Paloma - Ein Liebesroman :  XXL - Leseprobe - Alexandra Dannenmann - kostenlos E-Book

Paloma - Ein Liebesroman : XXL - Leseprobe E-Book

Alexandra Dannenmann

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Beschreibung

WICHTIGE INFO: Diese Leseprobe XXL umfasst ungefähr 70 Seiten des eBooks "Paloma - Ein Liebesroman"

Paloma
Ein Liebesroman

Die junge Spanierin Paloma lebt auf Magali, eine fiktive kleine Insel im Mittelmeer, deren Bewohner, hauptsächlich Bauern und Fischer, ein eher karges Leben fristen.
Als Vierzehnjährige lernt Paloma Anfang der siebziger Jahre Philipp kennen, einen deutschen Studenten. Philipp liebt die kleine Insel mit ihren weiten Stränden, felsigen Buchten und dem Duft blühenden Thymians und träumt von einem eigenen kleinen Haus auf Magali. Mit dicken Natursteinmauern im Stil der typischen Inselhäuser. Und so greift er zu, als er von Palomas Vater günstig ein kleines Stück Land kaufen kann.
Als Philipp jedoch drei Jahre später nach Magali zurückkehrt, um mit dem Bau seines Häuschens zu beginnen, hat sich mittlerweile der Massentourismus auf der Insel breit gemacht. Und nichts ist mehr wie es einmal war. Aus Fischern sind Bauarbeiter, aus Bauern Kellner geworden. Auch Paloma hat sich verändert. Aus dem scheuen Mädchen ist eine anziehende junge Frau geworden, die nach dem Tod der Mutter mit überraschender Selbständigkeit den Hof des Vaters in Ordnung hält. Zwischen Paloma und Philipp findet eine erste, noch vorsichtige Annäherung statt. Aber die beiden müssen noch so manches Missverständnis und Hindernis überwinden, ehe sie endgültig zueinander finden.

Der Roman ist als eBook und Taschenbuch erhältlich.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2015

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Paloma - Ein Liebesroman : XXL - Leseprobe

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Paloma

XXL-Leseprobe

 

 

 

von Alexandra Dannenmann

 

 

 

 

 

Text und Bildmaterialien:

Copyright: © 2013 Alexandra Dannenmann

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

 

 

Inhalt

 

 

 

Erster Teil - Paloma 1974

Zweiter Teil - Philipp 1977

 

Impressum

Erster Teil

 

 

 

PALOMA

1974

 

Der Tramontana blies schon seit Stunden und trocknete die Erde, bis allmählich das satte Braun der Felder nach dem kurzen Regenschauer am Morgen wieder verblasst war. 

Zungenschnalzend trieb Paloma ihre Ziegen und Schafe an, wenn sie an den spärlichen Kräuterbüscheln knabberten, die da und dort zwischen den Steinen hervorwuchsen. Sie hatte es eilig, nach Hause zu kommen, denn hinter dem Pinienwäldchen im Osten stiegen erste Nebelschwaden auf und die feuchte Abendluft kroch unter ihr dünnes Kleid und das Tuch, das sie über den Schultern trug. 

  Als sie die kleine, kahle Anhöhe mit ihren vom Wind eben geschliffenen Felsen hinaufstieg, sah sie aus südlicher Richtung einen Mann auf sich zukommen. 

Ein Fremder, soviel war auf den ersten Blick zu erkennen. Seine Beine waren lang und dünn. Länger und dünner als bei den Leuten hier auf Magali. Paloma veränderte ihre Richtung ein wenig, ließ den Fremden jedoch nicht aus den Augen. 

Ein Barbudo. Das sah sie jetzt deutlich. 

Da auch der Fremde seine Richtung änderte, kam er allmählich näher, und so konnte sie sehen, dass sein Bart von derselben Farbe war wie der Sand am Wasser, wenn die Sonne darauf schien. Paloma trieb die beiden Ziegen an, indem sie ihnen mit der flachen Hand auf den Rücken klatschte. 

„Hola!“, rief der Mann ihr zu. 

Verwirrt über den Zuruf in ihrer eigenen Sprache aus dem Mund eines Fremden, ging Paloma schneller. 

