Perry Rhodan 1055: Das psionische Labyrinth - H.G. Ewers - E-Book

Perry Rhodan 1055: Das psionische Labyrinth E-Book

H.G. Ewers

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Beschreibung

Die Superintelligenz greift an - und Perry Rhodan muß sich bewähren Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen. In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht. Im Jahr 425 NGZ sieht sich die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt. Da waren zuerst die Computerbrutzellen, die für Gefahren sorgten, dann die Agenten der Superintelligenz, die die Ziele von Seth-Apophis mit robotischem Eifer verfolgten, die Zeitweichen, die ganze Planeten gefährdeten, und schließlich gab es noch turbulente Ereignisse ganz merkwürdiger Art. Nun, da etwas Ruhe in der Milchstraße herrscht, geht Perry Rhodan daran, den Dom Kesdschan, auf dem Planeten Khrat aufzusuchen, um die Weihe zu erhalten, die ihn zum neuen Ritter der Tiefe machen soll. Doch Seth-Apophis sorgt auch dort für Schwierigkeiten. Um sein Ziel zu erreichen, muss der Terraner durch DAS PSIONISCHE LABYRINTH ...

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Nr. 1055

Das psionische Labyrinth

Die Superintelligenz greift an – und Perry Rhodan muss sich bewähren

von H. G. Ewers

Mehr als 400 Jahre sind seit dem Tag vergangen, da Perry Rhodan durch seine Expedition mit der BASIS tiefe Einblicke in die kosmische Bestimmung der Menschheit gewann und in die Dinge, die auf höherer Ebene, also auf der Ebene der Superintelligenzen, vor sich gehen.

In folgerichtiger Anwendung seiner erworbenen Erkenntnisse gründete Perry Rhodan Anfang des Jahres 3588, das gleichzeitig zum Jahr 1 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ) wurde, die Kosmische Hanse, eine mächtige Organisation, deren Einfluss inzwischen weit in das bekannte Universum hineinreicht.

Im Jahr 425 NGZ sieht sich die Hanse, die neben dem interstellaren Handel auch der kosmischen Verteidigung dient, schweren Anschlägen der Superintelligenz Seth-Apophis ausgesetzt.

Da waren zuerst die Computerbrutzellen, die für Gefahren sorgten, dann die Agenten der Superintelligenz, die die Ziele von Seth-Apophis mit robotischem Eifer verfolgten, die Zeitweichen, die ganze Planeten gefährdeten, und schließlich gab es noch turbulente Ereignisse ganz merkwürdiger Art.

Die Hauptpersonen des Romans

Perry Rhodan – Der Terraner ist bereit, sein Leben zu opfern.

Roi Danton und Waylon Javier – Zwei Gefangene des psionischen Labyrinths.

Oliver Javier – Der Sohn des BASIS-Kommandanten wird gejagt.

Eternazher – Eine Projektion des Bösen.

Lethos-Terakdschan

1.

Er hatte das Gefühl, als drehe er sich um eine x-dimensionale Achse in etwas unglaublich Fremdartiges hinein. Es war etwas, das er noch nie zuvor erlebt hatte, wenn er mit Hilfe des ehemaligen Auges Laires per distanzlosem Schritt zu einem Objekt der Kosmischen Hanse gegangen war.

Doch im nächsten Augenblick war dieses erschreckende Gefühl wieder vergangen – und Perry Rhodan fand sich in der Zentrale eines Kreuzers der STAR-Klasse wieder.

Wie bei seiner Ankunft in der BASIS herrschte auch hier hektischer Betrieb, so dass er nicht sofort bemerkt wurde. Ein untersetzter Mann mit pechschwarzem, glänzendem Haar stand mit dem Rücken zu ihm neben einer hochgewachsenen schlanken Frau, die auf einem Kontursessel vor der Funkanlage saß. Er sprach mit einer Frau, deren Abbild auf einem der Bildschirme zu sehen war. Im Hintergrund der dreidimensionalen Abbildung war der Ausschnitt einer Steuerkanzel zu sehen, die offenbar zu einer Space-Jet gehörte.

