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Der Ex- Kopfgeldjager Trapper zieht mit seinem Team los um eine gefährliche Kreatur zu eliminieren. Trapper der Chef, Jaydog der Forscher, Papa Bär der Sicherheitschef, Marti der Techaniker, Lokki das Allroundtalent. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Clever, smart und ziemlich verrückt. Doch nicht nur die Kreatur versucht ihnen das Leben schwer zu machen.
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Seitenzahl: 279
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Thomas Janßen
OzELsIoR
Thomas Janßen
OzELsIoR
Die Langfuß-Ratte
Abenteuer-Roman
Gewidmet
Steffi
Louis & Sophie
Impressum
Texte: © 2022 Copyright by Thomas Janßen
Umschlag:© 2022 Copyright by Thomas Janßen
Verantwortlich
für den Inhalt:Thomas Janßen
Hans Geiger Str. 8
21465 Reinbek
Druck:epubli – ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
PROLOG
Etwa einen Monat ist es her das der ehemalige Kopfgeldjäger Trapper vom AfK, dem Amt für Kryptowissenschaften, ausgewählt wurde ein Team zusammenzustellen. Die Aufgabe dieses Teams soll es sein, Kreaturen, die es offiziell nicht gibt, aufzuspüren und zu eliminieren. So scharte Trapper vier weitere Personen um sich. Jeder für sich ein Experte auf seinem Gebiet und mindestens ebenso durchgeknallt wie der Teamleader selbst.
Ozelsior, die Organisation zur Eliminierung von suspekten Individuen ohne Reue beginnt jetzt mit der Jagd.
OzELsIoR:
Trapper D:
Der Teamchef ist ein ehemaliger Kopfgeldjäger. Er ist mit 1.76m nicht der Größte, doch sein kahlgeschorener Schädel, der dichte grau- braune Bart und die zahlreichen Tattoos verleihen ihm schon eine gewisse beängstigende Aura. Er ist ein cleveres Kerlchen und hat immer einen Plan B und C. Er organisiert die Jagd, beschafft alles was das Team benötigt und steht mit seinem Curvebogen immer an vorderster Front. Seine Waffenkiste beherbergt ein Arsenal von über 30 Messern sowie mehrere Dutzend unterschiedlicher Pfeilspitzen, Schaffte und Gefieder.
Papa Bär:
Er ist der Sicherheitschef von Ozelsior und der Ruhepol der Truppe. Der Ziehvater von Trapper ist mit 1.92m und 120kilo eine respekteinflößende Erscheinung aber das weiße zerzauste Haar und der struppige Schnauzbart lassen ihn knuffig aussehen. In seiner Waffenkiste befindet sich seine Repetierarmbrust, 4 Magazine und ein Arsenal an verschiedenen Bolzen und Spitzen.
Jaydog:
Forscher, Archivar und Mitbegründer von Ozelsior. Seine
Hauptaufgabe ist das Sammeln von Informationen und das Sichern und Auswerten von Spuren. Das er Doktor der Kryptozoologie, Kryptopaläografie und Mythologie ist hilft ihm dabei natürlich. Der schlaksige Kerl mit der Brille wirkt trotz seiner 1.92m ungefährlich. Jaydog versucht immer auf alles vorbereitet zu sein und packt seinen Rucksack *Simon* dementsprechend. Das Jaydog diesem Rucksack eine Seele zuspricht und sich mit ihm unterhält ignorieren seine Freunde. Der Forscher verbringt viel Zeit an seinem Laptop mit der Recherche doch ist er alles andere als ein Nerd. Im Gegenteil, wenn sein Computer nicht das macht was er soll ist er völlig überfordert. Seine Waffenkiste ist voller Exoten: Panabas, Shuriken ,Wurfbeile und Messer. Aber er bevorzugt die irische Shillelagh.
Ansa Marti:
Marti ist Spezialist für Technik und Mechanik also ein Techaniker. Er hält die Fahrzeuge in Schuss, installiert Kameras und entwirft und baut Fallen. Er hat keine Waffenkiste aber 21 Koffer mit Werkzeugen und Verbrauchsgütern. Bei der Jagd ist er eher Unterstützer als Jäger aber er ist immer mit Leib und Seele dabei. Sein Namenszusatz Ansa ist das finnische Wort für Falle.
Lokki:
Sie ist Fotografin, Psychologin, Köchin und hilft wo sie gebraucht wird. Ihre fröhliche Art lockert jede Situation auf. Mit gerade mal 1.60m und einer Menge infantilem Charme wird sie gerne unterschätzt, doch man kann sich jederzeit auf sie verlassen! Ihr Equipment besteht aus einer Spiegelreflexkamera mit diversen Objektiven, ihrem Handy und zahlreichen Mess- und Mackiermaterial. Auch ihr Name stammt aus dem Finnischen. Er bedeutet Möwe.
Anreise
Das mobile Ozelsior Hauptquartier heißt Rüdiger und ist seit Stunden auf der Autobahn unterwegs. Der uni-schwarze gepanzerte Doppeldecker Reisebus ist eine Spezialanfertigung. Mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, ausziehbarer Werkbank und 9qm Vorzelt mit integrierter Duschkabine. Im Inneren befindet sich im unteren Bereich eine gemütliche Wohnküche/Livingroom. Im oberen Bereich befinden sich zwei Arbeitsplätze, 6 Spinde für die persönlichen Sachen der Teammitglieder und 6 Schlafkojen. Unter den Liegeflächen befindet sich Stauraum für die Waffenkisten. Im Heck des Busses ist die Garage von Sleipnir untergebracht. Sleipnir ist ein achträdriges Offroad Amphibien Vehikel dass bei Bedarf mit Gleisketten ausgerüstet werden kann. Beide Fahrzeuge sind rein elektrisch angetrieben. Das Ziel des Teams ist eine kleine Stadt mit einem großen Problem.
