Ohne Leben (Ein spannender Amber Young FBI-Thriller – Buch 7) - Blake Pierce - E-Book

Ohne Leben (Ein spannender Amber Young FBI-Thriller – Buch 7) E-Book

Blake Pierce

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Beschreibung

Es gibt nur wenige Rätsel, die Amber Young, eine brillante Rätselredakteurin und nun FBI-Sonderagentin, nicht lösen kann. Doch als eine Leiche in einem scheinbar ausgeklügelten Labyrinth eines Lagerhauses gefunden wird, steht Amber vor einem Rätsel. Das Opfer eines kranken Spiels eines Mörders. Welches Rätsel musste das Opfer lösen? Und kann Amber es entschlüsseln, bevor der Mörder sein nächstes Opfer fordert? "Ein Meisterwerk des Thrillers und des Krimis."– Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (über Once Gone)⭐⭐⭐⭐⭐ OHNE LEBEN ist der siebte Band einer mit Spannung erwarteten neuen Reihe des Bestsellerautors Blake Pierce, dessen Thriller Once Gone über 7.000 Fünf-Sterne-Bewertungen erhalten hat. Amber Young, eine zurückgezogen lebende Rätselexpertin, die zur FBI-Agentin wurde, erkennt, dass ihr einzigartiges Talent für das nächste Opfer über Leben und Tod entscheiden könnte. In diesem packenden Katz-und-Maus-Spiel geht es um einen Wettlauf gegen die Zeit, voller Hinweise, Rätsel und unerwarteter Wendungen – ein Kampf der Genies. Die Amber-Young-Reihe ist ein fesselnder Krimi mit einer brillanten, aber gequälten FBI-Agentin. Ein spannendes Rätsel, vollgepackt mit Non-Stop-Action, Nervenkitzel und überraschenden Enthüllungen, das Sie bis tief in die Nacht weiterlesen lässt. Fans von Rachel Caine, Teresa Driscoll und Robert Dugoni werden begeistert sein. Weitere Bände dieser Reihe sind bereits in Vorbereitung. "Ein spannender Auftakt einer neuen Reihe! Die Seiten fliegen nur so dahin! ... So viele Wendungen und falsche Fährten ... Ich kann es kaum erwarten zu erfahren, wie es weitergeht."– Leserkommentar (Her Last Wish)⭐⭐⭐⭐⭐ "Eine packende Geschichte über zwei FBI-Agenten auf der Jagd nach einem Serienmörder. Wenn Sie einen Autor suchen, der Sie in seinen Bann zieht und rätseln lässt, während Sie versuchen, die Puzzleteile zusammenzusetzen, dann ist Pierce genau richtig für Sie!"– Leserkommentar (Her Last Wish)⭐⭐⭐⭐⭐ "Ein typischer Blake-Pierce-Thriller mit überraschenden Wendungen und Nervenkitzel wie auf einer Achterbahn. Sie werden die Seiten bis zum letzten Satz des letzten Kapitels verschlingen wollen!"– Leserkritik (City of Prey)⭐⭐⭐⭐⭐ "Von Anfang an begegnen wir einer ungewöhnlichen Protagonistin, wie ich sie in diesem Genre noch nie gesehen habe. Die Handlung ist atemlos ... Ein sehr atmosphärischer Roman, der einen bis in die frühen Morgenstunden wach hält."– Leserkritik (City of Prey)⭐⭐⭐⭐⭐ "Alles, was ich mir von einem Buch wünsche ... eine großartige Handlung, interessante Charaktere und es fesselt mich von der ersten Seite an. Das Buch entwickelt sich in einem rasanten Tempo und hält die Spannung bis zum Schluss. Jetzt geht's weiter mit Band zwei!"– Leserkritik (Girl, Alone)⭐⭐⭐⭐⭐ "Spannend, herzklopfend, ein Pageturner ... ein Muss für Krimi- und Thriller-Fans!"– Leserkritik (Girl, Alone)⭐⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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OHNE LEBEN