»Das gibt es nicht!«, sagte der Untersetzte aufgebracht. »Auf dem Umweg über den Weltraum muss der Dom zu erreichen sein, Sindi!«

»Ich weiß nicht einmal, ob wir im Weltraum gewesen sind, Meng«, erwiderte die Frau. »Die Ortung hat so komplett verrückt gespielt, dass wir uns nicht danach orientieren konnten, und nach unserer Direktsicht zu urteilen, sind wir etwa zehn Minuten lang durch ein absolutes Nichts geflogen.«

Ein etwas beleibter grauhaariger Mann, der sich an den Prüfschaltungen des Ortungspults zu schaffen gemacht hatte, hob den Kopf – und in seine Augen trat der Ausdruck freudiger Überraschung.

»Perry Rhodan!«, rief er.

»Ja, wenn er nur schon hier wäre«, erwiderte Meng, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen. »Aber wie sollte er kommen, wenn die BASIS verschwunden ist.«

»Er ist hier!«, sagte der Grauhaarige und deutete auf Rhodan.

Die Köpfe der Anwesenden fuhren herum, und in den Gesichtern las Rhodan eine ganze Skala von Gefühlen, angefangen von Verblüffung bis hin zu grenzenloser Erleichterung.

Sie glauben, nun, da ich bei ihnen bin, wären alle Schwierigkeiten vorbei!, dachte Rhodan. Dabei weiß ich selbst nicht, was ich von alledem halten soll.

»Perry Rhodan ist da?«, fragte Sindi aus der Space-Jet ungläubig.

Rhodan schob das Auge in den Köcher zurück.

»Die BASIS lässt sich ortungstechnisch nicht erfassen?«, erkundigte er sich. Wo ist Mike?

Der Mann, der Meng genannt worden war, schluckte.

»Sie ist nicht mehr da, Perry!«, schrie er fast, dann fing er sich. »Entschuldige, bitte! Willkommen auf der AINO UWANOK!« Er räusperte sich. »Ich bin Meng Faischü, Stellvertreter des Kommandanten.« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Frau neben sich, die aufgesprungen war. »Das ist unsere Funkerin, Milani Valier.« Er blickte zu zwei männlichen Personen, von denen eine das Symbol des Medizinischen Dienstes auf dem Brustteil der Bordkombination trug. »Das ist Hagen Vermeuren, unser Bordmediziner – und das ist unser stellvertretender Bordingenieur Irvin Fadejew.«

»Angenehm«, sagte Perry Rhodan und wunderte sich über seine Ruhe.

»Wir sind im Anflug«, sagte die Frau auf dem Bildschirm. »Würde jemand von euch unsere Hangarschleuse öffnen?«

»Sofort, Sindi!«, erwiderte Faischü und eilte zu seinem Platz. Seine Finger flogen förmlich über eine Anzahl von Sensorpunkten. »Die Schleuse ist offen.«

Er wandte sich wieder an Rhodan.

»Es ist mir sehr peinlich, dass es bei uns drunter und drüber geht, Perry. Aber die Lage ist ungewöhnlich.«

»Sie ist verworren«, warf Irvin Fadejew ein. »Die BASIS ist offensichtlich verschwunden. Unsere Ortungssysteme erzielen fehlerhafte Ergebnisse, aber die Fehler liegen außerhalb.«

»Schalte doch mal auf den Dom Kesdschan, Irvin!«, sagte Faischü.

Fadejew nickte und erklärte, während er am Ortungspult schaltete: »Das ist irgendwie schizophren. Nichts klappt mit der Ortung – mit Ausnahme des Domes. Ihn bekommen wir stets klar und deutlich herein.«

Einer der Ortungsschirme wurde hell.

Rhodans Gesicht spannte sich vor konzentrierter Aufmerksamkeit, als das Abbild eines Bauwerks erschien, das der oberen Hälfte eines Rieseneies glich.

Das also ist der Dom Kesdschan ...!

