Parsifal - Die beliebtesten Opern - Richard Wagner - E-Book

Parsifal - Die beliebtesten Opern E-Book

Richard Wagner

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Beschreibung

Dieses eBook: "Parsifal - Die beliebtesten Opern" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Parsifal ist das letzte musikdramatische Werk von Richard Wagner. Wagner selbst bezeichnete das dreiaktige Stück als ein Bühnenweihfestspiel und verfügte, dass es ausschließlich im Bayreuther Festspielhaus aufgeführt werden sollte. Zur Handlung: Auf einer Waldlichtung nahe der Gralsburg weckt Ritter Gurnemanz einige Knappen. Er fordert sie auf, zu beten und das Morgenbad des an einer nicht heilenden Wunde leidenden jungen Gralskönigs Amfortas vorzubereiten. Die Szene wird durch Lärm vom nahen See gestört. Die Ritter haben einen Knaben gefangen, der mit Pfeil und Bogen einen heiligen Schwan getötet hat. Es ist Parsifal, der Sohn der Herzeleide und des vor seiner Geburt im Kampf gefallenen Ritters Gamuret. Der Knabe wuchs unter alleiniger Obhut seiner Mutter im Wald ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt auf. Er selbst kennt weder seinen Namen, noch weiß er, woher er kommt und wer sein Vater ist. Doch Kundry kennt seine Geschichte und erzählt vom Tod seiner Mutter. Gurnemanz hofft, in ihm den in der Vision des Amfortas angekündigten "reinen Toren" gefunden zu haben, und nimmt ihn mit zur Gralsburg, während Kundry in einen hypnotischen Schlaf fällt. Wilhelm Richard Wagner (1813-1883 in Venedig) war ein deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Mit seinen Musikdramen gilt er als einer der bedeutendsten Erneuerer der europäischen Musik im 19. Jahrhundert. Er veränderte die Ausdrucksfähigkeit romantischer Musik und die theoretischen und praktischen Grundlagen der Oper, indem er dramatische Handlungen als Gesamtkunstwerk gestaltete und dazu die Libretti, Musik und Regieanweisungen schrieb. Seine Neuerungen in der Harmonik beeinflussten die Entwicklung der Musik bis in die Moderne.

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Richard Wagner

Parsifal - Die beliebtesten Opern

Die Legende um den Heiligen Gral
e-artnow, 2018 Kontakt: [email protected]

Inhaltsverzeichnis

Personen
Erster Aufzug
Zweiter Aufzug
Dritter Aufzug

Personen

Inhaltsverzeichnis

AMFORTAS (Bariton)

TITUREL (Bass)

GURNEMANZ (Bass)

PARSIFAL (Tenor)

KLINGSOR (Bass)

KUNDRY (Sopran oder Mezzosopran)

Zwei GRALSRITTER (Tenor und Bass)

Vier KNAPPEN (Sopran und Tenor)

Klingsors ZAUBERMÄDCHEN (Sopran / Alt)

STIMME AUS DER HÖHE (Alt)

CHOR

Die Brüderschaft der Gralsritter (Tenor und Bass)

Jünglinge und Knaben (Tenor, Alt und Sopran)

Vorspiel

ERSTER AUFZUG

Inhaltsverzeichnis

Im Gebiet des Grales. – Wald, schattig und ernst, doch nicht düster. Eine Lichtung in der Mitte. Links aufsteigend wird der Weg zur Gralsburg angenommen. Der Mitte des Hintergrundes zu senkt sich der Boden zu einem tiefer gelegenen Waldsee hinab. – Tagesanbruch. – Gurnemanz (rüstig greisenhaft) und zwei Knappen (von zartem Jünglingsalter) sind schlafend unter einem Baume gelagert. – Von der linken Seite, wie von der Gralsburg her, ertönt der feierliche Morgenweckruf der Posaunen

GURNEMANZerwachend und die Knaben rüttelnd He! Ho! Waldhüter ihr, – Schlafhüter mitsammen, – so wacht doch mindest am Morgen.Die beiden Knappen springen auf Hört ihr den Ruf? Nun danket Gott, dass ihr berufen, ihn zu hören!Er senkt sich mit den Knappen auf die Knie und verrichtet mit ihnen gemeinschaftlich stumm das Morgengebet; sobald die Posaunen schweigen, erheben sie sich langsam Jetzt auf, ihr Knaben! Seht nach dem Bad. Zeit ist's, des Königs dort zu harren.Er blickt nach links in die Szene Dem Siechbett, das ihn trägt, voraus seh ich die Boten schon uns nahn.Zwei Ritter treten, von der Burg her, auf Heil euch! – Wie geht's Amfortas heut? Wohl früh verlangt er nach dem Bade: das Heilkraut, das Gawan mit List und Kühnheit ihm gewann, ich wähne, dass das Lind'rung schuf?

ZWEITER RITTER Das wähnest du, der doch Alles weiss? Ihm kehrten sehrender nur die Schmerzen bald zurück: – schlaflos von starken Bresten, befahl er eifrig uns das Bad.

GURNEMANZdas Haupt traurig senkend Toren wir, auf Lind'rung da zu hoffen, wo einzig Heilung lindert! – Nach allen Kräutern, allen Tränken forscht und jagt weit durch die Welt –: ihm hilft nur Eines, – nur der Eine!

ZWEITER RITTER So nenn uns den!

