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Das Jahr 2045 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, weit in der Zukunft: Die Menschen haben von der Erde aus das Weltall erobert. Auf Tausenden von Welten leben ihre Nachkommen, zahlreiche Raumschiffe reisen bis zu den entlegensten Sternen. Perry Rhodan ist mit seinem Raumschiff, der RAS TSCHUBAI, zu einer gefährlichen Reise durch Raum und Zeit aufgebrochen. Sie schaffen den Weg zurück in die heimatliche Milchstraße. Wieviel Zeit vergangen ist, weiß Rhodan nicht. Was sich geändert hat, kann er nicht einmal ahnen. Schnell stellt er aber fest: In der Galaxis ist die Cairanische Epoche angebrochen. Vieles ist anders geworden seit seinem Aufbruch, und als seine Gefährten und er zwischen den heimatlichen Sternen kreuzen, werden sie schnell mit einer Legende konfrontiert – und diese erzählt vom Mythos der verschwundenen Erde …
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Seitenzahl: 8149
Cover
Nr. 3000 – Mythos Erde
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Wessen Koffer? Welche Reise?
2. Giunas Verzweiflung
3. Der Gast
4. Giunas Überraschung
5. »Die Jagdhunde sprangen und wedelten«
6. Giunas Erkenntnis
7. Cairaner
8. Giunas erste Mission
9. Gespräch unter Freunden
10. Giunas Entdeckung
11. Der Start der BJO BREISKOLL
12. Giunas Zukunft
13. Ephelegon
Willkommen in einer neuen Zeit!
Vorwort
Mythos Orgonit von Kai Hirdt
Mythos Odemas von Uwe Anton
Mythos Reisen von Oliver Fröhlich
Mythos Atlantis von Verena Themsen
Mythos Glaube von Susan Schwartz
Mythos Märchen von Michelle Stern
Mythos Fans von Leo Lukas
Mythos Rhodan von Hubert Haensel
Mythos Terrania von Christian Montillon
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3001 – Von Göttern und Gönnern
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Und was hast du verloren?
1. Die Zukunft, so nah
2. Die Heimat, so fern
3. Die Erinnerung, so unzuverlässig
4. Die Jugend, so ungeduldig
5. Das Fremde, so vertraut
6. Der Tod, so süß
7. Der Verzagte, so tapfer
8. Die Planung, so unbeständig
9. Der Feind, so gnadenlos
Leserkontaktseite
Fanszene
Nr. 3002 – Die Kriegsschule
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
17.
18.
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3003 – Das Triumvirat der Ewigen
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. BJO BREISKOLL
2. Honams Verborgenheit: Zuflucht
3. BJO BREISKOLL
4. GAMARAM HONAMS HEROLD
5. Honams Verborgenheit: Zuflucht
6. BJO BREISKOLL
7. BJO BREISKOLL
8. Honams Verborgenheit: Ruine
9. Bannershees Stern
10. Honams Verborgenheit: Die Ruine
11. Copperworld
12. Honams Verborgenheit: Die Ruine
13. Honams Verborgenheit: Gewitterstadt
14. Honams Verborgenheit: Gewitterstadt
15. Honams Verborgenheit: Gewitterstadt
16. Honams Verborgenheit: Die Macht des Wortes
17. Honams Verborgenheit: Die letzte Stunde
Nr. 3004 – Der Vital-Suppressor
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog
1. Geduld und Entzugserscheinungen
2. Vertrauen und Philosophie
3. Paragraphen und ein Sarg
4. Highlights und Prioritäten
5. Anflug und Codeknacker
6. Einbruch und Zellaktivator
7. Bündnisse und Feindschaften
8. Vitalität und Untergang
Epilog
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3005 – Wiege der Menschheit
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog
1. Perry Rhodan
2. Perry Rhodan
3. Amma Vargas
4. Perry Rhodan
5. Perry Rhodan
6. Perry Rhodan
7. Perry Rhodan
8. Felix Ghiss
9. Perry Rhodan
10. Perry Rhodan
11. Perry Rhodan
12. Perry Rhodan
13. Perry Rhodan
Leserkontaktseite
Fanszene
Nr. 3006 – Halbraum-Havarie
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. BJO BREISKOLL
2. BJO BREISKOLL
3. BJO BREISKOLL
4. BJO BREISKOLL
5. In der Kreatur
6. Im Raumvater
7. BJO BREISKOLL
8. AUCBURN
9. BJO BREISKOLL
10. AUCBURN
11. AUCBURN
12. BJO BREISKOLL
Stellaris 68
Vorwort
»Der schlafende Riese« von Olaf Brill.
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3007 – Zeuge der Jahrhunderte
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Vorspiel: Vergangenheit
1. Gestern und Heute
2. Hier und fort
3. Hin und her
4. Damals und jetzt
5. Dort und anderswo
6. Dies- und Jenseits
7. Drunter und drüber
8. Auf und ab
9. Ein und aus
Nachspiel: Gegenwart
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung Piratenraumer der Ladhonen
Nr. 3008 – Stadt der Letztgedanken
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. RAS TSCHUBAI
2. HANTA YO – Der Anflug
3. Der erste Vorstoß
4. Die Vanth
5. Athanasious Bericht
6. Nach Tvath
7. Der Stillmeister
8. Ein paar Antworten und noch mehr Fragen
9. Gucky
10. Der Weg zum Hemizentrum
11. Der Ort der Erleuchtung
12. Der Ruf
13. RAS TSCHUBAI, 18. September 2045 NGZ
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3009 – Clan der Saboteure
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Bye bye, Kapitán
1. Bericht Atlan: Schichten im Schacht
2. Das gealterte Kind
3. Eine formvollendete Erpressung
4. Bericht Atlan: Erstes Abtasten
5. Große Probleme und kleine Freuden
6. Spiele und andere Hobbys
7. Bericht Atlan: Künste, Kulturen und Kriege
8. Einrichtungen und Ausrichtungen
9. Schutz und Blendung
10. Bericht Atlan: Das Para-Gitter
11. Noch mehr geheime Räume
12. Der Ort, den es nicht geben darf
Epilog: Rück- und Ausblicke
Leserkontaktseite
Fanszene
Nr. 3010 – Willkommen auf Gongolis
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Eine Lektion in Französisch und Vertrauen
2. Ein Spielchen in Ehren
3. Einreisemodalitäten
4. Erstes Vorantasten
5. Eine Chance?
6. Ein Wandkrabbler in Nöten
7. Das Treffen
8. Du bist dabei
9. Neuer Versuch eines Treffens
10. Übereinkunft
11. Befreiung
12. Neuer Termin
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3011 – Habitat der Träume
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Auf den Weltenbrettern
1. Etwas viel Lärm
2. Zähmer des Widerspenstigen
3. Komödien und Irrungen
4. Ein nächtlicher Sommertraum
5. Der Obmann von Gongolis
6. Zwei Herren von Terra
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung Gongolis
Nr. 3012 – Totenschiff
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Ghabar, 25. April 2003 NGZ
2. Ghabar, 1. September 2013 NGZ
3. Ghabar, 12. Juni 2018 NGZ
4. Ghabar, 16. Mai 2020 NGZ
5. Totenschiff, 24. Mai 2020 NGZ
6. Pasaul, 9. Juni 2020 NGZ
7. Totenschiff, 10. Juni 2020 NGZ
8. Tanikjom, 18. August 2020 NGZ
9. Tanikjom, 15. September 2020 NGZ
10. Gongolis, 23. September 2020 NGZ
11. Totenschiff, 25. September 2020 NGZ
12. Totenschiff, 24. Dezember 2026 NGZ
13. Totenschiff, 1. Januar 2027 NGZ
14. HORB XXI, 12. Oktober 2045 NGZ
15. Gongolis, 14. Oktober 2045 NGZ
Leseprobe PR NEO 200 – Rüdiger Schäfer & Rainer Schorm – Mann aus Glas
Vorwort
Prolog: Der Schrei der Geminga
1. 17. November 2088, 7.23 Uhr
Gespannt darauf, wie es weitergeht?
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3013 – Zielpunkt Ephelegon
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Verdammt lang her, 15. Oktober 2045 NGZ
2. Ein Kilogramm Hyperkristalle
3. Der Weiße Raum
4. Budentoj
5. Unfreundliche Roboter
6. Netze
7. Dummes Geschwätz
8. In die Hose
9. Zu Hause
10. Tontaubenschießen
Leserkontaktseite
Glossar
Fanszene
Nr. 3014 – Der Feind in mir
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Kopfgeldjäger
2. Resident
3. THORA
4. Enkelin
5. Feinde
6. Metabolist
7. Bruder
8. Booth
9. Gigant
Stellaris 69
Vorwort
»Thassaias Schiff« von Kai Hirdt
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3015 – Raptus Terrae
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Der dunkle, unzerstörbare Gigant
1. Schreckliche Sonnen
2. Neue Aufgaben für alte Bekannte
3. Der Fund von Tiscareno
4. Die Prä-Raptische Phase
5. Die Prozession
6. Die unklare Rolle der Thesanit
7. Der Schrei
8. Abschied und Neubeginn
9. Der Gleiter
10. Die Nacht des Staunens und die Quadratur der Tage
11. Der Ersatz
Epilog: Clausum und Odium
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung ANANSI – Semitronik der RAS TSCHUBAI – Teil I: Plasmakoordinator
Nr. 3016 – In den Augen des Riesen
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Schöne Aussichten
2. Schlechte Aussichten
3. Konferenzsaal Eins-Drei
4. Krikkit und Hornring
5. Das Parlament
6. Jäger und Gejagter
7. Die Begegnung
8. In den Augen des Riesen
9. Vorbereitungen
10. Offenbarungen
11. Der Kampf
12. Zuallerletzt
13. Nachbesprechung
Leseprobe PR Mission SOL – Kai Hirdt – Das Raumschiffgrab
Vorwort
Prolog: 28. August 1552
1. Sechs Tage früher, 22. August 1552 NGZ
2. 22. August 1552 NGZ
3. Vielleicht der 22. August 1552 NGZ
Gespannt darauf, wie es weitergeht?