EIN SPANNENDER AMBER YOUNG FBI-THRILLER – BUCH 7

Blake Pierce

Blake Pierce ist der USA Today-Bestsellerautor zahlreicher Krimireihen, darunter die RILEY PAGE-Serie mit siebzehn Bänden. Zu seinem umfangreichen Werk gehören auch die MACKENZIE WHITE-Reihe (vierzehn Bände), die AVERY BLACK-Reihe (sechs Bände), die KERI LOCKE-Reihe (fünf Bände), die MAKING OF RILEY PAIGE-Reihe (sechs Bände), die KATE WISE-Reihe (sieben Bände), die CHLOE FINE Psycho-Thriller-Reihe (sechs Bände), die fortlaufende JESSIE HUNT Psycho-Thriller-Reihe mit bisher fünfunddreißig Bänden, die AU PAIR Psycho-Thriller-Reihe (drei Bände), die ZOE PRIME-Reihe (sechs Bände), die ADELE SHARP-Reihe (sechzehn Bände), die gemütliche EUROPEAN VOYAGE-Reihe (sechs Bände), die LAURA FROST FBI-Thriller-Reihe (elf Bände), die noch laufende ELLA DARK FBI-Thriller-Reihe mit einundzwanzig Bänden, die gemütliche A YEAR IN EUROPE-Reihe (neun Bände), die AVA GOLD-Reihe (sechs Bände), die noch nicht abgeschlossene RACHEL GIFT-Reihe (dreizehn Bände), die VALERIE LAW-Reihe (neun Bände), die PAIGE KING-Reihe (acht Bände), die MAY MOORE-Reihe (elf Bände), die CORA SHIELDS-Reihe (acht Bände), die NICKY LYONS-Reihe (acht Bände), die CAMI LARK-Reihe (zehn Bände), die noch laufende AMBER YOUNG-Reihe (sieben Bände), die DAISY FORTUNE-Reihe (fünf Bände), die noch nicht abgeschlossenen Reihen FIONA RED und FAITH BOLD (je elf Bände), die JULIETTE HART-Reihe (fünf Bände), die MORGAN CROSS-Reihe (neun Bände), die FINN WRIGHT-Reihe (sechs Bände), sowie die neuen, noch laufenden Thriller-Reihen SHEILA STONE und RACHEL BLACKWOOD (je fünf Bände).

Als leidenschaftlicher Leser und lebenslanger Fan von Krimis und Thrillern freut sich Blake über Ihre Nachricht. Besuchen Sie www.blakepierceauthor.com für weitere Informationen und um in Kontakt zu bleiben.

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

 

KAPITEL EINS

Sarah erwachte verwirrt in der Dunkelheit, der harte, nackte Boden drückte schmerzhaft gegen ihren Rücken. Sie wusste weder, wo sie sich befand, noch was sie hier tat. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war ...

 ...dass jemand sie gepackt hatte.

Jemand hatte sie überfallen, als sie auf dem Heimweg war. Er hatte sie angegriffen und hierher gebracht.

Sarah stand auf. Sie strich sich die dunklen Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte mit ihren dunklen Augen in die Schwärze, als könnte sie sie durchdringen.

Instinktiv wusste Sarah, dass dies nicht ihr Zuhause war. Sie war woanders, an einem Ort, den sie im Moment nicht sehen konnte.

Das einzige Licht war ein schwacher Schimmer zu ihrer Linken. Sarah schaute in die Richtung und entdeckte eine einfache Taschenlampe, die neben ihr eingeschaltet war.

Sie hob sie auf und leuchtete damit im Raum umher, um sich einen Überblick zu verschaffen. Der Raum war mit seltsamen Möbelstücken gefüllt: ein paar niedrige Tische, ein kleiner Tresor, eine Lampe, an der Papierfetzen hingen. Der Boden war aus Beton, die Wände eintönig grau, unterbrochen von Bildern und sogar etwas, das wie eine Schrift aussah. Das einzige Geräusch war das Rascheln ihrer Kleidung und das Scharren ihrer Schuhe auf dem Boden, als sie ihr Gewicht verlagerte.

Sarah erschrak, als sie einige der Fotos und Bilder an den Wänden wiedererkannte. Es waren ihre eigenen, Momente aus ihrem Leben. Manche stammten aus ihrer Wohnung, andere offensichtlich aus ihren sozialen Medien.

In der Ecke, nur wenige Schritte entfernt, befand sich ein Lichtschalter.

Sarah zögerte, bevor sie danach griff. Sie war sich nicht sicher, ob sie es riskieren sollte, ihn einzuschalten. Sie vermutete, dass der Entführer sie irgendwie beobachtete, und sie wollte ihm nicht zeigen, dass sie in Panik geriet. Gleichzeitig ließ die Dunkelheit ihren Atem schneller gehen, und sie war kurz davor, die Fassung zu verlieren. Sie musste ihre Umgebung besser sehen können. Sie nahm an, wenn derjenige, der sie entführt hatte, sie im Dunkeln haben wollte, sollte sie das so schnell wie möglich ändern.

Mit einem tiefen Atemzug betätigte Sarah den Lichtschalter. Der Raum wurde in grelles, kaltes Neonlicht getaucht. Sarah blinzelte ob der plötzlichen Helligkeit und brauchte einen Moment, um sich daran zu gewöhnen.

Eine Aufschrift an der Wand zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie war in roter Farbe direkt über dem Lichtschalter angebracht, offensichtlich so, dass sie sofort ins Auge fiel.

Löse den Raum, um ihn zu verlassen.