Am Morgen hatte Trapper den Start der Mission noch verschieben wollen. Jaydog, der Forscher des Teams, hatte sich eine Grippe eingefangen, er bestand allerdings auf den Beginn der heutigen Mission. Zum einen wurden sie erwartet und außerdem hatten sie sich die letzten drei Wochen auf diesen Tag vorbereitet. Jetzt liegt er in seiner Koje in Rüdiger und schläft. Lokki schaut nach ihm, sie hätte gern nochmal seine Temperatur gemessen, allerdings will sie ihn nicht wecken, darum schleicht sie sich zurück zur Wendeltreppe die das obere Stockwerk mit dem unteren verbindet. Unten in der Wohnküche wartet Trapper und schaut sie fragend an.
"Wie geht es ihm?"
"Er schläft immer noch tief und fest aber er schwitzt nicht mehr so stark, also geht es aufwärts!"
Während Lokki sich neben den Korb hockt in dem Fridolin der Teamhund, ein schwarzer Neufundländer, liegt und leise vor sich hin schnarcht, gesellt sich Trapper zu dem Fahrer. Das Team teilt sich diesen Job und heute ist es Marti der Techaniker.
"Wie lange dauert es noch?"
"Wenn es nach Plan läuft sind wir in 10 Minuten von der Autobahn runter. Von da an sollen es noch 2 Stunden sein."
Marti wirkt müde von der langen Fahrt. Trapper schaut ihn besorgt an.
"Wenn du mal eine Pause brauchst, ist das okay!"
"Alles gut, ich melde mich dann schon."
Obwohl ihn dieser Satz nur wenig beruhigt, verlässt Trapper das Cockpit und kommt zurück in den Livingroom wo Lokki und Papa Bär warten.
Lokki schaut den Teamchef fragend an.
"Sind wir schon da?"
"Da wir noch fahren, wohl nicht, oder?"
Trapper steht im Gang zwischen Cockpit und Wohnküche und nimmt einen Stapel Zettel vom Tisch.
"Gut, da Jaydog noch flach liegt mach ich mal die Einweisung!"
Trapper überfliegt Jaydogs Notizen.
"Unser Ziel ist eine kleine, komplett von Wald umgebene Stadt die offenbar von der Langfuß- Ratte terrorisiert wird. Den Namen hat das Vieh von seinen überlangen Füßen die an Kängurus erinnern! Das ist aber wohl die einzige Verbindung mit den Beuteltieren."
Trapper legt die Notizen weg.
"Mehr Infos scheint der Lange noch nicht zu haben."
In diesem Moment kommt Jaydog verschlafen die Treppe runter getapst.
"Das ist so nicht richtig! Die Langfuß-Ratte gehört zu den Nagern und ernährt sich wohl hauptsächlich von Insekten die sie unter der Rinde toter Bäume findet! Dazu hobelt sie mit ihrem einen Schneidezahn die Rinde vom Stamm. Die Kreatur soll ungefähr so groß wie ein Mensch sein.
Jaydog reibt sich das Gesicht.
"Ich vermute dass die langen Füße dabei helfen im Moor nicht stecken zu bleiben!"
Trapper streicht sich grübelnd durch den Bart.
"Moor? Das macht die Sache kompliziert."
Trapper geht ins Cockpit.
"Marti, sobald das Basislager eingerichtet ist, tauschst du Sleipnir's Räder gegen die Ketten."
"Ok , wird gemacht!"
Trapper kommt zurück in den Livingroom und stellt sich neben Jaydog.
"Alles klar bei dir? Wieder fit?"
"Ja passt schon! Bis wir die ersten Zeugen befragen bin ich auf dem Damm."
Papa Bär sitzt an einem der beiden fest installierten Tische und schaut fragend von seiner Suppenschüssel hoch.
"Sagt mal Jungs, wenn das Vieh nur Insekten frisst, wo ist denn dann das Problem?"
Trapper antwortet während er die Bespannung seines Bogens prüft.
"Die Kreatur wird als sehr aggressiv beschrieben. Es gibt einige Berichte von Angriffen auf Wanderer und Forstarbeiter!"
In diesem Augenblick ruft Marti aus dem Cockpit.
"Boss? Die Straße schlängelt sich quer durch einen Wald. Wenn wir in die Stadt kommen wo genau sollen wir hin?"
Jaydog geht die Treppe rauf.
"Ich kümmere mich darum!"
Als Jaydog im Obergeschoss verschwunden ist stellt Lokki sich zu Trapper.
"Der Kerl ist doch seltsam! Heute früh hatte er noch fast 40°C Fieber und jetzt springt er hier herum wie ein Eichhörnchen auf Ecstasy. Trapper grinst.
"Vielleicht hat er sich einen Jaydog Spezial Drink gemixt!
Teufelszeug, aber effektiv!"
"Und woraus besteht der?"
"Keine Ahnung er hütet das Rezept wie einen Schatz. Aber das Zeug schmeckt abartig und man kotzt alle Mahlzeiten der letzten zwei Monate aus."
Kurz darauf kommt Jaydog die Treppe wieder runter gehopst und schiebt sich an den anderen vorbei direkt zu Marti ins Cockpit.