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3017 – Terra Incognita
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. THORA
2. Der Subkonsul
3. Eine erstaunliche Wendung
4. Der Anflug
5. Etwas, das so aussieht
6. Man schleicht sich an
7. Ankunft
8. Der See
9. Ja ... und nein
10. Die Forscher, nehme ich an?
11. Feuer und Diamanten
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3018 – Welt der fünf Augen
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. KYNAYASH – Der Sturm
2. Sterne und Unsterne
3. Nach Shabaydaa
4. In der Stadt
5. Das Museum
6. Entscheidende Taten
7. Shashay
8. Die Mission
9. Aufbruch
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3019 – Das Rätsel von Pesha
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Die Kupferkarawane
2. Von Shabaydaa nach Pesha
3. Die Inselburg
4. Diamanten des Verderbens
5. Alte Täuscherhand
6. Am stillen Nuuy
7. In fernen Regionen
8. Im dunklen Tann der Wisperkelche
9. Und Friede auf Iya
10. Die Waldläufer
11. Der Spion von der THORA
12. In Pesha
13. Die Pyramide der Shoijona
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung Tengas Miniaturgleiter SCHOTE
Nr. 3020 – Die Stunde des Orakels
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Imaayo
1. Ratlose Tage
2. Teaana
3. Eyshu
4. Ferne Geltung
5. Shaniro
6. Entwicklungshüter
7. Diamanten
8. Niederstieg
Epilog
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3021 – Eyshus Geschenk
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Ein Schwur
1. Im Glashaus unter roten Bäumen
2. Der feuchte Traum aller Kostümbildner
3. Eine Maske der anderen Art
4. Fluchtwege und Ausflüchte
5. Lyrik ist oft schwer verständlich
6. Wenn das Schicksal zuschlägt
7. Da triumphiert der Waffentechniker
8. Wer nie fort war, war immer da
9. Der Anschlag
10. Die große Entlarvung
11. Die Schatztruhe
Epilog: Die Vorahnung
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3022 – Bulls großes Spiel
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Gad Zunurudse
2. Reginald Bull
3. Spinoza Godaby
4. Reginald Bull
5. Spinoza Godaby
6. Reginald Bull
7. Spinoza Godaby
8. Reginald Bull
9. Spinoza Godaby
10. Reginald Bull
11. Spinoza Godaby
12. Reginald Bull
13. Gad Zunurudse
14. Reginald Bull
PR Sonderteil – 50 Jahre Mondlandung – Realität und Fiktion
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3023 – Der On-Pirat
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Buunyn Paccnarash: Auf der Rückreise
2. Atlan: Treffpunkt voraus!
3. Buunyn Paccnarash: Der On-Legat
4. Atlan: Ogygia
5. Buunyn Paccnarash: Analysen
6. Atlan: Verhandlungen
7. Dror Dorashag: Ideenspaziergänge
8. Atlan: Im Nest
9. Buunyn Paccnarash: Freunde
10. Atlan: Nägel mit Köpfen
11. Dror Dorashag: Strategische Banausen
12. Atlan: Das Opfer
13. Buunyn Paccnarash: Schiffswechsel
14. Dror Dorashag: Der Große
15. Atlan: Verhandlungen
16. Buunyn Paccnarash: Zusammenarbeit
17. Dror Dorashag: Also schön!
18. Atlan: Die Falle
19. Buunyn Paccnarash: Hoppla
20. Atlan: Aufräumarbeiten
Leserkontaktseite
Risszeichnung Hypertrans-Progressor der RAS TSCHUBAI
Nr. 3024 – Der Geist von Hellgate
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Tag der Lilie
2. 15. November 2045 NGZ – Tag der Sommerblumen
3. 16. November 2045 NGZ – Tag der Apfelblüte
4. 17. November 2045 NGZ – Tag der Duftflechten
5. 18. November 2045 NGZ – Tag des Waldregens
6. 19. November 2045 NGZ – Tag der Lilie
7. 22. November 2045 NGZ – Tag der Chrysantheme
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3025 – Ich erinnere mich
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Damals
1. Zu Gast bei Mister Stringer
2. Das Haus am Berg
3. Nekrophagen
4. Parnastare
5. Das Werk der Geier
6. Die Umwertung
7. Ansichten eines unfertigen Landes
8. Mission Rhe
9. Das Summen der Maschinen
10. Euer Gast. Euer Wirt.
Epilog: Neu-Terrania
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3026 – Atlan und die Kristallsklaven
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Letzter Spaziergang
2. Einige Tage früher die Varanz-Schnecken
3. Diplomatische Ränkespiele
4. Einige Tage früher der Handel
5. Annäherung
6. Einige Tage früher das Schmerzhaus
7. Gespräche
8. Einige Tage früher in den Kristallminen
9. Entscheidungen
10. Gerettet
11. Befreiung und Tod
12. Gespräche und Rückkehr
13. Die gestürzte Himmelsschnecke
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3027 – Zurück nach Arkon
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Bericht Atlan
1. Sechs Stunden zuvor
2. Bericht Atlan
3.
4. Bericht Atlan
5.
6. Bericht Atlan
7. Bericht Atlan
8.
9. Bericht Atlan
10.
Epilog: Bericht Atlan
Leserkontaktseite
Risszeichnung CARPAZ – Space-Jet der Kopfgeldjäger Dancer und Schlafner
Nr. 3028 – Die Kristallgetreuen
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Zalit sehen und lauschen
2. Vertraue niemandem!
3. Kriminelle in Troschir
4. Kollegiale Rivalität
5. Es geht etwas vor ...
6. Das Spiel der Medien
7. Das falsche Ich
8. Traditionen und Geheimgänge.
9. Sie lebt!
10. Doch. Ich.
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3029 – Angriff der Signaten
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Das Aufblitzen
1. Die Bleisphäre
2. Die fremde Welt
3. Die objektive Halluzination
4. Die Realitätsgezeiten
5. Der Robotraumer
6. Die Transzendenz
7. Das Forschungsschiff
Zwischenspiel: Verbrechen und Bestrafung
8. Die gläsernen Würfel
9. Die Futuroskope
10. Das asymmetrische Schiff
Epilog: Die Vorahnung
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3030 – Der Arkonide und der Roboter
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Ein trauriger Roboter
1. Ein (fast) ganz normaler Junge
2. Wenn Träume platzen
3. Eine alte Bekannte
4. Interessante Tage in der Milchstraße
5. Wie ich entstand
Epilog: Ein zuverlässiger Mitarbeiter
Stellaris 70
Vorwort
»Unter myranischer Flagge« von Madeleine Puljic
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3031 – Die Gewaltigen von Everblack
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. TELTRAIM: So finster, so leer
2. Entdeckt
3. Angriff
4. Das Ultimatum
5. Rettung?
6. Der Markgraf
7. Begegnung
8. Diverse Manöver
9. Interner Angriff
10. Der Flug der RATBER TOSTAN
11. Kein Mythos
12. Der letzte Abschnitt
13. Aus dem persönlichen Logbuch von Bela Hogam
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung Terranischer Hyperpulswerfer
Nr. 3032 – Sandschwimmer
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Cairaner
2. Hasproner
3. Cairaner
4. Hasproner
5. Cairaner
6. Oxtorner
7. Hasproner
8. Oxtorner
9. Cairaner
10. Oxtorner
11. Hasproner
12. Oxtorner
13. Cairaner
14. Oxtorner
15. Hasproner
16. Oxtorner
17. Cairaner
18. Hasproner
Leseprobe PR NEO 210 – Oliver Plaschka – Rettet Rhodan!
Vorwort
1. Perry Rhodan
2. Thora Rhodan da Zoltral
3. Perry Rhodan
Gespannt darauf, wie es weitergeht?
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3033 – Das Phantom von Lepso
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Nach Einbruch Dunkelheit
1. Der Auftrag
2. Mamis Reservat
3. Daten, Fakten, Masken
4. Thalassas Septim
5. Die Hornissenkrone
6. Gefährten, Gefährte und Fährten
7. Die Sklavenbank
8. Wenn Kolibris blinzeln
9. Rififi
10. Der größte Schatz des Planeten
Epilog: Die Lizenz zum Schützen
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3034 – Ancaisin
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Moquert – Damals
2. Perry Rhodan – Bordleben
3. Gry O'Shannon, eine Stunde zuvor: Der Ausblick
4. Perry Rhodan – Annäherung
5. Gry O'Shannon – Das fremde Schiff
6. Moquert – Begegnung mit den Hässlichen
7. Gry O'Shannon – Fremdartigkeit
8. Moquert – Der Bericht
9. Gry O'Shannon – Der Dämpfer
10. Perry Rhodan – Die Reise zurück
11. Moquert – Freude und Verzweiflung
12. Gry O'Shannon – Auf Laquass
13. Moquert – Was die Horchhaut sagt
14. O'Shannon – Sandspiele
15. Moquert – Im Dunklen Schwarz
16. O'Shannon – Die Wolke
17. Perry Rhodan – Danach
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3035 – Graue Materie
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Der Geschmack des Nektars in den Rüsseln
1. Ein Raumschiff für die Quantam
2. Der Start der RAS TSCHUBAI
3. Die PAQUA
4. Graue Materie
5. Gott spielen
6. Der Absturz
7. Zerstören, um zu retten
8. Tag der Entscheidung
9. Ein neues Ziel
Epilog: Der Duft des geschenkten Nektars
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung Tengas SERUN-DS
Nr. 3036 – Das telekinetische Imperium
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Donn Yaradua
2. Farye Sepheroa
3. Donn Yaradua
4. Farye Sepheroa
5. Donn Yaradua
6. Farye Sepheroa
7. Donn Yaradua
8. Farye Sepheroa
9. Die Aanweem
10. Donn Yaradua
11. Farye Sepheroa
12. Donn Yaradua
13. Farye Sepheroa
14. Donn Yaradua
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3037 – Der Abyssale Ruf
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Hinaus
1. Der Verband
2. Vektorwürfel
3. Komm oder stirb
4. Triumphbogen
5. Rettungskapsel
6. Pezenna Flaith
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3038 – Weltenenden
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Jemand
1. Hishol Whekoshi
2. Sichu Dorksteiger
3. Hishol Whekoshi
4. Gry O'Shannon
5. Hishol Whekoshi
6. Donn Yaradua
7. Donn Yaradua
8. Jalland Betazou
9. Gry O'Shannon
10. Perry Rhodan
11. Sichu Dorksteiger
Epilog: Niemand
Stellaris 71
Vorwort
»Gefahrenzulage« von Hermann Ritter
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3039 – Die Kanzlei unter dem Eis