»Er sieht aus, als könnte man ihn mit einem Shift in wenigen Minuten erreichen«, sagte Meng Faischü bedrückt. »Aber niemand hat es geschafft – außer der ersten Gruppe unter unserem Kommandanten, Unaire Zahidi. Die Führung hatte natürlich Waylon Javier. Ich ...«

Vielleicht ist Mike bei ihnen!, durchfuhr es Rhodan. »Wer gehört noch dazu?«

»Ach, ja, Roi ist auch dabei«, erwiderte Faischü. »Außerdem Les Zeron, Omdur Kuwalek und Siria Osinskaja.«

Rhodan atmete verstohlen auf.

»Und sie haben dem Dom erreicht?«

Faischü nickte.

»Sie waren jedenfalls ganz in der Nähe, als wir hier das automatische Notsignal der BASIS auffingen und vergeblich versuchten, Kontakt mit ihr zu bekommen. Ich habe sofort Waylon angerufen und ihm Bescheid gesagt. Er befahl mir, eine Space-Jet zu schicken, die ihn und seine Begleiter abholen und zur BASIS bringen sollte.«

»Dort sind sie aber nicht angekommen«, sagte Rhodan.

»Nein, natürlich nicht«, erklärte Meng Faischü. »Das konnten sie ja nicht, weil die Space-Jet nie bei ihnen ankam. Dabei wurde sie von Gornd Joffre geflogen. Wir nehmen an, sie wurde durch den gleichen Einfluss, unter dem die Suchtrupps litten, völlig desorientiert. Waylon rief mich noch an und fragte nach der Space-Jet. Als uns klar wurde, dass sie verschollen war, erklärte er, mit dem Shift zum Kreuzer zurückkehren zu wollen.«

»Aber er kam nie an«, vermutete Rhodan.

»Und wir bekamen auch keinen Funkkontakt mehr zu ihm«, ergänzte Faischü. »Das heißt, einmal noch, als Unaire anrief und um ein Peilsignal bat. Dann war Stille.«

»Wenn er um ein Peilzeichen bat, muss er ziemlich desorientiert gewesen sein«, stellte Rhodan fest. »Ein Kreuzer der STAR-Klasse kann doch auf die geringe Entfernung auf Sicht angeflogen werden.«

Er schüttelte den Kopf.

»Von der BASIS aus war euer Schiff deutlich zu sehen. Wie könnt ihr dann die BASIS nicht sehen? Selbst wenn die Ortung gestört ist, müsste sie doch nachts wie ein heller Stern am Himmel stehen.«

Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, und zum zweiten Mal an diesem Tag hatte er das Gefühl, eine eiskalte Hand griffe nach seinem Herzen.

»Es ist Hamiller«, sagte er zu sich selbst. »Hamiller hat die Bildzeichnungscomputer der BASIS so beeinflusst, dass sie den Kreuzer, die Stadt und den Dom auf die Schirme zauberten.«

»Hamiller?«, fragte Milani Valier.

»Die Hamiller-Tube«, erklärte Rhodan niedergeschlagen. »Sie steht unter fremdem Zwang und hat die BASIS praktisch paralysiert.«

Die Panzerschleuse der Zentrale öffnete sich, und eine junge Frau im leichten Raumanzug trat ein.

»Dieser Einsatz war ein Albtraum, Meng!«, rief sie. Dann erblickte sie Perry Rhodan. »Du hast es also geschafft, von einer nichtexistenten BASIS hierher zu kommen, Perry.«

Rhodan dachte an das erschreckende Gefühl, das er beim distanzlosen Schritt gespürt hatte und fragte sich, ob es davon herrührte, dass sich die BASIS in einem anderen Universum befand. In diesem Fall übertrafen die Fähigkeiten des komplizierten Geräts, das Laires Auge gewesen war, bei weitem alle Erwartungen.

»Irgendwie, ja«, erwiderte er, dann wandte er sich wieder an Faischü. »Sind alle Suchtrupps zurückgekehrt, Meng?«

Faischü schüttelte betrübt den Kopf.