"Sooo pass up Jung, wenn wir in die Stadt rein fahren gleich die erste links da kommen wir direkt zur Festwiese da können wir uns ausbreiten!"
"Okay, das kriege ich hin."
"Braves Kerlchen."
Grinsend stellt sich Jaydog wieder neben Trapper.
"Ich hab grade mit dem Bürgermeister der Stadt telefoniert. Der meinte das er mit mehreren Augenzeugen zum Treffpunkt kommt damit wir wenig Zeit verschwenden."
"Das ist sehr gut. Dann können wir schon bei Sonnenaufgang auf Spurensuche gehen! Also, Papa Bär, Jaydog, legt volle Jagdausrüstung an!"
Einige Zeit später.
Die Sonne steht schon sehr tief als endlich die Stadt zwischen den Bäumen auftaucht. Obwohl, das Wort: Stadt ist möglicherweise übertrieben . Das einzige Gebäude, welches höher als 2 Stockwerke ist, ist der Glockenturm. Große Wohnkomplexe gibt es hier nicht, zumindest nicht hier am Stadtrand. Jedes Einfamilienhaus steht auf einem riesigen Grundstück.
Marti lenkt Rüdiger auf die große Festwiese. Am Rand der Wiese sitzen etwa 10 Personen um ein loderndes Lagerfeuer. Gespannt sehen sie den ankommenden Bus entgegen. Trapper inspiziert seine Truppe. Papa Bär hat seine Repetierarmbrust geschultert, verzichtet aber auf das Magazin. Er trägt eine olivgrüne Hose mit Beintaschen und ein Schwarzes T-Shirt. Marti ist unbewaffnet. In den Taschen seines grünen Overalls trägt er diverse Werkzeuge wie Zange, Schraubenzieher und Maßband mit sich. Lokki trägt eine ähnliche Hose wie Papa Bär nur in schwarz und dazu einen schwarzen Kapuzenpullover. Um den Hals trägt sie eine digitale Spiegelreflexkamera. Sie hat Fridolin an der Leine. Jaydogs Outfit steht im klaren Widerspruch zu seiner Aufgabe. Der Forscher trägt eine grün-braune Hose mit Beintaschen und Knieprotektoren. Dazu trägt er ein olivgrünes Hemd. An Koppel und Schultergurt sind Halterungen für diverse Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Unter anderem hängt links an seinem Gürtel seine Shillelagh, ein Holzknüppel der aus einem etwa 30cm langem Stück Schwarzdorn gefertigt wurde mit einem Wurzelknoten als Knauf. Der Griff ist mit Leder umwickelt. Trapper trägt eine Militärhose in grün -camouflage, ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Weste. Bogen und Pfeile lässt er im Bus. An seinem Gürtel hängt eine Messerscheide samt Messer.
"Trapper, sollen wir schon das Hauptquartier einrichten?" "Nein, das können wir später immer noch. Erst mal unterhalten wir uns mit den Augenzeugen!"
Nach dem Aussteigen schauen sich die Jäger kurz um. Die
Wiese ist über zwei Zufahrten zu erreichen. Am nördlichem Rand steht ein Toilettenhäuschen. Beleuchtet scheint die Wiese nicht zu sein. Lediglich die Straßenlaternen an den Zufahrten und die Lampen am Toilettenhäuschen leuchten. Die Jäger werden von einem bulligem, etwa 40 Jahre altem Mann in Holzfällerhemd empfangen.
"Guten Abend, Müller mein Name, ich bin der Bürgermeister hier! Es freut mich das sie hier sind und sich unserem Problem annehmen wollen."
Trapper reicht Müller die Hand.
"Nabend, ich bin Trapper. Sie sind unser Ansprechpartner falls es Fragen gibt?"
"Ja, aber ich denke das wir sie heute schon mit allen Informationen ausstatten können die sie brauchen. Kommen Sie ans Feuer."
Das Team stellt sich in einer Reihe am Feuer auf.
Trapper lächelt in die Runde.
"Guten Abend meine Damen und Herren. Mein Name ist Trapper D und das sind Papa Bär, Marti, Lokki und Jaydog. Letzterem übergebe ich jetzt das Wort."
Jaydog tritt vor, im Feuerschein wirken seine Gesichtszüge müde und angespannt.
"Moin. Na denn meine Damen und Herren, ich schlage vor, Sie berichten uns einfach mal von ihren Zusammentreffen mit der Kreatur, dann können wir die Informationen am besten vergleichen. Und versuchen sie die Geschehnisse möglichst genau wieder zu geben. Jedes Detail kann uns helfen, auch wenn es ihnen vielleicht unwichtig erscheint."
Der Reihe nach lässt Jaydog sich die Erlebnisse schildern. Dabei filtert er die, für‘s Team, wichtigen Informationen heraus.
"...Es hockte neben einer Eiche und schien daran zu nagen..."
“...ein Känguru mit Affenarmen...“
"...die Kreatur war ungefähr 2 m groß. Das Fell hatte ungefähr dieselbe Farbe wie das helle Fell eines Schäferhundes..."
“...in diesem Wald hab ich ja schon viel gesehen: Wölfe, Wildschweine, brunftige Hirsche. Aber dieses Vieh hat mir mehr Angst gemacht als alle zusammen...“
"...der Bunker. Sucht beim Bunker..."
“...es starrte mich aus rotglühenden Augen an...“
"...die Füße ungefähr 50cm lang. Es sieht aus als ob das Vieh kurze Ski tragen würde..."
“...das Kreischen ging mir durch Mark und Bein...“
"...es gibt Geräusche von sich als würde es husten..."