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Sturz in alle Richtungen
1. Die Waberlohe
2. Zur Freiheit gezwungen
3. Sind die weißen Segel gesetzt?
4. Phasen
5. Zu Tisch bei Kannibalen
6. Katz und Maus
7. Der Gefangene
8. Der Taravat
9. Gattcan
10. Zerozone
Epilog: Nachspiel im weißen Raum
Glossar
Risszeichnung ANANSI – Semitronik der RAS TSCHUBAI
Nr. 3040 – Arkons Admiral
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. 18. März – Dashkon-Dunkelwolke
2. 18. März – Randzone Thantur-Lok
3. 18. März – Rudyn
4. 18. März – Dubnayorsystem
5. 18. März – Dubnayorsystem
6. 18. März – Rudyn
7. 19. März – Vogasystem
8. 23. März – Rudyn
9. 24. März – Dubnayorsystem
10. 24. März – Zalit
11. 24. März – 380 Lichtjahre vor Thantur-Lok
12. 25. März – Zalit
13. Irgendwo, irgendwann
14. 25. März – Zalit
15. 25. März – Zalit
16. 25. März – Zalit
17. 25. März – Über Zalit
18. 25. März – Utik
Report
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Glossar
Nr. 3041 – Die hermetische Botschaft
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. TARTS – 25. März 2046 NGZ
2. Jahrhundertkind: 1725 NGZ
3. Jahrhundertkind: Mirkandhoum
4. Jahrhundertkind: Die ersten Jahre
5. Jahrhundertkind: Die Höhle
6. Jahrhundertkind: 1762 NGZ
7. Jahrhundertkind: 1840 NGZ
8. Jahrhundertkind: Tryortan, 2002 NGZ
9. Jahrhundertkind: Mit Blut und Siegel
10. Jahrhundertkind: Die letzten Jahrzehnte
11. TARTS – 25. März 2046 NGZ
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3042 – Gucky und der Sternenkonsul
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. THORA: Onojassystem
2. THORA: Die zweite Warnung
3. THORA: Utchosystem
4. Poltumno: Im Dannial
5. Poltumno: Tefrodische Städtereisen
6. Im Dannial: Das Bankett
7. Poltumno: Geheimnisse ...
8. Poltumno: ... und Enthüllungen
9. THORA: Im Orbit um Poltumno
10. Im Dannial: Die Wahrheit
Journal
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3043 – Die Welt der Báalols
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Klart Kono
2. Spinoza Godaby
3. Ydio-Do
4. Spinoza Godaby
5. Ydio-Do
6. Spinoza Godaby
7. Klart Kono
8. Ydio-Do
9. Spinoza Godaby
10. Ydio-Do
11. Spinoza Godaby
12. Ydio-Do
13. Spinoza Godaby
14. Ydio-Do
15. Spinoza Godaby
16. Ydio-Do
17. Spinoza Godaby
18. Klart Kono
Glossar
Risszeichnung THORA
Nr. 3044 – Das Supramentum
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Ydio-Do
2. Klicker
3. Ydio-Do
4. Klicker
5. Spinoza Godaby
6. Spinoza Godaby
7. Ydio-Do
8. Ydio-Do
9. Spinoza Godaby
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3045 – Mörder des Residenten
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Rudyn
2. Ort: unbekannt
3. Rudyn
4. Terra
5. Rudyn
6. Ferrol und Terra
7. Rudyn
8. ZAATRO II
9. Solsystem
10. Rudyn
Fanszene
Leserkontaktseite
Nr. 3046 – Die Stadt im Sturm
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Die Order des Advokaten
1. Ein Kind der Zerozone
2. Kein Treuefest für Remalhiu
3. Die Mutantenfrage
4. Die Macht der Fünf
5. Das Ende einer Dienstfahrt
6. Bei Eiern und Riesenspinnen
7. Im Auge des Sturms
Epilog: Der Schock
Stellaris 72
Vorwort
»Ein Roboter namens Ferdinand« von Michael G. Rosenberg
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3047 – Der Sextadim-Span
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
Prolog: Der Nestdiener oder Interesseloser Überdruss
1. Berühmte letzte Worte
2. Nicht ganz damenhaftes Verhalten
3. Wunsch und Wirklichkeit
4. Des Lügners kurze Beine
5. Sorgen jenseits der Träume
6. Die Perle des Fjordlands
7. Unverhoffte Begegnungen
8. Der Triumph der oft Geschmähten
9. Der Letzte seiner Art
10. Ein nicht alltägliches Verfahren
11. Wenn du nicht satt bist, bist du leicht gereizt
Epilog: Glücksspiel
Leserkontaktseite
Glossar
Risszeichnung APPU – Raumschiff des Advokaten
Nr. 3048 – Die Fäden, die die Welt bedeuten
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
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17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
Report
Leserkontaktseite
Glossar
Nr. 3049 – In der Zerozone
Vorspann
Die Hauptpersonen des Romans
1. Khaiguna
2. RAS TSCHUBAI
3. Zerozone: Erste Erkundung
4. Ziel?
5. Ein Irgendwo im Nirgendwo
6. RAS TSCHUBAI
7. Metronetz Padfuur
8. Der Trajekt-Punkt
9. RAS TSCHUBAI
10. Der Trajekt-Registrator
11. Ein weiterer Handel
12. Khaiguna
13. RAS TSCHUBAI
14. Aufbruch der TESS QUMISHA
15. PALAGUN
16. Angriff
17. Knapp, sehr knapp
18. Passage
Fanszene
Leserkontaktseite
Glossar
Impressum
Nr. 3000
Mythos Erde
Die Zeit verändert alles
Wim Vandemaan
Christian Montillon
Mehr als 3000 Jahre in der Zukunft: Die Menschen haben von der Erde aus das Weltall erobert. Auf Tausenden von Welten leben ihre Nachkommen, zahlreiche Raumschiffe reisen bis zu den entlegensten Sternen.
Perry Rhodan ist mit seinem Raumschiff, der RAS TSCHUBAI, zu einer langen Reise ins Unbekannte aufgebrochen. Mit an Bord sind unter anderem seine Frau Sichu und einige seiner alten Freunde, darunter der Mausbiber Gucky und der Arkonide Atlan.
Die Reise führt durch Raum und Zeit. Aber Perry Rhodan und seine Gefährten schaffen schließlich den Weg zurück in die heimatliche Milchstraße.
Doch sie erreichen eine neue Zeit: die Cairanische Epoche. Vieles ist anders geworden seit ihrem Aufbruch, und als sie endlich wieder zwischen den heimatlichen Sternen kreuzen, werden sie schnell mit einer Legende konfrontiert – und diese erzählt vom MYTHOS ERDE ...
Perry Rhodan – Ein Terraner wappnet sich gegen das Unbekannte.
Atlan – Ein Arkonide versteht die Welt nicht mehr.
Giuna Linh – Eine Frau kann nicht vergessen.
Zemina Paath – Eine Frau, die offenbar viel vergessen hat.
Kondayk-A1 – Ein barnitischer Händler besucht Akonen und Cairaner.
Cyprian Okri
1.
Wessen Koffer? Welche Reise?
Wir sind angekommen, dachte Perry Rhodan.
*
Wir sind angekommen, dachte Perry Rhodan. Er war wieder da, körperlich wie geistig, an Bord der RAS TSCHUBAI, seines Raumschiffs. Noch flossen seine Gedanken träge, wie nach einem tiefen Schlaf.
Wie lange hatte er in der Suspension gelegen, in diesem Tiefschlaf, der kein echter Schlaf war?
Er atmete durch.
Sofort verspürte er eine kleine Verspannung in der Schulter, kein Schmerz, eher ein uraltes, eigentlich angenehmes Gefühl, das er aus Kindertagen kannte: wenn etwa eine Wunde heilte, die er sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad zugezogen hatte, oder jene Platzwunde an der Stirn, als ihn der Baseball mit unerwarteter Wucht getroffen hatte.
Das alarmierte ihn. Ein Schmerz in der Schulter? Er hielt die Augen geschlossen. Er wollte niemandem zeigen, dass er wach war.
Wann und wie sollte er sich eine Verletzung zugezogen haben – während der Suspension? Nichts und niemand hätte ihn angreifen können. Alles in ihm drängte danach, aufzuspringen und nach dem Rechten zu sehen. Aber er unterdrückte diesen Impuls. Zunächst musste er seiner selbst sicher sein.
Während er die Lider geschlossen hielt, sondierte er weiter seinen Körper. Er lag noch im Suspensions-Alkoven, in dieser Maschine, die ihn entstofflicht gehalten und gespeichert hatte. Nur in der Suspension, in diesem Zustand zwischen Realität und anderer Dimension, konnte der Sturz durch Raum und Zeit überstanden werden, durch das chaotemporale Gezeitenfeld.
Er war nicht allein geflogen. Etwa 17.000 Besatzungsmitglieder waren mit ihm gereist, die Männer und Frauen, Menschen und andere Lebewesen an Bord.
Rund 18.000 hatten dagegen die RAS TSCHUBAI verlassen, bevor das Schiff aufgebrochen war – aus verschiedenen Gründen. Der Hauptgrund dürfte gewesen sein, dass der Einsatz zu etwas zu werden drohte, was man früher Himmelfahrtskommando genannt hätte: einer Reise ohne Wiederkehr. Jedenfalls ohne Wiederkehr in die eigene Zeit.
