Oldenburgs wundersame Lampe - Bernd Fraedrich - E-Book

Oldenburgs wundersame Lampe E-Book

Bernd Fraedrich

0,0

Beschreibung

Was hat ein Wackelkontakt in der Wochenmarktlampe, auf dem Pferdemarkt, mit den Schmuckdiebstählen in den Oldenburger Krankenhäusern zu tun? Kommissar Timo Prahl hat mit seiner Mentorin Natascha Onnen seinen ersten Fall, als junger Kommissar. Beide bekommen auch Unterstützung von Anja Buskohl und Martin Hering. Beide lernen auch noch Dinge von ihren Eltern kennen, welche sie so noch nicht wussten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 61

Veröffentlichungsjahr: 2021

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Oldenburgs wundersame Lampe

Titel Seite

Titel Seite

Impressum:

Text: © Copyrigt by Bernd Fraedrich

Umschlaggestaltung. © Copyright by Bernd Fraedrich

Selbstverleger:

Bernd Fraedrich

Stedinger Straße 92a

26135 Oldenburg

[email protected]

Druck: epubli – ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Oldenburgs wundersame Lampe

1Es ist schon fast so etwas wie ein tägliches Ritual. Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstagmorgen werden in aller Herrgottsfrühe, so gegen fünf Uhr morgens, am Pferdemarkt in Oldenburg, die Wochenmarktstände aufgebaut.

Es ist dabei nicht verwunderlich, dass so mancher Wochenmarktbeschicker nicht besonders wach und deshalb aufgeschlossen seitens kleinerer Probleme ist. Darum hört man auch immer fast zur selben Zeit Manfred Buskohl, Besitzer eines Fischwagens, sich mit Jutta Hering, stolze Eigentümerin eines Obst- und Gemüsestandes streiten. Beide haben ihre Stände direkt nebeneinander aufgebaut und teilen sich den Stromkasten.

Manfred Buskohl und Jutta Hering kennen sich beide noch aus der Schule. Sie sind zusammen groß geworden und haben schon einiges vom anderen miterlebt. Beide haben keine Partner mehr. Manfred wurde von seiner Frau verlassen, sie meinte er würde mehr Zeit mit seinem Fisch verbringen, als wie mit ihr. Jutta ist Witwe, ihr Mann starb an einer Fischvergiftung. Ausgerechnet vom Fisch von Manfred Buskohl. Das Verfahren wurde damals gegen ihn eingestellt, da Manfreds Großhändler schlechte Ware ihm verkauft hatte. Jutta hat Manfred bereits verziehen, da er nichts dafür konnte. Jetzt haben beide ihre Stände direkt nebeneinander aufgebaut und benutzen denselben Stromkasten.

„Das kann doch nicht wahr sein.“

Jutta Hering ist wie jeden Marktmorgen mal wieder gewaltig aufgeregt.

„Jedes Mal, wenn ich an den Stromkasten will, dann muss ich mich zwischen dieser ständig kaputten Laterne und der ollen Fischbude drängen. Da mein werter Herr Nachbar es nicht hin bekommt, seinen Wagen etwas weiter vom Stromkasten zustellen, damit man auch daran rankommt.“

„Nun rege dich doch nicht immer so auf.“ Martin versucht seine Mutter zu beruhigen. „Du kennst doch die Situation. Jeden Marktmorgen haben wir das Gleiche Problem.“

Manfred Buskohl der das Geschimpfe mit bekommen hat, schaut zum Stromkasten und amüsiert sich, wie gerade Jutta Hering sich dabei abmüht ihre Stecker in die Stromdosen zu befestigen.

Um die Situation aufzuheitern meint er spöttisch: „Nehme doch meinen Aal als Verlängerung. Der leitet auch bestimmt Strom.“

„Dass dein Fisch Strom leitet, weiß doch jeder. Der leuchtet sogar noch im Dunkeln.“

„Frischer Fisch leuchtet immer im Dunkeln.“

„Wenn du das mal weißt. Dann wäre dein Aal, ja mal die Ausnahme. Wenn dieser im Dunkeln leuchten würde.“

„Willst du etwa damit sagen, dass mein Fisch nicht frisch genug ist?“

„Nein überhaupt nicht. Wie kommst du denn auf so eine Idee?“ fragt Jutta ihn spöttisch.

Anja Buskohl, die Tochter von Manfred Buskohl, bekommt das Gezeter der beiden mit und möchte einfach nur schlichten. Denn sie ist müde, sie war mal wieder die halbe Nacht unterwegs gewesen.

„Papa, warum stellst du denn den Wagen auch immer so knapp am Stromkasten? Da kommt doch beileibe keiner so richtig ran.“

„Falle du mir mal in den Rücken. Und außerdem wo kommst du denn jetzt schon wieder her? Hast wohl die ganze Nacht wieder durchgemacht?“

„Papa, du weißt doch genau, gestern hatte meine Freundin Geburtstag und ich habe mit ihr und noch ein paar anderen Leuten gefeiert. Okay, dabei ist es spät geworden, aber jetzt bin ich nun mal da.“

„Das sieht man und deine Fahne riecht man auch. Davon wird noch der ganze Fisch verderben. Man könnte meinen ich würde ihn in Alkohol baden.“

Anja begibt sich in den Fischwagen um sich nicht ganz so doll über ihren Vater aufzuregen. Auch sie meint er würde seinem Fisch mehr Aufmerksamkeit schenken als ihr.