“...es hat mich 10km durch den Wald gejagt mit über 20KmH. Das war unglaublich...“
"...beim Laufen erinnert es an Affen auch weil es so lange Arme hat..."
“...jede Nacht erscheint mir das Vieh im Schlaf...“
Während Jaydog bereitwillig den Berichten der Zeugen lauscht und eifrig Notizen macht, unterhalten sich Trapper und Bürgermeister Müller ein wenig abseits.
"Ich habe ihnen eine Karte der Gegend mitgebracht in der ich alle Orte, an denen das Vieh gesehen wurde, eingezeichnet habe. Dann können Sie sich in der Gegend besser zurecht finden!"
In diesem Augenblick ertönt hinter dem Team ein hämisches Klatschen. Ein Mann im teuren Anzug, das gräulich-weiße Haar streng nach hinten gekämmt, blickt arrogant und verachtend auf die Anwesenden. Am Revers ist auf der linken Seite ein seltsames Muster eingestickt. So eine Art diabolisches Kleeblatt.
"Grandios Herr Bürgermeister. Nicht genug das Sie die
Hirngespinste dieser Hinterwäldler anheizen, in dem sie behaupten, selbst etwas gesehen zu haben. Jetzt geben Sie auch noch Steuergelder dafür aus, dass eine Bande von Clowns danach sucht!“
Trapper traut seinen Ohren nicht und geht wütend auf den Fremden zu, wird dann aber von Papa Bär und Jaydog zurück gehalten. Mit rotem Kopf schreit er:
"Was ist dir da aus dem Gesicht gefallen du Arschloch?"
Jaydog legt Trapper beruhigend die Hand auf die Schulter und tritt dann lächelnd vor den Mann, den er auf Mitte sechzig schätzt.
"Was mein Kollege respondieren wollte ist, dass Sie ihre denunzierenden Äußerungen bitte unterlassen."
Jaydog schaut ihm in die giftgrünen Augen.
"Andernfalls könnten sich die negativen Impressionen Ihres Individuums in unseren Köpfen manifestieren, was zu einer physischen Konfrontation führen würde."
Schlagartig ändert sich Jaydogs Gesichtsausdruck, seine Augen sind zu Schlitzen verengt.
"Zu subtil? Gut dann mal Klartext! Halt die Schnauze, sonst stopf ich sie dir! Verstanden Amigo?"
Der Mann weicht zurück und wendet sich zum gehen, schaut dann aber nochmal über die Schulter.
"Überlegen sie sich schon mal wie Sie dem Stadtrat diese
Steuerverschwendung erklären können Müller!"
Mit schnellen Schritten verlässt der Mann die Wiese. Lokki legt den Kopf schief.
"Hätten wir ihm sagen sollen das wir vom AfK bezahlt werden?"
Müller tritt neben Trapper der sich mittlerweile beruhigt hat.
"Kümmert euch nicht um Stadtrat Siems! Er will hier Bürgermeister werden und versucht darum, mich in ein negatives Licht zu rücken!"
Müller übergibt Trapper einen Aktenkoffer.
"Hier sollte alles drin sein was euch weiterbringt. Eine Karte der Umgebung mit allen Sichtungen.
Eine Liste mit allen Telefonnummern von Augenzeugen und ein Schlüsselbund mit allen Schlüsseln die ihr brauchen könntet. Auch für die Ein- und Ausfahrttore hier zur Festwiese."
Trapper und Müller schütteln einander die Hände.
"Ich hoffe ihr bringt das Biest zur Strecke."
"Wir geben unser Bestes und machen uns gleich morgen früh auf die Suche."
Während die Leute den Platz verlassen, dirigiert Trapper seine Truppe.
"Tag 1 der Jagd beginnt jetzt. Papa Bär und Marti, ihr richtet das Hauptquartier ein. Lokki, führ den Hund Gassi und schließ bitte die Tore ab. Jaydog, ab ins Bett!“
Jaydog winkt ab.
"Ja nee ist klar. So komm, lass uns mal in den Koffer..."
"Das war keine Bitte Agent!"
In Trappers Augen blitzt Wut auf.
"Du gehst schlafen. Das ist ein Befehl!"
Jaydog schaut seinen Freund irritiert an.
"Willst du mich jetzt verarschen? Ich muss meine Aufgabe im Team doch ausführen!"
Trapper schüttelt den Kopf und seine Stimme lässt keinen Zweifel daran wie ernst es ihm ist.
"Vor allem musst du 100%ig fit werden! Wenn du dich aufführst wie ein Kakadu auf Speed machst du Fehler. Das können wir uns nicht leisten..."
Trapper zeigt auf Rüdiger.
"...sieh zu das du dich ausschläfst, dann kannst du dich wieder einklinken. Ende der Diskussion!"
Jaydog starrt Trapper noch immer verwirrt an. Doch allmählich wird ihm klar das Trapper keinen schlechten Witz macht.
"Wie du meinst, Chef!"
Jaydog gibt sich keine Mühe seinen Ärger zu verstecken. Klar, es ist Trappers Aufgabe die Truppe zu leiten, dennoch hatte er bislang alle so behandelt als seien sie mit ihm auf Augenhöhe. Aber jetzt? Dass Trapper ihm etwas befiehlt ist eine Sache, doch dass er ihn, wenn auch nur zeitweise, aus dem Team wirft tut weh.
Tag 1
Einige Zeit später studiert Trapper im Livingroom die Karte von Müller. Die Bustür geht auf und Lokki kommt mit einem fröhlichen Grinsen herein. Nachdem sie Fridolin überredet hat sich in seinen Korb zu legen schaut sie Trapper an.