Menschen waren, wenn die Sache es ihnen wert war, zu vielem bereit, sogar dazu, sich selbst aufzugeben. Doch in diesem Fall hatte die Gefahr bestanden, dass sie Jahrzehnte oder Jahrhunderte übersprangen. Wer wollte das schon überleben und irgendwann vor den Gräbern seiner Familie stehen, seiner Kinder und Enkel?
Der Flug in das Gezeitenfeld war die einzige Chance gewesen, die kosmische Katastrophe zu stoppen, die die Milchstraße in den Untergang zu reißen gedroht hatte. Wer in ein solches Feld stürzte, wusste nicht, wie viel Zeit er verlieren würde.
Perry Rhodan hatte jeden Einzelnen verstanden, der von Bord gegangen war. Hoffentlich ging es ihnen gut.
Sie hatten das Mutterschiff im Leerraum verlassen, tief im Halo der Milchstraße, oberhalb des Orionarms, über 12.000 Lichtjahre vom Solsystem entfernt. Ob sich die RAS TSCHUBAI immer noch in dieser Region befand?
Konzentrier dich!, forderte er sich auf.
Als er den linken Arm bewegte, spürte er eine weitere Veränderung: Sein Multikom saß nicht, wo er es normalerweise trug. Es war nicht viel verrutscht, vielleicht zwei oder drei Zentimeter. Doch es hätte in der Phase der Entstofflichung überhaupt nicht verrutschen dürfen.
Rhodans Bewegung erstarrte. Der Schluss lag nahe: Dies war nicht sein erstes Erwachen nach dem Flug in das Gezeitenfeld. Und der wiederholte Gedanke, angekommen zu sein, war kein Déjà-vu gewesen.
Er musste bereits mindestens ein weiteres Mal wach geworden sein. Wie lange hatte dieser Moment angedauert?
Und dann?
Er lag still. Er bemerkte keine Bewegung, nahm nur eine Helligkeit wahr, die, wenn er sich nicht täuschte, nicht ganz so stark war, wie sie an Bord der RAS TSCHUBAI hätte sein sollen.
Er hörte Geräusche, ein stetiges, aber verhaltenes Summen wie von Maschinen. Lauter als sonst? Leiser? Schwer zu sagen. Irgendwie ungewohnt.
Vernahm er Schritte? Bewegte sich jemand durch das Schiff, der nicht vor Ort sein durfte? Sein Gefühl sagte ihm, dass einiges nicht stimmte.
Für einen Moment wünschte er, er hätte einen Extrasinn wie sein arkonidischer Freund Atlan.
Aber das, was sein Logiksektor dem Arkoniden hätte sagen können, konnte er sich auch selbst sagen: Sei auf der Hut!
Perry Rhodan schlug die Augen auf.
*
Rhodan blickte durch das Glassit der Abdeckungshaube. Eine Handbreit über ihm wölbte sich der innere Teil der Röhre, in die seine Suspensionsbank eingefahren war.
Rhodan lauschte mit allen Sinnen. Keine Stimme war zu hören, nur das allgegenwärtige, untergründige Summen arbeitender Maschinen.
»Den Alkoven ausfahren!«, befahl er.
Unverzüglich und mit einem sanften Anrucken setzte sich die Suspensionsbank in Bewegung. Das System arbeitete rein mechanisch. Das Verschlussstück des Alkovens öffnete sich; der Schlitten glitt etwa zwei Meter in die Halle hinein und führte die Suspensionsbank sacht in ihre Ruhebucht. Die Abdeckhaube hob sich und kippte nach hinten weg.
Für einen Moment tauchte eine Gestalt aus seiner Kindheit vor seinem inneren Auge auf: seine Oma Eli.
Oma Eli war eigentlich nicht seine Großmutter gewesen, sondern nur die Großtante seiner Mutter. Sie hatte nur wenige Meilen von ihrem Haus in Manchester entfernt gelebt und bei Bedarf als Babysitterin auf ihn achtgegeben.
Und sie hatte ihm Märchen erzählt.
Eines der Märchen hatte ihm lange zu denken gegeben. Dornröschen, das genau hundert Jahre in einem Schloss schlief, in dem auch alles andere in tiefen Schlaf gefallen war: die Menschen, die Pferde im Stall, die Jagdhunde im Hof, sogar – was ihn besonders erstaunt hatte – das Feuer im Kamin und der Wind. Dieses Bild eines ungeheuren Schlafs hatte sich irgendwann mit dem des schlafenden Schneewittchens vermengt, die in ihrem gläsernen Sarg schlummerte, ohne zu altern.
»Hundert Jahre? Wie geht denn das?«, hatte er gefragt.
»Das ist ein Zauber«, hatte Oma Eli ihm erklärt.
»Ach so«, hatte er gesagt und später doch darüber nachgedacht, ob der lange und alterungslose Schlaf der Prinzessin nicht eher einer Wirkung ihres von Zwergenhand gefertigten Kristallsarges zuzuschreiben war.
Zeit, aus dem Kristallsarg zu steigen, mein Prinz, befahl sich Rhodan.
Er schwang die Beine von der Suspensionsbank und hielt inne, lauschte und roch. Die Luft verriet nichts. Sie war frisch, als säße er in der Natur, sorgsam gereinigt von den allgegenwärtigen Maschinen des Raumschiffs. Und doch glaubte er, einen Beigeschmack wahrzunehmen, einen Hauch von Fremdartigkeit.
Langsam stand er auf, jeder Sinn war angespannt. Er fühlte sich frisch, so frisch jedenfalls, wie man sich nach einem Einsatz fühlen kann, der einem physisch wie psychisch alles abverlangt hatte.
In der Suspension ließ sich nichts wahrnehmen, sammelte man keine Erfahrungen, verstrich subjektiv gesehen keine Zeit.
Außerhalb der Suspension aber verging sie.
Wie viel Zeit wohl?
Perry Rhodan warf einen Blick auf sein Multikom. Die Anzeigen seiner biologischen Werte lagen sämtlich im grünen Bereich. Die Zeitangabe allerdings – der 15. Oktober 1552 NGZ – dürfte alles andere als verlässlich sein. Ohne die Reise durch das Gezeitenfeld hätte er nicht an der Messgenauigkeit des Geräts gezweifelt. Aber nun?
Kurz überlegte er. 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung entsprach dem Jahr 5139 Alter Zeitrechnung. Alte Zeit, neue Zeit – in Gedanken winkte er ab.
An der Decke des Saals schimmerte das dreidimensionale Abbild der Milchstraße. Langsam drehte sich das Gebilde, ein unüberschaubares Mosaik aus Sternen. Erleuchtete Nebelschwaden wie der Atem der Ewigkeit, Kugelsternhaufen bewegten sich auf Jahrmillionenbahnen.
Rhodan hätte die Sterne stundenlang betrachten können, wie er das als Junge auf der Erde getan hatte. Blickte er in die Schöpfung, fühlte er sich manchmal wieder als Junge, verloren in Zeit und Raum, fasziniert von der Unendlichkeit.
Aber er hatte keine Zeit zum Schauen und noch weniger zum Träumen. Etwas stimmte nicht, da war er sich sicher.
»ANANSI?«, rief er.
Seine Stimme hallte im Saal nach. Sein Ruf blieb ohne Antwort. Wäre er nicht schon besorgt gewesen, hätte ihn spätestens dieses Schweigen alarmiert. Es war nicht normal, das Schweigen bedeutete Gefahr.
ANANSI war als Semitronik der Zentralrechner des Schiffes, sie steuerte das Schiff. ANANSI ging niemals in die Suspension. Sie musste nicht schlafen. Und sie durfte es nicht.
Wenn ANANSI nicht reagierte, hieß das für die RAS TSCHUBAI und ihre Besatzung: Das Schiff war steuerlos, konnte nicht reagieren. Und befand sich damit womöglich in höchster Gefahr.
Erneut blickte er zum Abbild der Galaxis hoch. Hunderte von Milliarden Sterne, eine Menge, die man sich kaum vorstellen konnte, auch nach Jahrtausenden nicht. Einer davon war die heimatliche Sonne, umkreist von einem kleinen blauen Planeten. Dachte Rhodan an die Erde, fühlte er sich, als hätte er Heimweh nach einer kleinen Stadt, in der er aufgewachsen war.
Der Alkoven, in dem Perry Rhodan gelegen hatte, stand am linken Rand einer Doppelreihe von zwei Dutzend weiteren Suspensionskammern. Der Suspensionssaal lag in unmittelbarer Nähe zur Hauptzentrale der RAS TSCHUBAI. In der Zentrale des Schiffes taten im Normalbetrieb gut zwei Dutzend Besatzungsmitglieder Dienst. Im Falle eines Vollalarms konnten es 70 Personen werden, denn alle Stationseinheiten waren für diesen Fall auf Dreifachbelegung eingerichtet.
Während eines Suspensionsflugs aber befand sich kein Lebewesen in der Zentrale. Sie musste schleunigst wieder besetzt werden.
Um zu wissen, wer in den anderen Alkoven lag, brauchte Rhodan die Angaben in den Monitoren der Verschlusskappen nicht zu lesen: Seine Frau Sichu Dorksteiger und seine Enkelin Farye Sepheroa-Rhodan ruhten in seiner unmittelbaren Nähe. Er blieb vor ihren Alkoven stehen, legte die Hand darauf und gönnte sich einen kurzen Moment, in dem er die Augen schloss. Er würde nicht allein sein, egal, was ihn erwartete.
Daneben lagen Atlan und Gucky, dann Cascard Holonder. Der riesenhafte Ertruser war der Kommandant der RAS TSCHUBAI. Irgendwer – vielleicht Holonder selbst – hatte eine seiner Kritzelzeichnungen an das Verschlussstück des Alkovens geheftet. Die grobe Skizze zeigte einen bartlosen Mann mit kurzen Haaren, die Augen erstaunt geöffnet. Wer das wohl sein mochte?