Den Raum lösen? Was sollte das überhaupt bedeuten? Die schiere Absurdität der Situation verstärkte nur noch das Entsetzen, das Sarah über ihre Entführung empfand. Es dauerte noch einige Sekunden, bis sie auf der anderen Seite des Raumes eine Tür entdeckte.

Aber es war keine gewöhnliche Tür. Es war eine Metalltür mit einem Zahlenschloss. Sarahs Herz sank, als ihr klar wurde, dass sie in der Falle saß.

Ein lautes Klicken ertönte hinter ihr, und Sarah drehte sich um. An der Wand hing eine Uhr, die langsam herunterzählte. Der Anblick ließ ihr Herz rasen. Sie wusste instinktiv, dass sie von hier verschwinden musste, bevor der Timer ablief, sonst würde etwas Schreckliches passieren. Sarah wusste nicht, was es sein würde, aber das machte die Schrecken, die ihre Fantasie hervorrief, nur noch schlimmer.

Sarah wusste nicht, was sie tun sollte. Den Raum lösen? Was bedeutete das? Wie sollte sie den Raum lösen?

Sie ahnte, dass sie den Code für die Tür herausfinden musste, aber wie? Sie begann, die Wände genauer zu untersuchen und die Schrift darauf zu betrachten. Es waren Pfeile darauf gezeichnet, wie eine Art ... Diagramm oder mathematische Formel. Wenn Sarah in der Schule besser in Mathe gewesen wäre, hätte diese Ähnlichkeit sie vielleicht mehr beruhigt.

Aber das sah nicht nach normaler Mathematik aus. Es gab Pfeile, die auf den Safe zeigten. War das so, weil die Lösung dort drin sein sollte?

„Wie zum Teufel soll ich einen Safe knacken?”, rief Sarah frustriert aus. Ihr war klar, dass der Entführer jedes ihrer Worte mitanhörte und sie wahrscheinlich auch beobachtete. Warum sonst sollte er sich die Mühe machen, wenn er nicht alles im Auge behielt?

Keine Antwort ertönte, doch langsam begann Sarah zu begreifen. An der Wand entdeckte sie einen Pfeil, der auf eines der Bilder zeigte, gefolgt von einem Pluszeichen und einem weiteren Pfeil, der auf ein anderes Bild deutete.

Sarah holte tief Luft. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren. Dieses Rätsel galt es zu lösen, und zwar schnell, bevor es zu spät war. Aufmerksam begann sie, die Bilder zu studieren, auf der Suche nach einem Hinweis, der ihr weiterhelfen könnte.

Während sie die Aufnahmen betrachtete, versuchte Sarah, einen Sinn darin zu erkennen. Menschen waren darauf zu sehen. Ging es nur um die Anzahl der Personen oder steckte mehr dahinter? Oder war es etwas ganz anderes? Sarah überlegte, wann die einzelnen Ereignisse stattgefunden hatten. Die Jahreszahlen fielen ihr ein, aber würde das ausreichen? War das der springende Punkt?

Ihr Blick blieb an einem Foto von ihr und ihrer besten Freundin auf einem Konzert hängen. Das Datum hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt, denn es war ein Abend, den sie nie vergessen würde. Rasch addierte sie die beiden Zahlen, die sich aus den Pfeilen und dem Pluszeichen an der Wand ergaben, und ließ ihren Blick weiter durch den Raum schweifen. Einige der anderen Fotos waren weniger einprägsam, sodass Sarah sie genauer unter die Lupe nehmen musste, um die Daten zu ermitteln. Dabei fiel ihr etwas Merkwürdiges auf.

In jedem der Bilder schien eine Zahl oder ein Symbol versteckt zu sein, geschickt durch Komposition und Farben getarnt. Sarah erkannte, dass dies der Schlüssel zum Rätsel sein musste, und begann eifrig, die Zahlen und Symbole auf einem Zettel zu notieren.

Auf einem der Bilder war die Zahl 2 in der Spiegelung eines Fensters verborgen, auf einem anderen ein Symbol, das wie ein auf dem Kopf stehendes Dreieck aussah, versteckt im Muster eines Teppichs. Sarahs Herz klopfte wild in ihrer Brust, als sie den Code zusammensetzte und zum ersten Mal das Gefühl hatte, Fortschritte zu machen. Vielleicht konnte sie es tatsächlich schaffen, hier rauszukommen, auch wenn die Uhr unerbittlich weitertickten.

Endlich hatte sie alle Teile beisammen. Mit zitternden Händen machte sich Sarah auf den Weg zum Safe. Sie tippte den Code ein, und ein zufriedenstellendes Piepen ertönte. Vorsichtig öffnete sie die Tür des Tresors und spähte hinein.

Darin lag ein einzelnes Blatt Papier. Sarah hoffte inständig, dass es sich um den Code für die Tür handelte, doch stattdessen starrte sie auf ein scheinbares Kreuzworträtsel. Ein Feld für eine Antwort war auf dem Blatt eingerahmt, aber der dazugehörige Hinweis fehlte seltsamerweise.