"Alles klar?"
Lokki setzt sich Trapper gegenüber.
"Warum machst du Jaydogs Job?"
"Weil er noch nicht wieder fit ist! Oder hältst du es für normal das er jemandem direkt Schläge androht?"
"Du hast den Typen Arschloch genannt, oder?"
"Das ist der Punkt! Ich bin der mit dem Bart. Ich raste aus. Er ist der Forscher und bleibt entspannt!"
Lokki legt ihre Hand auf Trappers.
"Sweetheart, Ihr seit euch beide sehr ähnlich. Ihr habt beide dieselbe Klatsche! Und ihr lebt für dieses Team!"
Lokki schaut Trapper freundlich an.
"Und wenn er nicht fit ist musst du nicht für ihn einspringen, sondern ihm Zeit verschaffen."
Lokki steht auf und legt Trapper die Hand auf die Schulter.
"Ich glaube auch du solltest dir nicht angewöhnen Befehle zu erteilen das kommt bei keinem von uns gut an!"
Lokki tappst zur Treppe, dreht sich nochmals um und lächelt.
"Mach nicht zu lange!"
Als Trapper am nächste Morgen in die Wohnküche kommt, sieht Jaydog sich bereits die Karte an.
"Moin, wie geht's dir?"
"Moin. Mir würde es besser gehen wenn ich mir dass hier gestern schon hätte ansehen können."
Trapper sieht Jaydog fragend an weil ihm der Unterton in seiner Stimme nicht entgangen ist.
"Bist du jetzt sauer auf mich?"
"Warum? Weil du versucht hast mir einen Befehl zu erteilen? Nein! Jetzt haben wir uns vorzubereiten."
Trapper kennt Jaydog schon länger und weiß wie nachtragend er sein kann. Das Thema ist noch nicht gegessen.
"Es sieht aus als würde sich das Vieh im Norden rund um diesen alten Bunker aufhalten. Nur was zieht es dann dreimal nach Süden?"
"Ich glaube nicht das die Kreatur territorial ist. Für mich sieht es eher so aus als sei rund um den Bunker wesentlich mehr los. Darum kommt es dort häufiger zu Sichtungen! Sieh mal, das scheint eine beliebte Wander- und Laufstrecke zu sein."
Jaydog schaut nachdenklich.
"Trotzdem denk' ich wir sollten da mit der Suche anfangen. Einer der Zeugen sagte doch auch wir sollten da suchen!"
Etwa eine Stunde später...
Das Team steht vor Rüdiger. Papa Bär hält ein Kästchen in den Händen.
"Wo kommt das denn her?"
Trapper schaut Papa Bär verwundert an.
"Der Bäcker sagte wir sollen uns das ansehen. Seine Mutter hat früher wohl zu ihm gesagt darin sei der Schlüssel um den Fluch des Waldes zu besiegen!"
Trapper streicht sich durch den Bart.
"Ok wir teilen uns auf! Marti, mach Sleipnir fertig! Danach könntest du zum Bauhof gehen und schauen ob du was brauchbares siehst. Lokki, Papa Bär und ich fahren zum alten Bunker und schauen ob wir Spuren finden."
Dann gibt er das Kästchen an Jaydog weiter.
"Schau dir das bitte mal an. Ich würde gerne wissen wie der Fluch des Waldes besiegt werden kann!"
"Zu Befehl!"
"Und hör auf mit diesem Blödsinn!"
Wortlos klemmt sich Jaydog das Kästchen unter den Arm und verschwindet in Rüdiger. Währenddessen beginnt Marti damit Sleipnir's Räder zu demontieren. Das OAV ist ein eigens für Ozelsior konzipiertes Allroundfahrzeug. Es sieht aus wie ein Boot auf acht Rädern. Höhe und Länge des Radstands sind für jedes Rad individuell vom Fahrer zu variieren- um selbst schwierigstes Gelände zu befahren. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Räder austauschen. Hinter dem Fahrersitz sind zwei Bänke montiert auf denen je 3 Personen Platz finden. Es gäbe auch noch Platz für eine weitere Bank doch das Team nutzt diesen lieber als Ladefläche. Die meiste Technik ist im Bauch des "Bootes" untergebracht. Darüber liegt eine Aluplatte die durch eine spezielle Öffnung am Heck entnommen werden kann um sie als Brücke oder Rampe zu nutzen. An den insgesamt vier Überrollbügeln kann man sich festhalten oder das Dach des Fahrzeugs befestigen. Gesteuert wird Sleipnir mit zwei Joysticks, einem Schubregler und einem Bremspedal.
Zwei Stunden später.
Trapper, Papa Bär und Lokki sind im Wald unterwegs. Uralte Eichen, Buchen und Fichten ragen majestätisch gen Himmel. Birken und Kiefernhaine, Farne sowie Brombeer- und Haselnusssträucher bilden hier und da ein dichtes Unterholz. Sie fahren einen relativ breiten Feldweg entlang. Lokki stoppt Sleipnir vor einem Zauntor mit dem Schild Militärischer Sicherheitsbereich. Die drei steigen aus und während Trapper versucht das Tor zu öffnen schauen sich die anderen um.
"Na toll Herr Müller, soviel zu Ihr habt alle Schlüssel die ihr brauchen könntet und das erste Vorhängeschloss bremst uns aus."
Trapper schaut durch den Maschendrahtzaun. Das Gelände scheint seit Jahren nicht mehr betreten worden zu sein. Gut 50 Meter hinter dem Tor erhebt sich ein mit Sträuchern dicht bewachsener Hügel in dem eine große olivgrüne Stahltür eingelassen ist.