Holonder entwarf diese Bilder bei Besprechungen oder wenn er angestrengt über etwas nachdachte. Obwohl er Rechtshänder war, zeichnete er sie mit seiner linken Hand, die dabei ein Eigenleben zu entwickeln schien. Nach der Fertigung ließ er die Folie zumeist achtlos liegen. Andere Besatzungsmitglieder lasen diese Holonderiana auf, sammelten sie oder tauschten sie sogar manchmal.
Auch Rhodan besaß ein solches Holonderianum, eine kleine, liebenswert-versponnene Szene, die er in seiner Kabine neben jenem Holowürfel aufbewahrte, in dem Porträts seiner Kinder zu sehen waren.
Rhodan schritt die Reihe der Alkoven ab, die in einem doppelten Halbkreis neben und hintereinanderstanden. Die Infosäulen an den Ringspeichern, die das hyperenergetische Muster der suspendierten Körper verwahrten, zeigten an, dass alle Komponenten der Aggregate fehlerlos arbeiteten: die Transmissionsschock-Dämpfer und Hyperenergie-Feldleiter, die Strukturfeldgeneratoren mit ihren Kompensatoren, die Emitterkerne und Subdistributoren – alles lief im ungestörten Betrieb.
Was stimmt hier nicht?, dachte er.
Er glaubte, ein Geräusch zu hören, laute Schritte im Hintergrund des Saals, und erstarrte. Als er sich umwandte, sah er nichts Besonderes, nur die technisch-kühle Eleganz eines Raums, penibel saubere Oberflächen aus einem Material, auf dem kein Quäntchen Schmutz liegen blieb.
Da ist nichts, sagte er zu sich selbst. Aber das Unwohlsein blieb.
Vor dem Alkoven des Kamashiten Shalva Galaktion Shengelaia, des Ersten Betreuers ANANSIS, verharrte Rhodan. Warum meldet sich ANANSI nicht?, fragte er lautlos. Das Schweigen der Semitronik beunruhigte ihn immer stärker.
Der Kamashite befand sich – wie alle anderen – noch in der Suspension und gab deswegen selbstverständlich keine Antwort. Rhodan rief sich die schmale, schmächtige Gestalt vor Augen, die grünlich schimmernde Haut.
Warum hatte ANANSI nur ihn aus der Suspension zurückgeholt?
»ANANSI!«, rief Rhodan noch einmal. Er hätte einiges darum gegeben, sie endlich ihr »Wie geht es dir?« fragen zu hören, mit dem sie sonst Gespräche eröffnete.
Stille.
Perry Rhodan blieb am Ende der Reihe stehen. Eine komplette Zentralebesatzung lag dort, immer noch in Suspension.
Für einen Herzschlag hatte Rhodan die erschreckende Vorstellung, allein an Bord zu sein, der letzte Mensch in einem stählernen Globus, der durch das chaotemporale Gezeitenfeld in die fernste Zukunft gestürzt war.
Für einen Moment fragte er sich, wozu er diesen Rundgang gemacht hatte, warum er nicht sofort darangegangen war, die anderen zu wecken.
Ein Zugriff von außen war möglich, wenngleich schwierig ohne die Unterstützung ANANSIS. Er konnte das leisten.
Warum hatte er gezögert?
Weil das, was andere Menschen einen Instinkt genannt hätten, ihn warnte. Weil die in ihm verkörperte Erfahrung zahlloser Einsätze und zahlloser Gefahren etwas als unstimmig wahrgenommen hatte, als nicht geheuer. Erneut ließ er seinen Blick schweifen, über die Alkoven hinweg, die Wände entlang, hoch zur Decke, zurück zum Boden.
Hatte er richtig gesehen? Er kniff die Augen zusammen, schaute konzentriert hin.
Kein Zweifel. Dort, zwischen zwei Alkoven der hinteren Reihe, stand etwas.
Etwas, das nicht an diese Stelle gehörte und nicht in diesem Saal gestanden hatte, als sie alle sich in ihre Alkoven begeben hatten.
Das ist ein Koffer, dachte Rhodan.
Aber wessen Koffer?
*
Perry Rhodan trug eine einfache Bordkombination. Plötzlich fühlte er sich schutzlos: keine Waffen, kein Schirmfeldgenerator, jedem Angreifer ausgeliefert.
Er eilte zum nächsten Versorgungsschrank. Nachdem er ihn mit den Fingerspitzen berührt hatte, öffnete sich die Tür. Er entnahm einen leichten SERUN, zog rasch den Schutzanzug an und überprüfte dessen Funktionsbereitschaft: Die SERUN-Positronik identifizierte ihn und erkannte ihn als verwendungsberechtigt an. Er checkte die Systeme. Die Lebenserhaltung, der Gravopak, die diversen Schutzschirmaggregate und der Deflektorschirmgenerator meldeten uneingeschränkte Einsatzbereitschaft.
»Nimm Kontakt zu ANANSI auf!«, befahl er.
»Kontaktaufnahme nicht möglich«, sagte die Positronik.
»Warum nicht?«
»Die Semitronik hat keine Abwesenheitsnotiz hinterlegt. Es liegen keine Informationen vor.«
Rhodan tastete kurz nach dem Multifunktionsstrahler im Holster des SERUNS und nach dem Vibromesser. Er hatte eigentlich nicht das Gefühl, in einen Kampf ziehen zu müssen. Dennoch war er für den Ernstfall bereit.
Perry Rhodan ging zwischen den Alkoven zur hinteren Reihe.
Der Koffer stand hochkant. Er war ziemlich genau 1,60 Meter hoch, einen Meter breit und einen Meter tief. Seine Kanten waren ebenmäßig gerundet, aber mit keinem anderen Stoff verstärkt oder versteift. Seine blaue, fein gemaserte Hülle schimmerte metallisch.
Die Farbe war ... es war ein Blau, aber kein übliches. Für diese Farbe fehlte Rhodan das genaue Wort: ein merkwürdig entrücktes Kolorit, Fernblau, Nachtblau.
Eine gute Farbe für einen Koffer, dachte Rhodan unwillkürlich. Für den Koffer wie für den Reisenden.
Der SERUN maß lediglich eine thermische Ausstrahlung an, die deutlich, aber nicht bedrohlich über der Umgebungstemperatur lag. Rhodan streckte die Hand aus. Der Handschuh des SERUNS übermittelte ihm, dass sich das Material wie warmes Leder anfühlte. Wie Haut. Er las die Temperatur am Multikom ab: 37,7 Grad Celsius.
Es war kein Schloss zu sehen, nicht einmal eine Fuge oder eine Naht. Warum also hatte Rhodan vom ersten Augenblick an den Eindruck gehabt, es mit einem Stück Reisegepäck zu tun zu haben?
Einem Impuls folgend, schlug Rhodan mit der flachen Linken kurz auf das obere Teil des Objektes. Das Geräusch empfand er als angenehme Mischung aus Pauken- und Gongschlag.
Ein Schlag gegen die Seite des Gegenstandes rief einen tieferen Ton hervor.
Der SERUN legte die erste Analyse nach der Kontaktaufnahme vor: »Eisen, Aluminium, weitere Metalle, Kohlenstoff, Sauerstoff, Beimengungen organischer Hochpolymere und nicht identifizierbarer hyperkristalliner Spurenelemente«, flüsterte die Anzugpositronik ihm über ein Akustikfeld in die Ohren.
Insgesamt sei es ein Material unbekannter Komposition mit unbekannten Eigenschaften. Das Innere des Koffers entzog sich völlig jeder Analyse.
Rhodan funkte das Gebilde an. Es gab keine Reaktion. Für einen Augenblick dachte er daran, den Koffer von Robotern aus dem Schiff werfen zu lassen. Aber dann siegte die Neugierde.
Perry Rhodan legte die Hände an beide Seiten und spannte die Muskeln an. Der SERUN bemerkte es und verstärkte die Leistung. Rhodan hob den Koffer, hielt ihn einen Moment und stellte ihn wieder ab. Der SERUN ermittelte ein Gewicht von 55 Kilogramm.
Perry Rhodan trat einen Schritt zurück. »Wessen Koffer bist du?«, fragte er halblaut.
»Er gehört mir«, hörte er eine ruhige Stimme sagen. »Es ist mein
2.
Giunas Verzweiflung
Giuna Linh hielt den Atem an und tauchte unter.
Ihr blieben vier Minuten. Höchstens.
Das Wasser war klar, aber am Grund wuchsen trübe braune Algen, die wie lange Grashalme in der leichten Strömung hingen. Giuna schwamm hinein, presste sich dicht auf den Boden. Dank ihres dunkelgrünen Anzugs würden die Cairaner sie nicht sehen.
Hoffte sie.
Die Augen hielt sie offen, starrte hinauf. Höchstens zwei Meter über ihr trieben vereinzelt gelbe, welke Blätter. Die Silhouette eines Nannzabaums ragte am Ufer auf. Die silbergraue Krone schillerte im künstlichen Licht, das die angebliche Naturidylle als das entlarvte, was sie war: eine genau durchgeplante Erholungslandschaft in einer Raumstation.
Giuna atmete ein wenig aus, um ihre Lunge von dem zunehmenden Druck zu entlasten. Luftbläschen stiegen auf, inmitten der Algen kaum verräterisch.
Die beiden Cairaner erreichten das Ufer. Sie nahm die Umrisse durch das fließende Wasser nur verzerrt wahr. Die typisch langen Beine erkannte sie trotzdem. Die beiden Fremdwesen blieben stehen. Wahrscheinlich redeten sie, Giuna konnte nichts hören. Unter Wasser verharrte die Welt in Stille, bis auf das Wummern des eigenen Herzschlags.
Noch einmal ein wenig ausatmen, nur eine lächerliche Winzigkeit. Panik stieg in ihr hoch. Wenn sie auftauchen musste und die Cairaner sie entdeckten, war alles vorbei.
Aber vielleicht sehe ich dann wenigstens Lanko wieder.
Sie schloss die Augen. In ihrer Erinnerung sah sie ihren Mann genau vor sich – sein Lächeln, die Augen so dunkelblau wie bei niemand anderem. Fast spürte sie seine Berührung.