»Leider nicht, Perry. Die SJ-8 blieb bislang verschollen, ebenso ein Shift mit zwei Ortungsspezialisten. Es scheint, als wären sie in einem Labyrinth verschwunden.«

»In einem psionischen Labyrinth«, sagte Perry Rhodan nachdenklich. Er heftete seinen Blick auf das Abbild des Domes Kesdschan, und in seine Augen trat ein harter Glanz. »Aber ein Labyrinth ist da, um überwunden zu werden. Ich brauche eine Space-Jet mit einer Besatzung, die sich freiwillig für den Einsatz meldet.«

*

»Komm, wir legen ihn auf den Tisch!«, sagte Roi Danton, der eines der Beine des Ertrusers hielt. Das andere Bein hielt Siria Osinskaja, während Les Zeron, Waylon Javier und Unaire Zahidi Kopf und Schultern Omdur Kuwaleks trugen.

Ächzend schleppten sie den schweren Körper des Toten die breite Treppe zur Empore hinauf und blieben schweratmend vor dem großen Tisch stehen, in den verschiedene seltsame Instrumente oder Geräte eingelassen waren.

»Es ist noch Platz genug für ihn«, stieß Zeron hervor. Sein Kopf war vor Anstrengung rot angelaufen. »Zu – gleich!«

»Aufpassen!«, schrie Siria, als sie sah, dass sie es nicht schaffen würden.

Im letzten Moment gelang es den Raumfahrern, den zurückschwingenden Körper zu halten.

»Wir müssen ein paar Mal schwingen«, erklärte Zahidi, der als einziger noch völlig gleichmäßig atmete. »Ja, ich weiß, er wird ziemlich hart auf die Tischplatte fallen, aber schließlich spürt er davon nichts mehr. Achtung, los!«

Nach mehreren Schwüngen gelang es ihnen schließlich, den Ertruser auf die Tischplatte zu befördern. Er schlug nicht so hart auf, wie sie befürchtet hatten.

»Was ist eigentlich die Todesursache?«, fragte Siria und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

»Das wird die Obduktion ergeben«, sagte Zeron. »Ich nehme an, er hat einen Gehirnschlag wegen nervlicher Überlastung erlitten.«

»Oder diese eine Macht hat ihn getötet, weil er sie durchschaute«, meinte Zahidi zögernd.

»Dann würde sie auch uns und Sirtan töten«, erklärte Roi Danton, beugte sich über den Toten und musterte das erblasste Gesicht. »Wir wissen es schließlich auch – und Sirtan hat es zuerst erkannt.«

Er hob ein Augenlid an und leuchtete mit seiner Handlampe ins Auge.

»Kein Reflex«, stellte er fest. »Außerdem ist die Hornhaut getrübt, und das Gesicht beginnt zu verfallen.«

»Dann ist ihm nicht mehr zu helfen, denn das sind wohl sichere Todeszeichen«, sagte Siria.

Danton schüttelte den Kopf.

»Absolut sicher sind sie nicht, aber ohne Maschinen können wir nichts mehr für Omdur tun. Puls und Atmung haben vor etwa einer Viertelstunde ausgesetzt, dann müssten sich in fünf bis fünfzehn Minuten die ersten Totenflecke bilden. Die wären dann sichere Todeszeichen.«

Er zog das Lid wieder herab, verschränkte die Arme des Toten vor der Brust und zog die Beine gerade. Danach blieb er mit gesenktem Kopf ungefähr eine Minute schweigend vor dem Tisch stehen.

Als er sich danach umwandte, sah er auf den Gesichtern seiner Gefährten die unausgesprochene Frage danach, was nun werden sollte. Er blickte Javier an.

Der Kommandant der BASIS nickte.

»Ich weiß, Roi, die Entscheidung liegt bei mir. Aber ich fühle mich völlig hilflos. Wir kommen nicht zum Kreuzer zurück, und wir werden auch die BASIS nicht erreichen, obwohl ich sie vorhin gesehen habe.«

»Wir sollten es wenigstens versuchen«, erwiderte Danton.

»Unter dem Dom Kesdschan soll sich ein Gewölbe befinden«, sagte Unaire Zahidi nachdenklich. »Wie wäre es, wenn wir es suchten?«

»Wo?«, fragte Les Zeron.

