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Eine Wutz für alle Fälle »Pauline Schnüffel wusste ganz genau, dass jemand im Garten war, der da nicht hingehörte. Ein Zittern ging durch ihren Körper, und ihre Borsten stellten sich auf. Sie war bereit! Bereit, das Leben ihrer Familie zu verteidigen.« Herzlich willkommen bei Pauline, der neugierigsten Schnüffelnase weit und breit. Oh, Pauline ist ein Wildschwein! Papa Pott hat sie als Frischling verlassen im Wald gefunden und mitgenommen. Jetzt wohnt Pauline bei den Potts, und die neunjährige Leonie ist ihre beste Freundin. Pauline träumt davon, eine echte Detektivin zu sein, wie die Menschen im Fernsehen. Am liebsten würde sie mit Mama Pott, der Dorfpolizistin, einen großen Fall lösen. Und tatsächlich: In ihrem Dorf Wurz herrscht richtig dicke Luft, hier stimmt etwas ganz und gar nicht … Ein witziger Tierkrimi mit einem Schwein zum Liebhaben und vielen bunten Bildern von Kristina Nowothnig! Bei Antolin gelistet
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Seitenzahl: 70
Veröffentlichungsjahr: 2020
Uli Leistenschneider
Ein Schwein mischt sich ein
Herzlich willkommen bei Pauline, der neugierigsten Schnüffelnase weit und breit. Pauline ist ein Wildschwein! Papa Pott hat sie als Frischling verlassen im Wald gefunden und mitgenommen. Jetzt wohnt Pauline bei den Potts, und die neunjährige Leonie ist ihre beste Freundin. Pauline träumt davon, eine echte Detektivin zu sein, wie die Menschen im Fernsehen. Am liebsten würde sie mit Mama Pott, der Dorfpolizistin, einen großen Fall lösen. Und tatsächlich: In ihrem Dorf Wurz herrscht richtig dicke Luft, hier stimmt etwas ganz und gar nicht …
Ein witziger Tierkrimi mit einem Schwein zum Liebhaben!
Mit vielen bunten Bildern von Kristina Nowothnig
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Uli Leistenschneider, geboren 1981 in Mainz, studierte Germanistik, Philosophie und Theologie und arbeitete anschließend mehrere Jahre lang als Lektorin. Seit 2013 schreibt sie eigene Kinderbücher und denkt sich u. a. Geschichten für die Reihen »Sternenschweif« und »Pumuckl« aus. Die Idee zu »Pauline Schnüffel« kam ihr bei einem Freund, der selbst mit einem zahmen Wildschwein aufwuchs. Außerdem hat sie sich vom Leben auf dem Land inspirieren lassen.
Kristina Nowothnig, geboren 1979, wuchs in Schleswig-Holstein zwischen Meer und Seen auf. Bereits mit neun Jahren wusste sie, dass sie einmal Kinderbuchillustratorin werden wollte. Seit dem Abschluss ihres Studiums an der HBK Braunschweig arbeitet sie als Illustratorin und Graphikerin für Verlage und andere Firmen. Mit ihrer Familie lebt sie in Hamburg.
Weitere Informationen zum Kinder- und Jugendbuchprogramm der S. Fischer Verlage finden sich auf www.fischerverlage.de
[Vignette]
Im Garten stinkt’s
Blöde Luisa
Papa macht jetzt Ballett
Mama ist sauer
Guten Abend, mein Name ist Eddie Wühlmaus
Schlechte Laune
Immer noch schlechte Laune
Cassie hat eine Idee
Stunk bei den Dickendorfs
Eine Entdeckung
Pauline Schnüffel im Einsatz
Wie alles weiterging …
[Leseprobe]
[Leseprobe]
Pauline Schnüffel räkelte sich wohlig in einer Erdkuhle. Sie hatte gerade die Kartoffeln vom Mittagessen verspeist und ließ sich nun von der Frühlingssonne am Bauch kitzeln. Ein sauschöner Sonntag war das!
Doch plötzlich schnupperte sie. Ein seltsamer Geruch zog an ihr vorbei. Jemand hatte gepupst, eindeutig!
Dass einer in der Familie Pott mal einen fahren ließ, war nicht ungewöhnlich. »Was man nicht in der Hand hat, kann man auch nicht halten«, pflegte Papa Pott zu sagen.
Doch heute war etwas anders. Eigentlich hätte Pauline gerne weitergedöst. Aber die Pupswolke hatte sie hellwach gemacht. Sie nebelte sie geradezu ein! Dem musste sie auf den Grund gehen.
Ihre Familie dachte ja, dass sie ein ganz normales Wildschwein war, aber da irrten sie sich gewaltig. Pauline Schnüffel hatte die beste Nase der Welt, sie konnte tausendmal besser riechen als jeder Mensch und immerhin noch zweihundertvierzigmal besser als jeder Hund. Mit ihrer Supernase hatte sie schon öfters die gute Laune ihrer Familie gerettet, und genau das wollte sie nun wieder tun.
Mit einem leisen Grunzen erhob sich Pauline und lief zu Mama Pott, die gerade ein paar Blumenzwiebeln in ein Beet pflanzte. Pauline stupste mit ihrer Schweinenase an Mama Potts Bein und schnüffelte. Hier war schon mal nichts.
Mama Pott lachte und kraulte Pauline die Nase. »Jetzt nicht, Schnüffelchen«, sagte sie und rief gleich darauf: »Leonie, kannst du mit Pauline spielen?«
SPIELEN? Pauline quiekte laut auf. Hatte sie sich da gerade verhört? Der ganze Garten war verpestet, und Mama Pott glaubte, dass Pauline spielen wollte! Sie verstand wohl den Ernst der Lage nicht.