Mehrere der anderen Hinweise kreuzten sich mit dem gesuchten Wort. Sarah wurde klar, dass sie das Kreuzworträtsel lösen musste, um genügend Buchstaben zu finden und das letzte Wort zu erraten.

Entschlossen machte sich Sarah daran, das Kreuzworträtsel zu knacken, indem sie einen Hinweis nach dem anderen durchging. Einige davon waren gerade noch lösbar, andere hingegen teuflisch schwer.

Merkwürdigerweise schienen einige von ihnen mit Ereignissen aus ihrem Leben in Verbindung zu stehen, genau wie die Bilder zuvor. Da war der Name eines Hundes, den sie vor Jahren besessen hatte, und die Stadt, in der das alte Haus ihrer Tante stand. Es dauerte noch einige Sekunden, bis Sarah erkannte, dass dies die Hinweise waren, die sich mit dem gesuchten Wort überschnitten. Den Rest der Hinweise brauchte sie gar nicht auszufüllen; sie sollten sie nur ablenken.

Sarahs Gedanken rasten, als sie versuchte, den fehlenden Hinweis zu finden. Immer wieder starrte sie auf das Kreuzworträtsel und suchte nach etwas, das ihr weiterhelfen könnte. Doch es wollte ihr einfach nichts einfallen.

Da dröhnte plötzlich die Stimme des Entführers über die Sprechanlage. Es war das erste Mal, dass er sich zu Wort meldete. „Tick-tack, Sarah. Die Zeit läuft dir davon.”

„Warum?” rief Sarah verzweifelt. „Warum tust du mir das an?”

„Löse die Rätsel, Sarah”, erwiderte die Stimme emotionslos. „Dein Leben hängt davon ab.”

Sarah blieb nichts anderes übrig, als es zu versuchen. Sie musste das Wort erraten, die Lücken in ihrem Kopf füllen. Nach einer weiteren Minute dämmerte es ihr: Syrakus. Dort hatte sie vor ein paar Jahren die Beerdigung ihrer Großmutter besucht, das Todesdatum war ihr noch immer im Gedächtnis eingebrannt. Mit zitternden Fingern tippte sie es ein und warf einen Blick auf die Uhr. Sie hatte es geschafft, sogar mit ein paar Minuten Vorsprung.

Die Tür öffnete sich, doch dahinter ...

Dahinter befand sich ein weiterer Raum, ähnlich dem vorherigen, aber anders. Neue Rätsel warteten darauf, gelöst zu werden.

„Nein”, stöhnte Sarah, während an der gegenüberliegenden Wand eine Uhr unbarmherzig die Sekunden herunterzählte. „Das schaffe ich niemals rechtzeitig.”

Ihr Herz sank, als sie den neuen Raum erblickte. Er glich dem vorherigen, nur mit neuen Rätseln und Herausforderungen. Der Gedanke, alles noch einmal durchstehen zu müssen, war fast zu viel. Welch kranker Geist konnte sich so etwas nur ausdenken?

Sarah holte tief Luft und trat vor. Sie hatte keine Wahl. Sie musste weitermachen, wenn sie überleben wollte. Mit wachsender Verzweiflung begann sie, den Raum zu untersuchen und nach Hinweisen zu suchen.

Auf dem Boden lag ein Puzzle, auf einem Tisch ein Zauberwürfel und an der Wand hing ein Kreuzworträtsel.

Sarah wusste, dass sie sich beeilen musste. Sie hatte ein Rätsel gelöst, aber es gab noch viele weitere. Und die Zeit rann ihr durch die Finger. Die Sekunden tickten unerbittlich weiter.

„Du musst das nicht tun!” rief Sarah verzweifelt. „Du hast mir nicht einmal gesagt, warum!”

Frisches Entsetzen überkam sie. Entsetzen und ein Gefühl der Hilflosigkeit. Zuvor hatte sie noch geglaubt, sich aus dieser Lage befreien zu können, aber jetzt ... jetzt gab es keine Antwort mehr. Der Entführer schwieg, als wäre er nur ein Gespenst, das in der Dunkelheit lauerte.

An der Wand zählte die Uhr auf Null herunter. Eine Tür am anderen Ende des Raumes öffnete sich mit einem leisen Klicken. Sarahs erster Impuls war, hindurchzugehen, in der verzweifelten Hoffnung auf einen Ausweg.

Doch dann ��berkam sie Panik. Eine Gestalt trat durch die Tür, und Sarah rannte zurück in den ersten Raum, obwohl es keinen anderen Ausweg gab.

Sie stolperte über einen der Tische und fiel der Länge nach hin. Die Gestalt, die durch die Tür gekommen war, stand über ihr, maskiert und in Schwarz gekleidet.