Sollte sie schwimmen? Möglicherweise erreichte sie die Biegung und konnte dort ans Ufer klettern, ohne dass ihre Jäger sie entdeckten. Oder sie verriet sich erst recht.
Die verzerrten Silhouetten gingen weiter und verschwanden hinter dem Nannzabaum. Giuna wartete ab. Nur noch ein bisschen. Als schwarze Flecken im Wasser tanzten, wusste sie, dass sie atmen musste, sonst würde sie das Bewusstsein verlieren und ertrinken.
Sie wollte auftauchen, doch durch die Bewegung gereizt, schlangen sich die Algenfäden um sie und hielten sie fest. Sie riss den rechten Arm los, nestelte an ihren Beinen, fühlte die glitschig-schmierigen Blätter, zerfetzte die dünnen Fäden.
Sie tauchte auf.
Die Luft schmerzte im Hals, im Brustkorb, aber sie gab Giuna Kraft und ließ die Panik verschwinden. Wenige Schwimmzüge brachten sie ans Ufer. Den Oberkörper halb aus dem Wasser, lag sie erschöpft auf Steinen und Erde. Die herrlich violette Blütenpracht direkt neben ihr erschien ihr wie Gespött. Ein Molanofisch, groß wie ihr Fuß, stieß sie an und schwamm weiter.
Sie zog sich ganz aus dem Bach und zwang sich, in Bewegung zu bleiben und weiterzulaufen. Welch ein Hohn wäre das, wenn die Cairaner zurückkämen und sie hier liegen sahen! Sie hinterließ zwar eine Spur aus feuchten Fußabdrücken, doch diese verlor sich bald.
Irgendwo, hinter dichtem Gestrüpp abseits der Wege, setzte sie sich auf den Boden. Ich werde wohl vorsichtiger sein müssen, falls ich das alles irgendwie zu Ende bringen will.
Giuna dachte nach. Offiziell arbeitete sie für die Akonen an diesem noch nicht fertiggestellten Etappentransmitter. Seit Jahrtausenden galten sie als Experten für Transmitter, als arrogant und fähig zugleich. Giunas Problem war, dass sie sich zu weit vorgewagt und die Cairaner auf den Plan gerufen hatte.
Ihr Kopf schwirrte, aber niemand hatte ihr gesagt, dass es einfach werden würde, Lanko zu befreien. Ebenso wenig hatte jemand das Gegenteil behauptet, weil sie nie über ihr Ziel sprach. Wem sollte sie sich auch offenbaren? Lanko, ihr einziger Vertrauter, saß auf der Ausweglosen Straße fest. Wenn er überhaupt noch lebte. Und es gab niemanden, dem sie sonst vertrauen konnte.
Die verfluchten Cairaner!
Ihre Kleidung war getrocknet. Sie fragte sich, wo das alles hinführen sollte. Sie stand auf, klopfte sich einige hartnäckige Blätter mit dornigen Spitzen vom Anzug und entdeckte einen dicken Käfer, den sie von sich schnippte. Die Naturierung dieses Parks lief offenbar bestens, das Ökosystem funktionierte.
Kaum zu glauben, dass sie sich noch vor einem Monat mit derlei Problemen herumgeschlagen hatte – in einem anderen Leben. Seltsam, wie so ein wenig Zeit die Dinge völlig entrücken konnte, bis nur eine blasse Erinnerung blieb.
Sie bahnte sich inmitten von dichtem Gestrüpp und blaublättrigem akonischen Riesenfarn einen Weg zurück zum Pfad, der sich auf insgesamt zwei Kilometern durch die Erholungslandschaft wand. Die Cairaner hatten sie nur aus der Ferne wahrgenommen, als sie sich an ihrem Arbeitspult zu schaffen gemacht hatte. Sie wussten nichts über Giuna, kannten nicht ihren Namen. Es drohte ihr keine Gefahr mehr.
Zumindest nicht von den Cairanern. Die Akonen durften nicht herausfinden, dass sie versuchte, in die Datenbanken einzudringen und Informationen über die Transmitternetze zu stehlen. Sie missbrauchte das Vertrauen ihrer Auftraggeber, und auch das konnte ihr zum Verhängnis werden.
Sie tat beschäftigt, indem sie meistens auf das kleine Display ihres Armbandkommunikators schaute, und eilte Richtung Ausgang.
Im Korridor traf sie einen Trupp akonischer Techniker, wie sie an den Uniformen erkannte. Zum Glück waren die Akonen wirklich beschäftigt, ein Holo schwebte vor ihnen und zeigte zahllose mikroskopische Details in Vergrößerung. Sie sprachen Giuna nicht an, was sie allerdings aufgrund ihrer fast sprichwörtlichen Arroganz auch bei großer Langeweile nicht getan hätten. Schließlich war sie eine Terranerin, eine dieser Verrückten, die sich selbst nach einem mythischen Herkunftsort benannten.
Illustration: Swen Papenbrock
Der Annäherungssensor ihrer Wohnkabine erkannte sie und öffnete automatisch. Giuna trat ein, und nachdem sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, fiel sie förmlich in sich zusammen.
Sie schleppte sich in die Hygienezelle und duschte. Sie wollte die Temperatur nach unten regeln, aber die Servosteuerung versagte, und so versuchte sie den lauwarmen Schauer zu genießen, der alles andere als erfrischte.
Kein kaltes Wasser, obwohl dich nur knapp hundert Meter von der Eiseskälte des Weltraums trennen! Willkommen in deinem Leben, Giuna Linh!
*
Sie lag auf der Seite, die Beine angezogen, die Decke zwischen die Knie geklemmt. Eine Haarsträhne fiel ihr über die Nase. Sie hasste das Kitzeln. Lanko hatte es geliebt, wenn sie sich das Haar vom Gesicht strich. Er war ein Schmeichler gewesen.
Giuna verkrampfte sich.
Nein! Er ist es immer noch!
Lanko mochte seit drei Wochen ein Gefangener der Cairaner sein und vor den tausend Gefahren der Ausweglosen Straße fliehen, aber er lebte! Drei Wochen würde er gewiss überleben. Oder?
Giuna rückte ihr Kopfkissen zurecht, zupfte die Bettdecke über die Hüfte und schloss die Augen. Sie brauchte Schlaf.
Lanko schnarchte oft leise beim Einschlafen. Ich atme lauter, nannte er es üblicherweise, wenn sie ihn zur Rede stellte. Sie versuchte sich das Geräusch vorzustellen, denn sie wollte es nicht vergessen. Ebenso wenig die Art, wie er sie ansah, wenn sie miteinander schliefen. Oder die Ausdauer, mit der er im Trivid die verrücktesten Schlachten gegen blödsinnig gestaltete Außerirdische schlug, als gäbe es in der Wirklichkeit dort draußen nicht genug feindliche Völker.
Die Cairaner hatten alle Hände voll zu tun, für Frieden zu sorgen. Sie waren die Friedensmacher in der Milchstraße, geliebt und bewundert von Milliarden.
Alle Hände voll.
Selbstverständlich kannten die Cairaner diese alte Redewendung nicht, und was würden sie wohl davon halten? Immerhin konnten sie auf gleich vier Hände zurückgreifen, und auf die Fähigkeiten ihrer Gespürhände bildeten sie sich zu Recht einiges ein.
Irgendwann schlief Giuna ein, und die Bedrückung wich besseren Erinnerungen an ihr Leben mit Lanko. An die Zeit, in der sie gemeinsam als Berater eine gefühlte Million Kleinigkeiten im Rohbau des akonischen Etappentransmitters überprüften.
Im Traum sah sie, wie sie mit ihm am Rand der obersten Plattform saß, die später als Sammelpunkt für die Reisenden dienen sollte, nur durch ein Energiefeld vom Weltraum getrennt, und die Beine ins Nichts baumeln ließ. Seine Finger berührten ihre Hand, es war wie ein Stromschlag, ehe er sie an sich zog.
Sie entspannte sich.
Als sie aufwachte, verpufften die angenehmen Traumgedanken, und sie erinnerte sich, wie Lanko eine Dummheit begangen hatte, zumindest in den Augen der Cairaner. Wie sie ihn verhaftet und zur Wahrung des Friedens auf die Ausweglose Straße geschickt hatten.
Sie musste ihn befreien, solange er trotz der ständigen Flucht und des Vital-Suppressors noch überleben konnte. Allerdings sollte sie es schlauer angehen als bei ihrem ersten Versuch, in die Transmitterdatenbank einzudringen. Sie bezweifelte ohnehin, dass die Gerüchte stimmten und es in der Ausweglosen Straße eine Empfangsstation gab.
Ihr fiel jedoch kein Plan ein. Wie auch? Sie war Beraterin für ein akonisches Bauvorhaben, keine Agentin. Sie hatte Kosmologistik studiert, nicht Kriminologie. Ihr mangelte es an jeder Erfahrung in abenteuerlichen Befreiungsaktionen, was sich am Vortag überdeutlich erwiesen hatte. Nur pure Verzweiflung trieb sie an. Sie war den Cairanern entkommen, aber es hätte genauso gut übel enden können.
Also entschied sie sich, weiterzuleben.
Abzuwarten.
Und darauf zu vertrauen, dass ihr das Leben früher oder später eine Idee zuspielte.
Sie überlegte, erneut zu duschen – vielleicht hatte sie mit dem Wasser diesmal mehr Glück. Aber noch ehe sie aufstand, gellte Alarm.
Die Restmüdigkeit verpuffte, und sie schlüpfte in Unterwäsche und Kleidung.
Der Alarm heulte durchdringend, erst klang der Ton langsam, dann schneller, und begann den Rhythmus von Neuem. Also drohte keine unmittelbare Gefahr, obwohl die Lage durchaus ernst war. Da die Hauptpositronik es in ihr Privatquartier durchstellte, musste es mindestens zu einem Zwischenfall der Kategorie Drei gekommen sein.
Vielleicht hatte jemand einen Anschlag verübt. Es wurde von Drohungen des Barniter-Konsortiums gemunkelt, von Plänen, den Terror in die Station zu tragen. Sie wusste nicht, was davon stimmte. Barniter waren Händler, keine Terroristen.