GURNEMANZausweichend Sorgt für das Bad!

Die beiden Knappen haben sich dem Hintergrunde zugewendet und blicken nach rechts

ZWEITER KNAPPE Seht dort die wilde Reiterin!

ERSTER KNAPPE Hei! Wie fliegen der Teufelsmähre die Mähnen!

ZWEITER RITTER Ha! Kundry dort?

ERSTER RITTER Die bringt wohl wicht'ge Kunde?

ZWEITER KNAPPE Die Mähre taumelt.

ERSTER KNAPPE Flog sie durch die Luft?

ZWEITER KNAPPE Jetzt kriecht sie am Boden hin.

ERSTER KNAPPE Mit den Mähnen fegt sie das Moos.

Alle blicken lebhaft nach der rechten Seite.

ZWEITER RITTER Da schwingt sich die Wilde herab!

Kundry stürzt hastig, fast taumelnd, herein. Wilde Kleidung, hoch geschürzt; Gürtel von Schlangenhäuten lang herabhängend: schwarzes, in losen Zöpfen flatterndes Haar; tief braunrötliche Gesichtsfarbe; stechende schwarze Augen, zuweilen wild aufblitzend, öfters wie todesstarr und unbeweglich. – Sie eilt auf Gurnemanz zu und dringt ihm ein kleines Kristallgefäss auf

KUNDRY Hier? Nimm du! – Balsam ...

GURNEMANZ Woher brachtest du dies?

KUNDRY Von weiter her, als du denken kannst: hilft der Balsam nicht, Arabia birgt dann nichts mehr zu seinem Heil. – Frag nicht weiter! – Ich bin müde.

Sie wirft sich an den Boden. Ein Zug von Knappen und Rittern, die Sänfte tragend und geleitend, in welcher Amfortas ausgestreckt liegt, gelangt – von links her – auf die Bühne. – Gurnemanz hat sich, von Kundry ab, sogleich den Ankommenden zugewendet

GURNEMANZ Er naht – sie bringen ihn getragen. – O weh! Wie trag ich's im Gemüte, in seiner Mannheit stolzer Blüte des siegreichsten Geschlechtes Herrn als seines Siechtums Knecht zu sehn!zu den Knappen Behutsam! Hört, der König stöhnt.

Die Knappen halten an und stellen das Siechbett nieder

AMFORTASder sich ein wenig erhoben Recht so! Habt Dank! – Ein wenig Rast. Nach wilder Schmerzensnacht – nun Waldes Morgenpracht! Im heil'gen See wohl labt mich auch die Welle: es staunt das Weh, die Schmerzensnacht wird helle. Gawan!

ZWEITER RITTER Herr! Gawan weilte nicht; da seines Heilkrauts Kraft, wie schwer er's auch errungen, doch deine Hoffnung trog, hat er auf neue Sucht sich fortgeschwungen.

AMFORTAS Ohn Urlaub! – Möge das er sühnen, dass schlecht er Grals-Gebote hält! O wehe ihm, dem trotzig Kühnen, wenn er in Klingsors Schlingen fällt! – So breche Keiner mir den Frieden! Ich harre des, der mir beschieden: »durch Mitleid wissend« – war's nicht so? –

GURNEMANZ Uns sagtest du es so.

AMFORTAS – »der reine Tor –« Mich dünkt ihn zu erkennen: dürft ich den Tod ihn nennen!

GURNEMANZindem er Amfortas das Fläschchen Kundrys überreicht Doch zuvor – versuch es noch mit diesem!

MFORTAS Woher dies heimliche Gefäss?

GURNEMANZ Dir ward es aus Arabia hergeführt.

AMFORTAS Und wer gewann es?

GURNEMANZ Dort liegt's, das wilde Weib. Auf, Kundry! Komm!

Kundry weigert sich und bleibt am Boden

AMFORTAS Du – Kundry? Muss ich dir nochmals danken, du rastlos scheue Magd? Wohlan, den Balsam nun versuch ich noch: es sei aus Dank für deine Treue.

KUNDRYunruhig und heftig am Boden sich bewegend Nicht Dank! – Ha ha! – was wird er helfen! Nicht Dank! Fort, fort – in's Bad!

Amfortas gibt das Zeichen zum Aufbruch; der Zug entfernt sich nach dem tieferen Hintergrunde zu. – Gurnemanz, schwermütig nachblickend, und Kundry, fortwährend auf dem Boden gelagert, sind zurückgeblieben. – Knappen gehen ab und zu

DRITTER KNAPPE He! Du da! Was liegst du dort wie ein wildes Tier?

KUNDRY Sind die Tiere hier nicht heilig?

DRITTER KNAPPE Ja –! Doch ob heilig du, das wissen wir grad noch nicht.

VIERTER KNAPPE Mit ihrem Zaubersaft – wähn ich – wird sie den Meister vollends verderben.

GURNEMANZ Hm! Schuf sie euch Schaden je? – Wann Alles ratlos steht, wie kämpfenden Brüdern in fernste Länder Kunde sei zu entsenden, und kaum ihr nur wisst wohin, – wer, ehe ihr euch nur besinnt, stürmt und fliegt dahin und zurück, der Botschaft pflegend mit Treu und Glück? Ihr nährt sie nicht, – sie naht euch nie, nichts hat sie mit euch gemein: doch, wann's in Gefahr der Hilfe gilt, der Eifer führt sie schier durch die Luft,