 

KAPITEL ZWEI

 

 

 

FBI-Agentin Amber Young saß im gläsernen Konferenzraum und rechnete fest damit, für das, was sie gleich sagen würde, gefeuert oder sogar verhaftet zu werden.

„Warum haben Sie uns hergebeten, Young?”, fragte Agent Palliser.

Sie befanden sich in dem Konferenzraum, in dem Palliser normalerweise mit ihr und Agent Simon Phelps die Fälle besprach. Simon war nicht anwesend; dafür hatte Amber gesorgt, weil sie ihn nicht in die Sache hineinziehen wollte. Sie wollte nicht, dass etwas davon auf ihn zurückfiel.

Was mit ihr geschehen würde, wäre schon schlimm genug.

Ambers Vorgesetzte, Agent Palliser, war da. Ebenso Agent Mallory, der den Mord an ihrer Freundin Casey untersuchte. Agent Palliser war eine große Frau in den Fünfzigern mit einer einzigen grauen Strähne in ihrem ansonsten tiefschwarzen Haar. Agent Mallory war ein älterer Mann, ein Agent von einer Außenstelle an der Westküste, mit kurz geschnittenem Haar und einem strengen, dunklen Anzug.

Amber fragte sich, was sie sahen, wenn sie sie anschauten. Sie war klein und blond und trug heute ihre Brille zusammen mit einem schlichten, dunklen Anzug. Sie gab ihr Bestes, um ihre Nervosität zu verbergen, hatte aber den Verdacht, dass ihr das nicht besonders gut gelang. Sie versuchte, ein paar Kreuzworträtsel im Kopf zu lösen, um sich zu beruhigen, aber es half nicht wirklich.

„Es geht um den Fall”, sagte Amber. Sie blickte von einem zum anderen. „Um den Tod meiner Tante Harriett.”

„Ich habe es Ihnen gesagt”, erwiderte Mallory in einem entschlossenen Ton. „Das ist mein Fall. Soweit ich weiß ...”

„Ich bin eine Verdächtige. Nur, dass ich es nicht bin”, unterbrach Amber. „Der Mann, der das getan hat, war am anderen Ende der Leitung mit mir, während er meine Tante umbrachte, und ich konnte ihn nicht aufhalten.”

Bei diesem letzten Teil konnte Amber den Schmerz nicht aus ihrer Stimme heraushalten. Der Klang der Schreie ihrer Tante und die Hilflosigkeit, die sie empfunden hatte, verfolgten sie immer noch. Aber sie musste stark bleiben, sie musste sie dazu bringen, ihr zu glauben. Das war der einzige Weg.

„Das hat man mir nicht gesagt”, sagte Palliser stirnrunzelnd.

„Ich verstehe, dass Sie in diesem Fall ermitteln”, fuhr Amber fort und wusste, dass sie nicht aufhören konnte, nicht jetzt. „Aber ich habe Informationen, die Ihnen helfen könnten. Dieser Mörder hat es auf mich abgesehen, er gibt mir Rätsel auf, er weist auf das nächste Opfer hin. Die Karte, die er bei Caseys Leiche hinterlassen hat, lieferte Hinweise auf einen Eintrag in meinem Tagebuch. Ich habe sie zuerst falsch gedeutet, aber ... sie wiesen direkt auf Harriett hin.”

Eine neue Welle der Trauer überkam sie, weil sie jemanden verloren hatte, der ihr so am Herzen lag. Amber holte tief Luft, um sich zu beruhigen, bevor sie fortfuhr. „Ich glaube, ich kann euch helfen, ihn zu fangen. Aber ich brauche auch eure Hilfe.”

Agent Mallory sah sie skeptisch an und glaubte ihr offensichtlich immer noch nicht.

„Du hast sie entschlüsselt? Aber ich habe Ihnen die Karte abgenommen.”

Amber schluckte, denn sie wusste, wie schlimm es werden würde. Wenn sie den nächsten Teil sagte, gab es kein Zurück mehr. „Ich habe mich daran erinnert. Es waren Fragmente von Rätseln. Ich habe ein gutes Gedächtnis für solche Dinge.”

Rätsel waren das, was sie am besten konnte. Davor war sie die Rätselredakteurin der Washington News gewesen. Danach ... nun, sie könnte sich wieder in der Rätselwelt wiederfinden, denn sie könnte heute ihren Job verlieren. Oder noch schlimmer. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie verhaftet werden würde.

Aber das war egal, nicht wenn es darum ging, den Mann zu fassen, der ihre Tante getötet hatte. Und das konnte nicht geschehen, wenn Mallory weiterhin in die falsche Richtung schaute. Amber musste ihm alles sagen, was sie wusste.