Giuna hetzte aus dem Raum, in Richtung des Laufbands, das sie rasch zur Zentrale bringen konnte, dann entdeckte sie eine freie Ein-Personen-Plattform. Besser.
Mit einem hastigen Sprung stieg sie auf und umklammerte die Haltestange. Sie identifizierte sich mit einem knappen »Giuna Linh« und wartete das positive Signal gar nicht erst ab, ehe sie das Ziel nannte. Das angefügte »Und zwar schnell!« änderte die festgelegte Höchstgeschwindigkeit nicht, gab ihr aber ein gutes Gefühl.
Die Plattform sauste den Korridor entlang, passierte einige Arbeitsroboter und erhob sich über eine Reinigungsdrohne, die den Alltagsdreck der an tausend Stellen laufenden Arbeit beseitigte.
Ein Antigravschacht brachte sie neun Decks höher, bis in unmittelbare Nähe der Zentrale ... oder dem seit Beginn der Bauarbeiten improvisierten Glaskasten, der direkt vor der Öffnung inmitten der kreisrunden Scheibe des Etappenhofs hing. Dieser angeflanschte, durchsichtige Kubus würde zugunsten der echten Zentrale bald abgebaut werden.
Giuna sprang von der Schwebeplattform und betrat den Glaswürfel. Durch die Wand sah sie für einige Sekunden den Transmitter, der bereits in der Mittelöffnung des Hofs schwebte, ehe Etappenkommandant Shad tan Haruul die Scheiben undurchsichtig schaltete.
»Nun, da Linh auch eingetroffen ist, können wir ja beginnen.« Die Stimme des Akonen klang kühl und förmlich.
Linh. So sprach tan Haruul sie stets an. Sie fragte sich seit Monaten, ob er bewusst unhöflich oder sich einfach zu gut war, um sich mit den terranischen Gepflogenheiten auseinanderzusetzen. Es war nicht gerade ein Geheimnis, dass sich Terraner üblicherweise beim Vornamen ansprachen. Was sprach gegen ein einfaches Giuna?
»Es tut mir leid, ich bin sofort ...«
»Geschenkt«, unterbrach tan Haruul. »Offenbar hat wirklich das Konsortium zugeschlagen. Die Sicherheitskräfte ermitteln derzeit. Kein Schaden am eigentlichen Transmitter, aber der Hotelkomplex ist völlig zerstört.«
»Warum haben sie gerade dort angegriffen?« Giuna spürte die Blicke der sechs versammelten Akonen auf sich. Sie waren allesamt Leiter eines Baubereichs, vom obersten Techniker bis zum Roboterwart.
Sie musste kein Telepath sein, um die unausgesprochenen Gedanken zu hören: Kommt als Letzte und stellt die erste Frage, ohne ihn ausreden zu lassen. Sollten sie denken, was sie wollten, Giuna ließ sich nicht entmutigen. Es gab eine Menge anderer Dinge, die sie weitaus mehr belasteten.
Der Kommandant beugte sich vor. Auf seinem samtbraunen Nasenrücken glänzte ein Schweißtropfen. »Das Hotel war der am schlechtesten gesicherte Ort im gesamten Etappenhof. Die Sicherheitskräfte konzentrieren sich auf den Einbau des Transmitters und die Justierung der Schaltfelder, weil unsere Gegner dort momentan den größten Schaden anrichten könnten.«
»Ihr habt das Hotel ungeschützt gelassen.«
»Wir, Linh! Ich kann mich nicht erinnern, dass du Widerspruch eingelegt hättest!«
Dafür gab es einen einfachen Grund, den sie allerdings nicht nennen konnte: Sie hatte die Wachpläne abgenickt, ohne sie auch nur einmal anzuschauen, weil sie zu der Zeit plante, in die Transmitterdatenbank des Hofs einzudringen und Zugang zu cairanischen Datennetzen zu finden. Also schwieg sie.
»Was deine Aufgabe als Beraterin gewesen wäre«, bohrte tan Haruul in der Wunde.
»Das Hotel erschien mir strategisch zu unwichtig«, log Giuna. »Und mit dieser Einschätzung stand ich ja nicht allein.«
Folin tan Bergah erhob sich, die Hände auf die Tischplatte gestemmt. Er war der Leiter der Bauphilosophie – ein typischer Posten bei den Akonen, der einem Mittelding zwischen Kosmopsychologe und Sklaventreiber entsprach. Nicht, dass es Sklaven an Bord gegeben hätte.
»Wir sind nicht hier, um uns gegenseitig die Schuld zuzuweisen«, sagte er. »Können wir mit den Fakten fortfahren?«
Jedem anderen hätte der Kommandant für diesen indirekten Angriff eine ordentliche Rüge erteilt, doch tan Bergah genoss eine Sonderstellung, die ihm nahezu alles erlaubte.
Shad tan Haruul hob den rechten Arm über den Kopf und schnippte mit den Fingern – eine für ihn typische, unnötig theatralische Geste. Ein einfacher Sprachbefehl hätte genügt. Ein Holo leuchtete auf.
Es zeigte den Hotelbereich, in dem zukünftig die Reisegäste wohnen konnten, ehe sie die Transmitterstrecke benutzten. Giuna kannte die große Halle vor dem Haupteingang, die gläserne Skulptur, den in ihren Augen völlig unnötigen Prunk, und genau das erwartete sie zu sehen.
Die Holoaufnahme zoomte das Hotel näher, und Giuna verschlug es den Atem. Sie blinzelte, und dann erst begriff sie, was sie da sah. Von dem in tausend Farben glänzenden Komplex, der sich über vier offene Decks zog, war nur ein Trümmerhaufen geblieben. Scherben und zerfetzte Metallstücke verteilten sich um die traurigen Überreste. Von der Glasskulptur war nur der Sockel übrig, und mit einem Mal erinnerte sich Giuna wehmütig, wie schön dieses Kunstwerk eigentlich gewesen war.
»Das hier sind die Fakten«, sagte der Etappenkommandant trocken. »Die Splitter der Bombe, die das angerichtet hat, konnten wir finden. Die Barniter haben sich keine Mühe gegeben, es zu verschleiern. Der Sprengsatz stammt ...« Er stockte und schluckte, ehe er gepresst fortfuhr, als müsste er die Worte herauszwingen: »Er stammt aus akonischer Fertigung. Sie verhöhnen uns, indem sie eine unserer Waffen nutzen!«
»Aber du bist sicher, dass es die Barniter ...«, setzte Giuna an.
»Wer denn sonst? Wir sind ihrem Konsortium ein Dorn im Auge, sie gehen offen gegen uns vor und ...«
Weil er sie nicht hatte ausreden lassen, zahlte sie es ihm mit gleicher Münze heim: »Gibt es irgendeinen Beweis?«
»Selbstverständlich nicht. Keine verwertbaren Spuren! Wenn sie dumm wären, hätten sie nie so weit kommen können!«
»Warum sind wir hier?«, fragte tan Bergah, wie immer darauf bedacht, die spürbare Spannung abzubauen. »Ich nehme an, es arbeitet bereits ein Sicherheitsteam vor Ort und auch ein Ermittler. Wieso hast du also diese Versammlung einberufen?«
Der Kommandant deutete auf Giuna Linh. »Ihretwegen!«
*
»Mei... meinetwegen?« Giuna ärgerte es, sich vor Verblüffung stottern zu hören. Es war ihr zuwider, Schwäche zu zeigen. »Verdächtigst du mich etwa? Das ist lächerlich! Ich arbeite seit Jahren als Beraterin für euch. Habe ich mir je etwas zuschulden kommen lassen? Dieser Etappenhof ist ebenso sehr mein Projekt wie eures!«
»Das weiß ich«, sagte tan Haruul.
»Oh.«
»Es geht um deine Vergangenheit.«
»Meine ...«
»Um Lanko Wor.«
»Was hat er damit zu tun?«
Tan Haruul deutete auf den Bauphilosophen. »Sag du es ihr, Folin tan Bergah!«
»Hör zu, Giuna«, setzte tan Bergah an.
Er wollte es ihr offenbar schonend beibringend. Was er auch sagen musste, er versuchte zu verhindern, dass sie unter der Last der Offenbarung zusammenbrach. Sie hasste es. Das war schon immer seine Art, und er begann dieses lächerliche psychologische Spielchen jedes Mal von Neuem, und dafür hasste sie ihn.
»Sag es einfach!«, forderte sie.
»Lanko Wor wurde inhaftiert, weil er den Cairanischen Friedensbund bedrohte. Dein Mann!«
»Er hat eine Meinung geäußert, nicht mehr.«
»Ich will kein Urteil fällen. Es steht mir nicht zu. Die Cairaner haben ihn verurteilt und damit bist du als seine Partnerin ... vorbelastet.«
»Ich gehe ihnen aus dem Weg, wo immer ich kann.« Und sei es, dass sie in einen Bach springen und sich inmitten schleimiger Algen verstecken musste, bis sie fast erstickte. Es gab schönere Erinnerungen in ihrem Leben. Aber auch schlimmere. Irgendwie hatte sie sich während der Flucht ... lebendiger gefühlt als irgendwann in den letzten drei Wochen.
»Das rate ich dir weiterhin«, sagte tan Bergah. »Unter uns gesagt, und ich werde abstreiten, das geäußert zu haben, kannst du von Glück sagen, dass du nicht ebenfalls auf der Ausweglosen Straße gelandet bist.«
Etappenkommandant Shad tan Haruul schnippte erneut mit den Fingern. Das Holo löste sich auf. Letzte Lichtfunken hingen noch einen Atemzug lang wie Trümmerstaub in der Luft. »Und seitdem gehe ich täglich ein Risiko ein, weil ich dich als Beraterin für das Bauprojekt weiterbeschäftige. Ich hätte dich wegschicken können, das ist dir doch klar. Also zweifle nie mehr daran, dass ich loyal hinter dir stehe, Linh!«
Sie überlegte, wie sie reagieren sollte. Die beste Antwort war wohl ebenso kurz wie eindeutig: »Entschuldige.«
Die übrigen Akonen murmelten etwas in ihrer Heimatsprache vor sich hin. Giuna wünschte sich einen Translator, den sie jedoch im Alltag schlicht nicht brauchte: Auf dem Etappenhof sprach man Interkosmo. Punkt. Alles andere galt als unhöflich. Nur scherten sich manche nicht um solche Details. Sie hatte das an anderen Orten nie erlebt, auch nicht bei Akonen. Anfangs hatten sich Lanko und sie darüber lustig gemacht; er mit seinem üblichen schelmischen Grinsen.