"Hmmm okay, wir fahren am Zaun entlang und suchen nach einem Loch oder so."
Bereits nach wenigen Minuten steht das Team wieder in Sichtweite des Tores. Das eingezäunte Gelände ist relativ klein. Trapper rüttelt am Zaun.
"Jemand eine Idee wie wir da durch kommen?"
Papa Bär steht an einer Buche gut zwei Meter vor dem Zaun.
"Schade das wir keine Kettensäge dabei haben. Wir könnten den Zaun einfach mit diesem Baum plätten!"
Er schlägt mit der Handkante gegen den Stamm.
"Hier, einfach ZACK!!"
Wie eine Axt bricht Papa Bärs Hand an der Stelle eine gewaltige Kerbe in den Stamm. Krachend kippt der Baum und begräbt Teile des Zaunes unter sich.
Total überrascht starren sich die drei an. Papa Bär schaut auf seine Hand.
"Wow, ich bin wohl stärker als ich dachte."
Trapper kniet sich grinsend neben den Baumstumpf und begutachtet das Holz.
"Tut mir leid Großer, aber dieser Baum wäre ohnehin bald
gebrochen! Seltsam, das Holz ist poröser als Styropor!"
"Ach Mann!"
Lokki stellt sich neben Papa Bär und legt ihren Arm um ihn, soweit sie kommt.
"Für mich bist du der Stärkste, Papa Bär!"
Trapper verdreht die Augen und läuft über den Baumstamm.
"Los kommt! Schickimicki könnt ihr zu Hause machen." „Neidhammel!“
Ruft Lokki. Trapper ignoriert ihren Kommentar und springt vom Stamm. Langsam und vorsichtig nähern sich die drei dem Bunkereingang. Kurz vorm Erreichen schallt Jaydogs Stimme aus dem Funkgerät an Trappers Gürtel.
"Trapper hörst du mich?"
"Ja ich hör dich klar und deutlich!"
"Trapper ihr müsst sofort aus dem Wald raus. Das Vieh ist wesentlich gefährlicher als wir dachten. Seht zu das ihr da raus kommt."
"Verstanden!"
Trapper dreht sich zu seinen Begleitern um und zeigt auf den umgestürzten Baum.
"Ihr habt es gehört, weg hier!"
Fluchtartig rennen die drei zurück über den Baum und auf Sleipnir zu. Als Lokki und Papa Bär in das Gefährt springen ertönt hinter ihnen ein Schrei. Beide sehen sich um und bemerken Trapper, der bäuchlings auf dem Waldboden liegt. Lokki startet den Motor und steuert Sleipnir neben Trapper der versucht sich hoch zu stemmen. Papa Bär springt aus dem Vehikel und hilft ihm hoch.
"Was ist passiert?!?!"
"Irgendwas ist mir in den Rücken gesprungen... los, weg hier!"
Trapper und Papa Bär steigen in Sleipnir und Lokki gibt Gas. Plötzlich zeigt Papa Bär zur Seite und schreit.
"ACHTUNG!!!"
Doch bevor Lokki reagieren kann rammt die Langfuß- Ratte Sleipnir mit soviel Wucht von der Seite, dass sie die Kontrolle verliert, ins Schleudern kommt und in eine Gruppe junger Birken kracht. Trapper, der hinten sitzt wird aus dem Vehikel katapultiert. Papa Bär ist wegen des Aufpralls völlig desorientiert. Lokki prallt mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett und wird ohnmächtig.
Trapper hockt auf einem Knie und hat sein Messer gezogen. Die Langfuß-Ratte steht ihm gegenüber. Sie sieht genauso aus wie Trapper sie sich vorgestellt hat. Ein Rattenkörper mit kurzen, hellbraunen Fell und übermäßig langen Vorderbeinen. Das Wesen gibt Laute von sich, die an Husten erinnern.
>Wer hat gesagt Zeugenaussagen sind unzuverlässig?<
Der Teamchef starrt die Kreatur an.
"Na, dann komm her du dreckiger Bastard. Ich zieh' dir den Scheitel."
Fauchend springt das Tier auf Trapper zu. Dieser sticht zu. Doch seine Messerklinge kann den Pelz des Monsters nicht durchdringen und rutscht seitlich ab. Trapper wird von den Füßen der Kreatur an der Brust getroffen und nach hinten geworfen. Benommen bleibt er liegen. Das Tier nähert sich von der Seite. Doch kurz bevor es ihn erreicht, wird es von Sleipnir angefahren und umgeschmissen. Das OAV kommt neben Trapper zum stehen. Papa Bär und Lokki ziehen Trapper ins Fahrzeug während sich die Langfuß- Ratte wieder aufrappelt. Fassungslos schaut Lokki auf die Kreatur.
"Das Biest ist verdammt zäh!"
"Kleine, gib Gas und bring uns hier weg!"
Da Sleipnir nicht wie ein Auto gelenkt wird, sondern die Rechte und die linke Kette jeweils über einen Joystick gesteuert werden, kann Lokki das Fahrzeug wie einen Bagger auf der Stelle wenden und gibt dann Gas! Im Rückspiegel sieht sie aber dass die Langfuß- Ratte ihre Verfolgung auf genommen hat.
"Fuck, das Vieh ist schnell!"
Als Lokki auf einen Waldweg abbiegt ist nichts mehr von der Kreatur zu sehen. Das beruhigt sie aber so gar nicht und sie gibt weiter Vollgas. Trapper kommt auf der Rückbank zu sich und schaut sich um.