„Aber selbst dann konnten Sie das, woran Sie sich erinnerten, nicht mit dem Tagebuch vergleichen”, beharrte Mallory. „Das wurde bei dem Überfall auf Ihren Freund Joseph Conolly als Beweismittel sichergestellt.”

„Ex-Freund”, sagte Amber, um sich ein wenig mehr Zeit zu verschaffen und sich auf das vorzubereiten, was sie tun musste.

„Agent Young”, sagte Palliser in einem plötzlich ernsten Ton. „Die Frage ist nicht, ob Conolly mit Ihnen zusammen ist oder nicht. Es geht darum, wie Sie den Teil Ihres Tagebuchs identifizieren konnten, auf den die Karte hindeutet.”

Amber holte noch einmal tief Luft, dann griff sie in die Tasche, die sie mitgebracht hatte. Sie holte ihr Tagebuch heraus und legte es mit einem dumpfen Aufschlag auf den Tisch.

Sie sah, wie Mallorys Augen sich weiteten. Palliser zeigte weniger Anzeichen von Überraschung, aber Amber vermutete, dass dies nur daran lag, dass sie es besser verbergen konnte. Die Überraschung wurde schnell durch die Wut in Mallorys Gesicht ersetzt, als er die Auswirkungen des Tagebuchs und die Art und Weise, wie sie es bekommen haben musste, durchdachte.

Er erhob sich langsam von seinem Platz. „Agent Palliser, ich verlange die sofortige Suspendierung von Agent Young. Sie muss verhaftet werden, ich will-”

„Setzen Sie sich, Mallory”, unterbrach Palliser ihn. Ihre Stimme klang ruhig, doch unter der Oberfläche schwang ein gefährlicher Unterton mit, wie ein verborgenes Messer im stillen Wasser.

„Der einzige Weg, wie sie an das Tagebuch gekommen sein könnte, wäre entweder durch einen offiziellen Antrag, von dem ich gewusst hätte, oder ...”

„Oder sie hat es gestohlen, ja. Darauf bin ich auch schon gekommen. Setzen Sie sich, Mallory.”

Widerwillig gehorchte Mallory, fixierte Amber aber weiterhin mit seinem Blick. Pallisers Augen ruhten ebenfalls auf ihr, was Amber als weitaus bedrohlicher empfand. Sie spürte, dass Pallisers nächste Entscheidung über ihre Zukunft bestimmen würde - Freiheit oder Gefängnis. Dieser Gedanke jagte ihr einen Schauer über den Rücken, zumal Palliser sie nicht gerade ins Herz geschlossen hatte.

„Ich denke, Sie sollten uns erklären, was vorgefallen ist, Agent Young”, sagte Palliser. „Und warum Sie es getan haben. Fassen Sie sich kurz.”

Amber zögerte. Würde sie sich mit einer Aussage nur noch tiefer in den Schlamassel reiten? Doch dafür war es zu spät, das Tagebuch lag bereits auf dem Tisch.

„Der Mörder hat die Karte geschickt”, begann sie. „Und Mallory machte deutlich, dass er weder daran noch am Tagebuch interessiert war. Ich wusste, dass Leben auf dem Spiel standen - das Leben von Menschen, die mir nahestehen. Mir war klar, dass ich mich nicht einmischen sollte, aber ich konnte nicht tatenlos zusehen.”

„Du hast also das Tagebuch gestohlen!”, schnaubte Mallory.

„Agent Young hat nichts dergleichen zugegeben”, betonte Palliser. Technisch gesehen stimmte das, auch wenn allen klar war, dass es nur begrenzte Möglichkeiten gab, wie Amber an das Tagebuch gekommen sein konnte.

„Dann stecken Sie sie in einen Verhörraum. Machen Sie einen Lügendektortest. Irgendetwas! Ihr Verhalten ...”

„Sie hat uns auf das nächste Opfer eines Serienmörders aufmerksam gemacht”, unterbrach Palliser ihn. „Ein Opfer, das wir vielleicht noch rechtzeitig hätten retten können, wenn Sie mit ihr zusammengearbeitet hätten, anstatt sie vom Fall abzudrängen. Haben Sie den Mord an Harriett Young überprüft?”

Mallory nickte. „Natürlich habe ich das.”

„Und wurde dieses Mal eine Karte bei der Leiche gefunden?”

Erneut nickte Mallory. Er zog ein Kartenstück aus seiner Tasche und legte es auf den Tisch. Amber erkannte die sorgfältig darauf gezeichneten Muster, ganz wie beim letzten Mal. Auf der Vorderseite standen Zahlen, diesmal jedoch eine lange Reihe davon. Sie prägte sie sich so gut wie möglich ein.

„Ist das jetzt der richtige Zeitpunkt dafür?”, fragte Mallory.

Palliser ignorierte ihn und wandte sich wieder an Amber. „Was haben Sie in dem Tagebuch gefunden, das es so wichtig machte? Wie genau hat es Sie auf die Identität des nächsten Opfers gebracht?”