Aber der Fremde holte sie ein und ging jetzt neben ihr her. Er war noch jung, das sah sie deutlich, und er sagte etwas zu ihr, was sie aber nicht verstand, obwohl es ähnlich klang wie die Sprache von El Profesor, dem Lehrer, der den Inseldialekt nicht sprach. Sie hatte Lesen und Schreiben bei ihm gelernt, allerdings nur einige Jahre in den Wintermonaten. Ihrer Kusine Alicia, mit der sie zusammen zur Schule ging, war der Weg zu weit gewesen und allein hatte die Mutter sie nicht gehen lassen. 

Der Fremde ging immer weiter neben ihr her. Ab und zu nickte Paloma mit dem Kopf, immer dann, wenn sie glaubte, ihn verstanden zu haben. Hauptsächlich war sie jedoch damit beschäftigt ihn anzusehen. Er trug merkwürdige Schuhe mit hohen Schäften, in welche Linien und Kreise eingeritzt waren und die dazu noch aus Leder waren. Nicht wie ihre eigenen leichten Stoffschuhe mit geflochtenen Sohlen aus Hanf. Ihr Blick ging höher zu seinem Pullover aus Schafswolle. Auch daran erkannte sie, dass er nicht von der Insel war. Die Wolle ihrer Schafe ging hinüber zum Festland, denn Schafswolle gehörte zu dem Wenigen, das ein bisschen Bargeld brachte, was sie so dringend brauchten. Für den Médico zum Beispiel und die Medikamente, die der Vater wegen seiner Schmerzen im Magen immer wieder brauchte. 

Wo sie wohne, wollte der Fremde wissen. Wenigstens glaubte Paloma das verstanden zu haben und so deutete sie in westlicher Richtung. Dabei fiel ihr Blick auf den eigenartigen Halsschmuck, den der Fremde trug. Aus Silber war er nicht, Silber kannte sie. Ihre Mutter besaß einen Ring aus Silber mit einer so winzigen Mutter Gottes mit ihrem Kind, dass sie kaum zu erkennen war. Nein, aus Silber war der Schmuck des Fremden bestimmt nicht. Genau genommen war er nichts weiter als eine dünne Lederschnur mit einem kleinen durchbohrten Stein daran, einem Stein, wie man sie zu Tausenden auf den Feldern fand. Steine, deren Oberfläche von Wind und Wetter glatt poliert waren. 

Der Fremde hatte ihren Blick bemerkt. Er lachte. Mit Zähnen so weiß wie die Salzhügel in den Salinen. Und plötzlich tat er etwas ganz und gar Unerwartetes. Er nahm das Lederband ab und legte es ihr um den Hals. 

„Nein“, sagte sie mit vor Aufregung heiserer Stimme. 

Aber der Fremde hielt ihre Finger fest, die das Halsband abstreifen wollten und so gab sie nach. Entwand ihm ihre Hand und berührte vorsichtig den kleinen Stein, der jetzt auf ihrer Brust lag. 

Umwabert von Nebelfetzen tauchten in der Ferne die kahlen Äste der Feigenbäume auf, hinter denen das Haus ihres Vaters lag. Und kurze Zeit später war es auch bereits zu erkennen. Für Paloma ein eher beunruhigender Anblick, denn soweit sie sich erinnerte, war noch niemals einer der Fremden, die neuerdings auf die Insel kamen, die meisten in bunter Kleidung und langhaarig, Männer wie Frauen, in die Nähe ihres Hauses gekommen. So als ob der Fremde ihre Gedanken erriet, blieb er plötzlich stehen. 

„Na, ich muss jetzt wohl weiter, aber ich denke, wir sehen uns wieder.“ 

Das hatte Paloma trotz seiner merkwürdigen Aussprache verstanden. Sie nickte und trieb ihre Tiere auf das Tor in der Trockenmauer aus Feldsteinen zu, die den Hof weitläufig umgab, ohne sich auch nur einmal umzusehen. 

Während sie dem ausgetretenen Pfad zum Haus folgte, griff sie nach dem kleinen Stein auf ihrer Brust, der bei jedem ihrer Schritte auf- und nieder tanzte und schob ihn in den Ausschnitt ihres Kleides. 

Das Haus bestand aus mehreren steinernen Würfeln, drei insgesamt, bewohnt wurde allerdings nur der mittlere und größte. Und in diesem wiederum bildete die Sala, der Wohnraum, den Hauptteil. Der Raum daneben, ein Raum mit offener Feuerstelle, auf der gekocht wurde, war eher klein. Ebenso die beiden Schlafkammern, links und rechts der Sala. 