»Und jetzt sag mir«, forderte sie, »wo das Problem liegt!«
»Zusätzlich zu den beiden Beobachtern werden weitere Cairaner an Bord kommen«, antwortete tan Bergah. »Der Anschlag der Barniter war offenbar der Grund, dass sie ihre Meinung änderten. Sie beurteilen die Lage im Afallachsystem als für den Gesamtfrieden der Milchstraße nicht länger tragbar.«
»Ich wollte die Beobachter daran hindern«, ergänzte der Kommandant, »eine Meldung abzusenden. Kurz gesagt, sie zeigten sich meinen Argumenten nicht zugänglich.«
»Haben sie von weiteren Problemen gesprochen?«, fragte Giuna. Etwa von einem Versuch, in ihre Datennetze einzudringen? Die Vorstellung, nicht mehr nur zwei Cairaner in der Nähe zu wissen, sondern die komplette Besatzung eines ihrer verdammten Augenschiffe, entsetzte sie.
»Was meinst du, Linh?«, fragte tan Bergah.
»Nichts. War nur ein Gedanke.«
»Die Cairaner werden im Namen ihres Friedensbundes zwischen Akonen und Barnitern Frieden schaffen«, sagte Shad tan Haruul. »Wie sie das immer tun.« Er gehörte zu jenen, die den Cairanern und ihrer Propaganda alles glaubten.
Giuna fiel auf, dass er nicht von uns gesprochen hatte, sondern von Akonen, als wäre er kein Teil davon, als redete er über eine Sache, die sich außerhalb seines Einflussbereichs abspielte. Und das stimmte sogar – es würde Frieden zu den Bedingungen geben, die den Cairanern gefielen.
»Die Gespräche finden morgen an Bord meines Etappenhofs statt«, fuhr der Kommandant fort. »Du wirst während der gesamten Zeit nicht zu sehen sein, Linh. Und das ist keine Bitte, sondern ein Befehl. Wir können keine weiteren Komplikationen gebrauchen. Ich vertrete die Position der Akonen, gemeinsam mit Folin tan Bergah.«
»Wer wird für die Barniter sprechen?«, fragte Giuna.
»Das geht dich nichts an.«
»Ich werde es sowieso im Trivid sehen. Alle werden es mitbekommen.«
Wieder dieses Gemurmel in der akonischen Heimatsprache. Sie überlegte, sich einer Hypnoschulung im Akonischen zu unterziehen. Wieso hatte sie das nicht längst getan?
»Die Barniter schicken niemanden aus dem hiesigen Konsortium, das selbstverständlich jede Beteiligung an dem Vorfall leugnet. Stattdessen wird ein unabhängiges Mitglied ihres Volkes anreisen. Einer ihrer prominentesten, weil erfolgreichsten Händler.«
Er verstand es, Spannung zu schüren.
»Und?«, fragte Giuna.
»Kondayk-A1.«
Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie innerlich jubelte. Sie entwickelte sofort einen neuen Plan. Eine neue Möglichkeit, Lanko zu befreien.
Kondayk-A1 als prominent, weil erfolgreich zu beschreiben, war nur die eine Seite der Medaille. Skrupellos, eigensüchtig, schillernd, käuflich, gewinnsüchtig und verschlagen gehörte ebenso dazu. Er tat gerüchteweise alles, wenn es nur seinem Vermögen diente. Es hieß, er würde notfalls sogar mit den Ladhonischen Scharen kooperieren.
Ein Mann mit den besten vorstellbaren Verbindungen und Möglichkeiten. Genau das, was sie brauchte, um zur Ausweglosen Straße vorzudringen.
Und sie konnte ihm etwas bieten, dem er hoffentlich nicht zu widerstehen vermochte. Wenn sie die Augen schloss, sah sie sich bereits vor ihm stehen und ihn fragen:
3.
Der Gast
Perry Rhodan drehte sich langsam um. Vor ihm stand eine Frau. Sie musste aus dem Durchgang zur Zentrale getreten sein. Sie war groß, dabei grazil, sehr feminin proportioniert. Ihre Haut war außergewöhnlich hell, die sehr kurz geschnittenen Haare schwarz mit einem blauen Schimmer. Sie beobachtete ihn aus zwei fast blendend blauen Augen, die ein wenig schräg standen und von schmalen Brauen überwölbt wurden wie von dunklen Mondsicheln.
Kleidung wie ihre hatte er nie zuvor an Bord der RAS TSCHUBAI gesehen. Sie trug eine einteilige Kombination aus einem rötlich schimmernden Stoff, auf dem sich blaue Bahnen und Linien abzeichneten, als ob man ihre Organe sehen könnte. Der Stoff umschloss zudem ihre Füße so eng, dass ihre Zehen sichtbar blieben. Es waren schlanke, allem Anschein nach feingliedrige Zehen, und es waren fünf.
Sie hatte fünf Finger oder hatte sie zumindest gehabt, wie ihre rechte Hand bewies. An der linken dagegen fehlten die äußeren zwei. Auf allen Fingern außer den beiden Daumen saßen Fingerhüte verschiedenen Aussehens. Ob es sich dabei um Schmuck handelte oder technisches Gerät oder beides, vermochte Rhodan nicht zu erkennen.
Um ihren langen Hals lag eine handbreite Halskrause von deutlich technischer Beschaffenheit. Sie war aus einem sehr ähnlichen Material gefertigt wie der Koffer – der Paau –, wies aber zahlreiche Ausbuchtungen und Vertiefungen auf.
Perry Rhodan hatte jede Zeit, die Fremde in Augenschein zu nehmen, denn auch sie musterte ihn unverhohlen.
»Ich vermute, du bist neu an Bord?«, fragte er.
»So neu nicht«, antwortete die Fremde. Ihre Stimme klang menschlich. Sie sprach perfektes Interkosmo, aber mit einem leichten Akzent, der Rhodan gänzlich unvertraut war.
»Mein Name ist Perry Rhodan«, stellte er sich vor. »Wer bist du?«
»Perry Rhodan«, wiederholte sie. Es klang zugleich erstaunt und ungläubig. »Ist das so?«
»Warum sollte ich lügen?«
»Ja, warum?« Sie straffte ihren Körper. Sie musste wenigstens 1,90 Meter groß sein. »Ich bin Zemina Paath.«
»Und wie lange bist du schon an Bord?«
»Einige Zeit«, sagte sie vage. »Es war nicht einfach, in dieses Schiff einzudringen und so weiter.«
Rhodan spürte, wie sich alles in ihm anspannte. »Du bist in das Schiff eingedrungen?«
»Ja.«
»Und du bist dabei auf keinen nennenswerten Widerstand gestoßen?«
»Das will ich nicht sagen«, gab sie zu. »Ich hatte jedoch Unterstützung.«
Rhodan wies auf den Koffer: »Den?«
»Zum Beispiel.«
Wenn das stimmte, stellte der Paau einen erheblichen Machtfaktor dar. Ganz zu schweigen davon, dass Rhodan über keinerlei Hinweise verfügte, wie der Koffer bei diesem Angriff geholfen haben sollte. »Was hast du in dieser Zeit im Schiff gemacht?«
»Ich habe mich umgesehen.«
»Und dann hast du mich geweckt?«
Sie bildete mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand einen Kreis.
Er hob fragend die Brauen.
»Das heißt ja«, übersetzte sie diese Geste.
»Du hast mich zweimal geweckt?«
»Das könnte man so sagen.«
»Warum mich?«
»Warum nicht?«, fragte sie zurück.
»Willst du sagen, du hättest mich zufällig geweckt?«
Wieder bildete sie den Daumenfingerkreis.
»Hat ES dich geschickt?«, fragte er. »Der Wanderer? Homunk? Ernst Ellert?«
Sie sah ihn ratlos an. »Ich habe diese Namen nie gehört.«
»ES ist der Name einer Superintelligenz«, erklärte Rhodan. Er beobachtete ihr Gesicht. Es war von milder Neugierde gezeichnet. »ES ist der Konstrukteur und der Mentor dieser Mächtigkeitsballung.« Kein Zeichen der Erkenntnis in ihren Zügen. »Ich dachte, du bist vielleicht seine Botin.«
Sie spreizte Daumen und Zeigefinger weit voneinander ab. »Nein.« Sie dachte nach. »Vielleicht bin ich eher eine Kundschafterin.«
»Eine Kundschafterin wessen?«
»Das weiß ich nicht.« Sie wirkte gequält. Rhodan setzte nicht nach. »Ist dieses ES hier? In dieser Galaxis?«
»ES ist verschwunden«, sagte Rhodan.
»Wie dieses Schiff.«
Rhodan nickte bedächtig. »Wie lange waren wir fort?«
»Das weiß ich nicht. Der Legende nach viele Jahrhunderte.«
Viele Jahrhunderte, hallte es in seinem Kopf wider. Er schloss kurz die Augen. Er spürte, wie sein Herz bis zum Hals schlug. »Wie viele Jahrhunderte?«
»Es ist eine Legende«, sagte sie. »Sie spricht nicht von exakten Daten.«
»Und wieso eine Legende?«, wiederholte Rhodan. »Existieren denn keine historischen Berichte über unsere Mission?«
»Vielleicht«, sagte sie. »Wie könnte ich das wissen?«
»Bist du keine Bürgerin der Liga Freier Galaktiker?«
»Nein.« Der Begriff der Liga schien ihr immerhin etwas zu sagen.
»Bist du auch keine Terranerin?«