Jutta hat es in der Zwischenzeit geschafft ihren Verkaufsstand unter Strom zu bringen. Jetzt kann sie mit Hilfe ihres Sohnes Martin, den Stand weiter aufbauen.

„Mama kannst du denn nicht mal etwas gegen diesen Grießgram neben uns machen?“

„Ach weißt du, wir beide kennen uns nun schon seit unserer Schulzeit. Der war nicht immer so. Erst als seine Frau, ihn und seine Tochter verlassen hat, ist er so geworden.“

„Aber es kann doch nicht angehen, dass du immer wieder zwischen seinem Fischwagen und dem Stromkasten kriechen musst. Kannst du da nicht mal mit dem Marktmeister sprechen?“

„Du meinst Hans-Gerd? Der bekommt es doch nicht mal hin die Straßenlaterne ordentlich in Schuss zubringen. Wenn die morgens mal leuchten würde, dann wäre mir schon sehr geholfen.“

Nachdem jetzt beide ihre Stände aufgebaut haben und die ersten Wochenmarktbesucher auf dem Pferdemarkt einkaufen, sollte man meinen, dass Jutta und Manfred jetzt endlich Ruhe geben. Doch weit gefehlt.

2Klaus Semmelrogge, ein Angestellter des Gartenamtes, ist gerade dabei die defekte Straßenlaterne zu reparieren. Welches im ersten Moment nicht von Manfred und Jutta bemerkt wird, denn bei beiden stehen bereits die ersten Kunden an.

Manfred bedient seine Lieblingskundin und ist wieder ganz in seinem Element.

„Diesen Fisch können Sie ruhig nehmen. Er ist fangfrisch. Gestern noch im Wasser und heute schon bei mir am Tresen.“

„Das sagen Sie doch sicherlich bei jedem Fisch?“

„Nein, das meine ich ehrlich. Diesen habe ich gestern von meinem Freund erhalten. Er war Angeln gewesen und hat mir diesen Dorsch mitgebracht.“

Ein anderer Kunde, der etwas schwerhörig ist fragt nach: „Der Fisch ist morsch?“

„Nein, der Fisch ist nicht morsch, der heißt Dorsch. Und schmeckt lecker.“

„Wie den Fisch gibt es auch beim Bäcker?“

„Nein lecker. Und jetzt möchte ich erst einmal meine Kundin zu Ende bedienen.“

Manfred packt den Fisch ein und überreicht ihn seiner Kundin, ohne nicht darauf zu verzichten, ein paar nette Worte ihr mit auf dem Weg zugeben.

„So Frau Peters, ihr fangfrischer Dorsch. Und viel Spaß beim Zubereiten. Auf das er ihnen schmeckt.“

Bevor er den nächsten Kunden bedienen kann, stupst ihn seine Tochter Anja an und flüstert leise zu ihm: „Du Papa. Der Kunde ist etwas schwerhörig, bitte sei freundlich zu ihm. Und gehe nicht gleich wieder sofort in die Luft.“

„Okay, ich werde mein Bestes geben.“

Bei Jutta läuft das Geschäft auch gut an. Dabei bemerkt sie allerdings nicht, wie Klaus Semmelrogge die Lampe wieder repariert hat und diese anfängt zu leuchten. Dass er dabei ein kleines Paket aus der Lampe genommen und es in Manfred seinem Fischwagen gelegt hat, bemerkt sie auch nicht.

Als er fertig ist will er sich noch von den beiden verabschieden.

„So die Lampe funktioniert wieder. War nur ein Wackelkontakt.“

Jutta spricht mit leichtem wehleidigen Ton zu Klaus: „Wenn´s weiter nichts ist. Nur leider muss ich mich immer hinter diesem Fischwagen quälen um Strom zu haben.“

„Ich weiß. Nur leider steht die Fischbude, etwas zu dicht am Stromkasten, deswegen ist es auch hier hinten ziemlich eng.“

„Ich habe schon versucht mit Manfred darüber zu reden, allerdings ist er irgendwie ein Sturkopf.“

Dass Manfred seinen Fischwagen extra nah an dem Stromkasten und der Laterne stellt, das weiß Jutta in diesem Moment noch nicht.

3„Du Mama schau doch mal. Da kommt gerade unser Marktmeister Hans-Gerd. Spreche ihn doch mal darauf an, dass die Lampe nicht immer funktioniert und der Fischwagen einfach zu dicht am Stromkasten steht.“ Dabei schaut Martin seiner Mutter in die Augen, in der Hoffnung, dass sie jetzt endlich einmal die Initiative ergreift und mal so richtig ihre Meinung sagt und nicht wieder klein beigibt.

„Ach weißt du, Martin. Das habe ich schon des Öfteren mit ihm besprochen. Du weißt doch, er hört lieber auf Manfred als wie auf mich.“

„Dann versuche es immer wieder, bis er sich darum kümmert.“

„Das bringt doch nichts.“

„Soll ich mit ihm reden? Vielleicht hilft es ja etwas, irgendwann muss es ja mal klappen. Denn so geht es nicht weiter.“

„Das ist lieb von dir gemeint Martin. Ich denke das wird auch nichts bringen.“

Martin ist sich seiner Sache ganz sicher und spricht den Marktmeister auf die Situation mit der Lampe und dem Stromkasten an.

Dieser geht Martin aus dem Weg und kümmert sich nicht um seine Belange, sondern geht direkt auf den Stand von Manfred Buskohl zu und nimmt ein kleines Paket in Empfang.