Der zweite Trakt diente als Vorratskammer. In einer Ecke waren einige Holzkisten gestapelt, in denen sie, eingebettet zwischen Kräuterbüscheln, ihre Feigenernte aufbewahrten. In der anderen Ecke stand ein halbvoller Sack Kartoffeln und von der Decke hingen geflochtene Schnüre mit Zwiebeln, Knoblauch, Paprika und Tomaten, die sich im ständigen Luftzug zwischen den beiden offenen Fenstern wiegten. 

Im dritten und letzten Anbau, der mit seinem schrägen Dach wie angeklebt an das Haus wirkte, wurde in zwei Holzfässern, einem großen und einem kleinen, der Wein aufbewahrt. Daneben gab es einen zementierten Trog, in den der Vater jedes Jahr nach der Weinlese stieg, um mit bloßen Füßen den dunkelroten Saft aus den Trauben zu stampfen. 

Bevor Paloma das Haus betrat, ging sie zur Zisterne und holte Wasser für die Trinknäpfe der Tiere. Außer den drei Ziegen und acht Schafen hatten sie noch einiges an Federvieh. Tauben, Hühner, Gänse und Truthähne. Schnatternd folgten ihr die Gänse, als sie zu dem niedrigen Stallgebäude ging, das abseits vom Haus hinter ein paar alten, knorrigen Olivenbäumen stand, um Futter zu holen. 

Während sie mit einer leeren Konservendose Körner aus einem Sack schöpfte, fiel ihr Blick auf die dunkle Ecke ganz hinten, dorthin wo die Saatkartoffeln lagerten. Sie hatten bereits kräftig ausgetrieben, denn es war bereits Mitte Februar, höchste Zeit also, dass sie in den Boden kamen. Der Vater verschob die Aussaat jedoch von einem Tag zum anderen. Er wartete auf Regen. Auf richtigen Regen und nicht solche kurzen Schauer wie an diesem Morgen. Paloma dagegen hoffte insgeheim, dass der Regen noch lange auf sich warten ließe. Sie war lieber mit den Ziegen und Schafen unterwegs, als tagelang Steine aus den Furchen zu lesen, die der Vater mit der Hacke zog oder der Mutter zu helfen, die Saatkartoffeln auszulegen. 

Ein Geräusch drüben vom Weg her, das sich wie ferner Donner anhörte, ließ sie unter die Stalltür treten. Kurz danach sah sie, wie sich das schon reichlich altersschwache Auto des Médicos dem Hof näherte. 

Rasch trat sie vor den Stall und warf die Futterkörner breitflächig aus. Im gleichen Augenblick begann das Gegacker, Gurren und Flügelschlagen und das Federvieh kam von allen Seiten heran und stürzte sich auf die Körner. 

Paloma rieb sich den Staub der Körner von den Händen und stand dann mit hängenden Armen da. Drüben am Haus stellte der Médico den Motor seines Wagens ab und dann war nur noch das Gurren und Gackern von Tauben und Hühnern zu hören. 

Paloma rührte sich nicht von der Stelle. Angst stieg plötzlich in ihr auf und sie starrte auf den Boden, obwohl es nichts weiter zu sehen gab als Steine, Hühnerdreck und kleine Federn, die der Tramontana, der Wind aus dem Norden, vor sich hertrieb.  

Erst als ein Gerumpel drüben auf dem Weg die Ankunft des Vaters ankündigte, löste sie sich aus ihrer Erstarrung. Als sie aufblickte, sah sie, dass der Nebel sie mittlerweile eingeholt hatte, einzelne Schwaden hingen bereits zwischen den Ästen der Olivenbäume hinter dem Haus. 

Sie ging dem zweirädrigen Karren des Vaters entgegen, um das Maultier auszuspannen, wie sie das immer tat. Heute jedoch gab ihr der Vater mit einer müden Handbewegung zu verstehen, dass sie es bleiben lassen sollte. 

Während Paloma noch dastand und den Vater fragend anschaute, schoss ihr plötzlich Loca, ihre kleine Hündin, vor Freude winselnd zwischen die Beine. Paloma fragte sich, wieso sie keinen Laut gegeben hatte, als sie vorhin auf den Hof zurückgekehrt war. Aber heute Abend schien alles anders zu sein als sonst. Beklommen suchte sie nach einer Erklärung im Gesicht des Vaters. Der hielt jedoch den Kopf gesenkt und schwieg und sie erkannte daran, dass während ihrer Abwesenheit etwas auf dem Hof geschehen sein musste, etwas Großes, etwas Schreckliches.