"Was ist passiert?"
Papa Bär schaut von vorne zu ihm zurück.
"Die Kreatur hat dich umgehauen und wir sind noch nicht in Sicherheit!"
In diesem Moment bemerkt Lokki im Augenwinkel einen Schatten.
"FESTHALTEN!"
Die Kreatur trifft Sleipnir am Heck und so kommt das Trio ins schlingern! Lokki reagiert sofort und bekommt Sleipnir schnell wieder unter Kontrolle. Erleichtert sieht sie im Rückspiegel das die Kreatur in die Gegenrichtung läuft.
"Gott sei Dank. Es gibt auf!"
Trapper drückt seine Hand auf die Brust wo er den Tritt abbekommen hat und spürt sofort einen heftigen Schmerz.
„Ich fürchte, da ist mindestens eine Rippe durch!“
Als die Drei etwas später am Hauptquartier ankommen, werden sie von Marti empfangen, der besorgt auf Sleipnir's ramponierten Zustand schaut.
"Ach du scheiße, das sieht ja böse aus. Hat euch ein 40 Tonner übersehen?"
In dem Augenblick kommt Jaydog mit einem Becher in der Hand aus Rüdiger.
"Um Gottes Willen, was ist passiert?"
Marti hockt sich neben Sleipnir und untersucht die Fahrketten. Papa Bär stellt sich neben Jaydog.
"Die Langfuß- Ratte hat uns ziemlich zugesetzt."
Marti steht kopfschüttelnd auf.
"Die Gleiskette ist hin, die Scheibe muss neu und die Karosserie hat auch ordentlich was abbekommen."
Lokki stützt Trapper.
"Unser Chef ist genauso in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir müssen uns echt was einfallen lassen bevor wir alle in den Wald gehen!"
Jaydog erhebt grinsend den Becher.
"Dann seh' ich zu das ich fit werde damit Trapper meinen
Busarrest aufhebt!"
Während Jaydog trinkt, echauffiert sich Trapper.
"Bist du bald fertig mit beleidigt sein...?"
Jaydog unterbricht den Teamchef.
"Omnibus paradisus habet spinas et omne Opus habet pretium."
Jaydog schaut grimmig in die fragenden Gesichter seiner Freunde.
"Jedes Paradies hat Dornen und jede Tat hat ihren Preis!"
"Meine Güte, kannst oder willst du mich nicht verstehen?"
Jaydog legt den Kopf schief.
"HAAAAALLLOOOOOOO Psychopath."
Das Team bricht in schallendes Gelächter aus. Trapper schüttelt grinsend den Kopf
"Du Spülwasserbirne!"
Jaydog wischt sich grölend eine Lachträne vom Gesicht.
"Halt die Fresse Koboldlippe und geh duschen. Du stinkst."
Trapper nickt.
"Gut, Lagebesprechung und Mittagessen in einer Stunde!"
Nachdem zunächst Lokki und dann Papa Bär geduscht haben stellt sich Trapper unter die Brause. Seit er sein T-Shirt ausgezogen hat traut er sich nicht einen Blick auf seine Rippen zu riskieren. Doch er merkt bei jeder Bewegung die massiven Schmerzen. Er wickelt sich das Handtuch um die Hüften und ruft nach Jaydog, der auch wenige Augenblicke später aus dem Bus kommt.
"He Boss was ist.... Alter, was ist da denn passiert?"
"Die Langfuß- Ratte hat mir einen heftigen Tritt verpasst. Ich glaube mindestens eine ist durch."
"Du gehst zum Arzt und lässt das abchecken!"
Trapper will etwas erwidern doch Jaydog fällt ihm ins Wort.
"Du hast die Wahl ...Arzt oder ich mix dir meinen
Spezialdrink."
"Adresse vom Arzt?"
Da Lokki und Papa Bär sich ebenfalls diverse Blessuren zugezogen haben begleiten sie Trapper.
Wenig später sitzen Trapper und Lokki im Wartezimmer des Arztes. Papa Bär steht vor einer Wand an der Fotos vom Arzt und seinem Personal hängen. Außer den Dreien ist niemand da. Papa Bär nimmt das Bild vom Arzt ab und zeigt es Trapper.
"Sag mal kann es sein dass der Kerl gestern Abend auch von seiner Begegnung mit der Kreatur berichtet hat?"
"Ja das könnte sein. Ich glaube auch ihn schon mal gesehen zu haben!"
Eine Stimme an der Zimmertür zieht die Aufmerksamkeit der drei auf sich.
"Ja ich habe gestern von dem schauerlichsten Erlebnis meines Lebens berichtet!"
In der Tür steht ein alter Mann im weißen Kittel. Er schaut die drei durch dicke Brillengläser an. Das lichter werdende Haar wurde mit viel Pomade so geformt das der kahle Kopf nicht zu auffällig ist. Er lächelt freundlich.
"Sie sind aber doch nicht hier um mich nochmal darüber auszufragen?"
Trapper erhebt sich schnaufend.
"Ich glaube ich hab mir eine Rippe gebrochen!"
"Na dann schauen wir uns das mal an!"
Etwa 15 Minuten später bespricht der Arzt die Röntgenbilder mit Trapper.
"Zwei Rippen sind komplett drei sind angebrochen."
Der Arzt lächelt und holt Tabletten aus einem Schrank.
"Die geb' ich Ihnen mit! Bitte nur nehmen wenn die Schmerzen zu stark werden! Versuchen Sie sich ein wenig zu schonen und atmen Sie bitte ganz normal!"