Pauline rannte zu Papa Pott, der vor dem Haus den kleinen Firmenbus schrubbte. Pott Rohrreinigung stand in blanken Buchstaben auf den Seitentüren. Papa Pott leitete ein kleines Unternehmen, das sich darum kümmerte, wenn irgendwo ein Wasserrohr oder dergleichen verstopft war. Er rettete also auch schon mal die gute Laune anderer Menschen. Da waren er und Pauline sich recht ähnlich.
Vor drei Jahren hatte Papa Pott Pauline gerettet. Bei einem Waldspaziergang hatte er sie als Frischling verlassen in einem Laubhaufen gefunden und mit nach Hause genommen. Dafür war ihm Pauline für ewig dankbar. Sie wäre wohl im Schweinehimmel gelandet, wenn die Potts sie nicht großgezogen hätten. Papa Pott war für sie nun jedenfalls das Oberschwein, der Anführer der ganzen Rotte. Er hatte sich auch schnurstracks eine Sondergenehmigung besorgt, damit er so ein ungewöhnliches Haustier wie Pauline halten durfte.
Seitdem lebte Pauline bei Familie Pott, die aus Mama Myrte, Papa Florian und den Kindern Julian und Leonie bestand. Sie alle lebten in einem alten Bauernhaus mit großem Garten in dem kleinen Dorf namens Wurz. Pauline war sehr stolz darauf, auch in Wurz zu wohnen. Der Name klang so ähnlich wie Wutz und passte deshalb perfekt zu ihr, denn sie war ja auch eine Wutz, eine wilde Wutz sozusagen.
In kurzer Zeit war Pauline ein vollwertiges Familienmitglied geworden. Wenn Papa und Mama Pott gut drauf waren, dann durfte Pauline sogar den Sonntagskrimi mit ihnen im Fernsehen anschauen. Das war für sie das Allergrößte, sie träumte dann immer davon, wie sie selbst einen großen Fall löste und berühmt wurde. Leider gab es in Wurz keine großen Kriminalfälle. Wenn man ganz ehrlich war, passierte in Wurz rein gar nichts. Das Dorf war klein und verschlafen. Pauline fragte sich, ob überhaupt ein Dieb wusste, dass es Wurz gab.
Mama Pott hatte in ihrem Beruf jedenfalls noch nie etwas Aufregendes erlebt, fand Pauline. Mama Pott war die Dorfpolizistin. Manchmal erwischte sie einen Falschparker oder ermahnte jemanden, der ein Bonbonpapier achtlos auf die Straße geworfen hatte. Aber den ganz großen Fall, so wie man es aus dem Fernsehen kannte, den hatte es hier noch nie gegeben.
Ganz heimlich hoffte Pauline, dass es jetzt so weit war. Vielleicht war dieser seltsame Geruch eine heiße Fährte! Sie bohrte ihre Nase in Papa Potts Hintern. »Pauline, du bist wirklich das neugierigste Schwein weit und breit!«, rief Papa Pott lachend. »Aber an meinem Hintern hast du wirklich nichts zu suchen.«
Das stimmte leider. Papa Potts Popo roch sauber.
»Na, Stinker? Lust auf eine kleine Dusche?«, fragte Papa Pott und richtete auch schon den Gartenschlauch auf Pauline.
Erschrocken sprang sie zur Seite. Eigentlich liebte sie Wasser, aber gerade hatte sie etwas ganz anderes im Sinn. Stinker? Wie konnte Papa Pott nur denken, dass sie …? Pauline war verwirrt. Hier vorne vor dem Haus war der Geruch deutlich schwächer. Wieso konnte Papa Pott ihn mit seiner Menschennase trotzdem riechen? Und dass er dachte, Pauline hätte … also nein! »Röffröff!«, grunzte sie empört. »Du weißt doch, dass es anders riecht, wenn ich gepupst habe.«
Nein, das wusste Papa Pott natürlich nicht. Wie alle Menschen konnte er nicht unterscheiden, wie der Pups von dem einen oder anderen riecht. Wenn einer gepupst hatte, dann wurde das Fenster aufgerissen, und fertig.
Pauline dagegen wusste ziemlich schnell, wer gepupst hatte. An diesem Tag aber roch es nach keinem von den Potts, nicht mal nach dem grummeligen Nachbarn Huber. Und daraus schloss Pauline, dass jemand Fremdes gepupst hatte. Jemand, den Pauline nicht kannte. Noch nicht!
Pauline wusste ganz genau, dass jemand im Garten war, der da nicht hingehörte. Ein Zittern ging durch ihren Körper, und ihre Borsten stellten sich auf. Sie war bereit! Bereit, das Leben ihrer Familie zu verteidigen. Den Eindringling würde sie aufspüren, und dann …
»Pauline!«, rief da eine helle Stimme durch den Garten.
»Pauline!«
Das war Leonie, Paulines absoluter Liebling in der Familie Pott. Sie hatte zwar auch alle anderen wahnsinnig lieb, aber Leonie war ihr am vertrautesten. Sie kuschelten jeden Abend zusammen, obwohl Pauline gar nicht kuschelig, sondern borstig hart war. Das machte Leonie aber nichts aus, sie liebte Pauline über alles. Pauline war außerdem so etwas wie ihr Tagebuch, da sie ihr alles erzählte, was in ihrem Leben passierte. Pauline fand sich sogar besser als ein Tagebuch, denn sie behielt garantiert alles für sich, und niemand konnte heimlich in ihr lesen. Grunz, das war wirklich etwas Besonderes!
Leonie wedelte mit der Leine. »Komm, wir gehen Gassi!«
Die Potts hatten Pauline von Anfang an ein bisschen wie einen Hund behandelt. Pauline fand das gut,