stimme auf Distanz und fügt noch etwas hinzu: »Und seine Nächste natürlich auch!«

Und weil er das sagt, ohne mich dabei auch nur den Bruchteil einer Sekunde aus den Augen zu lassen, wird meine Zunge plötzlich wieder geschmeidig.

»Mehr als sich selbst«, füge ich inbrünstig hinzu.

Die Stille, die sich zwischen Kerzenständern und Weihwasserschalen bis unter die prächtige Decke des Doms ausbreitet, ist so aufgeheizt, dass mir die Röte prompt bis in die Ohrläppchen steigt. Bevor mein Kopf allerdings explodieren kann, klatscht die Großmutter mit dem Stock plötzlich in die Hände.

»Hört, hört«, ruft sie erfreut.

Und dann steigt der ganze Mob mit ein. Mein Nächster und ich ernten Applaus und jede Menge Lob, weil die Jugend doch noch nicht ganz so verdorben ist wie gedacht und weil es deshalb für all die Maden in Lammfellen noch eine reelle Chance auf eine glückliche Zukunft gibt.

»Das ist ja ein Zufall«, ruft mein Nächster mir gegen den Lärm ins Ohr. »Ich hätte schwören können, du bist heute beim Schlittschuhlaufen.«

»Ich weiß«, lache ich.

Und weil das in meinem Alter nun mal so ist, tausche ich in diesem Augenblick die ultimative Erkenntnis von vorhin blitzschnell gegen eine neue aus: Das absolut Weihnachtlichste, das es gibt, ist, wenn im Dom das süße Christkind in der wunderschönen Krippe zwischen fliegenden Engeln und strahlenden Tannenbäumen ein richtiges, echtes Wunder vollbringt.

Ich beugte mich zu Lucilla und flüsterte ihr ins Ohr: »Nicht umdrehen, aber ich glaube, ein Schneemann verfolgt uns.«

»Was?«, rief Lucilla und drehte sich um.

Ich zerrte sie ärgerlich weiter und schimpfte: »Was glaubst du, was ich damit meine, wenn ich sage: ›Nicht umdrehen‹?«

»Ich soll mich nicht umdrehen.«

»Richtig! Und wieso tust du es dann?«

Lucilla zuckte die Schultern und meinte: »Reflex.«

Ich sah sie kopfschüttelnd an.

»Jojo! Was erwartest du denn? Wenn dir jemand weismachen will, dass ein Schneemann dich verfolgt, würdest du dich auch umdrehen!«, sagte Lucilla.

»Ich meine es ernst, Lucilla! Immer wenn wir aus einem Geschäft rauskommen, steht er da.«

»Der gehört zur Weihnachtsdeko.«

Lucilla und ich waren im Einkaufszentrum, Weihnachtsgeschenke kaufen.

Das Einkaufszentrum hatte wie jedes Jahr heftig dekoriert, es sah aus wie im Winterwunderland: Künstlicher Schnee, neben dem Springbrunnen saß der Weihnachtsmann, daneben stand sein Schlitten, es liefen Elfen herum und Engel, überall standen geschmückte Weihnachtsbäume und da war eben auch dieser Schneemann, der, wenn ich mich nicht täuschte, ständig da war, wo Lucilla und ich waren. Egal wo wir hinliefen.

»Wieso hoppelt dieser Schneemann immer hinter uns her? Wer ist das?«

»Vielleicht ist es ein geheimer Verehrer?« Lucilla bekam einen träumerischen Blick. Der Gedanke gefiel ihr.

»Unsinn.«

Doch Lucilla war von dieser Idee nicht mehr abzubringen. Sie war Feuer und Flamme. Sie grabschte nach meinem Arm und hauchte: »Das ist sooo romantisch.«

»Was ist in deinen Augen denn nicht romantisch!«, stöhnte ich.

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