"Danke Herr Doktor! Ich schone mich so gut es geht!" Etwas später...
Ozelsior ist in der Wohnküche versammelt. Es gibt Würstchen und Kartoffelsalat. Trapper schaut Jaydog fragend an.
"Also J, was ist in der Kiste?"
"Ob ihr es glaubt oder nicht, in der Kiste lag unter anderem der Forschungsbericht eines Wissenschaftlers. Die ganze Stadt inklusive Bunker war ursprünglich im 2. Weltkrieg und bis in die 70er eine geheime militärische Forschungseinrichtung. Also so ne Art Area 51! Es wurde versucht Supersoldaten zu schaffen..."
Lokki unterbricht Jaydog.
"Also so mit Röntgenblick und fliegen?"
Jaydog grinst.
"Nein ganz so extrem war es wohl nicht! Aber Soldaten mit mehr Kraft und Ausdauer als man durch Training erreichen könnte. Übermenschliche Sinne und einen deutlich geringeren Bedarf an Schlaf und Nahrung!"
Trapper streicht sich nachdenklich durch den Bart.
"Moment, du willst uns jetzt aber nicht sagen das diese Kreatur mal ein Mensch war der bei einem Laborunfall..."
Jaydog winkt kopfschüttelnd ab.
"Mensch nein, Laborunfall ja. Es handelt sich um eine mutierte Ratte die durch eine Injektion unverwundbar wurde."
Trapper kratzt sich am Kopf. Ein Blick in die Runde verrät ihm alle stellen sich dieselbe Frage.
"Und wie machen wir ein Wesen unschädlich das unverwundbar ist?"
Marti schaut skeptisch.
"Ich bezweifle ein wenig, dass die in den 70ern schon dazu in der Lage waren, etwas unverwundbar zu machen und das dann nicht für die Soldaten in Produktion gebracht haben."
Trapper schüttelt vehement den Kopf.
"Mein Messer ist von Pelz abgeglitten als hätte die Kreatur eine Stahlrüstung an!"
Lokki stimmt zu.
"Ich hab das Vieh volles Pfund auf die Hörner genommen und es ist einfach aufgestanden als sei nix gewesen!"
Trapper schaut zu Papa Bär und Lokki hinüber.
"Apropos Messer, ihr habt das nicht zufällig mitgenommen oder?"
Lokki vollzieht ein leicht übertrieben wirkende entschuldigende Geste.
"Tut mir Leid, aber dich da weg zu holen erschien uns etwas wichtiger!"
Trapper ist enttäuscht. Zwar ist ihm klar dass die beiden alles richtig gemacht haben, dennoch hatte er es gehofft!
"Schade! Zurück zum Thema. Gibt es einen Weg das Vieh verwundbar zu machen?"
"Ja, den gibt es! Das hier ist der Code für einen Tresor, in dem das Serum welches die Unverwundbarkeit neutralisiert, aufbewahrt wird!“
Jaydog hält einen Zettel mit Zahlen hoch. Trapper schaut nachdenklich in die Runde.
"Also, tief in den Bunker gehen, das Serum holen, das Vieh damit einsprühen und dann eliminieren!"
Jaydog blättert in den Unterlagen.
"Ich hab vergessen zu erwähnen. Offenbar hat der Speichel eine zersetzende Wirkung. Metall verrostet in wenigen Stunden und Holz wird in Minuten morsch!"
Trapper grinst Papa Bär und Lokki an.
"Ich sagte doch dass der Baum nicht wegen Papas übermenschlicher Kraft umgefallen ist."
Jaydog legt lächelnd den Forschungsbericht zur Seite.
"Es gibt leider keine Informationen was genau zur Mutation von drei Ratten geführt hat. Es ist nur von einer Verkettung ungünstiger Umstände die Rede!"
In Lokki's Gesicht breitet sich Panik aus.
"Moment, wieso drei? Heißt das im Wald rennen noch zwei dieser Drecksviecher rum?"
Jaydog schüttelt den Kopf.
"Drei Laborratten mutierten damals zu Langfuß-Ratten. Die Militärs kamen dann auf die Idee die Viecher zu domestizieren um sie wie scharfe Hunde einzusetzen!"
Trapper grübelt.
"Nachvollziehbar, es sind ja eigentlich perfekte Waffen wenn man sie kontrollieren kann!"
Jaydog nickt zustimmend.
"Da kommen wir zum Problem! Der Versuch die Bestien zu kontrollieren scheiterte! Statt zahm zu werden, wurden sie stetig aggressiver."
Der Forscher greift nach dem vierten Würstchen.
"Irgendwann zog man die Reißleine! Zwei von ihnen konnten erfolgreich eliminiert werden. Die dritte konnte allerdings ausbrechen. Daraufhin wurde die Basis evakuiert."
Trapper streicht sich grübelnd durch seinen Bart.
"Dann bleibt immer noch die Frage wie wir in den Bunker kommen ohne dass das Vieh uns übern Hals kommt."
Jaydog zuckt mit den Schultern. Er presst seine Lippen aufeinander, denn er weiß, seine nächsten Worte werden keinem aus der Truppe gefallen. Ihm selbst missfällt es auch.
"Ich sag das nicht gern, aber ich fürchte einer von uns wird die Kreatur ablenken müssen."
Lokki erhebt abwehrend die Arme.
"Das ist nicht dein Ernst! Du kannst nicht ernsthaft verlangen das einer von uns sich dem Biest alleine stellt!"
"Ich sagte einer von uns! Ich mach es selber."
Marti hat eine Idee.