„Das Tagebuch enthält viele meiner alten Rätselentwürfe”, erklärte Amber. „Die Motive auf den Karten ähneln denen im Tagebuch und verweisen auf eine bestimmte Seite. Die Zahlen auf der vorherigen Karte geben die Zeile und das Wort an. Ich bin mir nicht sicher, was die längere Zahlenfolge bedeutet, aber-”

„Es gibt kein Aber!”, unterbrach Mallory sie. „Sie hat Beweise gestohlen! Wenn wir nachforschen, wird das offensichtlich sein. Sie sollte jetzt in einer Zelle sitzen!”

Amber atmete tief durch und versuchte, trotz Mallorys Ausbruch die Ruhe zu bewahren. Sie wusste, dass sie Palliser davon überzeugen musste, wie wichtig das Tagebuch für die Ergreifung des Mörders war, sonst drohten ihr ernsthafte Konsequenzen.

„Agent Palliser, ich verstehe, dass ich mit der Entwendung des Tagebuchs gegen das Protokoll verstoßen habe, aber ich hatte keine Wahl. Der Mörder hat es auf Menschen abgesehen, die mir nahestehen, und ich wusste, dass ich schnell handeln musste, weil Sie es nicht taten. Die Rätsel im Tagebuch sind unsere einzige Spur, und Sie haben sie ignoriert. Ich glaube, dass sie uns helfen könnten, den Mörder zu fassen, bevor es zu spät ist.”

Palliser schien ihre Worte sorgfältig abzuwägen. Sie stand auf und ging vor dem Schreibtisch des Konferenzraums auf und ab.

„Danke, Mallory. Das wäre dann alles. Nehmen Sie das Tagebuch mit. Ich werde mich darum kümmern, dass die Probleme mit den Anforderungen geklärt werden.”

„Aber ...”

„Sie hätten das Tagebuch bereits beschlagnahmen sollen”, sagte Palliser zu ihm. „Hätten Sie das getan und mit Agent Young zusammengearbeitet, wäre eine Frau vielleicht noch am Leben, die jetzt tot ist. So aber droht ein weiterer Mord, und Sie sitzen hier fest und erheben Anschuldigungen gegen einen meiner Agenten, anstatt dieser Bedrohung nachzugehen.”

Mallory schnappte sich das Tagebuch und warf Amber einen finsteren Blick zu. „Das ist noch nicht vorbei. Halt dich von meinem Fall fern, sonst wirst du die Konsequenzen zu spüren bekommen.”

Amber holte tief Luft und sah zu, wie Mallory aus dem Konferenzraum stürmte. Sie war erleichtert, nicht verhaftet worden zu sein, wusste aber, dass Palliser mit ihr noch nicht fertig war. Unter dem durchdringenden Blick der anderen Frau saß sie regungslos da. Es schien, als würde Palliser abwägen, was sie als Nächstes sagen sollte, oder vielleicht versuchte sie, ihre Wut auf Amber so weit zu zügeln, dass sie überhaupt etwas sagen konnte.

„Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Young?”, fuhr Palliser nach einigen Augenblicken auf.

„Ich dachte, Mallory würde die Drohung nicht ernst nehmen, Ma'am”, erwiderte Amber. „Ich dachte ...”

„Du dachtest, du könntest mit so etwas nicht zu mir kommen? Du dachtest, der einzige Weg wäre, zur örtlichen Polizei zu gehen und ihnen Beweise zu entwenden? Mallory hat Recht, du solltest hinter Gittern sitzen.”

„Warum bin ich es nicht?”, fragte Amber. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie deswegen zumindest ihren Job, wenn nicht sogar ihre Freiheit, verlieren würde. Doch bisher schien das nicht der Fall zu sein.

„Weil ich, Young, nicht diejenige sein möchte, die dich nach einem solchen Verlust entlässt, und ich möchte nicht, dass jemand wie Mallory von einer Außenstelle kommt und mir vorschreibt, wie ich mit meinem eigenen Personal umzugehen habe. Hätte er schneller gehandelt, wäre Harriett Young vielleicht noch am Leben. Da stimme ich dir zu. Wir müssen diesen Mörder fassen, bevor noch mehr Menschen sterben”, sagte Palliser. „Aber das entschuldigt nicht dein Verhalten. Du hast gegen das Protokoll verstoßen, dich selbst in Gefahr gebracht und diese Untersuchung gefährdet. Ist dir die Tragweite deiner Handlungen bewusst?”

Amber nickte und spürte das Gewicht von Pallisers Worten. Sie wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte, und zwar einen schwerwiegenden. Sie hätte einen anderen Weg finden sollen. Sie hätte Palliser vertrauen sollen.