»In der Haupthalle des Domes scheint es keinen Zugang zum Gewölbe zu geben«, meinte Siria Osinskaja. »Vielleicht in einem der Nebenräume?«

»Wir würden nur unsere Zeit verschwenden«, erklärte Javier mit wiedergewonnener Entschlusskraft. »Soviel wir wissen, birgt das Gewölbe die wichtigsten Geheimnisse des Wächterordens. Ich nehme nicht an, dass Unbefugte Zugang zu diesen Geheimnissen haben. Folglich wird der Zugang perfekt getarnt sein. Außerdem haben wir keine Zeit zu verlieren. Wir werden versuchen, die BASIS mit dem Shift zu erreichen.«

2.

»Die Besatzung der SJ-17, die sich freiwillig gemeldet hat, Perry«, sagte Meng Faischü und nickte zu der Frau und dem Mann hin, die soeben die Zentrale der AINO UWANOK betreten hatten. »Kommandantin und Astrogatorin Nereide Hafner, Orter und Funker Jamie Wilcox.«

Perry Rhodan ging zu den beiden Raumfahrern und schüttelte ihnen die Hände.

»Ich danke euch für eure Bereitschaft, den Risikoeinsatz mit mir zu fliegen.«

Nereide Hafner lächelte.

»Du hast ja keine Ahnung, wie sehr wir darauf brennen, mit dir zusammen in einen Einsatz zu gehen. Dafür würden wir noch größere Risiken auf uns nehmen, Perry.«

Rhodan stutzte und warf Faischü einen fragenden Blick zu, doch der Stellvertreter Zahidis lächelte beruhigend und sagte: »Die Bereitschaft, blindlings Risiken einzugehen, liegt weit unter dem menschlichen Durchschnitt, Perry – wie bei allen unseren Beibootbesatzungen. Die Psychotests sind zuverlässig und werden ständig wiederholt.«

»Das ist gut so«, erwiderte Rhodan ernst. »Die Zeiten der Bravourstücke sind vorbei, seit wir wissen, welche ungeheure Verantwortung die Menschheit trägt.« Er nickte Nereide und Jamie lächelnd zu. »Entschuldigt bitte meine Vorsicht.«

»Sie war berechtigt«, erwiderte Wilcox. »Nereide hätte nicht so überschwänglich sein dürfen. Aber ich war es auch. Es war die Freude darüber, dass wir mit dem berühmtesten Terraner zusammen fliegen dürfen.«

Rhodan legte ihm einen Arm auf die linke Schulter und drängte ihn zum Schott.

»Ich hoffe, ich bin in euren Augen kein Denkmal«, sagte er lachend. »Das würde mir nämlich nicht gefallen. Ich bin ein Mensch wie ihr. Ich ...« Er winkte ab, denn es war ihm unmöglich, seine Gefühle so in Worte zu fassen, dass sie diesen jungen Menschen verständlich geworden wären – jedenfalls nicht in kurzer Zeit.

Während sie im Antigravlift nach unten, zu den Schleusenhangars der Space-Jets, schwebten, wurde ihm klar, dass es unrealistisches Wunschdenken von ihm war, so sein zu wollen wie Nereide Hafner und Jamie Wilcox. Ein kaum verständliches Zusammenspiel von Mächten und Kräften hatte dazu geführt, dass er eine schicksalhafte Bestimmung erhalten hatte, die er erst allmählich zu begreifen begann und die ihn seelisch so stark belastete, dass er manchmal fürchtete, daran zerbrechen zu müssen.

»Wir sind da, Perry!«, rief Nereide.

Rhodan schrak aus seinen Gedanken auf und griff nach der Ausstiegshilfe. Gewandt schwang er sich aus dem Antigravschacht und folgte den beiden jungen Raumfahrern.

Als die Space-Jet wenig später aus der Hangarschleuse schoss, war sein Blick unverwandt auf den geheimnisvoll leuchtenden Dom Kesdschan gerichtet.

»Sollen wir hochziehen?«, fragte Nereide.

»Nein!«, entschied Perry Rhodan. »Wir gehen tiefer und versuchen, den Dom dicht über dem Boden zu erreichen!«

Während die Kommandantin das Diskusschiff tiefer drückte, sagte Wilcox: »Es sieht alles so normal aus, nicht wahr? Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir nicht in wenigen Minuten beim Dom Kesdschan sind.«

Rhodan nickte.