„Das ist es, Ma'am. Und ich bin bereit, die Konsequenzen für mein Handeln zu tragen”, sagte Amber.

„Im Moment möchte ich, dass du dich von Mallory fernhältst”, erklärte Palliser. „Wie gesagt, werde ich die Sache mit der örtlichen Polizei klären, aber jetzt gehst du mir besser aus den Augen, bevor ich es mir anders überlege und dich feuere oder verhaften lasse.”

Amber stürzte aus dem Konferenzraum, hin- und hergerissen zwischen Erleichterung, Schock und Wut auf sich selbst. Sie wusste, wie dumm sie gewesen war, wie sehr sie die Grenze überschritten hatte, als sie das Tagebuch mitnahm.

Simon wartete hinten im Büro auf sie. Er war größer als Amber, dunkelhaarig und breitschultrig, mit markanten Gesichtszügen, die man kaum übersehen konnte. Heute trug er einen marineblauen Anzug und ein frisches weißes Hemd ohne Krawatte. Er sah besorgt aus, als Amber sich ihm näherte.

„Amber, ist alles in Ordnung? Ich habe von deiner Tante gehört.”

Amber antwortete mehrere Sekunden lang nicht, sondern ließ sich einfach an ihren Schreibtisch sinken und weinte, wobei ihr die Tränen über die Wangen liefen.

Simon kam zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Er war so nah bei ihr, dass es unmöglich war, seine Anwesenheit zu ignorieren, und Amber spürte, wie ihr Herz raste, als sie zu ihm aufblickte. Trotz allem, was geschehen war, konnte sie die Anziehungskraft, die sie für ihn empfand, nicht leugnen.

Aber auch das war falsch. Auf seine Art fast genauso falsch wie alles andere, was Amber bis jetzt getan hatte. Amber war zwar nicht mehr vergeben, aber Simon befand sich immer noch in einer Fernbeziehung mit Detective Francesca Angelique. Es war sogar geplant, dass sie ihn in DC besuchen würde. Amber zog sich zurück, entschlossen, ihm nicht zu nahe zu kommen.

„Amber, wenn das, was mit deiner Tante passiert ist, zu viel für dich ist, solltest du vielleicht nach Hause gehen”, sagte Simon. „Nimm dir etwas Sonderurlaub.”

Amber schüttelte den Kopf. „Das ist es nicht. Ich ... Ich habe etwas ziemlich Dummes getan, Simon.”

„Wie dumm?”, fragte Simon. Er klang jetzt besorgt.

Amber schüttelte den Kopf, unfähig, es auszusprechen.

„Amber, was ist los?”, fragte Simon mit sanfter und besorgter Stimme.

Amber wischte sich die Tränen weg und holte tief Luft. „Ich habe Mist gebaut, Simon”, sagte sie mit zitternder Stimme. „Ich habe Beweise sichergestellt, ohne das Protokoll zu befolgen. Ich konnte sehen, dass Mallory die von Casey hinterlassene Karte nicht ernst nahm, also habe ich ... Ich habe das Tagebuch an mich genommen.”

Simon wirkte darüber fast genauso schockiert wie Mallory und Palliser. Seine Reaktion war jedoch anders.

„Amber, was hast du dir dabei gedacht?”, fragte Simon mit leiser Stimme. „Du weißt es doch besser.”

Amber nickte und spürte das Gewicht ihres Fehlers. „Ich weiß, Simon. Ich bin in Panik geraten. Ich war so verzweifelt, das nächste Opfer zu retten, dass ich nicht über die Konsequenzen nachgedacht habe.”

„Du hast dich damit in Teufels Küche gebracht”, sagte Simon. Er sah besorgt aus, regelrecht verängstigt. „Was unternimmt Palliser dagegen?”

„Mallory wollte mich verhaften lassen, aber sie hat das verhindert”, erwiderte Amber. „Ich glaube nicht einmal, dass sie mich suspendiert. Sie will nur, dass ich mich von Mallory und seinem Fall fernhalte.”

Sie hörte, wie Simon erleichtert ausatmete. „Das  ... das ist besser, als ich befürchtet hatte. Aber so etwas kannst du nicht machen, Amber. Und du hast mir nicht einmal davon erzählt.”

„Weil ich wusste ...”

„Weil du wusstest, dass ich es dir ausreden würde? Das gehört zu den Aufgaben eines Partners.” Simon wirkte in diesem Moment alles andere als glücklich. „Du hättest mir vertrauen können, Amber.”

Amber nickte stumm, unsicher, was sie erwidern sollte. Es ging nicht um Vertrauen. Sie hatte Simon beschützen wollen, ihn aus der Sache heraushalten. Doch jetzt wurde ihr klar, dass sie auch Angst davor gehabt hatte, er könnte sie aufhalten.

„Gibt es noch etwas, das du mir verschweigst?”, fragte Simon.